Computergestützte Verifikation 5.7.2002 Testen: kann nur die Anwesenheit von Fehlern feststellen, nicht ihre Abwesenheit. (E. Dijkstra) Systematische Entwicklungsprozesse: z.B. ISO 9000 Konstruktion: Erzeugen des Systems aus der Spezifikation Verifikation: Nachweis der Korrektheit (theoretisch) Fähigkeit, subtile Fehler zu finden (praktisch) Was ist Model Checking? Erschöpfende Durchmusterung der Zustände eines Systems zur Prüfung einer vorgegebenen Eigenschaft Grundproblem: Zustandsexplosion Model Checking: Prinzipskizze Simulation Fehlerbeseitigung System Abstraktion Gegenbeispiel Verfeinerung Modell Präzisierung Spezifikation Formalisierung log. Formel Model Checker Überlauf + 1 Systeme Zustand: Zusammenfassung aller Systemgrößen, die das weitere Systemverhalten wesentlich beeinflussen können Abstraktion diskrete Systeme = alle Wertebereiche abzaehlbar kontinuierliche Systeme = alle Wertebereiche dicht hybride Systeme = sowohl als auch real-time Systeme = einzige kontinuierliche Größe ist die Zeit finite state systems = Zustandsraum endlich 2 Temporale Logik GFf = f gilt unendlich oft ....... FGf = f stabilisiert .......... G ( f u F y) = f führt zu y .......... Tautologien: F G F f w G F f GFGfwFGf Der Berechnungsbaum s1 s4 s1 s2 s3 s6 s5 s2 s4 s3 s1 s2 s5 s5 s4 s6 s6 s4 CTL* -Pfadquantoren Wenn f eine Pfadformel ist, so ist E f eine Zustandsformel s erfüllt E f gdw. es einen Pfad p gibt, der bei s beginnt und p ~ f s a,b a,d c s~EFc Wenn f eine Pfadformel ist, so ist A f eine Zustandsformel s erfüllt A f gdw. für alle Pfade p, die bei s beginnen, gilt: p ~ f s~AXa Tautologien: A f w E f Af uEf CTL* - Zusammenfassung CTL* LTL nur Pfadformeln CTL Nur Zust.formeln Computation Tree Logic (CTL) CTL = atomare Zustandsaussagen + Boolesche Operatoren + Paare [ Pfadquantor , Temporaloperator ] AG (invariant) AX (in allen Nachf.) EG (mgl.weise immer) EX (in einem Nachf.) AF A( . U . ) EF E( . U . ) (irgendwann) (bis) (möglich) (bis) Progress und Fairness e d a b p a p p d f c b p e F p gilt nicht !!?!?!?! Model Checking für finite state systems explizit: explizite Konstruktion eines Transitionssystems, das sich in bezug auf die untersuchte Eigenschaft äquivalent zum gegebenen verhält, aber in der Regel wesentlich kleiner ist. Eigenschaft wird durch Graphsuche nach Zeugen/ Gegenbeispielen verifiziert symbolisch: Datenstruktur, die Mengen von Zuständen bzw. Pfaden beschreibt, Operationen, die simultan die Nachfolger aller Zustände berechnet Eigenschaft wird durch Fixpunktoperationen auf der symbolischen Datenstruktur berechnet 6 3 Explizites Model Checking 3.1 Tiefensuche 2 [v,v’] ist Baumkante, falls [v,v’] in T 5 4 3 [v,v’] ist Vorwärtskante, falls [v,v’] in T*\T 1 [v,v’] ist Rückwärtskante, falls [v’,v] in T* [v,v’] ist Querkante, sonst 0 2 5 1 [v,v’] in Vorwärts v.dfs v’.dfs 3 6 4 0 [v,v’] in Quer v.dfs > v’.dfs [v,v’] in Rückwärts v.dfs > v’.dfs [v,v’] in Rückwärts v ~ v’ Kriterium für Startknoten von SZK 4 4 5 21 6 44 3 3 11 v.lowlink = MIN(v’.dfs | v’ von v erreichbar über beliebig viele Baumkanten, gefolgt von max. einer anderen Kante [v,v’] mit v ~ v’) 00 4 5 21 1 1 3 1 6 6 4 4 00 Satz: v ist genau dann Startknoten einer SZK wenn v.lowlink = v.dfs 3.2 LTL Model Checking LTL-Eigenschaft Menge derjenigen Pfade, die f erfüllen Lfw Transitionssystem Menge derjenigen Pfade, die in TS realisiert werden können LTSw TS erfüllt f genau dann, wenn jeder Pfad in TS f erfüllt, d.h. LTSw Lfw Büchi-Automaten = endliche Automaten mit einem für unendliche Sequenzen geeigneten Akzeptierungskriterium B = [X, Z, Z0, d , F] X – Alphabet Z – Zustandsmenge Z0 – Anfangszustandsmenge d: Z x X 2Z F = {F1,...,Fn}, Fi Z Akzeptierungsmengen unendliche Sequenz p in Xw B akzeptiert p: es ex. unendliche Sequenz z = z0 z1 z2 .... - z0 Z0, zi+1 d(zi,xi), - Für jedes Fi F: z enthält unendlich oft Elemente aus Fi LB 3.3 CTL Model Checking CheckAU(s,y,c): Suche Gegenbeispiel L(s’,A(y U c)) = W L(s’,c) = F L(s’,y) = F L(s’,A(y U c)) = F L(s’,c) = W L(s’,y) = W L(s’,c) = F L(s’,A(y U c)) = ? s L(s,A/E(y U c)) ? Was hilft das? S |f| ( O(|S1|) + O( |S2|) + .... + O(|Sn|) S1 S2 Sn .... ) = O(|f|(|S1| +|S2|+...+ |Sn|)) = O((|f| |TS|) s0 3.4 Fairness -Eingabe: eine SZK C, Mengen Fschw und Fst von Fairnessannahmen -Ausgabe: eine SZM, die in C enthalten ist und alle Fairnessannahmen erfüllt (bzw. ø, falls keine ex.) 0. Fall: C trivial return ø 1. Fall: alle Fairnessannahmen erfüllt (Test ist leicht, siehe vorn) return C 2. Fall: eine schwache Annahme verletzt (also: kein f-Zst. in C) return ø 3. Fall: eine starke Annahme (G F f) u(G F y) ist verletzt (also: es gibt in C f-Zst., aber keine y-Zst.) Streiche alle f-Zst. aus C, zerlege die entstehende Menge in SZK und rufe den Algorithmus rekursiv für alle Fragmente auf, bis ein Aufruf eine nichttriviale SZM liefert 3.5 Symmetrie Grundgedanke: symmetrisch strukturierte Systeme haben symmetrisches Verhalten Quellen für Symmetrie: a) regelmäßig strukturierte Datentypen b) replizierte Komponenten im Gesamtsystem Wenn Verhalten bei s bekannt und s’ symmetrisch zu s, braucht Verhalten bei s’ nicht mehr untersucht werden technisch: Äquivalenzrelation; Quotienten-Transitionssystem Beispiel 1 S = { Id, s} s([x,y,z]) = [y,x,z] (i,i,1) (r,i,1) (i,r,1) g1 (c,i,0) (r,r,1) (c,r,0) (i,c,0) (r,c,0) Beispiel 1 S = { Id, s} s([x,y,z]) = [y,x,z] (i,i,1) (r,i,1) (c,i,0) (r,r,1) (c,r,0) Symmetrie in Datentypen Fall 1: Skalare Datentypen -Menge D von Werten - nur = , in Guards - := (Zuweisung) - als Indexmenge von (einfachen) Arrays anderer Datentypen - Schleifen der Form FOR ALL x D DO ... - choose(x) - keine Konstanten Seien x1 , ... , xn alle Variablen eines skalaren Datentyps D, b eine Belegung dieser Variablen mit Werten, und p eine Permutation auf D. Setzen p zu einer Symmetrie s fort Graphautomorphismen Eine Permutation s: V V heißt Graphautomorphismus, falls für alle v,v’ aus V gilt: 1. c(v) = c(s(v)) 2. Wenn [v,v’] E, so [s(v),s(v’)] E und c([v,v’]) = c([s(v),s(v’)]) Graphautomorphismen des Kommunikationsgraphen induzieren Symmetrien eines Komponentensystems Hinter allen Symmetrieansätzen stecken Graphautomorphismen, z.B. auch hinter Datentypsymmetrie: = 2 1 3 = = 4 = incr 1 = incr = 2 incr 3 = incr 4 = Komplexität des Automorphismenproblems eng verwandt: Graphisomorphie NP NPV Ein Graph kann exponentiell viele Automorphismen haben ? ? P Konzept für Erzeugendensystem U1 U2 U3 U1 U2 U3 ... Un = {e} Eindeutige Darstellung: Jedes Element g von G besitzt genau eine Darstellung der Form g = g1 o g2 o... o gn mit gi aus einem der von Ui in U(i-1) generierten Orbit Automorphismenberechnung 1 poly 4 6 2 8 1 7 8 5 a b f a c e R* 3 R* D R* R* D R* D R* R* R* R* 2 3 2 3 3 8 3 8 c c c c exp = #Ai #Bi ist selten meistens poly. Laufzeit!!! Orbitproblem id g11 g12 g13 g14 geg: s id g21 g22 g23 g31 g32 ges: canrep(s) 1. s1 := MIN{g1i-1(s), i = ...} 2. s2 := MIN{g2i-1(s1), i = ...} 3. s3 := MIN{g3i-1(s2), i = ...} ........ n. sn := MIN{g1i-1(s[n-1]), i = ...} canrep(s) := sn 3.6 Partial Order Reduction Unabhängigkeitsrelation I zwischen Aktionen: [a,b] in I gdw. keine der beiden Aktionen kann die EnablingBedingung der anderen ändern, und Resultat der Hintereinanderausführung von a und b ist unabhängig von der Reihenfolge s1 s’ s s2 z.B. [g,g’] in I gdw. vorkommende Variablen disjunkt Unabhängige Aktionen tragen wesentlich zur Zustandsraumexplosion bei. Prinzip # 1: Unabhängigkeit Für jeden bei s beginnenden Pfad des originalen Systems: Keine Aktion, die von einer Aktion in ample(s) abhängig ist, kommt vor einer Aktion aus ample(s) vor. Alle Aktionen, die in s enabled sind und nicht in ample(s), sind von jeder Aktion in ample(s) unabhängig “Stattfinden der ausgeschlossenen Aktionen wird auf Nachfolgezustände vertröstet” Erstes Prinzip und unendliche Pfade Satz: Wenn das originale TS einen unendlichen Pfad enthält, so auch das reduzierte. w s 1. Fall: in w kommt ein a aus ample(s) vor w1 w2 s s1 a s2 a w1 w2 s1’ s2 2. Fall: in w kommt kein a aus ample(s) vor w s a w s1’ Wenn bei s unendl. Pfad ausführbar ist, so gibt es im red. TS einen Nachfolger von s, bei dem ein unendl. Pfad ausführbar ist. Rest: Induktion Prinzip # 2: Sichtbarkeit ample(s) enthält entweder keine einzige sichtbare Aktion oder alle Aktionen, die enabled sind (sichtbar wie unsichtbar) 1. Fall: in w kommt ein a aus ample(s) vor w1 w2 s s1 a s2 a w1 w2 d s1’ s2 a unsichtbar oder w1 leer 2. Fall: in w kommt kein a aus ample(s) vor s a s1’ w a unsichtbar w diejenigen sichtbaren Aktionen, die aus dem Originalpfad in den reduzierten Pfad übernommen werden, bleiben in der gleichen Reihenfolge Prinzip # 3: Nichtignorierung Jeder Kreis im reduzierten Transitionssystem enthält einen Zustand s, wo ample(s) alle Aktionen enthält, die in s enabled sind Wirkung: in einem solchen Zustand kann Fall 1 der Pfadargumentation angewendet werden. Jede Aktion des Originalpfades wird irgendwann auch im konstruierten Pfad ausgeführt 4. Symbolisches Model Checking 4.1 BDD Mengen größe N 0 N Y 4 N Y 8 Elemente in Menge Y N 12 Y 16 BDD Größe Implementation von APPLY a b C f c d e N Y g B h = i Y A Y N af bg ch eN dY YN NN O ( |BDD1| |BDD2| ) eN Ni NY NN N dY YN NN eN bg NY Ni ch af Y Y N A B Y A A C YN A YA BA B C Model Checking EU geg: SATf, SAT y ges: SATE(f U y) Z := SAT y do Z := Z (SATf SATEX Z) until nothing changes SATE(f U y) :=Z Berechnen kleinsten Fixpunkt eines monoton wachsenden Mengenoperators Partitionierung der Übergangsrelation Idee: T ist meistens Konjunktion Teilformeln Beispiel: T1: x0’ w x0 T2: x1’ w (¬ x1 w x0) T3: x2’ w (¬ x2 w(x0 x1)) T w T1 T2 T3 Partitionen kleiner als T, günstigenfalls auch in der Summe mindestens: Eine Partition hängt normalerweise nicht von allen Variablen ab, ist also auf jeden Fall flacher als das BDD von T Nutzt das? 4.2 SAT-basiertes Model Checking Ansatz: Übersetze das Model Checking Problem in ein aussagenlogisches Erfüllbarkeitsproblem und löse dieses. Inhalt 4.2.1 Ein effizienter SAT-Solver 4.2.2 Noch ein effizienter SAT-Solver 4.2.3 LTL Model Checking als SAT-Problem SAT-Solver für CNF (Suche nach erfüllender Belegung) Ausgangspunkt: Algorithmus von Davis-Putnam aus den 60ern (xyz) (¬xy) (¬yz) (¬x¬y¬z) x ¬x decide (y) (¬yz) (¬y¬z) (yz) (¬yz) unit z pure literal y propagation propagation (z) (¬z) leere Klauselmenge z = SAT! () leere Klausel = Konflikt Backtracking zur letzten offenen Entscheidung Simple Rules 0 w (y u z) y/1 z/0 x w (0 u z) x/1 x w (x u z) x/1 x w (y u 1) x/1 x w (y u 0) x/¬y x w (y u y) x/1 x w (1 u z) x/z Dilemma rule s s(x/0) Ableitung 1 s(x/1) Zusammenführen der Zweige Vermeide redundante Arbeit in verschiedenen Zweigen Ableitung 2 s1 s2 s1s2 = Eine der Subst., falls andere zu Konflikt führt; = diejenigen Subst., die in beiden Zweigen gleich sind, sonst SAT-basiertes Model Checking Idee: Übersetze Model Checking Problem in ein Erfüllbarkeitsproblem Ausgangspunkt: boolesche Kodierung des Zustandsraums, analog zu BDD-basiertem Model Checking Zustandsüberführungsrelation als boolesche Formel T(x , x’), ebenfalls analog BDD-Methode Beschränkte Semantik von LTL Idee: beschreiben Gegenbeispiel der Länge k k 1 k 1 l Ziel: Wenn beschränkter Pfad f erfüllt, so auch jede unendliche Fortzsetzung Lassopfade: beschr. Semantik = originale Semantik kreisfrei: p k F f w i k: p(i) k-i f p k G f w false die anderen Operatoren so, wie man es sich denkt Übersetzung der Semantik I(x(0)) T(x(0),x(1)) ... T(x(k-1),x(k)) f0k kreisfrei: pik := p(x(i)) f yik := fik yik ¬ fik G fik := false F fik := X fik := falls i < k, dann fi+1k sonst false j=ik fjk f U yik := j=ik ( yjk n=jk fnk) := Prinzipskizze - Analyse Gegenbeispiel Abstraktionsverfeinerung Inf. State Modell ABSTRAKTION Fin. State Modell Formel Infinite State Model Checker Fin. State Model Checker + 5. Real-Time Systeme c2 20000 klick kaputt klick c2 hell aus klick c1 ein c2>10000 c1 3 klick c1>3 Uhren c1, c2 Uhrenmenge C lineare Constraints: ci k oder ci - cj k (k in Nat, in {=,<,>,,,} können boolesch verknüpft sein Invarianten (gleiche Syntax) Resets = Uhren, die auf 0 gesetzt werden Pfade in Timed Automata Problem: Zeitkonvergente Pfade “Zeno-Verhalten” d1 d2 d3 d4 .... 1/2 1/4 1/8 1/16 Def: Nur die zeitdivergenten Pfade bilden die Semantik von Timed Automata (Annahme analog zu Fairness) Regionen c2 2 1 0 1 2 3 c1 Regionengraph b) Zeitverlauf {0} < ......... < {c2,c42,c200} {0,c2,c42,c200} < ....... {0,c2,c42,200} < ........ {0} < {c2,c42,c200} < ....... Zonen Problem des Regionengraphs: Zu viele Regionen neue Idee: größere Einheiten Zone = Menge von Uhrenstellungen, die durch eine Konjunktion von Uhrenconstraints (ci k oder ci - cj k, in {=,<,>,,, beschreibbar ist Vereinfachende Annahmen: Constraints und Invarianten im Timed Automaton seien nur per Konjunktion verknüpft sind ihreserseits Zonen geometrische Veranschaulichung c2 c2 – c1 0 c1>2 c1 – c2 < 4 c2 3 c1 4 0 c2 > 1 c1 Berechnung engerer Constraints c1 – 0 4 + 0 - c2 < -1 c1 – c2 < 3 c1 – c2 < 4 c1 – c2 < 3 c1 – 0 4 0 - c2 < -1 c1 6 Abstraktion geg: 2 Systeme C und A Verbindung wird über eine Relation r hergestellt rot gelb Bremse r Gas grün Simulation r ist Simulationsrelation, wenn für alle c,a,c’: Wenn c r a und c c’ in C, so ex. ein a’ mit c’ r a’ und a a’ in A C r A Simulation und Computation Tree rot gelb Bremse r Gas grün Bewahrung von ACTL* Fazit: Berechnungsbaum von C findet sich “als Teilbaum” des Berechnungsbaums von A wieder ACTL* quantifiziert nur universell über Pfade Satz: Wenn C A simuliert, so gilt jede ACTL*-Eigenschaft von A auch in C Konstruktion von Abstraktionen geg: Konkretes System C = [S,E], Menge A von abstrakten Zuständen, Relation r von C in A ges: E’, so daß r Simulationsrelation zwischen C und A wird Lösung: a a’ gdw. es gibt c,c’ mit c r a und c’ r a’ und c c’ “Existential Abstraction” Bisimulation Wenn sowohl r als auch r-1 Simulationsrelationen sind, heißen C und A bisimilar, und r heißt Bisimulationsrelation “bisimilar” ist schärfer als “A simuliert C und C simuliert A”! Bisimulation und CTL(*) Satz 1: Wenn A und C bisimilar sind, so erfüllen sie die gleichen CTL*-Formeln Satz 2: Wenn A und C die gleichen CTL-Formeln erfüllen, so sind sie bisimilar Das heißt: Wenn es eine CTL*-Formel gibt, die A und C unterscheidet, so gibt es bereits eine CTL-Formel. 7 Abstraktionsverfeinerung 7.1 allgemeine Verfeinerung geg.: simulierende Abstraktionsrelation z.B. Zonengraph ges.: mögl. grobe Verfeinerung, die zus. Bedingungen erfüllt. z.B. Bisimulation oder Vererbung von ACTL* in die andere Richtung oder Bewahrung weiterer Elementaraussagen Mittel: Spaltung von abstrakten Zuständen Propagierung Spaltung eines abstrakten Zustandes kann weitere Spaltungen notwendig machen Pr opagation nach rückwärts... ... bis sich nix mehr ändert 7.2 Gegenbeispielgesteuerte AV erfüllbare Pfadformel nicht erfüllbare Pfadformel dead end state = erreichbar von einem konkreten Zustand im ersten abstrakten Zustand bad state = hat Nachfolger Verfeinerung = trenne dead end und bad states 8. Softwareverifikation 1. komplexe Datentypen und Expressions 2. Pointer und dynamische Datenstrukturen 3. Prozeduren und Rekursion 4. Bibliotheken typedef struct cell{ int val; struct cell* next; } * list; Predicate Abstraction void partition() { bool b1,b2,b3,b4; b1 = unknown(); b3 = unknown(); b2 = true; b4 = unknown(); list partition(list *l, int v) { skip; list curr, prev, newl, nextCurr; while(*) { assume(!b1); curr = * l; skip; prev = NULL; if(*) { newl = NULL; assume(b3) while( curr != NULL) { if(*) { nextCurr = curr -> next; assume(!b2); if(curr -> val > v) { skip; if(prev != NULL) { } prev -> next = nextCurr; if(*) { } skip; if(curr == *l) { } *l = nextCurr; skip; } L: skip; curr -> next = newl; } else { L: newl = curr; b1: curr==NULL assume(!b3); } else { b2: prev==NULL b2 = b1; prev = curr; b3: curr->val>v b4 = b3; } b4: prev->val>v } curr = nextCurr; b1 = unknown(); } b3 = unknown(); return newl; AG(@L ucurr!=NULL AND curr->val>v } AND (prev->val<=v OR prev=NULL)) } assume(b1); AG(@L u!b1 AND b2 AND (!b3 OR b4)) } Abstract Interpretation , und “kleinster Fixpunkt” = unendliche Vereinigung = Rechnen auf vollständigem Verband [M, , ] ist Verband, falls – beide Operationen komm., ass. - Absorption ggf. neutrale Elemente vollständig = abgeschlossen geg. unendliche Vereinigung Verband induziert Halbordnung: x y gdw. x y = x (gdw. x y = y) ist gr. untere Schranke, ist kl. obere Schranke von “passend” = Galois-Verbindung Konkret: [C,,] Abstrakt: [A,,] Abstraktionsfunktion a: C A Konkretisierungsfunktion g: A C (a,g) ist Galoisverbindung, wenn a(x) Y gdw. x g(Y) Insbesondere: z g(a(z)) a(g(Z)) Z a – “präziseste Abstraktion” (x := z, Y := a(z) ) (x := g(Z)), Y := Z ) g – “liberalste Interpretation” Fixpunktberechnung nutzt nur etwas, wenn sie in endlich vielen Schritten terminiert Variante 1: endlicher abstrakter Verband Variante 2: Terminierung forcieren Widening Shape-Analysis Insert in Liste: x : nichtleere Liste x malloc(y) y x y -> n = x y x x=y xy Coarsening xy Slicing 1 read(n); 2 i := 1; 3 sum := 0; 4 product := 1; 5 while i <= n do (product,10) 6 sum := sum + 1; 7 product := product * i; 8 i := i + 1; end 9 write(sum); 10 write(product); 1 read(n); 2 i := 1; 4 product := 1; 5 while i <= n do 7 product := product * i; 8 i := i + 1; end 10 write(product); 9.1 Hybride Systeme hybrid = kontinuierliche + diskrete Variablen Hybrider Automat: h>= max h’ [ -0.8,0.9] h’ [ -0.5,0.7] h <= min Einlaufen Auslaufen (Der hier ist ein linearer Automat: x’ [c1,c2]) 9.2 Kompositionale Verifikation System in Komponenten zerlegen Komponenten verifizieren Eigenschaft des Gesamtsystems schlußfolgern Assume-Guarantee-Reasoning Induktion A) f gilt für System mit 0 oder 1 Komponente Model Checking I) Wenn f für System mit max. k Komponenten, so auch mit k+1 Komponenten kompliziert. Meist manuell. z.B.: Versuche, 2 oder mehr Komponenten derart zu abstrahieren, daß sich Resultat wie 1 Komponente verhält .... ..... Small Model Properties Viele Logiken, auch temporale, haben Eigenschaften der Form Wenn f in irgendeinem Modell gilt, so gibt es auch ein Modell der Größe k, wo f gilt. k z.B. Anzahl der freien Variablen in f Parametrisiertes Problem kann auf endlich viele Model Checking Probleme reduziert werden 9.4 Security-Protokolle Betrachten nicht: Verschlüsselung/Entschlüsselung, sondern vor allem: Verbindungsaufbau, Authentifizierung,... “Perfekte Verschlüsselung” = Inhalt einer verschlüsselten Nachricht ist ohne Schlüssel nicht verfügbar “Begrenzter Zufall” = Wenn eine Zufallszahl (“Nonce”) Bestandteil einer verschlüsselten Nachricht ist, gibt es keine Möglichkeit, den Wert dieser Zahl zu ermitteln, als die Nachricht zu entschlüsseln. Beide Annahmen falsch, aber sinnvoll. 9.5 Worst-Case-Execution-Time-Analyse geg: Programm, Prozessor, Taktfrequenz ges: max. Abarbeitungszeit T: jede Ausführung braucht garantiert nicht länger als T T möglichst klein Probleme im Low-Level und im High-Level-Bereich kompositionale Verifikation parametrisierte Systeme Induktion Assume/Guarantee Small Model Props Hardware Protokolle Real-Time Hybrid Software Security System allgemein (Bismulation) gegenbeispielgesteuert (dead end/bad states) Verfeinerung Gegenbeispiel Simulation Fairness Bisimulation guarded commands Abstract Interpretation nextstate Existential Abstraction Transitionssystem Predicate Abstraction Polyhedral Abstraction (Zonen) Abstraktion Regionen Symmetrie Slicing Shapes Spezifikation symbolische Beschreibungen SAT-basiertes MC, Abstraktionsverfeinerung explizites MC: -Tiefensuche -CTL-Algorithmus -LTL-Algorithmus (Büchi-Automat) -Symmetrie -Partial Order Reduction -Fairness - Modell verteilt enabled zeno Timed Automata Hybrid Automata Formalisierung Sicherheit Lebendigkeit log. Formel Pfad, , Computation Tree Model Checker CTL* LTL CTL ACTL symbolisches MC: -BDD-basiert -Fixpunktoperationen Widening/Narrowing -Fairness -SAT-basiert -SAT-Checker Model Checking aus Anwendersicht -Wahl der richtigen Tools/Methoden für den konkreten Anwendungsfall verteilt? (ja Partial Order Reduction explizites MC) komplexe Daten? (ja symbolisch, predicate abstraction oder abstract interpretation) Zeit? Vielleicht nur Timeouts (ja Fairnessannahme, sonst RT) kont. Anteile hybrid oder diskrete Abstraktion Regelmäßige Struktur Symmetrie oder parametrisiert Vermeidung schwieriger Operationen (z.B. Mult. bei BDD) Bewußte, saubere Abstraktion -Realistische Erwartungshaltung für Resultate (Laufzeit, Platz, Lösungsgüte) - Krisenmanagement (z.B. Weitere Abstraktion) Model Checking aus Theoriesicht -Logiken und ihre Eigenschaften small model prop, Gegenbeispielstruktur, Entscheidbarkeit, Komplexität -Automatentheorie -Beziehungen zwischen Systemen Simulation/Bisimulation/Abstraktion -Rechtfertigung von Algorithmen (Korrektheit/Vollständigkeit) z.B. Partial Order Reduction, Bounded Semantics, Model Checking aus Entwicklersicht -vielseitig verwendbare Datenstrukturen/Algorithmen - Graphen, SZK, Automorphismen - BDD und Fixpunktoperationen - Automaten - Constraints und Linaer Programming/Constraint Programming - Aussagenlogik und SAT-Checking -Prinzipien zur Effizienzsteigerung - dynamisches Programmieren (z.B. im expliziten CTL-Alg.) - Lerntechniken, Heuristiken (z.B. beim SAT-Checking) - Das “Low Hanging Fruit” Prinzip - domainspezifische Annahmen - teile und herrsche (z.B. explizite Fairness) .... Austausch mit anderen Disziplinen Komplexitätstheorie (Rechtfertigung “unsauberer” Verfahren) Theorembeweisen (Software-Verifikation, Predicate Abstraction, Entscheidungsprobleme - SAT - Bitvektor - Pressburger, .... ) Logik (Syntax, Semantik, Expressivität, Entscheidbarkeit) Automatentheorie Prozeßalgebra (Komposition, Minimierung, (Simulation, Bisimulation, Expressivität) Partial Order Reduction, Fairness, Systembeschreibungssprachen) Graphtheorie (SZK, Automorphismen) Model Checking Schaltkreisentwurf (BDD) Lineare Optimierung/Constraint Programmin (Lösung von Constraint-Problemen) Static Analysis (Abstract Interpretation, Alias-Analyse, Shape-Analysis, Slicing) usw usf Letzte Folie Erfolg = solide theoretische Basis + Interdisziplinäres Herangehen + gesunder Prgmatismus