elektronentransfer_i..

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Elektronen Transfer in
Proteinen
Markus Krier
Proseminar SS04
Gliederung
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•
•
•
Einleitung
Grundlagen
Marcus Theorie
Beispiel an Cyt c2/ RC Complex
Fazit
Referenzen
29.06.04
SS2004 Markus Krier
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Einleitung
Warum betrachtet man überhaupt den Elektronen
Transfer?
Elektronentransfer Reaktionen spielen in lebenden
Systemen eine tragende Rolle in den frühen Stufen
der biologischen Prozesse, wie z.B. Photosynthese
und Atmung.
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SS2004 Markus Krier
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Wichtige Bestandteile des Elektronen
Transfers:
•
•
•
•
Distanz
Freie Energie -∆G°
Reorganizations Energie λ
Temperatur
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• Die Distanz wird berechnet aus der edge-to-edge
distance (R) der Zentren von Donor und
Akzeptor
• Diese Distanz wird durch einen β– Coefficienten
modifiziert, welcher den Beitrag des dazwischen
liegenden Mediums beschreibt
• Die Daten für die Distanz werden aus X-Ray
Kristallographie und modeling Methoden
gewonnen
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β-Faktoren für die einzelnen
Zwischenmedien
•
•
•
•
β-Sheet: 1.1Å
α-Helix: 1.4Å
Wasser: 1.8Å
Vakuum: 2.4Å
• Im Vakuum fällt die Elektronentransferrate
10 mal schneller
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• Lange Distanz Interaktionen
– Hauptsächlich zwischen zwei Proteinen
– Für den Transfer durch Membran oder andere
Substanzen oft mehrere Transferproteine
• Kurze Distanz Interaktionen
– In Proteinen
– Wenn Wechselwirkende Proteine sich nahe
kommen
• Überprüft für verschiedene Mutationen
• Wechselwirkungen von verschiedenen
Proteinen und Bakterien
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Ref. a
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Freie Energie und Reorganization
Energie
• Betrachtung mittels eines harmonischen
Oszillators
• Betrachtet wird -∆G° (∆G° ist die Standard Gibbs
Freie Energie)
• λ erforderliche Energie um von Zustand des
Reactanten zu dem Zustand des Products zu
gelangen
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Marcus Theorie
Fermi‘s Golden Rule:
kET : Elektronen Transfer Rate
TDA : Eletronische Kopplung zwischen Donor
und Akzeptor (andere Notation: VR)
FC : Franck-Condon-Faktor
ħ:
Planck‘s Konstante
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Marcus Theorie
• FC = (4πλkT)-½ exp -[(–∆G°-λ)² / 4λkT ]
Marcus klassische Formel für die
Überlappung der Wellenfunktionen im
harmonischen Oscillator
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Zusammenhang zwischen –∆G° und
λ
Die Elekronentransferrate
• steigt mit ansteigendem
–∆G° (–∆G° < λ)
• erreicht ihr Maximum,
wenn –∆G° = λ
• fällt, wenn –∆G° > λ
(von Marcus vorhergesagt)
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12a
Ref.
Elektronic Coupling
• Zwei Arten die elektronische Verbindung darzustellen
– Der einfachste Weg:
VR² =V0² exp(- βR)
– V0²:
– R:
– β:
29.06.04
Maximale elektronische Verbindung
Distanz Zentrum des Kantenatoms des
Donors zum Zentrum des Kantenatoms des
Akzeptor
Exponentieller Coefficient der abfallenden
elektronischen Kopplung mit R
SS2004 Markus Krier
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• Die Elektronische Kopplung zwischen Donor und
Akzeptor setzt sich aus den verschiedenen
Pfadsegmenten zusammen:
– Covalente Bindung (C),
Wasserstoffbrückenbindung (H), Trough-Space
(S), Sprung durch Vakuum oder über andere
Moleküle (Wasser)
N
N
N
i
j
k
vR = ∏εCi ∏εSj ∏εHk
Das maximale vR wird als VR genommen
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Beispiel für Electronic Coupling
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SS2004
Balabin, I.A., Onuchic J.N., Dynamically Controlled
Protein Tunneling Paths in Photosynthetic Reaction
Markus Krier
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Centers, Science, 2000
Temperatur
• niedrige Temperatur
(35K) liegt die ET
Rate bei 10-1
• Raumtemperatur
(295K) ET bei 10-9
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Ca. Raumtemperatur
Verschiedene ħω,
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Ref. a
Elektronentransfer am Beispiel
• C-Typ Cytochrome gehören zu den
Wasserlöslichen Proteinen, die in der
Photosynthese als Elektronentransporter zwischen
spezifischen Membran-gebundenen ElektronDonor und -Akzeptor Proteinen dienen.
• Wirksamer ET erfordert eine Spezifische Bindung
des Elektronenträgers,
– damit ein ET stattfinden kann
– Die Bindung und Abtrennung des Trägers soll
kein Limit für den ET darstellen
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Photosynthetischer Elektronen Fluss
Betrachtung des Elektronentransfers zwischen den beiden
Proteinen Cytochrome c2 (cyt c2) und dem Reaktions
Zentrum (RC) des photosynthetischen Bakteriums
Rhodobacter sphaeroides in der Photosynthese
Brock: 10th Fig 17.15
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• RC ist ein membrangebundenes Protein in dem
durch Licht-veranlassten ET
• ET in RC‘s resultiert aus der Oxidation des
Donors (D), einem bacteriochlorophyll Dimer und
der Reduktion eines gebundenen Quinons (Q)
• Cyt c2 bindet an das RC und vervollständigt so
den ET-Zyklus
• Dieser resultiert in dem Protonen durch die
Membran gepumpt werden und das
Membranpotential die ATP-Synthese antreibt
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• Im neutralen Zustand (DQ) von RC existieren
zwei Arten von RC‘s
– RC‘s die cyt c2 binden
– RC‘s die cyt c2 nicht binden
•Nach Lichtanregung gibt’s zwei Phasen:
•1.Ordnung, (kET ~ 106s-1), welche mit den schon
gebundenen cyt c2 zusammenhängt und
•2.Ordnung, langsamere Phase, begrenzt durch
docking => abhängig von der Ionen Rate
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Cyt c2/RC Complex
• Kristallstruktur des
Komplexes zeigt, dass
cyt c2 mit der HämKante an Tyr L162
direkt über dem
bacteriophyll Dimer
dockt
• Der nahe Kontakt des
Häms zu RC liefert
einen starken Pfad für
ET
Ref. c
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• Die geladenen Seitenketten
von cyt c2 und RC liegen in
der bindenden Schnittstelle
der beiden Proteine.
• Um Lys C103 liegen die pos
geladenen Ketten von c2
• Diesen liegt ein Cluster neg
geladener Ketten in RC um
Asp M184 entgegen
• =>günstig für
elektrostatische WW
• Abstand ~ 4.5Å
Ref. c
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Pfad-Model für die Elektronische
Kopplung
• Benutzen der Gleichung:
vR = ∏εCi ∏εSj ∏εHk
i
j
k
• Eine einfache Implementation wird für die Pfade
benutzt: • εC = 0.6
• εH = (0.6)² exp [-1.7(R-2.8)]
• εS = 0.6 exp [-1.7(R-1.4)]
• ε hat keine Einheit, R ist in Å
• Diese Beziehungen waren in mehreren
Vorhersagen der elektronischen Kopplung, wie
azurin und cyt c erfolgreich
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Simulations Methoden
• Für die Molekular Dynamische Simulationen wird
die Kristallstruktur des Komplexes verwendet
• Auffüllen von Wassermolekülen (1730) in einer
Kugel mit Radius 30Å um das Eisen im Häm (kein
Gegenion hinzugefügt), um Lösung zu simulieren
• Entfernen der H-Einheit wegen zu großer Entfernung
zu der Redox-Stelle
• => 17022 Atome sind in der Simulation
eingeschlossen
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• Übernehmen der
Teilladungen (z.B.
Ladung des oxidierten
Häms) aus anderen
Studien
• Ionisierbare Seitenketten
werden charakterisiert
bei pH7
• Die nicht-ligand
Histidine werden als
Neutral angesehen
Ref. d
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Resultate
• Variationen zwischen den
Elektronischen Bindungen VR
• Simulation über 1-ns
Bewegungsablauf, 1000
Strukturen in 1-ps Intervallen
• Bestimmung des besten
Pfades, Plotten dessen Zerfalls
• Pfade mit Wassermolekülen
mit Kreis dargestellt
• größere Distanz bei Pfaden mit
Wassermolekülen (b)
Ref. d
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Resultate
• Variation der Größe des
Abklingens über 1000
Strukturen
• Durchschnitt 2.1x10-5
Kleinste 4.07x10-6
• Für die Kristallstruktur
5.7x10-5
• Schwarz: Pfade die
Wassermoleküle enthalten
kleinste = 4.62x 10-6
Ref. d
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Resultate
a)
• Die meisten dominanten Pfade
gehen durch TyrL162
• 900 von 1000 dominanten Pfaden
enthalten den Srung zwischen
Häm/CBC und 1 Atom in TyrL162
• Distanz zwischen TyrL162/CD1
b)
und Häm/CBC ist 3.58Å
• Der Durchschnittszerfall ist 3x
kleiner als in Kristallstruktur =>
Kristallstruktur besser gepackt als
die Strukturen in der Simulation
Ref. d
Ref. d
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Resultate
• Wassermoleküle sind in 5% der Beispielstrukturen
in den dominanten Pfaden
• Typischer Pfad, gezeigt in b) hat Abklingen von
2.9 x 10-5 : Häm/CBC -> O eines Wassermoleküls
-> AsnM187/ND2 … die WW zwischen Asn und
Wassermolekül ist eine Wasserstoffbrückenbindung
• Beste Pfad der nicht durch das Wasser läuft hat ein
Abklingen von 1.12x10-5
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Fazit
• Elektronentransfer ist ein wichtiger
Bestandteil in Atmung und Photosynthese
• Elektronentransfer hängt ab von –∆G° und
der Reorganizations Energie
• Mit größerer Distanz nimmt ET-Rate ab
• Unabhängig von Mutationen
• Elektronische Bindung (VR) hängt von der
Anzahl der jeweiligen Bindungen ab
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Referenzen
a.
Moser, C., Keske, J.M., Warncke, K., Farid,
R.S., and Dutton, P.L., (1992) Nature, 355, 796802. Nature of Biological Electron Transfer.
b. Farid, R.S., Moser, C.C., and Dutton, P.L.,
(1993),Curr. Opin. Struct. Biol., 3, 225-233.
Electron Transfer in Proteins.
c. Miyashita et al. (2003) Biochemistry,
Continuum electrostattic Model for the Binding
of Cytochrome c2 to the Photosynthetic
Reaction Center from Rhodobacter sphaeroides
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Referenzen
d. Miashita et al. (2002) J.Phys.Chem. B,
Vol.107,No.5, 2003, 1230-1240. Theoretical
Understanding of the Intewrprotein Electron
Transfer between Cytochrome c2
and the Photosynthetic Reaction Center
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