Kein Folientitel - BUND Naturschutz

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Eurowings strebt mit 29 Euro pro GermanwingsFlug die Marktführerschaft unter den deutschen
Billigfliegern an.
Die Deutsche BA, Virgin Express und HapagLloyd Express ziehen nach.
- der Deutschen neuer Volkssport.
Was für die einen Sport,
grenzenloses Über-den-Wolken,
ohne Nachdenken und Umsteigen,
ist für die anderen
Zerstörung der Natur
Lärmbelästigung,
Ursache des Klimakollaps.
Sturzflug durch Vielfliegen.
Die Positionen des
Bundes Naturschutz in Bayern e.V.
zum Luftverkehr
Wir wollen fliegen
• Immer mehr Menschen wollen weiter und
schneller von zu Hause fort.
• Immer mehr Menschen steigen vom Pkw oder der
Bahn zu diesem Zweck um ins Flugzeug.
• Immer weniger Menschen ist dabei bewusst,
welche Konsequenzen das Fliegen hat.
Schadensbegrenzung
• Steigende CO2-Emissionen
• Flächenverbrauch und
• Lärmschäden sind nur
3 Gefahren des pauschalen Flugverkehrs.
Der BN plädiert für sinnvolles
Umsteigen zum Wohle aller.
Ausgangssituation
• Verdopplung des Luftverkehrs
in den vergangenen 10 Jahren
 Trotz technischer Entwicklungen
erheblicher Anstieg der
Schadstoffemissionen
 Erwartung bis 2020:
Verdopplung der Starts
auf 2,6 Millionen in Deutschland
Basiswissen
Aufbau der Atmosphärenschichten:
Troposphäre:
Von 0 bis 10.000 Meter Höhe
Stratosphäre:
Von 10.000 bis
ca. 50.000 Metern Höhe
Ozonschicht
Unsere Welt
Das Problem
Flugzeuge setzen in 10 bis 15
Kilometern Höhe Kohlendioxid (CO2),
Stickoxide und Wasserdampf frei.
OZON
• wird dadurch in der Stratosphäre, wo es
überlebenswichtig ist, zerstört
• in der Troposphäre, wo es schädlich ist,
produziert
Der Treibhauseffekt
Die Sonnenstrahlung kann zur
Erde, aber die Wärmeabstrahlung der Erde
nicht mehr in die
Atmosphäre entweichen.
FOLGE:
Erwärmung der Troposphäre –
mit globalen klimatischen
Folgen!
Treibhausgase!
Spitzenwachstum
• Europas Verkehr verursacht nach der
Elektrizität und Wärmeerzeugung
am meisten CO2.
• Spitzenreiter im Wachstum innerhalb des
Verkehrssektors ist der Flugverkehr.
• Gegenwärtiger Anteil an den
CO2-Emissionen: ca. 11 Prozent.
Verbrauchswerte
Einmal Europa – Florida:
pro Passagier produziert
das Flugzeug
dieselbe Menge CO2
wie ein durchschnittlicher Autofahrer
in einem ganzen Jahr.
Ein Kilo Kiwis aus Neuseeland
verbrennt
8,6 Liter Kerosin und produziert dabei
27 Kilo CO2, 10,7 Kilo Wasser und
187 Gramm NOx.
Deutsche Lufthansa AG
Ziel der Passagierflotten der Lufthansa:
Senkung des spezifischen Treibstoffverbrauchs:
1991 – 2008: - 33 %
Erreichte Verminderung:
1991 – 2001: - 23,4 %
 Trotzdem sind die Emissionen gestiegen!
Treibstoffverbrauch
222.907
(+ 5,9%)
620.340
(- 2,5%)
3.582.596
(+ 2,3%)
für den Passagierverkehr
im Jahr 2001, Angaben in
Tonnen
(Veränderung gegenüber 2000)
Lufthansa
CityLine
Lufthansa
Passage Line
Condor
Vergleichszahlen
Bei einer Reise von 500 Kilometern entstehen
pro Person
500
450
400
350
mit
mit
mit
mit
300
250
200
150
100
50
0
Kohlendioxid in kg Stickstoffoxide in g Schwefeldioxid in g
dem Reisebus
der Bahn
dem Pkw
dem Flugzeug
Zirruswolken
• langlebige Kondensstreifen
• bei Temperaturen von –50 bis –70
Grad Celsius gefriert ihr Wasserdampf
zu Millionen von Eiskristallen
• ein unsichtbares Milchglasdach über
der Erde  Funktion: Treibhaus
• Global gemittelt bedecken sie
etwa 0,1 % des Himmels
Mehr Verkehr
Zu den klimatischen
Auswirkungen des Fliegens
kommen
• Lärmemissionen und
• Flächenverbrauch
Denn mehr Verkehr macht mehr Lärm
und braucht mehr Platz.
Und was sagen die Prognosen?
Entwicklungsprognosen
• Flugpassagiere: Anstieg der Einsteiger
2010
2020
Vergleichszeitraum 86 Mio. 113 Mio.
(+ 72 %) (+ 31 %)
1995
• Expansion des Verkehrs:
innerdeutsch:
international:
2010
+ 47 %
2020
+ 22 %
+ 76 %
+ 35 %
Trendprognosen
Innerdeutscher Luftverkehr - Passagierzahlen
30
24,9
22,6
25
20
15
Passagierluftverkehr in Mio.
davon
Geschäftsreisen
davon Privatreisen
20,4
18,3
13,9
12,1
10
5
1,8
2,1
2,3
0
1995
2010
2020
Quelle: DIW, 2000
Trendprognosen
In Deutschland gestartete Flüge, nach Zielen
2600
2400
2200
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
in Tausend
Gesamt
innerdeutsch
Westeuropa
Südeuropa
Osteuropa
Nordamerika
Quelle: DIW, 2000
1995
2010
2020
Entwicklungsprognosen
• Flugpassagiere:
weltweit
1998
2015
1,5 Mrd. 3 Mrd.
• Erwartung bis 2020:
Verdopplung der Personenkilometer
 höchste Steigerungsrate
• Deutschland
weltweit dichtester Flugverkehr!
Flughäfen in Bayern
• Nürnberg
• München
• Hof
• Bayreuth (Charterbetrieb
eingestellt seit 10/2001)
• Augsburg
In Planung: Ausbau
aller bestehenden
Flughäfen und Neubau
von u.a. Memmingerberg (Allgäu) und
Straubing
Flughafen Nürnberg
• Fluggastaufkommen:
Erwartete Steigerung um 68 %
1999
2010
2,8 Mio.
4,7 Mio.
• Frachtaufkommen: deutlicher Rückgang
aufgrund Verschärfung der Nachtflugregelungen
1997
1999
89.000 t
53.000 t
Flughafen Nürnberg
Details
• Fluggastaufkommen:
Monatsdurchschnitt 2000
Monatsdurchschnitt 2001
Ankunft
126.000
131.000
Abgang
128.000
133.000
Flughafen München
• weiterer Ausbau zu interkontinentalem Drehkreuz
• Fluggastaufkommen:
1999
2000
21,3 Mio. 23 Mio.
2010
2015
43,4 Mio. 48,6 Mio.
• Umsteigeanteil der Fluggäste:
1999
2010
27 %
40 %
Flughafen München
Details
• Fluggastaufkommen:
Monatsdurchschnitt 2000
Monatsdurchschnitt 2001
Ankunft
950.000
974.000
Abgang
956.000
977.000
Flughafen München
• Luftfrachtaufkommen:
Erwartete Steigerung um 130 % bzw. 41 %
1999
2010
2015
208.000 t 480.000 t 680.000 t
„Angestrebt wird ein jeweiliger Ausbau der
Flughäfen zur Stärkung ihrer Position im
transeuropäischen Verkehrsnetz.“
Flughafen Hof-Plauen
• Fluggastaufkommen:
Linie: ca. 20.000 Gäste/ Jahr
• Grund: geringer Einzugsradius: max. 60 km
• Charterverkehr bereits eingestellt
• Subventionen für Linie Frankfurt – Hof:
4,2 Mio. Euro (bis 2004)
Flughafen Bayreuth
Luftfracht
deutschlandweit
Aufkommen:
bezogen auf 1995:
2010
Verdopplung
2010
2020
+ 5,5 % + 5,3 %
2020
Vervierfachung
Technische Entwicklungen
Flugzeuggröße und mittlere Auslastung
•
Im Passagierverkehr:
•
Im Frachtverkehr: Anstieg der durchschnittlichen Fracht pro Linienflug
von 30 auf 40 t
konstante Größen
Vorteile des Fliegens?
1.
Gesteigerte Mobilität
2.
Schnelleres und bequemes Reisen
3.
Jobmaschine Flughafen
4.
Fliegen ist umweltfreundlich
Gesteigerte Mobilität?
Pro Jahr legt ein Mensch
1000 Wege zurück,
um 1000 Ziele zu erreichen.
0,58 Wege bewältigt er mit dem Flugzeug.
Mobilität = Zahl der erreichten Ziele
Stabilität dieser Zahl in den letzten 50 Jahren.
 Das Flugzeug brachte keinen Mobilitätsgewinn.
Schnelleres Reisen?
Jobmaschine Flughafen?
• Die Arbeitsmarktbedeutung der Flughäfen wird
bewusst überschätzt.
• Minimierung von Luftfrachtraten und
Maximierung von Transportkapazitäten führt zur
Verlagerung der Produktfertigung ins Ausland.
• Ein zusätzlicher Arbeitsplatz im Bereich Luftfahrt
kann zum Abbau von mindestens fünf
Arbeitsplätzen in Deutschland führen
Wir fordern
1.
Umstieg auf die Schiene
2.
Subventionsstopp
3.
Mineralölsteuer für Kerosin
4.
Reduzierung der Lärmemissionen
5.
Nachtflugverbot
6.
Keine Flughafenerweiterungen
Bis 500 Kilometer Bahn fahren
•
40-50 % aller Flüge sind kürzer als 500
Kilometer.
•
75 % des innerdeutschen Flugverkehrs sind
Geschäftsreisen.
Wir fordern:
Die Verlagerung nationaler und
internationaler Kurzstreckenflüge auf die
Schiene
Subventionsstopp
• Subventionen fördern den Flugverkehr.
• Realer Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern wird unmöglich.
Wir fordern
•
Subventionsstopp für
Himmelfahrtskommandos
•
emissionsorientierte Landegebühren
•
ökologische Steuerreform
Mineralölsteuer für Kerosin
Kerosin wird vom Staat subventioniert
 dies kostet den Steuerzahler jährlich
rund 3,5 Milliarden Euro.
Wir fordern:
eine europaweite Einigung für eine
konsequente Besteuerung von
Flugbenzin
Reduzierung des Lärms
• Ca. 30 % der bayerischen Haushalte leiden
unter Fluglärm
• Chronischer Fluglärm = gesundheitliches Risiko
Wir fordern:
• eine Novellierung des Fluglärmgesetzes
zum Schutz der Bürger
• einheitliches Nachtflugverbot
von 22 bis 7 Uhr
Lärm in Nürnberg
• In den vergangenen Jahren:
Lärmreduktion durch den Einsatz leiserer, sog.
Kapitel 3-Flugzeuge und Ausmusterung älterer,
lauterer, sog. Kapitel 2-Flugzeuge
• Beschränkung der nicht vermeidbaren
Nachtflüge auf Kapitel 3-Flieger („Bonusliste“
von 1994)
Nachtflugverbot
Wir fordern:
•
Nachtschutzgebiete
•
einheitliches Nachtflugverbot
von 22 bis 7 Uhr
Keine Flughafenerweiterung
•
Flugverkehrbefürworter beschränken
infrastrukturelle Maßnahmen im Rahmen des
Flugverkehrs ausschließlich auf den Flughafen
selbst.
•
An- und Abreisewege der Passagiere und
Beschäftigten werden dabei unterschlagen.
Wir fordern
ganzheitliche Verkehrsplanungen
Flugziele
• 1995 hatten zwei von drei Flugzeugen ein
innerdeutsches Ziel.
• 2020 hat fast jeder zweite Start sein Ziel im
Ausland.
Der Grund:
Liberalisierung senkt die Preise und weitet
den Flugverkehr aus (z.B. Dominikanische
Republik statt Mallorca)
Weltweite Verkehrsleistungen
• kontinentale Flüge in Asien und Europa: je 1/8
• Interkontinentale Flüge: 2/5, z.B. NordatlantikVerbindung (ca. 17 Mio. Passagiere)
• Flüge innerhalb der Staaten und Kanada:
mehr als 1/4
• Flüge von Nord- nach Süd- und Mittelamerika:
11,4 Mio. Passagiere je Flugrichtung
Vielflieger-Strecken

Gleiches Recht für alle
Flugverkehr ist auch ein soziales Problem:
• Bewohner der reichen Länder produzieren
CO2, vor dessen Auswirkungen sich die
Bewohner armer Länder am wenigsten
schützen können.
• Wenn gleiches Recht für alle gälte, d.h.
6 Milliarden Menschen jährlich fliegen würden,
wäre die Belastbarkeit unserer Erdatmosphäre
schnell erschöpft.
Was können wir tun
• erkennen, dass auch unsere Kinder und
Enkelkinder gesunde Luft zum Atmen
brauchen
• Urlaub ökologisch sinnvoll gestalten
• auf weitgereiste Lebensmittel verzichten
und regionale Produkte konsumieren
• sich gegen Flughafenausbauten im
heimischen Umfeld wehren
Beschwerdestelle
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Technologie
Staatsminister Dr. Otto Wiesheu
80525 München
Tel. 089/ 21 62- 01
http://www.stmwvt.bayern.de
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