Das Land heilen Ganzheitlich als Gemeinde leben. Theologische und praktische Perspektiven aus missionswissenschaftlicher Sicht I Theologische Grundlagen 1 Die Verheißung 2Chron 7,14: „… wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, und sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“ 2 Gemeinde – Gottes Volk mit Verheißung • 1Petr. 2,9: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ 3 Gemeinde – berufen und gesandt • Joh 20,21: Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch! • Eph 2,10: „Sein Werk, geschaffen zu guten Werken …“ • Mt 28,19: Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker … • Mt 5,13-14: Ihr seid das Salz der Erde … Ihr seid das Licht der Welt 4 Die Welt wartet auf Erneuerung • Röm 8,19-21: Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat – doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. • Wo Kinder Gottes offenbar werden, beginnt die Heilung der Umwelt! 5 Die Liebe Gottes drängt uns … • Gott liebt die Welt: Joh 3,16; • Wir sind aufgerufen zu lieben, wie ER liebt: 1Joh 4,7ff; • „Die Liebe Christi drängt uns …“ 2.Kor 5,14. II Unsere Verantwortung wahrnehmen 1 Einsetzen, was wir bekommen haben • Mt 25,14-20: • Jeder hat Talente erhalten • Jeder ist verpflichtet einzusetzen, was er erhalten hat • Jeder wird am Ende Rechenschaft ablegen • Jeder erhält am Ende seinen Lohn 2 Einsatz gemessen an der sozialen Wirkung • Mt 25,31-46: • Ich war hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben; • Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben; • Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen; • Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet; • Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht; • Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 3 Wir sind für die Welt berufen • Joh 17,16ff: Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie in die Welt … damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. III Zur Praxis des gesellschaftsrelevanten Gemeindebaus 1 Von der Urgemeinde lernen • Apg 1,8: Hingabe – martyria; • Apg 2,42: Gemeinschaft – koinonia; • Apg 4,32ff: Dienst – diakonia; • Apg 4,31: Gottesdienst – leitourgia. 2 Kirchliche GWA – ein Praxismodell Vision LW-Analyse Hingabe Potenzial Unsere GWA Auswertung Hindernisse Planung Ausführung 2.1 Lebenswelt-Analyse • Offene Augen und prophetische Einsicht. Gabe der Erkenntnis gefragt. • Wie sieht die Lebenswelt aus, in der wir leben? • Welche Probleme sind sichtbar und stellen eine Herausforderung für die Menschen dar? • Welche negativen Kräfte wirken? • Welche positiven Erscheinungen sind zu verzeichnen? 2.2 Vision formulieren • Heilung ist die Rückversetzung in den von Gott gedachten Ur-Zustand – wo ist das in unserer Umwelt nötig? • Kenntnis des Ist-Zustands geht einer Vision sozialer Transformation voraus.* • Wie stellt sich Gott die Lebenswelt meiner Mitmenschen vor? • Gebet • Apostolische und prophetische Sicht: Gaben des Apostels und Propheten gefragt. • Vision formulieren * 2.3 Transformationspotenzial feststellen • Welche Gaben, Fähigkeiten, welche Stellung hat Gott uns geschenkt? • Was ist offensichtlich? Was wird offenbart? • Mitgliederprofile fertig stellen • Gemeindeprofil erstellen • Mögliche Allianzen zusammen stellen 2.4 Hindernisse benennen • Sozialer und prophetischer Durchblick • Wer verhindert Lebensentwicklungen in unseren Lebensräumen? • Sozial und politisch • Ökonomisch • Geistlich • Gabe der Geisterunterscheidung gefragt. 2.5 Planung • Gebet • Apostolische und prophetische Führung • Gaben der Leitung, der Prophetie gefragt. • Ganzheitliches Konzept der Mission • Ziele benennen • Arbeitsschritte festlegen • Personal bestimmen • Qualitäts-Kontrollmechanismen einbauen 2.6 Ausführung • • • • In Abhängigkeit vom Geist Gottes Nicht alles gleichzeitig! Pläne sind da, um sich daran zu halten. Nicht jeder hat das Sagen – Führungsprinzipien einhalten. • Kontrolle ist wichtig – Verurteilung ist Sünde! • Neuanfang möglich. 2.7 Auswertung und Neuansatz • Qualitätskontrolle hat nur Sinn, wenn sie in einer Auswertung ernst genommen wird. • Es ist der Geist Gottes, der uns in alle Wahrheit führt! • Auswertungen sind da, um Schwächen im Programm zu erkennen und abzubauen. • Auswertungen ermöglichen Kurskorrekturen. IV Praktisches Beispiel CBB 1 Unsere Lage • • • • Junge missionarische Gemeinde Menschen aus 29 Nationen Viele Arbeitslose Ein Teil der Jugendlichen drogenabhängig • Viele Familien überschuldet • Kriminalität 2 Unser Angebot • Geistlich: • Sozial: CBB – Schuldenberatung – Arbeitsvermittlung – Beschäftigungsgesellschaft 3 Das Beschäftigungsprogramm • Unser Ansatz • Entwicklung und Zahlen • Pläne 3.1 Der klassische Ansatz Primärmarkt Arbeitslosigkeit • Der Markt entlässt Arbeiter • Der Staat bietet ArbeitslosenUnterstützung an • Ohne Arbeit verliert das Leben seinen Sinn • Der Mensch fällt der Gesellschaft zur Last 3.2 Unser Ansatz • Arbeitslose werden in eine BeschäftigungsGesellschaft übernommen • Arbeit als Sinnstiftung bleibt erhalten • Das Arbeitsangebot entwickelt einen potenziellen neuen Markt • Eine Neuanstellung ist möglich • Der erfolgreiche SB wird in den Primärmarkt überführt Primärmarkt CB 4 Was hat die CBB gebracht? • Etwa 60 Menschen sind beschäftigt worden oder werden beschäftigt • Mehrere Personen sind vollberuflich eingestellt • Eine Reihe neuer Geschäftsideen wird entwickelt • Menschen kommen in das Gemeindehaus • Das Image der Gemeinde in der Bevölkerung ist überaus positiv • Bekehrungen von Gemeindefremden sind zur Regel geworden.