Sozialer Einfluss Sozialpsychologie Seminar Dominik Matthes, Radosłav Thiesler , Carlina Frank, Martin Zachoszcz Sozialer Einfluss Wo und wann findet überall sozialer Einfluss statt? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Einführung zwei Hauptarten von sozialem Einfluss Beiläufiger sozialer Einfluss Absichtlicher sozialer Einfluss Taucht tagtäglich auf Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Gliederung Soziale Erleichterung Soziale Normen Absichtliche soziale Einflüsse Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Diskussion Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Erleichterung Effekt auf Leistung und Reaktion durch alleinige Anwesenheit Anderer Beispiel Radrennen in Gruppe Erklärung nicht einfach viele Studien Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen Grundlegendes Konzept für sozialen Einfluss Beschreiben Regeln und Standards einer Gruppe Funktionen: Unsicherheiten verringern Individuelles Verhalten zu koordinieren Handlungsergebnisse gerecht verteilen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen Wo treten soziale Normen im Alltag auf? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen Zwei Arten von Normen: Deskriptive Normen Beschreiben, was in einer bestimmten (speziellen) Situation getan wird Injunktive Normen Beschreiben, was man in der Regel tun sollte, was von einer Gruppe üblicherweise getan wird Studie: Cialdini 1993 Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie „The Transsituational Influence of Social Norms“ (Reno, Cialdini und Kallgren, 1993) Ziel: Gibt es zwei Arten von Normen? Rollen der sozialen Normen (distinktiv und injunktiv) klassifizieren und konzeptualisieren In welcher Situation tritt welche Norm auf? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Methodik: Feldexperiment: Personen mit geparkten Autos Norm der Umweltverschmutzung benutzt Norm-Manipulation: deskriptiv, injunktiv oder Kontrolle Bedingung: Parkplatz sauber oder verschmutzt Messung: Beobachtete Reaktion der Person Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Genaue Situation: Versuchsperson kehrt zu Auto (mit Flyer) zurück Norm salient gemacht 1. 2. 1. 2. 3. Gehilfe schmeißt Papierbeutel auf den Boden deskriptiv Gehilfe hebt Papierbeutel auf injunktiv Gehilfe läuft einfach Vorbei Kontrollgruppe Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Umweltbedingung 3. 1. 2. Parkplatz verschmutzt Parkplatz sauber Beobachtung 4. 1. 2. Person schmeißt Flyer auf Boden Person nimmt Flyer mit ins Fahrzeug Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Annahmen: 1. Deskriptive Norm: Umweltverschmutzung geringer in sauberer Umwelt als Kontrollgruppe 2. Injunktive Norm: Umweltverschmutzung geringer in beiden Umwelten als Kontrollgruppe Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Ergebnisse: Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Ergebnisse: Annahmen bestätigt Injunktive Normen wirken in jeder Situation direktes Verhalten Deskriptive Normen wirken situations-spezifisch Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Soziale Normen: Studie Kritik: Operationalisierung der deskriptiven und injunktive Norm Injunktive Norm: Papierbeutel wird aufgehoben Deskriptive Norm: Papierbeutel wird weggeschmissen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss Compliance Door-in-the-Face-Technik Foot-in-the-Door-Technik Lowballing Gruppenpolarisierung Persuasive Argumente Sozialer Vergleich Selbstkategorisierung Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Compliance Einwilligen, Nachgeben Bezieht sich auf eine bestimmte Art von Reaktion Bitte implizit oder explizit Zielperson erkennt den Druck Möglichkeit zu reagieren Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) 3 Hauptechniken der Compliance: Door-in-the-Face-Technik Foot-in-the-Door-Technik Ball-flach-halten-Technik (lowballing) Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Door-in-the-Face-Technik Reziproke Konzession Gestartet mit extremer Bitte Im Gespräch wird Ziel zurückgefahren Ziel: Durch Entgegenkommen ein ähnlich reziprokes Entgegenkommen des Gebetenen zu erreichen Anfängliche Ablehnung wird zu Akzeptanz Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Foot-in-the-Door-Technik Umgekehrte Strategie Kleiner Gefallen bei Zielperson Im Gespräch wird Bitte größer in zusammenhängender Gunst Ziel: Anfängliche Compliance nutzen, um Zielperson darauf festzulegen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Konsistenz Zielperson, welche zustimmt, eine Anstecknadel von XY zu tragen, wird den Wunsch verfolgen sich konsistent zu verhalten z.B. um für XY zu spenden Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Ball-flach-halten-Technik (lowballing) Auf wird mit einer vergleichsweise geringen Bitte begonnen Auf Compliance folgt gegenüber dem anfänglichen Einflussversuch eine kostspieligere und weniger vorteilhafte Variante der gleichen Bitte Zielperson wird getäuscht Obwohl getäuscht empfindet die Zielperson eine nicht eine eingelöste Verpflichtung gegenüber dem Bittsteller Besonders effektiv, bei einzelnen Bittenden und wenn die Zielperson auf freien Willen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Compliance) Fazit Compliance beruht auf allg. Prinzipien wie Equity, Reziprozität, und Selbstkonsistenz Weiteres Prinzip sind die wahrgenommen Belohnungen und Kosten Bei geringen Kosten wird Bitte eher akzeptiert Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Tendenz, Entscheidungen zu treffen, welche extremer als der Durchschnitt der ursprünglichen Position der Gruppenmitglieder sind in die Richtung, welche bereits von der Gruppe favorisiert wurde Individuelle Meinungen konvergieren zur polarisierten Entscheidung Beispiel: Geschworenengericht Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) 3 zentrale Erklärungen: Persuasive Argumente Sozialer Vergleich Selbstkategorisierung Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Persuasive Argumente: Durch das Maß der Diskussion lernen Individuen voneinander Diskussion ermöglicht Austausch von Wissen, Meinungen und Argumente bei gegensätzlicher Überzeugung der Mitglieder 3 Arten Pro-Contra-Einstellung Neuen intrinsischen Aspekt beinhalten Beweiskraft haben Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Sozialer Vergleich Normative Erklärung für Gruppenpolarisierung Gruppenmitglieder neigen dazu, sich mit anderen zu vergleichen, sich selbst positiv zu sehen, sowie Zustimmt von den anderen zu erlangen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Selbstkategorisierung Gruppenmitgliedschaft ist ausschlaggebend für Gruppenpolarisierung Entsteht aus Tendenzen, die Ähnlichkeiten unter den Mitglieder der eigenen Gruppe hervorheben Polarisierung nimmt in Bezug zu einer Fremdgruppe zu Verschiebung auch ohne Diskussion zur eigenen Gruppe Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Gruppennorm bei Selbstkategorisierung viel stärker Polarisierung als Ausdruck, zu dieser Norm sich hin zu bewegen Individuen identifizieren sich mit der Gruppe, gehen dann mit einer prototypischen Gruppenposition konform Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppenpolarisierung) Vier wichtige Typen der Selbstkategorisierung: Polarisierung Inhalt der Diskussion Wahrnehmung Einstellungspolarisierung Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss Einflussnahme von Minderheiten & Mehrheiten Einfluss durch Mehrheiten Einfluss durch Minderheiten Konzepte zum Einfluss von Mehrheiten & Minderheiten Gruppendenken Ursachen und Wirkungen Theorie Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Mehrheiten und Minderheiten) Was sind Umstände für Konformität? Weshalb verhalten sich Menschen konform? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Mehrheiten und Minderheiten) Umstände für Konformität? Quantitatives Verhältnis von 1/3 optimal ABER: Mitglieder der Gruppe müssen Unabhängigkeit suggerieren Breiter Konsens innerhalb der Gruppe Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Mehrheiten und Minderheiten) Starker Einfluss durch Kultur In kollektivistischen Kulturen höherer Konformitätsdruck als in individualistischen ABER: Konformitätsdruck nimm ab, wenn Breiter Konsens „bröckelt“ „soziale Unterstützung“ durch unabhängige valide Darstellung der Realität vorhanden ist Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Mehrheiten und Minderheiten) Weshalb verhalten sich Menschen konform? Normativer Einfluss Bedürfnis nach Akzeptanz und Zugehörigkeit zur Gruppe Informationeller Einfluss Bedürfnis danach im Recht zu liegen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Minderheiten) Wie ist es Minderheiten möglich Einfluss zu nehmen? Kein Besitz von Ressourcen, um Mehrheiten in Abhängigkeit zu bringen ABER: ohne solch eine Einflussnahme keine Innovationen, sozio-/kulturelle Entwicklung usw. möglich Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Minderheiten) Konflikt Ein Abweichen der Minderheit führt zu Konfliktsituation Generelle Tendenz zur Konfliktvermeidung Konsistenz Erfolg, wenn von eigener Position nicht abgerückt und an ihr festgehalten wird ABER: flexibler Verhandlungsstil erfolgreicher, als rigider Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Konzepte von Mehrheit und Minderheit) Minderheiten vollziehen Compliance, aber nicht Konversion Mehrheiten werden Validierungsprozess durch Minderheiten unterzogen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Konzepte von Mehrheit und Minderheit) Verarbeitung von Botschaften (Argumenten) Maß von Verarbeitung abhängig von Eloborationsniveau: Niedriges Niveau: schwache Verarbeitung findet stat Mittleres Niveau: lediglich die Botschaft der Minderheit wird verarbeitet Hohes Niveau: beide Botschaften werden genauestens verarbeitet Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Konzepte von Mehrheit und Minderheit) Selbstkategorisierungstheorie Es kann zu einem sozialen Einfluss kommen, wenn: Individuum nimmt wahr, dass seine Position von der Quelle abweicht Individuum nimmt sich und die Quelle, als zur selben Gruppe gehörend wahr Position der Quelle steht im Kontrast zur Fremdgruppe, ist aber prototypisch für Eigengruppe Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppendenken) Was sind die Ursachen und welche Auswirkungen gibt es? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppendenken: Ursachen & Wirkungen) Begünstigende Umstände: Hohe Kohäsion / stressbeladene Situation Strukturelle Schwächen / Mangel von Austausch Streben nach schneller Zielerreichung / Erfolgsdruck Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppendenken: Ursachen & Wirkungen) Folgen sind häufig: Mangelnde Qualität der Lösungen Alternativen werden nur unzureichend geprüft Fehlentscheidungen können der Fall sein Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppendenken: Theorie) Schwierige Operationalisierung, viele Belege werden „post factum“ angeführt Vielmehr deutet einiges auf geringere Bedeutung von Kohäsion hin Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Absichtlicher sozialer Einfluss (Gruppendenken: Theorie) Alternativ: Komplexe Gruppencharakteristik bestehend aus ihrer Struktur, ihren Entscheidungsmerkmalen und dem Kontext, in dem die Entscheidungsfindung stattfindet Eindruck moralisch & einstimmig im Recht zu sein Einfluss auf Entscheidungsfindung Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Sozialer Einfluss am Bsp. Jonestownmassacre (1978) Bild: Jim Jones Das Jonestownmassacre als Paradebeispiel für Sozialen Einfluss Gruppen werden Opfer der „mass persuasion“ (Massenüberredung) durch einen charismatischen Anführer Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Jonestownmassacre (1978) http://www.youtube.com/watch?v=hJtlRVbpNJw (bis 2:10 min.) Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Jonestownmassacre (1978) 1956 Gründung des „Peoples Temple“ Religionsgemeinschaft mit dem Glauben an eine utopische Gesellschaft ohne Rassismus, Geldgier, Hass und Gewalt Lehre: gegen prüde amerikanische Ideologie, Mischung aus Sozialismus und christlichem Erlösungsglauben Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Ansiedlung der Gemeinschaft von ca. 1000 Jones-Anhängern Jones im Urwald von Guyana neu entstandene Siedlung hieß „Jonestown“ bzw. „gelobtes Land“ Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Jonestown lag abgeschottet von der „schlechten“ amerikanischen Gesellschaft Jones bot seinen Anhängern Unterkunft,Verpflegung und Sicherheit Zwischenfazit: Der „Peoples Temple“ schien also zunächst eine multikulturelle, offene Gemeinschaft zu sein. Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese friedliche Glaubensgemeinschaft in einen Massen(selbst)mord trieb bzw. treiben ließ? Jim Jones -> zunehmende Paranoia -> Weltanschauung immer radikaler Abschirmung von Außenwelt Kontakt nach „außen“ ist Verboten. Misshandlung und sexueller Missbrauch an Kindern u. Erwachsenen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Bei Flucht wird bestraft oder ermordet Jones hält täglich stundenlange Reden und verbreitet Angst vor der „äußeren kapitalistischen Welt“. „Außenwelt“ sei Gefahr für Jonestown und bei Angriff sei der „letzte Ausweg“ der Tod "White Nights“ = Massenselbstmord-Test Jonestown wird in Mischung aus Größenwahn, Depression und Paranoia gestürzt Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Währenddessen in Kalifornien: Angehörige schlagen Alarm und Nachrichten über Misshandlungen an Kindern und Erwachsenen vermehren sich Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Am 17. November 1978 reist Kongressabgeordneter Leo Ryan nach Guyana und die Ereignisse eskalieren… Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Jones verbreitet Panik: Angriff von Söldnern stünde bevor und Jonestown sei in existentieller Gefahr Bei Abreise des Kongressabgeordneten bitten ihn 16 Anhänger, sie mit nach Hause zu nehmen… Jones‘ Wachen schießen auf das Flugzeug und töten einige Insassen Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Aus Angst vor Bestrafung beschloss Jones, das Ende des „Peoples Temples“ selbst in die Hand zu nehmen. Jones erklärte einen Tag später vor voller Versammlung: „Wenn man uns nicht in Frieden leben lässt, so wollen wir jedenfalls in Frieden sterben. Der Tod ist nur der Übergang auf eine andere Ebene.“ Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Austeilung von Gift an alle Zunächst alle Babys und Kinder ermordet, anschließend tranken die Erwachsenen das Gift Fliehende wurden erschossen Jones starb durch einen Kopfschuss. Ob er Selbstmord beging, ist unbekannt. Insgesamt kamen 909, darunter 276 Kinder, ums Leben. http://www.youtube.com/watch?v=hJtlRVbpNJw (ab 1:18:21 std.) Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Fragen und Erklärungsansätze Leitfrage: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? Wie konnte es passieren, dass eine Religionsgemeinschaft, die sich zunächst für Jahre nicht wesentlich von der allgemeinen religiösen Szene in den USA abhob, in einem beispiellosen Blutbad enden konnte? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 1. Warum identifizierten sich fast alle Anhänger mit Jones‘ immer radikaler werdenden Ideologie? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 1. Warum identifizierten sich fast alle Anhänger mit Jones‘ immer radikaler werdenden Ideologie? Aus Angst ihr Leben zu verlieren Weil sie mit der „Herde“ (heard behavior) mitlaufen und denken, der Glaube der Masse sei erstrebendwert und richtig Aus Angst aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen u. verachtet zu werden Verhaltensuniformität, Konformität Pluralistische Ignoranz Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 2. Folgten sie Jones‘ Glauben aus Zwang, einer Art „Gehirnwäsche“ oder aus eigener Überzeugung? Oder wurden sie zur eigenen Überzeugung gedrillt? 3. War es Massenmord oder Massenselbstmord? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 2. Folgten sie Jones‘ Glauben aus Zwang, einer Art „Gehirnwäsche“ oder aus eigener Überzeugung? Oder wurden sie zur eigenen Überzeugung gedrillt? Jones‘ psychische Störungen, seine Rede-, und Überzeugungskunst Isolierung, körperliche Bedrohung, Schlaf- und Essensentzug, psychische Erschöpfung: das Schüren von Angst und Schuldgefühlen, die Erzwingung von Verrat und Geständnissen, Erschütterung der Identität und Selbstverleugnung - 3. War es Massenmord oder Massenselbstmord? Überlebende berichten: "Sie haben uns einfach umgebracht." Zumindest bei den etwa 250 getöteten Babys, Kindern und Jugendlichen handelt es sich sicher um Mord. Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 4. Revolutionärer Akt (laut Jones) oder pure Einbildung? 5. Warum ist niemand eingeschritten? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 4. Revolutionärer Akt (laut Jones) oder pure Einbildung? Ein Überlebender: "Das war keine Revolution, kein Akt der Selbstbestimmung, das war einfach nur ein völlig sinnloser Verlust." 5. Warum ist niemand eingeschritten? Auf Jones‘ Frage hin, wer anderer Meinung sei, möge bitte sprechen, antwortete als Einzige Christine Miller. Jones und Miller lieferten sich ein 20minütiges Wortgefecht, was auf Tonband noch heute existiert. Miller unterlag Jones und hatte keine andere Wahl als sich ihrem Schicksal zu ergeben Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz Diskussion: Allgemein zu Sozialem Einfluss 6. Wie kommt es zu Sozialem Einfluss? 7. Würdet ihr euch „mitreißen“ lassen oder Mut haben anderer Meinung zu sein und sie offen auszusprechen? Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz