III

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HNO - Vorlesung 5. Studienjahr
Sommersemester 2004
Prof. Dr. med. E. Beleites
Montag, 03.05.2004
Thema:
Erkrankungen des Ohres (III)
Vorlesungsassistentin: Dr. med. B. Wajnert
Mittelohr
1. Funktionsweise
2. Fehlbildungen
3. Ventilationsstörungen
4. Entzündliche Erkrankungen
(1. akute, 2. chronische)
5. nichtentzündliche Erkrankungen
6. Verletzungen
7. Tumoren
Übersicht
Mittelohr
Otitis media
chronisch entzündliche Erkrankungen
acuta
chronica
1. Schleimhauteiterung
2. Knocheneiterung
Otitis media chronica
Schleimhauteiterung
zentrale Trommelfellperforation
schleimig-eitrige Sekretion
Otitis media chronica
Schleimhauteiterung
Symptome:
- schleimig - eitrige,
geruchlose Ohrsekretion
- zentraler Trf.defekt
Rand intakt
- Schallleitungsschwerhörigkeit
- schubweiser Verlauf
Therapie:
1. konservativ:
„Trockenlegen“
des Ohres
- Reinigung des
äußeren Ggs.
- gezielte antibiotische
lokale Therapie
2. chirurgisch:
- Verschluss
des Trommelfells
Schleimhauteiterung bedingt Schwerhörigkeit,
ist ansonsten ungefährlich !!!
Otitis media chronica
Knocheneiterung / Cholesteatom
Pathogenese:
• Verlagerung von verhornenden Plattenepithel)
• gestörte Ventilation und Drainage des Mittelohrs
• embryonal verbliebene Mesenchymreste
Formen des Cholesteatoms:
 primäres oder Flaccida-cholestom
 sekundäres oder Tensa-cholesteatom
 okkultes Cholesteatom
(bildet sich hinter geschlossenem Trommelfell)
Attikcholesteatom
randständige
Perforation
Otitis media chronica
Knocheneiterung
Formen:
1. Granulierende Otitiden
2. Cholesteatom
Cholesteatom = zwiebelschalenartige abgeschilferte Hornlamellen
Chronische Entzündung
mit fortschreitender Zerstörung
umliegender knöcherner Strukturen
 gefährliche Erkrankung
 zahlreiche Komplikationen möglich
 Operationspflicht !!!
Otitis media chronica
Knocheneiterung
Symptome:
• fötide, eitrige Sekretion
• randständige Perforation
• Schallleitungsschwerhörigkeit,
im fortgeschrittenen Stadium
auch Innenohrbeteiligung
Therapie:
immer chirurgisch !!!
- Radikal-Operation und
Tympanoplastik
(hintere Gehörgangswand wird
entfernt
 Radikalhöhle entsteht
 regelmäßige Säuberung notwendig)
Komplikationen:
Durchbruch durch benachbarte Knochenstrukturen
 Labyrinthfistel ; Facialisparese; Sinusthrombose;
Subperiostaler Abszess; Hirnabszess / Meningitis
Radikalhöhle re.
lateraler
Bogengang
N. facialis
Mittelohr
1. Funktionsweise
2. Fehlbildungen
3. Ventilationsstörungen
4. Entzündliche Erkrankungen
(1. akute + 2.chronische)
5. nichtentzündliche Erkrankungen
6. Verletzungen
7. Tumoren
Übersicht
Otosklerose
sklerotische Fixation der Stapesfußplatte
 Ursachen unbekannt
 mehr Frauen als Männer betroffen
 8-12% der weißen Bevölkerung betroffen,
aber nur 1% haben eine Stapesfixation
(„klinische Otosklerose“)
 Schub während der Schwangerschaft
 familiäre Häufung möglich
Otosklerose
Stapesköpfchen
Fußplatte
Otoskleroseherde
Otosklerose
Symptome:
- langsam fortschreitende
Schallleitungsschwerhörigkeit
(v.a. tiefe Töne betroffen;
typische IO-Senke bei 2000 Hz)
- zu Beginn oft einseitige später oft
beidseitig Erkrankung
- Trommelfell intakt
- Stapediusreflex kann  sein
- keine Schmerzen
- keine Ohrsekretion
Otosklerose - Therapie
Stapedotomie
Prinzip der Tympanoplastiken
Prinzip der Tympanoplastiken
Tympanoplastik - Typen
nach WULLSTEIN
1
4
3
2
5
Abb. aus: Grevers, Probst, Iro
Mittelohrprothesen aus Gold
Arial
Bell
Mittelohr
1. Funktionsweise
2. Fehlbildungen
3. Ventilationsstörungen
4. Entzündliche Erkrankungen
(1. akute + 2.chronische)
5. nichtentzündliche Erkrankungen
6. Verletzungen
7. Tumoren
Übersicht
Mittelohrtumore
• Glomustumor
• Mittelohrkarzinom
HNO - Vorlesung 5. Studienjahr / SS 2004
Prof. Dr. med. E. Beleites
Montag, 03.05.2004
2.Thema:
Innenohrerkrankungen
Innenohr
Übersicht
• „Hörsturz“
• Neuronitis vestibularis
• M. Menière
• Akustikusneurinom
• traumatische Schäden
(Pyramidenfrakturen; Commotio labyrinthi;
Barotrauma; Caissonkrankheit )
• akustisch bedingte Schäden
(chronischer Lärm; Explosionstrauma; Knalltrauma)
„Hörsturz“
Definition:
plötzlich aus scheinbarer
Gesundheit heraus eingetretene,
(einseitige) Innenohrschwerhörigkeit
mgl. Ursachen:
- Durchblutungsstörung
(Herz; RR; Sludge-Phänomen)
Symptomatik:
- plötzliche einseitige Hörminderung
- Druck- und Völlegefühl im Ohr
- Schallempfindungsschwerhörigkeit
bis hin zur Taubheit
- positives Recruitment
- Tinnitus
- Stoffwechselstörungen
(Diabetes; Hyperlipidämie)
- HWS-Gefügestörungen
- Virusinfektion
- Borrelieninfektion
- Stress
„Hörsturz“
Diagnostik:
- Anamnese
- Otoskopie
- Stimmgabelversuche
- Audiogramm
- später MRT, BERA
Differentialdiagnose:
- Cerumen obturans
- Ruptur des runden Fensters
- Akustikusneurinom
Audiogrammveränderung bei „Hörsturz“ rechts
„Hörsturz“
Therapie:
- stationäre Aufnahme (?)
(Ruhe; Herausnahme
aus dem Alltag)
- Durchblutungsförderung
(Trental; HAES 6%)
- ggf. Prednisolon
gute Prognose:
Restitutio ad integrum
in 80-90 % der Fälle
zumindest hinsichtlich
des subjektiven Hörvermögens
Ist eine Behandlung
beim „Hörsturz“ sinnvoll ?
Wenn ja, weshalb stationär?
I. Patientendemonstration 03.05.2004
Patient: K.S., 57 Jahre
Anamnese:
- akute Hörminderung links seit einem Tag bestehend
- Tinnitus linksseitig
- kein Schwindel
HNO-Status:
- ohne pathologischen Befund
Audiogramm:
- pantonale Innenohrschwerhörigkeit links 60 - 70 dB
- nahezu Normakusis rechts
Therapie über 10 Tage:
- Trentalinfusion
- Prednisolon i.v.
Kontrollaudiogramm:
- pantonale Innenohrschwerhörigkeit links 20-30 dB
Diagnose:
akute Innenohrschwerhörigkeit links
II. Patientendemonstration 03.05.2004
Patient: L.D., 47 Jahre
Anamnese:
- Surditas links nach Infekt im14. Lebensjahr
- progrediente an Surditas grenzende Innenohrschwerhörigkeit rechts
- Kommunikation nur durch Lippenablesen
Therapie:
- Cochlea Implant-Versorgung
- postoperativ i.V.-Antibiose mit Cefuroxim
Weiteres Procedere:
- phoniatrische Vorstellung zur Sprachprozessoranpassung
Diagnose:
postlinguale Surditas links
Innenohrschwerhörigkeit rechts
- Cochlea implant Versorgung
III. Patientendemonstration 03.05.2004
Patient: L.S., 24 Jahre
Anamnese:
- Nasenatmungbehinderung bds. rechts>links
- Riechvermögen eingeschränkt
- ständige wässrige Rhinorrhoe
HNO-Status:
- Septumdeviation nach links mit basaler Leiste
- Nasenmuschelhyperplasie bds.
Procedere:
- Septumplastik
- Conchotomie
Diagnose:
Septumdeviation
Nasenmuschelhyperplasie bds.
VI. Patientendemonstration 03.05.2004
Patient: I.K., 57 Jahre
Anamnese:
- akute Drehschwindelattacken seit 5 Tagen
- Hörminderung und Druckgefühl rechts
Audiogramm:
- Innenohrschwerhörigkeit rechts mit Hochtonabfall
bis max. 70 dB
Vestibularisprüfung:
- bds. seitengleich kalorisch erregbare Gleichgewichtsorgane
Therapie:
- Aequamen (Betahistin)
- Flüssigkeitssubstitution
- Vomex A (Dimenhydrinat)
Diagnose:
Mb. Meniére
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