Eindrucksbildung/ Personenwahrnehmung Solomon E.Asch (1946) Anna Schätzle Claudia Twartz Gliederung Integrierter Gesamteindruck Gesamteindruck nach Asch Fehler in der Wahrnehmung Solomon E. Asch Die dreifache Fragestellung Experiment Verschiedene Varianten Schlussfolgerung Integrierter Gesamteindruck Sofortiger erster Eindruck beim Betrachten einer Person Verarbeitung von Informationen + Integration der Einzelaspekte zu Gesamtbild Summationsmodell Modell der Durchschnittsbildung Gesamteindruck nach Asch Gesamteindruck: Eine Ganzheit oder Gestalt die aus der Interaktion zwischen den Einzeleindrücken resultiert Annahme: Bedeutung einer Information hängt davon ab, in welchem Kontext sie auftritt. Bei der Beurteilung andere Personen ist Wahrnehmung besonders auf die zentralen Eigenschaften gerichtet. Während andere Eigenschaften (nach Asch periphere Eigenschaften) nur am Rande liegen und somit geringen Einfluss ausüben Fehler in der Wahrnehmung von Personen Verfälschung und Verzerrung der objektiven Wirklichkeit ist bei der Wahrnehmung von Personen besonders deutlich Bild sozialen Zusammenhang Rollenträger Logischer Fehler Kontrastfehler/ Ähnlichkeitsfehler Primacy-Effekt/ Recency-Effekt Halo-Effekt Solomon E. Asch 1907 in Warschau geboren 1920 Auswanderung in die USA 1932 Promotion Columbia University Psychologie Professor an versch. Universitäten u.a. Pennsilvania Bekannt durch Vielzahl von Experimenten in Sozialpsychologie in 50er Jahren z.B. Konformität, Eindrucksbildung… Starb 1996 Die dreifache Fragestellung von Asch Ist es Menschen möglich, ein übereinstimmendes und zusammenhängendes Bild einer anderen Person zu entwickeln, wenn sie von unterschiedlichen Teilinformationen über diese Person ausgehen? Haben manche der vielen möglichen Teilinformationen einen besonderen Status, der es ihnen erlaubt, die Wahrnehmung zu organisieren? Werden Eindrücke durch Informationen geleitet, die zu einem früheren Zeitpunkt bei diesem Vorgang aufgenommen wurden? Experiment Einer anderen Gruppe von Versuchspersonen gab Asch die gleiche Liste von Eigenschaften und ersetzte dabei das Wort „warmherzig“ durch „kalt“. Liste A intelligent geschickt fleißig WARMHERZIG bestimmt praktisch vorsichtig Liste B intelligent geschickt fleißig KALT bestimmt praktisch vorsichtig Checkliste mit Gegensatzpaaren Ergebnisse I Ergebnisse II Menschen sind dazu fähig ein zusammenhängendes Bild von einer Person mit wenigen Teilinformationen zu entwickeln Bestimmte Eigenschaften sind von zentraler Bedeutung, da sie im Gegensatz zu anderen die Gesamtrichtung der Beschreibung verändern können -> warm/kalt Warm und kalt sind die wichtigsten Adjektive (Zentrale Merkmale nach Asch) Nun eure Ergebnisse… Variationen I Was passiert, wenn die zentralen Merkmale (warm/kalt) aus der Liste weggelassen werden??? Sie jedoch in der Checkliste als letztes Gegensatzpaar wieder auftauchen. Ergebnis Neutralere Eindrücke entstehen Tendenz entweder in pos. oder neg. Richtung-> unterstreicht die Neutralität der anderen Wörter 55% großzügig-45% geizig 49% klug-51% dumm 57% beliebt- 43% unbeliebt Variationen II Kann die Veränderung von den Worten „warmherzig“ und „kalt“ zu „höflich“ und „grob“ einen ebenso großen Effekt erzeugen??? Variationen II Ersetzt man in der selben Merkliste „warmherzig“ durch „höflich“ und „kalt“ durch „grob“ -> 2 neue Listen Ergebnis: Unterschied weit aus geringer, weniger Einfluss auf die Eindrucksbildung Geringe Zentralität der 2 Adjektive Variationen III Ist die Stellung der Adjektive in ihrer Reihenfolge von Bedeutung??? Primacy-/ Recency-Effekt Def.Primacy: Die Wahrnehmung wird durch die ersten verfügbaren Informationen geleitet. Def. Recency: Die Wahrnehmung wird durch die zuletzt verfügbaren Informationen geleitet (Aber eher ungewöhnlich für die Bildung des Eindrucks) Variation III Um Ausrichtung der Wahrnehmung zu testen gab Asch folgende Beschreibung: Gruppe A: Intelligent, fleißig, impulsiv, kritisch, hartnäckig, neidisch Gruppe B: Neidisch, hartnäckig, kritisch, impulsiv, fleißig, intelligent Ergebnisse Der Eindruck von Gruppe A war weitaus positiver als der von Gruppe B. Primacy-Effekt ist stärker als der Recency-Effekt. D.h., das erste Wort hat den größten Einfluss auf die Eindrucksbildung. -Die Bedeutung einer Eigenschaft hängt von den vorausgegangenen Eigenschaften ab Zusammenfassung Geringe od. große Bedeutung gewisser Informationen für die Bildung von Eindrücken (Nimmt man statt „warm/kalt“ das Eigenschaftspaar „höflich/grob“, ergeben sich viel geringere Eindrucksunterschiede!). Streben nach vollständigem (ganzheitlichem) Eindruck. Herstellung eines Zusammenhangs zwischen verschiedenen Eigenschaften eines Menschen. Eindrücke sind strukturiert und organisiert zu einem Ganzen; jede Eigenschaft ist ein Teil dieses Ganzen mit eher zentraler oder peripherer Bedeutung. Bereits existente Eindrücke bilden den Kontext, in den neue Eindrücke integriert werden. Auftretende Gegensätze versucht man zu eliminieren, indem man nach weiteren Eigenschaften sucht. Quellenangaben Asch 1946 Forming impressions of personality Psychologie 1997 (Hobmair, Altenthan, Betscher-Ott, Dirrigl, Gotthardt, Ott) Sozialpsychologie 3.Auflage (1996 Stroebe, Hewstone, Stephenson) Lehrbuch Sozialpsychologie 5.Auflage (1991 Herkner) Wikipedia.org