Neuronale Grundlagen der Gestaltwahrnehmung

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Neuronale Grundlagen der
Gestaltwahrnehmung
Artikel von A. Engel und W. Singer
Gliederung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Einführung
Perzeptive Integration
Gestaltpsychologie
Physiologische Ebene
Erklärungsmodell
Funktionelle Relevanz
Als Reaktion auf sensorische Signale
schließen sich Nervenzellen zu Verbänden
zusammen
= Basis für neuronale Repräsentation von
Gegenständen
= Perzeptive Einheit (Gestalt)
Einführung
Gehirn: Integration von Sinnesdaten zu
Wahrnehmungseindrücken
 Signale aus der Umwelt werden in Kontext
eingebettet und mit Bedeutung versehen


Physiologische Grundlagen?
Perzeptive Integration




Visuelles System analysiert Fülle von Merkmalen
(Farbe, Form, Struktur, ...)
Welche Merkmale, Objektbereiche gehören
zusammen?
Objekte müßen als Einheit erkannt werden,
Relationen zwischen ihnen müßen bestimmt
werden
Segmentierung
Gestaltpsychologie



Gruppierung von Merkmalen, um sie vom
Hintergrund abzutrennen
Gestaltkriterien: z.B. Ähnlichkeit, Nähe,
Kontinuität
Beschreibung der Wahrnehmungseindrücke
Physiologische Relevanz





Keine Neurone, die durch ihre Aktivität komplexe
Objekte repräsentieren
Neurone reagieren auf einfache
Merkmale/Teilaspekte (Form, Farbe)
Merkmalsbildung lokal in rezeptiven Feldern
Info über komplexe Objekte wird im Gehirn
arbeitsteilig durch viele Neurone analysiert
Nicht nur ein Areal zum Sehen
Zwei Bahnen der visuellen
Verarbeitung

Dorsale Bahnparietaler Cortex
(wo?)

Ventrale Bahntemporaler Cortex
(was?)
Daraus folgt ...

Verschiedene Klassen von Objektmerkmalen
werden in unterschiedlichen Arealen analysiert

Objekte werden nicht durch Aktivität einzelner
Neurone repräsentiert sondern durch ausgedehnte
und über viele Bereiche verteilte
Neuronenverbände = ASSEMBLIES
Lösungsweg

Gleichzeitige Bildung mehrerer Assemblies
(verschiedene Objekte)

Mechanismus der in Vielzahl aktiver Neuronen
diejenigen markiert, die ein und dasselbe Objekt
repräsentieren
Erklärungsmodell




Zeitlicher Integrationsmechanismus
Die von einem gesehenen Objekt aktivierten
Neurone werden durch eine Synchronisation ihrer
Impulse zu Assemblies zusammengefasst
Synchrones Feuern = Ursache für ganzheitliche
Struktur der Wahrnehmung
Zeitgleiche Impulse signalisieren
Zusammengehörigkeit von Merkmalen eines
Objekts
Erklärungsmodell


Versuche belegen, dass Neurone ihre Aps präzise
synchronisieren
Synchronisation auch über Grenzen einzelner
Areale hinweg
= Belege für Assemblie-Modell
= Synchronisation vermittelt Merkmalsbildung
Funktionelle Relevanz
Nutzt das Gehirn Synchronisation?
- Versuch mit Katze (Fehlstellung der Augen)
- Schielen: Ein Auge wird zum Sehen bevorzugt
- Wahrnehmung des anderen Auges wird
unterdrückt (Schielamplyopie)
- Nachweis einer Störung der Synchronität im
ambyopen Auge
= Gehirn nutzt Synchronisation zur Wahrnehmung
von Objekten

Fragen
1.
Wie lautet der Ansatz der
Gestaltpsychologen?
2. Wie läßt sich die Gestaltwahrnehmung
genauer erklären?
Danke für eure Aufmerksamkeit!
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