Nerv eines Toten schenkt jungem Mühlviertler

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Medieninformation, 30. Juli 2015, Linz
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Medizinische Topleistung: Nerv eines Toten
schenkt jungem Mühlviertler seine Hand zurück
Vor zwei Jahren wurde Mario M. (24 Jahre) ein zentraler Versorgungsnerv seiner
rechten Hand durch einen Unfall abgetrennt, Hand und Finger waren gefühllos.
Eine Verletzung, die den jungen Elektriker auch beruflich schwer traf. Die Spezialisten der Plastischen Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Linz haben in einem hochinnovativen neuen Verfahren schließlich den Nerv eines Organspenders verpflanzt – mit sensationellem Erfolg.
„Endlich kann ich wieder voll und ganz meiner Arbeit nachgehen, ich spüre meine Finger wieder und kann sie auch ganz gezielt einsetzen“, freut sich Mario M. genau zwei
Jahre nach seiner Operation über sein wiedergewonnenes Gefühlsempfinden. Bei einem Freizeitunfall hatte sich der junge Mühlviertler mit schwerwiegenden Folgen an
der Hand verletzt. Nach einer ersten Notversorgung kam der Patient in das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz - mit einem durchtrennten Mittelarmnerv, dem
„Nervus medianus“, einem zentralen Nerv, der in der Mitte des Armes von der Achsel
zum Handgelenk verläuft.
Dr. Philipp Mayr, Facharzt in der Abteilung Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive
Chirurgie leitete als Spezialist auf dem Gebiet der Handchirurgie den Eingriff: „Die
Funktion war massiv eingeschränkt, seine gefühllose Hand entsprach einer besseren
Prothese.“ Zusätzlich hatte sich Nervennarbengewebe gesammelt, das zu einem Knoten unter der Haut angewachsen war. Dieser Knoten bereitete dem Patienten starke
Schmerzen, ähnlich ständiger leichter Stromschläge. Schnell war klar, dass der bestehende Nerv nicht zu retten war. Normalerweise wird in solchen Fällen eine Nervrekonstruktion mit körpereigenen Nerventransplantaten versucht. Dazu wird der „Nervus
suralis“ verwendet, ein Gefühlsnerv, der von der Unterschenkelrückseite zur äußeren
Fußkante zieht. Mayr: „Bei dieser klassischen OP-Methode verliert der Patient allerdings das Gefühl im Entnahmebereich, hat zusätzliche Narben, die Operation dauert
länger.“
Mayr entschied sich daher bei dem jungen Patienten für einen neuen hochinnovativen
Weg und setzte dem Rohrbacher den Nerv eines Organspenders ein. Dieser wurde
durch ein spezielles Verfahren so verändert, dass es zu keiner Abstoßungsreaktion
kommen konnte. Mayr: „Auf dem Gewebe wurden alle fremden Zellen entfernt. Das
eingesetzte Stück dient praktisch als Brücke. Auf dieser konnten Mario M.´s eigene
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Nervenzellen sukzessive einwachsen und die Verbindung zwischen den getrennten
Nervenenden wieder herstellen.“
Geduld brauchten sowohl der Patient als auch sein Arzt. Die Regeneration eines Nervs
verläuft sehr langsam. Erst nach Monaten stellt sich der Erfolg einer Operation heraus.
Jeder Fortschritt wurde in diesem Zeitraum von Philipp Mayr penibel dokumentiert. Alle
drei Monate kommt Mario M. seit dem Eingriff ins Krankenhaus zur Kontrolle, mittlerweile hat er ein schon fast normales Gefühl in den Fingern.
„Bei jeder Nachkontrolle hat sich bisher ein weiterer Erfolg gezeigt“, freut sich Mayr.
Mario M. geht wieder in vollem Ausmaß seiner Arbeit als Elektriker im väterlichen Betrieb nach. Die rechte Hand ist heute dabei wieder sein wichtigstes Werkzeug.
Fotos: (alle © BHS Linz)
Bild 1: Schrittweise hat sich das Gefühlsempfinden von Mario M.´s Hand verbessert.
Mittlerweile ist die Hand praktisch wieder voll einsatzfähig.
Bild 2: Alle drei Monate kommt Mario M. zur Nachkontrolle, laufend werden Fortschritte in der Sensibilität gemessen.
Bild 3: Begleitende Ergotherapie unterstützt Mario M. darin, die Funktion der Hand
weiter zu verbessern.
Vinzenz Gruppe: Medizin mit Qualität und Seele
Wir verbinden christliche Werte mit hoher medizinischer und pflegerischer Kompetenz
sowie modernem, effizientem Management. Gemeinnützigkeit ist unser Prinzip. Medizin mit Qualität und Seele ist unser Ziel. Unsere Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser,
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Im Verbund der Vinzenz Gruppe werden die Krankenhäuser der Barmherzigen
Schwestern Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. JosefKrankenhaus, das Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus
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