Risikomanagement (RM) im Gesundheitswesen Ralph Wiedensohler St. Paul Deutschland Bonner Qualitätstag 09.11.2000 © Dr. med. Ralph Wiedensohler Facharzt für Neurochirurgie „Ärztliches Qualitätsmanagement“ (Curric. BÄK) DGQ-Qualitätsmanager/ -Auditor Dozent: DGQ / Ärztekammer Rheinland-Pfalz Ärztekammer Nordrhein Studium: Total Quality Management, MGS (Universität Kaiserslautern) St. Paul: Leiter Risikomanagement © AGENDA: I. Einführung II. Methodik, QM und RM III. Umfassendes Risikomanagement © Warum Risikomanagement für Krankenhäuser ? Nichts ist beständiger als der Wandel HERAKLIT © Anstieg von Klagen und gerichtlichen Verfahren © © zunehmende Bedrohung • behandelnden Ärzte • behandelnden Pflegekräfte • Ruf und Image des Krankenhauses © Fehler im Gesundheitswesen © © Typische Fehler: • medizinische Behandlungsfehler • Organisationsmängel • Verletzung von Sorgfaltspflichten • Aufklärungs- und Dokumentationsfehler • Informations-Defizite • Kommunikations-Mängel © Agency of Healthcare Research and Quality (AHRQ), 1991 Die meisten medizinischen Fehler werden durch Systemfehler und Organisationsdefizite verursacht. (Und sind damit vermeidbar!) © Beispiel: Systemfehler Zur OP-Vorbereitung wurden mir 10 mg Morphium subkutan injiziert. Anschließend wurde ich in den Warteraum gesetzt. Nach zwanzig Minuten erlitt ich einen Kreislaufkollaps und stürzte vom Stuhl auf den Boden. © Risikomanagement © Instrument zur Schadenprophylaxe (aus medizinischer, juristischer und ökonomischer Sicht) © AGENDA: I. Einführung II. Methodik, QM und RM III. Umfassendes Risikomanagement © Wie geht Risikomanagement vor ? Erkennen von Risiken, Analysieren der Routineabläufe, Minimierung der Risiken, Monitoring (Plan-Do-Check-Act, Deming-Kreis) © Besonderheiten: „reaktiv“ auf tatsächliche Fehler und Schäden (Frequenzfehler) „proaktiv“ ST. Paul: Prävention Konzentration von Schadeninformationen und juristische Wertungen © Verlust meines Gebisses: „ Am Tag meiner Operation am Montag, den 10.05.99 nahm ein Mitarbeiter der Inneren 1 im OPSaal mein Gebiß entgegen und wickelte es in eine Papierserviette ein. Er legte es in meinem Zimmer in die Brechschale. ... „ © Voraussetzungen: I. TQM-Gedanke (alle Mitarbeiter/ alle Bereiche) II. RM beginnt im Kopf III. wirksames RM ist immer intern © Situation: Krankenhaus RM Pflegedienstleitung Geschäftsführung ÄD, Chefärzte Pflegedienst Ärzteschaft Patient Patient © AGENDA: I. Einführung II. Methodik, QM und RM III. Umfassendes Risikomanagement © Ganzheitlich: I. Faktor Mensch, Sorgfalt II. Informationsmanagement III. Kommunikation/ Interaktion IV. Sachschäden/ Personenschäden © PRO-Medica® Risiko-Management und Veränderungen Veränderungen Versicherer RisikoManagement ( RM ) Faktor Mensch Kranken RisikoManagement ( RM ) haus Information Motivation © PRO-Medica® St. Paul Risiko-Management Module I Dialog Faktor Mensch Versicherer RisikoManagement ( RM ) RisikoManagement QM Krankenhaus Denken in Prozessen Standards Leitlinien Module Organisatorisches RM Medizinisches RM Mitarbeiterorientiertes RM Patientenorientiertes RM Führung Indikatoren Motivation Interaktion Abläufe Leitlinien Methoden Beschwerden © Beispiel: Nachtdienst • Pt. mit Herzbeschwerden, EKG, Bettruhe • am nächsten Morgen: Kontroll-EKG • nachts: beschwerdefrei, keine Klagen • Frühdienst nach Schichtwechsel: Veranlassen des Kontroll-EKG • Pt. wurde aufgefordert, über die Treppe in den nächsthöheren Stock zu gehen, um dort das EKG schreiben zu lassen Fataler Verlauf © PRO-Medica® St. Paul Risiko-Management Module II Dialog Faktor Mensch Versicherer RisikoManagement ( RM ) RisikoManagement QM Krankenhaus Denken in Prozessen Standards Leitlinien Module Juristisches RM Technisches RM Schadenorientiertes RM IncidentReporting Aufklärung Umgang Informieren Irreguläre Verläufe Doku Wartung Maßnahmen Beinahefehler © Incident Reporting: • Berichten von unerwarteten Ereignissen und Beinahe-Fehlern • Beinahe-Fehler als Chance • Risiko-Zirkel „Was mir heute beinahe passiert wäre“ © PRO-Medica® St. Paul Risiko-Management Module III Dialog Faktor Mensch Versicherer RisikoManagement ( RM ) RisikoManagement QM Krankenhaus Denken in Prozessen Standards Leitlinien Module QM, TQM und RM Vorschriften IT-Sicherheit Internet ISO 9001 Datenschutz Marketing EFQM, KTQ Netzwerksicherheit Ökonomisches RM Außenwirkung Image Controlling DRG © Kundenzufriedenheit: I. Faktor Mensch, Sorgfalt II. Informationsmanagement III. Kommunikation/ Interaktion IV. Sachschäden/ Personenschäden © Umfassendes Risikomanagement Mehr Sicherheit und weniger Risiken für Patient und Klinik © ©