Anforderungen an das Klima in Archivmagazinen 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 1 Einführung Warum Magazinklima? Foto: BBK 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 2 Einführung Warum Magazinklima? Aufgabenteilung Anforderungen der Archive h,x-Diagramm 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 3 1. Ein neues „Modell“ Innovativ Kölner Modell Schleswiger Modell Kasseler Modell → Lichterfelder Modell Individuell Standortanalyse Lokalklima und Bestandsbauten 21.1.2008 Quelle: Landeskirchliches Archiv Kassel Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 4 2. Klimakonstanz über Raum und Zeit DIN ISO 11799; 5.2 Klimastabilität Das Magazin sollte so gebaut sein, dass sich in ihm ein stabiles und gleichmäßiges Raumklima einstellt… 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 5 2. Klimakonstanz über die Zeit DIN ISO 11799; 5.2 Klimastabilität Das Magazin sollte so gebaut sein, dass sich in ihm ein stabiles und gleichmäßiges Raumklima einstellt… 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 6 2. Klimakonstanz über die Zeit DIN ISO 11799; 5.2 Klimastabilität Das Magazin sollte so gebaut sein, dass sich in ihm ein stabiles und gleichmäßiges Raumklima einstellt… Archivgut ist kein Klimapuffer Feuchte regulierende Baustoffe Neubauten austrocknen lassen auch leere Magazinräume müssen vor einem Einzug adäquate Bedingungen aufweisen Staatsarchiv des Kantons Zürich 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 7 2. Klimakonstanz über den Raum Sonderklimazonen vermeiden Luftzirkulation schwierig, aber erforderlich Luftaustausch problematisch Zeichnung: Karl Jäckel 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 8 3. Klimatechnik DIN ISO 11799, 5.2 Klimastabilität Das Magazin sollte so gebaut sein, dass sich in ihm ein stabiles und gleichmäßiges Raumklima einstellt, zu dessen Regulierung technische Maßnahmen nur in möglichst geringem Umfang erforderlich sind. So wenig Klimatechnik wie möglich, aber so viel wie nötig Zeichnung: Karl Jäckel 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 9 3. Klimatechnik So wenig Klimatechnik wie möglich, so viel wie nötig Klimatisierung technisch natürlich Vollklimatisierung Teilklimatisierung aktive, natürliche Klimatisierung Lüftung, Heizung, Kühlung, Be- und Entfeuchtung; Außenluftzufuhr beschränkte technische Klimatisierung klimastabiler Bau mit beschränkter Klimatisierung hoch passive, natürliche Klimatisierung klimakonstanter Bau ohne Außenlüftung und Klimasteuerung gering Kontrolle und Steuerung Ausfallrisiko Nutzungskomfort Nutzungsflexibilität Betriebskosten 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 10 3. Klimatechnik So wenig wie möglich… geringer Bedienaufwand, archivarkompatible Hard- und Software geringe Betriebskosten: Wartung, Reparatur, Ersatz Havarieschutz: Technik grundsätzlich außerhalb der Lagerräume, Brandschutz aller RLT-Anlagen Ausfallsicherheit: Notfallsystem, Risikoanalysen, vom Restgebäude getrennte Systemsteuerung Control Panel National Archives and Records Administration II 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 11 3. Klimatechnik … so viel wie nötig Klimakonstanz raum- und materialbezogene Klimasteuerung (modular, erweiterbar) Datenaufzeichnung (in/out) und Analyse (keine Datenflut, xls-kompatibel) Ausfallmeldungen (SMS) nur kontrollierte Außenluftzufuhr (Klima und Schadstoffe), „intelligent“ gesteuert 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv Informations-, Kommunikationsund Medienzentrum (IKMZ) der BTU Cottbus Schema der Energieversorgung 12 4. „Arbeits“-Klima Zielkonflikt Archivgut Zeichnung: Tim Padfield 21.1.2008 Mensch Foto: Landesarchiv Schleswig Holstein Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 13 4. „Arbeits“-Klima Magazine sind Dauerarbeitsplätze (↔ TRBA 240) geringe Zugluft und Strömungsgeräusche Frischluftzufuhr: gem. ASR 5 (Lüftung): über 65 m3 pro Stunde bei schwerer körperlicher Arbeit 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv Quelle: Long Life for Art 14 5. Praxistauglich Magazine sind keine reinen Lagerräume, sondern auch Logistikhallen Klimaschleusen mindestens logistiktauglich Akklimatisierungsphasen beim Einlagern und Ausheben (Konditionierung) unkomfortabel Klimakonzept unabhängig von der Zahl der dort aktuell arbeitenden Beschäftigten Klimakonzept unabhängig von der tatsächlichen Regalbelegung regelmäßige feuchte Reinigung, ggf. auch Absaugen der Magazine erforderlich ausreichende Beleuchtung: 200 lx Wartungs- / Reparaturarbeiten und Besucherführungen einkalkulieren 21.1.2008 „Aktenwagenparkplatz“ im Technischen Zentrum des Landesarchivs NRW in Münster-Coerde Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 15 Zusammenfassung Anforderungen an das Klimakonzept von Archivmagazinen innovativ und individuell konstant über Raum und Zeit so wenig Technik wie möglich, aber so viel wie nötig menschenfreundlich praxistauglich 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 16 Ausblicke Anpassung des Archivgutes an das Magazinklima technisch klimatisierte „Arbeitsmagazine“ für besonders häufig genutzte Bestände natürlich / passiv klimatisierte Magazine für verfilmte / digitalisierte Bestände („Stilles Archiv“) Sonderklimaräume statt Forderung nach individuellen Steuerungsmöglichkeiten geringere Flexibilität Untertagearchiv der Südwestdeutschen Salzwerke AG im Stollen Heilbronn 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 17 Ausblicke Anpassung der Archivarbeit an das Magazinklima keine Dauerarbeitsplätze, keine Bestandsarbeiten oder Recherchen im Magazin kurze Zeitfenster für Aushebung und Reponierung statt feuchter oder Wärme bildender Reinigung: Einlagerung „sauberer“ Bestände, Vollständige Verpackung, Öffnen der Verpackung nur außerhalb Sonderräume für technische Bearbeitung, Ordnung, Verzeichnung, Recherchen, Revisionen etc. mehr Transporte statt Bearbeitung am Regal höherer Zeit- und Personalbedarf Magazin des Stadtarchivs Münster 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 18 Ausblicke kleiner denken – größer denken differenzierte Klimamodelle statt „Einheitsklima Magazin“ Einbeziehung der Verwaltungs-, Öffentlichkeitsund Werkstatträume in die Klimakonzepte Energiebilanz des „ganzen Hauses“ beachten globalen Klimawandel einkalkulieren Quelle: Landesrechnungshofbericht Schleswig Holstein, 2005 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 19 DANKE 21.1.2008 Dr. Mario Glauert – Brandenburgisches Landeshauptarchiv 20