Nachkriegsordnung und deutsche Teilung

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Karthago - nach dem zweiten
Krieg
Nachkriegsordnung und deutsche Teilung
Gliederung
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Die deutsche Katastrophe
Das Potsdamer Abkommen
Neubeginn
Neue Staatlichkeit – geteilt
1. Die deutsche Katastrophe
Bombenkrieg in Berlin
Freiburg im
Breisgau
Luftbildaufnahme 1945
Quelle:
http://theorie.physik.uniwuerzburg.de/~ardornei/mue
nster/Freiburg_1945_Luftbil
d.JPG
Die deutsche Katastrophe
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Der Krieg Hitlerdeutschlands kostete die Welt annähernd
36 Millionen Tote, wovon fast sechs Millionen Deutsche
waren.
Der deutsche Nationalstaat war ausgelöscht,
Deutschland unter alliierter Besatzung geteilt.
Die Deutschen waren zum Paria unter den Völkern
geworden.
Der Vers aus Bertolt Brechts „Kinderhymne“ schien
unerreichbare Vision:
Dass die Völker nicht erbleichen
wie vor einer Mörderin,
sondern ihre Hände reichen,
uns wie andern Völkern hin.
Nachkriegsordnung
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Die Nachkriegsordnung ruhte auf dem Diktat der
Sieger USA, UdSSR und Großbritannien. Ein
Friedensvertrag mit Deutschland wird nicht
geschlossen.
Dieser Frieden war im Unterschied zu dem von
Versailles 1919 karthagisch, vernichtend.
Bertolt Brecht:
Das große Karthago führte drei Kriege. Es war
noch mächtig nach dem ersten, noch
bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht
mehr auffindbar nach dem dritten.
2. Das Potsdamer Abkommen
Potsdamer Konferenz
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17. Juli bis 2. August 1945 auf Schloss
Cecilienhof bei Potsdam treffen sich die Sieger:
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Sowjetunion: Josef W. Stalin
USA: Harry S. Truman
Großbritannien: Winston Churchill, dann Clement
Attlee.
Frankreich stimmt anschließend zu und wird an
der Viermächteverwaltung beteiligt.
Stalin, Truman und Churchill vor Beginn der Konferenz
Streitpunkte
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Deutschlands Grenzen
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Der Bevölkerungstransfer
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Deutschland verlor mit der Oder-Neiße-Grenze ein
Fünftel seines Territoriums.
Etwa zwölf Millionen Deutsche erlitten Flucht und
Umsiedlung (Vertreibung).
Reparationen
Flucht und Vertreibung
Quelle: Wolfgang
Benz:
http://www.bpb.de/pop
up_druckversion.html?
guid=04820954025511
927291582355461586
Gemeinsame Ziele:
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Die vier „D“:
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Demilitarisierung
Dezentralisierung
Denazifizierung
Demokratisierung
Diese Ziele werden in den Besatzungszonen
ganz unterschiedlich interpretiert:
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
Im Westen im Sinne eines liberalen
parlamentarischen Systems mit Marktwirtschaft,
Im Osten im Sinne eines Systemwechsels zum
Sozialismus sowjetischen Musters.
Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher
Der
Internationale
Militärgerichtshof
wird Vorläufer
des
Inteernationalen
Gerichtshofs im
Haag
Acht der 24 Hauptangeklagten in Nürnberg, vordere Reihe von
links: Göring (Ministerpräs.), Hess (Stellv. Hitlers), von Ribbentrop
(Außenminister), Keitel (Oberbefehlshaber der Wehrmacht)
3. Neubeginn
Entnazifizierung - Umerziehung
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Entfernung der aktiven Nazis aus Verwaltung,
Justiz, Bildungswesen
Zeitungen, Rundfunk, Kultur unter alliierter
Hoheit mit Emigranten und demokratischen
Gegnern des Faschismus
Wiedereröffnung der Universitäten
Unterschiede in den Besatzungszonen:
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
Rückkehr vieler Altnazis nach 1947 im Westen
Sozialer Umbruch in der sowjetischen Zone
Demokratisierung durch Umerziehung?
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Die Umerziehung begann
in den
Kriegsgefangenenlagern.
Jede Besatzungsmacht
transportierte ihre Werte
und Ideen in ihre Zone
durch
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
Kulturoffiziere
Gastspiele von Künstlern
Neuorganisation des
Bildungswesens
US-amerikanisches Plakat 1946
Umerziehung durch Kultur
Das Alexandrow-Ensemble auf dem
Berliner Gendarmenmarkt 1945
Paul Wegener als Lessings Nathan der Weise
1945 am Deutschen Theater
Wiedereröffnung der Berliner Universität als
Humboldt-Universität im Januar 1946
Studentinnen im Hof der Universität 1946
Dezentralisierung
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Die Dezentralisierung erfolgte im Zeichen von
Besatzung und deutschem Föderalismus.
Aufteilung in Besatzungszonen – Vier Sektoren
Berlins.
Gemeinsame Verwaltung der Vier Mächte:
Alliierter Kontrollrat –mit Beginn des Kalten
Krieges außer Funktion.
Ländergliederung – Zerschlagung Preußens
Die beiden deutschen Staaten 1949
Parteien: Tradition und Zusammenschluss
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Zunächst alle Parteien und Verbände aufgelöst.
Nationale und nichtchristliche Rechte bleiben verboten
Keine Wiederbelebung des politischen Systems von
Weimar – wenige Parteien als Ziel.
Sozialdemokraten: im Westen Kurt Schumacher, im
Osten Otto Grotewohl: Vereinigung unter
kommunistischer Dominanz in der sowjetischen
Besatzungszone, strikte Abgrenzung gegen die
Kommunisten im Westen.
Neugründung CDU gemeinsam durch katholische und
protestantische Politiker: Konrad Adenauer im Westen,
auf dem Weg zur Blockpartei im Osten.
Wirtschaft
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Die Kriegszerstörungen der Industrie relativ gering,
Zerstörungen der Transportwege (Brücken,
Eisenbahnen) schwerwiegender.
Hunger und Wohnungsnot zeichnen die Nachkriegsjahre
bis 1948.
In den Westzonen verzichten die Alliierten bald auf
Demontagen und Reparationen.
Die Sowjetunion, selbst Hauptleidtragender des Krieges,
holt bis 1955 Reparationen von mindestens 10 Mrd.
Dollar aus ihrer Zone (Demontagen und laufende
Produktion).
Bodenreform und Enteignung der Großindustrie leiten
den den Umbruch der Wirtschaftsordnung im Osten ein.
Schwarzmarkt
Kontrolle auf dem
Bahnhof in Herford
1945
Foto: Britischer
Militärfotograf
Erholung der Industrie
Industrieproduktion 1938=100
Quelle: Armstrong, 1991, Chapter I; Fischer, Handbuch, Bd. 6.
300
Index
UK
250
Frankreich
200
Italien
150
UdSSR 1940=100
Westdeutschl/BRD
Bulgarien
100
Polen
50
0
1938
Ungarn
1946
1947
1948
1949
1950
4. Neue Staatlichkeit – geteilt
Geburt des Kalten Krieges
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Der Zerfall der Anti-Hitler-Koalition lässt die
Deutschen zu Eckpfeilern der feindlichen
Systeme und somit zu gegnerischen
Bündnispartnern werden.
Das ermöglicht ihnen den Wiederaufstieg zu
eigener Staatlichkeit, wenn auch in Teilung.
Stufen:
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

Januar 1947: Bizone
April 1948: Währungsreform in den drei Westzonen
(Berlin-Krise)
August 1948: Trizone
Griff in die Geschichte
in West und Ost
Der Wiederaufbau der Paulskirche,
Ort der Ersten deutschen
Nationalversammlung von 1848,
war durch Spenden aus allen
Ländern und Kommunen des
zerstörten Landes möglich
geworden.
Tondokument:
Einweihung der
wiederaufgebaut
en Paulskirche
am 16. Mai 1848
Horst Naumann: Hundert Jahre
Kommunistisches Manifest, 1948
Die beiden deutschen Staaten 1949
Gründung der Deutschen
Demokratischen Republik
Oktober 1949
(Westdeutscher Bericht)
Gründung der
Bundesrepublik
Deutschland Mai
1949
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