Fachtagung “Transkulturelle Kompetenz in der Pflege” Interregprojekt PFLEGE: Ein Arbeitsmarkt der ZUKUNFT 28. September 2012, Braunau, Österreich „ Religion und Kultur als Determinanten einer personorientierten Pflege” Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Münster, Deutschland Wirklichkeitsverständnis Bilder Klischees Orientierung Verstehen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule,Münster, Deutschland 2 „Ich will mich niederlassen und die anderen müssen mir den Platz dazu mit freundlichen Gefühlen abtreten.“ (Mitscherlich, 1965: 125) Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 3 Religion und Kultur Zentrale Bereiche der Pflege von MigrantInnen 1. Krankheits- / Gesundheitsverständnis 2. Ausscheidung, Intimpflege und Hygiene 3. Ernährung 4. Familienkonzepte / soziale Netze 5. Strukturelle Aspekte der Pflege von MigrantInnen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 4 Religion und Kultur 1. Krankheits- / Gesundheitsverständnis 1.1 Muslime: Krankheitsauslöser: neben natur- wissenschaftlichen Ursachen auch Flüche, Magie oder göttliche Strafen Schutz: z.B. Amulette mit Koranversen, Hufeisen oder blaue Glasperlen Beachten: Amulette etc. nicht entfernen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 5 Religion und Kultur 1. Krankheits- / Gesundheitsverständnis 1.2 Juden: Krankheitsauslöser: Krankheit = Gottes Wille Beachten: Sabbatvorschriften! Biografiearbeit! Krankenbesuche! Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 6 Religion und Kultur 1. Krankheits- / Gesundheitsverständnis 1.3 Hindus: Krankheitsauslöser: Krankheit = Ungleichgewicht durch - Temperatur - falschen Ort - bösen Blick - göttliche Strafe - Schmutz Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 7 Religion und Kultur 2. Ausscheidung, Intimpflege und Hygiene 2.1 Muslime Konzept der inneren und äußeren Reinheit: äußere Reinheit symbolisiert innere Reinheit Reinheit der Seele = „Seelenfrieden“ Reinigungsrituale linke Hand fließendes Wasser gleichgeschlechtliche Intimpflege Straßenschuhe ausziehen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 8 Religion und Kultur 2. Ausscheidung, Intimpflege und Hygiene 2.2 Hindus Konzept der inneren und äußeren Reinheit: körperliche Reinigung dient der spirituellen Reinheit Reinigungsrituale linke Hand fließendes Wasser Mundhygiene vor und nach jedem Essen Hände waschen Begrüßungshandschlag unüblich gleichgeschlechtliche Intimpflege Besonders unrein: Exkremente, Haare, Finger- und Fußnägel Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 9 Religion und Kultur 2. Ausscheidung, Intimpflege und Hygiene 2.3 Juden individuelle Ausprägung der Religiosität Bei orthodoxen Juden Grundpflege durch Familie Beachten: gleichgeschlechtliche Intimpflege Körperpflegemittel, die angenehm duften Hygiene der Hände besonders wichtig: mehrfach täglich anbieten! Besonderheit: Vor Beginn des Sabbat jedoch wird gebadet , am Sabbat selbst wird auf die Körperpflege verzichtet Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 10 Religion und Kultur 3. Ernährung 3.1 Ernährung im Islam • Alkoholverbot • Verbot aller vom Schwein stammenden Produkte • nur geschächtete Tiere sind erlaubte Lebensmitteln • Nahrung nur mit der rechten Hand anbieten • Fastenpflicht im Ramadan: Kranke sind auf Wunsch ausgenommen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 11 Religion und Kultur 3. Ernährung 3.2 Ernährung im Hinduismus • Vegetarismus • Frischkost und Salate sind beinahe unbekannt • rechte Hand • „kalte“, „warme“ oder „neutrale“ Speisen Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 12 Religion und Kultur 3. Ernährung 3.3 Ernährung im Judentum • „koschere“, also: reine Speisen und unreine Speisen („trefa“) und neutrale („parva“) • nur geschächtetes Fleisch erlaubt • künstliche Ernährung Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 13 Religion und Kultur 4. Familienkonzepte / soziale Netze Familie die wichtigste Ressource Entscheidungsverantwortlichen miteinbeziehen 5. Versorgungskonzepte • Zuwendung, Liebe, Zuneigung und Mitleid • holistische Grundhaltung • ”healer shopping” Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 14 Religion und Kultur 5. Strukturelle Aspekte der Pflege von MigrantInnen • Sprache • Diskriminierung Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni, Fachhochschule Münster, Deutschland 15