DD Stimmlippenparese

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DD Stimmlippenparese
Von A. Gökce Özel
Kehlkopfmuskeln
• M. vocalis („Vokalis“) :
Er bestimmt Form und Spannung des
Stimmbandes und dient der
Feineinstellung des Stimmbandes,
das durch andere Kehlkopfmuskeln
grob vorgespannt werden kann.
• M. thyroarytenoideus:
Er kann damit helfen, die Stimmritze
zu schließen (Pars intercartilaginea)
und das Stimmband zu spannen.
• M.cricoarytenoideus lateralis:
Funktionell ist er der
„Hauptschließer“ der Stimmritze.
Innervation durch den N.larngeus
inferior.
• M.cricoarytenoideus
posterior („Postikus“):
Dieser Muskel ist der
einzige Öffner des
Hauptteils der
Stimmritze.
• M.cricothyroideus
(„Externus“):
Er kippt bei festgestelltem
Schildknorpel den
Ringknorpel und spannt
das Stimmband.
Innervation als einziger
Kehlkopfmuskel durch den
N.Laryngeus superior.
Mm.
cricoarytaenoida
posteriores:
abduzieren die
Stimmbänder und
öffnen die
Stimmritze
Mm.
arytaenoidei:
adduzieren die
Stimmbänder
Mm.
cricoaryta
enoidei
laterales:
adduzieren
die Stimmbänder
Mm. vocales
und thyroarytaenoidei:
entspannen die
Stimmbänder
Kehlkopflähmungen
Am häufigsten treten Kehlkopflähmungen auf nach :
Operationen bzw. Traumen im Halsbereich (vor allem
Strumaoperationen),
bösartigen Tumoren (Bronchial-, Schilddrüsen-,
Oesophaguskarzinome) und
"idiopathisch" (heute vorwiegend mit Virusinfektionen in
Zusammenhang gebracht) auf
Stimmlippenparesen
Ein- oder beidseitige Fehlstellung und
Beweglichkeitseinschränkung der Stimmlippen
•
Myogene Lähmungen
Stimmbandlähmungen durch
direkte Schädigung der
Kehlkopfmuskulatur.
(selten isolierte Schädigungen –
spez. Entzündungen,
Diphterie,Trichinose )
• Neurogene Lähmungen
(infranukleäre Lähmungen):
Stimmbandlähmungen durch
Läsionen der Nn. laryngei
• Nukleär ausgelöste und
zentrale Lähmungen:
Stimmbandlähmung durch Läsion
der Hirnnervenkerngebiete oder
des motorischen Kortex und der
zentralen Bahnen. (Bulbäre
Prozesse betreffen meist auch
andere Hirnnerven)
• Arthrogene
Stimmlippenlähmungen
Durch Ankylose des Aryknorpels.
Urs.: z.B. chron. Polyarthritis,
Langzeitintubation,
Strahlentherapie
Stimmlippenpositionen:
1:
Median- oder Phonationsstellung
2:
Paramedianstellung
3:
Intermediärstellung
4:
Lateral- oder Respirationsstellung
(physiologisch)
(Hinweis auf Rekurrensläsion)
(Hinweis auf Vagusläsion)
(physiologisch)
Paresen des N.Laryngeus sup.
• Allein selten ausgefallen.
•
•
•
•
Gelegentlich bei Verletzungen oder
Zustand nach Neck dissection.
Ausfall des M. cricothyroideus,
Stimmlippe schlaff
Symptome: Geringe Heiserkeit,
Verlust der hohen Töne und
Stimmscwäche; Einschränkung der
Singstimme
Bei Beeinträchtigung der
Sensibilität und Mitbeteiligung des
Ramus internus kann es zu
Schluckstörungen mit Aspiration
kommen.
Therapie: logopädisches Training
oder Laryngektomie
Lähmung des linken Nervus laryngeus
superior (Phonationsstellung)
Parese des N.vagus ( N. laryngeus
superior und N. laryngeus inferior)
• Wesentlich seltener als Rekurrensparesen
• Schädigung des N.vagus proximal des Abgangs des N.laryngeus sup. (z.B.
•
•
an der Schädelbasis bei Tumoren oder bei nukleären Vaguslähmungen
Ausfall des äußeren und aller inneren Kehlkopfmuskeln
Stimmlippe in Intermediärstellung
Symptome: stärkere Heiserkeit, hauchige Stimme, keine Atemnot
Therapie: Stimmübungsbehandlung,
•
Elektrotherapie,
•
Stimmbandunterfütterung mit Kollagen,
•
Thyreoplastik (Medialisierung durch Einbringen eines
•
Silikonkeiles)
Parese des N.laryngeus inferior
(N. recurrens)
Ursachen:
Häufigste Ursache: Läsion im Rahmen der Schilddrüsenchirurgie
(Läsionsraten bis 5%; 20% bei Revisionseingriffen)
- Infiltration oder Kompression des Nervs
- Kelhkopftraumen
- Mediastinale Raumforderungen z.B. Aortenaneurysma,
-
Herzhypertrophie
Erregerbedingte und toxische Neuritis
Infektionskrankheiten: Lyme-Borreliose, Lues, Mononukleose
Diabetische Neuropathie
Idiopathisch (ca. 20%; vermutet wird u.a. eine virale Genese)
Parese des N.laryngeus inferior
(N. recurrens)
Diagnostik:
- Ausfall der inneren Kehlkopfmuskeln (zu erwarten wäre nun
eine Intermediärstellung, aber M.cricothyroideus zieht die
gelähmte Stimmlippe in Median- bzw. meist in
Paramedianstellung)
- Wenn Ursache nicht eruirbar:
- Genaue Abklärung über EMG (Elektromyographie) – in die
Stimmlippen eingestochene Nadelelektroden
- Sonographie
- CT oder MRT
Einseitige Rekurrensparese
Symptome:
• Sehr geringe Heiserkeit
• Keine Atemnot durch
Paramedianstellung
• Einschränkung der Beweglichkeit =
Rekurrensschwäche
Therapie:
- Stimmübungsbehandlung
- Elektrotherapie
Ziel d. Th.:
Zunahme der Beweglichkeit der nicht
gelähmten Stimmlippe, die sich
kompensatorisch über die Mittellinie
hinaus legen kann.
Einseitige Rekurrensparese
Beidseitige Rekurrensparese
Symptome:
• Geringe Heiserkeit,
• Ausgeprögte Dyspnoe (Belastungs- bis
•
Ruhedsypnoe)
Inspiratorischer Stridor durch Stillstand
beider Stimmlippen in
Paramedianstellung
Diagnostik:
• Bei Respiration unbewegliche
Stimmlippen in Paramedianstellung,
die passiv in der Atemluft flottieren
Beidseitige Rekurrensparese
Therapie:
• Tracheotomie und Sprechkanüle wegen
der Atemnot oft erforderlich
• Bei Dauer > 9 Mon. Keine Rückkehr der
Nervenfunktion
Operative Erweiterung der
Stimmritze:
• Laterofixation einer Stimmlippe von
außen
• Einseitige Arytanektomie und
Stimmlippenverlagerung
• Laserchirurgische beidseitige Resektion
Je stärker die Stimmritze operativ erweitert
wird, desto besser die Atmung, desto
schlechter wird aber die Stimmleistung.
(Kompromiss zwischen Atmung und
Stimmbildung)
Quellen
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HNO-Heilkunde Probst/Grevers/Iro
HNO-Heilkunde Boenninghaus Lenarz
www.mayoclinic.org
www.meduni-graz.at
http://de.wikibooks.org/wiki/HNO-Heilkunde
http://www.aafp.org
• www.gbmc.org/voice/disorders.cfm
• www.tracheostomy.com
Vielen Dank !
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