CMS Experiment

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CMS-Experiment
Hauptseminar „Der Urknall und seine Teilchen“
Benjamin Richter
14.12.2007
CMS-Experiment
i. Large Hadron Collider
ii. Experimente am LHC
iii. Ziele der Experimente
(a)Higgs-Teilchen
(b)Supersymmetrie
(c)Quark-Gluon-Plasma
(d)CP-Verletzungen mit B-Mesonen
iv.CMS-Experiment
(a)Aufbau, Daten, Fakten
(b)Mögliche Versuchsergebnisse
(c)Detektortypen
Large Hadron Collider
Large Hadron Collider








Ringdurchmesser: 27km
Schwerpunktsenergie: p-p-Kollision 14TeV
Schwerionkollision 1150TeV
B-Feld von 9Tesla bei Temperatur von 1,9K
Kollision alle 25ns mit Paketen aus 1011 p+
25 Proton-Proton-Kollisionen pro Paket
109 Kollisionen pro Sekunde
pro Kollision entstehen ca. 200 Teilchen
Trigger wägt ab ob Ereignis interessant (3μs)



Daten müssen zwischengespeichert werden
Verbleibende 100 Ereignisse/sec produzieren
mehrere Peta-Byte (1015) an Daten pro Jahr
Immenser Rechenaufwand (GRID)
Detektoranforderungen

müssen hohe Impulsauflösung (auch im TeVBereich) gewährleisten



Detektoren werden größer (ALV skaliert mit Länge)
müssen möglichste viele versch. Teilchen und
hohen Prozentsatz nachweisen können
müssen wegen großer Teilchenflüsse extrem
strahlenhart sein (im Innern ca. 104-fache nat.
Radioaktivität)
Experimente am LHC

ATLAS (A Torodial LHC ApparatuS)


CMS (Compact Muon Solenoid)


Universaldetektor für den Nachweis des HiggsBosons und supersymmetrischer Teilchen
ALICE (A Large Collider Experiment)


Universaldetektor für den Nachweis des HiggsBosons und supersymmetrischer Teilchen
Untersuchung des Quark-Gluon-Plasmas das bei
der Kollision von Blei-Ionen entstehen soll
LHCb (Large Hadron Collider beauty-Detektor)

Untersuchung der CP-Verletzung mit B-Mesonen
(Materieteilchen, die aus einem Up- oder DownQuark und einem Anti-Bottom-Quark bestehen)
Higgs-Mechanismus

phys. Kräfte werden durch Austausch von
Eichbosonen beschrieben, jedoch haben diese
eine endliche Masse



Masse in Bewegungsgleichung berücksichtigen
Eichfelder nicht Eichinvariant, jedoch beruhen die
Eigenschaften der Grundkräfte darauf, dass sie sich
bei Eichtransformationen nicht ändern
Verwendung des Prinzips der spontanen
Symmetriebrechung


Kraftgesetz bleibt erhalten
Eichbosonen erhalten Masse
Einführung des Higgs-Feldes
Higgs-Feld

Stellt sich überall im Universum den Teilchen in
den Weg




Teilchen „zwängen“ sich durch das Feld, gewinnen
an Masse und werden Träger
Masse stammt aus WW der Teilchen mit dem
Higgs-Feld (wegen E=mc2)
Unterschiedliche Massen sind auf untersch.
starke WW zurückzuführen
Nach den Gesetzen der Quantentheorie gehören
zu Quantenfeldern entsprechende Quanten (z.B.
el.mag. Feld -> Photonen)
Higgs-Feld -> Higgs-Teilchen
Higgs-Feld
Lagrange-Dichte:
£higgs = (DµΦ)+(DµΦ) + mΦ+Φ – λ(Φ+Φ)2
mit: m, λ ε R
Dµ = ∂µ – igTaAµa kovariante Ableitung
Ta Generatoren der Eichgruppe
Aµa Eichfelder die Masse erhalten sollen
Aus Lagrange-Dichte ist noch nicht erkennbar wie
die Massen der Eichfelder zustande kommt
Higgs-Feld
Potential des Higgs-Feldes:
V = –mΦ+Φ + λ(Φ+Φ)2
Φ reell-> w-förmige Parabel
Φ aber komplex >Rotationsfigur der Parabel
-> Mexikanerhutpotential
->Minima des Potentials sind
günstiger Energiezustand
->entarteter Grundzustand
(kreisförmig, 2 Freiheitsgrade)
Higgs-Feld


Phase kann vernachlässigt werden, da man für
versch. Werte nur auf einer anderen Stelle des
Minimalkreises herauskommt
Zweiter Freiheitsgrad wird als Teilchenfeld aus
Higgs-Bosonen aufgefasst

Eichbosonen erhalten Masse
Higgs-Teilchen



Die Untergrenze für die Masse des HiggsBosons wurde auf 114GeV/c² festgelegt
Die Obergrenze wird auf 200GeV/c² geschätzt
Das Higgs-Boson und seine Masse können
nicht direkt sondern nur über seinen Zerfall in
Elementarteilchen nachgewiesen werden
Higgs zerfällt in zwei
Z-Bosonen die sofort
in Jets von Hadronen
(gelbe Bündel nach
oben) bzw. ein
Elektron-Positron-Paar
(rote Linien nach
rechts unten) zerfallen
Higgs-Masse
Es hängt von der Masse des Higgs-Teilchens ab, in welche
Teilchen und über welchen Prozess es zerfällt!
Signifikanz (Verhältnis von
Signal zu Untergrund)
müsste nach einigen
Jahren größer als 5
Standardabweichungen
sein.
Supersymmetrie



Jedes Teilchen mit halbzahligem Spin hat einen
supersymmetrischen Partner mit ganzzahligem
Spin und umgekehrt
SUSY-Teilchenmasse > 1TeV/c²
Familie von Higgs-Teilchen ist Kandidat für
SUSY-Teilchen (sofern man sie am LHC findet)

Minimale Supersymmetrische Erweiterung des
Standardmodells (MSSM)
Supersymmetrie
Mit Hilfe der Supersymmetrie lassen sich die unterschiedlichen
Kräfte viel besser zu einer einzigen Kraft vereinen. Diese Urkraft
soll kurz nach dem Urknall die einzig Herrschende Kraft gewesen
sein. Durch das Abkühlen des Weltalls hat sich die Urkraft in die
verschiedenen uns heute bekannten Kräfte aufgespalten.
Supersymmetrie

SUSY-Teilchen sind Kandidaten für dunkle
Materie z.B. Neutralino (unbekannte neutrale
Teilchen)


Würde im Detektor einen großen Impuls senkrecht
zur Strahlachse wegtragen ohne direkt
nachgewiesen werden zu können
Scheinbare Verletzung der Impulserhaltung
Quark-Gluon-Plasma


Kernbausteine eines Atoms bestehen aus
Quarks welche von Gluonen
zusammengehalten werden
Bei hoher Temperatur und Dichte verlieren
Protonen und Neutronen ihre Identität und
Quarks werden freigesetzt


T ~ 105 TSonne (~200MeV)
Dichte wie im Zentrum eines Neutronensterns
(~30GeV/fm³)
Quark-Gluon-Plasma
Quark-Gluon-Plasma

Beschreibt Zustand ~10µs nach
dem Urknall




Quarks und Gluonen sind quasifrei
Abkühlen des Universums unter
kritische Temperatur für Quarks
führt zum ausfrieren von Hadronen
Protonen, Neutronen und leichte
Atomkerne entstehen
Am LHC kollidieren Blei-Ionen
mit 1150TeV um diesen Zustand
kurz nach dem Urknall und die
entstehenden Hadronen zu
untersuchen (ALICE)
CP-Verletzung an Mesonen


Mesonen sind aus
Quark und Antiquark
aufgebaut und zerfallen
nach kurzer
Halbwertszeit in Myon
und Neutrino bzw.
Antineutrino
Zerfällt ein Teilchen über
ein anderes Gesetz als
sein Antiteilchen spricht
man von CP-Verletzung
CP-Verletzung

C: Ladung (charge) bzw. Teilchen-AntiteilchenVertauschung



K0-Ḵ0-Mischung: schwache Kraft lässt K0-Mesonen
nicht nur zerfallen, sondern erlaubt es ihm auch in
sein Antiteilchen überzugehen
P: Parität bzw. Rechts-Links-Vertauschung
(Spiegelung)
Innerhalb CP: rechtsgeschraubtes Antineutrino
verhält sich wie linksgeschraubtes Neutrino

Das ist bei K- und B-Mesonen nicht der Fall
CP-Verletzung könnte Grund für Überschuss
an Materie im Universum sein
Compact Muon Solenoid
21m lang
15m Durchmesser
12500t schwer
Warum „Compact“?
Compact Muon Solenoid





Die ersten Ideen reichen bis ins Jahr 1990
Mittlerweile arbeiten über 2000 Wissenschafler
aus 38 Ländern und 178 Instituten daran
Baubeginn war vor ~5 Jahren
Fertigstellung und in Betriebnahme Anfang bis
Mitte 2008
Der Spurendetektor und die beiden Kalorimeter
werden von einer supraleitenden Spule
umgeben (13m lang, d=6m, durch den auf 270°C gekühlten Supraleiter aus Niob-Titan
fließt ein Stom von 20000A und induziert ein
Magnetfeld von 4Tesla (~105 BErde)
Mögliche Zerfallsmuster

mHiggs ~ 100GeV/c²
Mögliche Zerfallsmuster

mHiggs ~ 130GeV/c²
Mögliche Zerfallsmuster

mHiggs ~ 150GeV/c²
Mögliche Zerfallsmuster

mHiggs ~ 800GeV/c²
Dem Higgs auf der Spur

Der aussichtsreichste Reaktion ist, dass das
Higgs in 4 Leptonen zerfällt
Transverse slice through CMS detector
Click on a particle type to visualise that particle in CMS
Press “escape” to exit
Spurendetektor

Der Spurendetektor besteht aus fein segmentierten
Sensoren aus Silizium (Streifen- und Pixeldetektoren)
 Ermöglichen die Rekonstruktion von Teilchenspuren
und die Bestimmung ihrer Impulse
 Insgesamt verfügt der CMS Tracker über 25000
Silizium Streifen Sensoren auf einer Fläche von
210m²
Elektromagnetisches Kalorimeter

~80000 Kristalle aus Bleiwolframat messen die
Energien von Elektronen und Photonen

Szintillationslicht der Kristalle wird mit einem
Fotodetektor eingefangen, verstärkt und digitalisiert
Preshower Detektor

Ein „Presshower-Detektor“ aus SiliziumSensoren verbessert die Teilchenidentifikation
in den Endkappen des elektromagnetischen
Kalorimeters (γ-π0 Abtrennung)
Hadronkalorimeter

Abwechselnde Lagen aus Messing oder Stahl
(Schauermedium) und Kunststoffszintillatoren
oder Quarzfibern (Nachweismedium) erlauben
die Bestimmung der Energien von Hadronen
Myondetektoren

Es werden drei Arten von gasförmigen Myondetektorentypen
verwendet: Driftröhrenkammern (DT), Kathodenstreifenkammern
(CSC) und Widerstandsplattenkammern (RPC)
 Die DT und CSC benutzt man, um genaue Messungen der
Position und des Impulses des Myons zu machen
 während die RPC Kammern schnelle Information für die Level-1
Trigger geben sollen
Myondetektoren


Die Myonen werden außerhalb der Spule
nachgewiesen (sie durchdringen alle inneren
Detektoren)
Das Eisenjoch wird von vier Messstationen
unterbrochen, in den bis zu 10m² großen
Driftkammern wird die Richtung und der Impuls
der Myonen nachgewiesen


Magnetfeld im Rückflussjoch wird ausgenutzt
Durchgangszeit wird in Parallelplattenkammern
auf 1ns genau bestimmt
Triggersystem
~ 1Higgs pro 1013
Kollisionen

1 Higgs pro Tag
Warum 2 nahezu identische Detektoren

Eiserner Grundsatz der ElementarteilchenPhysiker: bei einem so großen und einmaligem
Projekt werden für die grundelegenden
Experimente mindestens 2 Detektoren benötigt


Gegenseitiges Ergänzen und Überprüfen
Experimente müssen sich möglichst stark
unterscheiden (bei ATLAS wird ein anfangs
umstrittener Luft-Toroid für die MyonenMessung verwendet)
Ausblick



CMS-Detektor wird momentan am LHC
zusammengebaut
Mittlerweile schon erste Testläufe des
Beschleunigerrings (12.11.2007)
Start wurde auf Sommer 2008 verschoben
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit
Quellen:
 cms.cern.ch
 de.wikipedia.org
 Physik Journal (2.2006 und 3.2007)
 www.weltderphysik.de
 www.pro-physik.de
 dict.leo.org (Danke fürs Übersetzen)
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