Betreuung einer Patientin mit Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Im Jänner 2003 wurde bei einer 67jährigen Patientin im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einem Linzer Krankenhaus der Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) geäußert und bestätigt. Diese Patientin hatte im Oktober 2002 an der Augenabteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz einen operativen Routineeingriff (Grauer Star) vornehmen lassen. Zum Zeitpunkt der Augenoperation zeigte diese Patientin keine für die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auffälligen neurologischen Symptome. Es handelt sich dabei um die sporadische Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Sicher ist, dass die Erkrankung der Patientin nichts mit der Tierseuche BSE zu tun hat. Es handelt sich bei dieser sehr seltenen Prionen-Infektion um eine im medizinischen Bereich seit 1920 bekannten Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks. Nach 15 bis 25 Jahren treten erste typische Symptome auf. "Es wurden sofort alle gesetzlichen Vorschriften aufgrund der vorliegenden Bundes- und Landeserlässe bei Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung umgesetzt", berichtet Dr. Andreas Krauter, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor der Barmherzigen Schwestern Linz. Eine Expertenkommission überprüfte gemeinsam mit Vertretern des Bundesministeriums für Soziale Sicherheit und Generationen, der Sanitätsbehörde des Landes Oberösterreich und des Magistrats Linz die vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz getroffenen Maßnahmen und beriet den Krankenhaus-Vorstand. Derzeit liegen weltweit kaum relevante Informationen bzw. Erfahrungswerte im Umgang mit solchen Situationen vor. Im Zuge dieses aufgetretenen Krankheitsfalles erstellten nunmehr verantwortliche Instanzen des Bundes und des Landes gemeinsam mit Experten einen geeigneten Umgangskatalog. Die sehr geringen Möglichkeiten einer Übertragung und Verbreitung einer Prionen-Infektion wurden mit den sofort gesetzten Maßnahmen gestoppt. Das Risiko einer Infektion kann allerdings jetzt schon als äußerst niedrig eingestuft werden. "Es wurden bereits alle möglicherweise betroffenen Patienten der Augenabteilung kontaktiert. Derzeit werden Termine für persönliche Gespräche vereinbart. Hierfür stehen ein Ärzteteam und das Team der Klinischen Psychologen der Barmherzigen Schwestern Linz zur Betreuung bereit." __________________________________________________________________________________________ Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Medieninformation: 1. April 2003 berichtet der Ärztliche Direktor Dr. Krauter. "Uns ist besonders wichtig, dass wir unsere Patienten umfassend informieren, aber gleichzeitig nicht unnötig beunruhigen, da das Risiko einer möglichen Infektion äußerst gering bis gegen Null gehend ist." Experten-Information über Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Österreichisches Referenzzentrum für humane Prionen-Erkrankung (ÖRPE) Klinisches Institut für Neurologie an der Universität Wien, AKH 4J, PF 48 1097 Wien - Austria Tel. und Fax 01/40400-5573 E-Mail: [email protected] Juristische Experteninformation erhalten Sie Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen Abt. VI/A/2 – Medizinprodukte Radetzkystrasse 2 1031 Wien Tel: 01/71100-4206, Fax: DW 4217 Patientenvertretung des Landes OÖ Harrachstraße 16a 4021 Linz Tel: 0732-7720-14215 Email: [email protected] Internet (Deutsch): www.medicine-worldwide.de/krankheiten/prionenkrankheiten/ www.biochem.mpg.de/gl/Pressemitteilungen/Pressemitteilung_Tatzelt.htm www.rki.de/INFEKT/BSE/BSE.HTM www.unizh.ch/pathol/neuropathologie/d/ptn_prionen_index.html www.uni-marburg.de/zv/news/presse/17-04-02.html www.netzwerk-regenbogen.de/bse_cjd_300101.html __________________________________________________________________________________________ Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Medieninformation: 1. April 2003 Internet (Englisch): www.rcophth.ac.uk/cjd_ophthalmology.html www.cjdfoundation.org/info.html www.doh.gov.uk/cjd/consultation/cjdmanagement.pdf www.cjd.ed.ac.uk/ __________________________________________________________________________________________ Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Medieninformation: 1. April 2003