Spezifische Strahlentherapie bei Prostatakrebs

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Medieninformation, 22. Dezember 2015, Linz
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Spezifische Strahlentherapie bei Prostatakrebs
Seit November 2015 wird am Zentrum für Tumorerkrankungen am Krankenhaus der
Barmherzigen Schwestern Linz erstmals in OÖ die 177Lu-PSMA-Therapie als neue
Therapieoption für Prostatakrebspatienten angeboten, bei denen Hormon- und
Chemotherapie nicht mehr wirken.
Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben einen Wirkstoff
entwickelt, an den zur Diagnose oder zur Therapie von Prostatakarzinomen geeignete
strahlende Substanzen angekoppelt werden können. Dieses neuartige Verfahren kommt nun
an der Nuklearmedizinischen Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz
in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom zur Anwendung.
Prostatakarzinomzellen tragen Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen (PSMA) als
Erkennungsmerkmal auf der Oberfläche. Die neuen radioaktiven Substanzen sind in der
Lage, an PSMA spezifisch zu binden. Dadurch reichert sich Radioaktivität im Tumorgewebe
an und bestrahlt dieses von innen. In der Folge kommt es zu einem Rückgang der
Tumormasse, einem Sinken des PSA-Wertes und Linderung auch von starken Schmerzen.
Die Therapie (177Lu-PSMA) ist allerdings nur möglich, wenn die Metastasen bzw. der
Tumor PSMA anreichern. Um dies festzustellen, ist vorab eine 68Ga-PSMA-PET/CT
Untersuchung erforderlich.
Das 177Lu-PSMA wird intravenös verabreicht und prinzipiell von den Patienten sehr gut
vertragen. Darüber hinaus wirkt es oft auch noch bei Patienten, die auf keine andere
Behandlung mehr ansprechen. Eine Therapiewiederholung kann nach ca. 8 Wochen ggf.
erfolgen.
Zielgerichtete Therapie
Die Entwicklung beruht auf PSMA, dem Prostata-spezifische Membran Antigen. Dieses ist
auf der Oberfläche gesunder Prostatazellen vorhanden, sehr viel mehr aber auf
Prostatakrebs-Zellen. Im übrigen Körper kommt das Protein kaum vor. "PSMA ist deshalb ein
ideales Zielmolekül für die Diagnostik und zugleich auch für zielgerichtete Therapien von
Prostatakrebs", erklärt der Vorstand des PET – CT Zentrums Linz und der Abteilung für
Nuklearmedizin und Endokrinologie, Prim. Univ.-Prof. Dr. Werner Langsteger. "Der
Unterschied zu bisherigen Behandlungsmethoden liegt darin, dass Ärzte mit der neuen
Substanz kleine Krebsabsiedlungen in anderen Organen aufspüren und sehr genau
verfolgen können, ob eine Therapie erfolgreich ist. Bisher eingesetzte Substanzen haben
längst nicht diese Empfindlichkeit" betont Prof. Langsteger.
Hohe Erfolgsrate
Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs werden mit radioaktiv markiertem 177
Lutetium PSMA behandelt. Besonders bemerkenswert sind die hohen erzielten Tumordosen
und die nahezu fehlende Toxizität, vor allem in Hinblick auf die Nierenfunktion,
Speicheldüsen und Blutbild.
Internationale Erfahrungen belegen dass nach Therapie mit dem Lutetium-markierten
Radiopharmakon bei etwa 70 Prozent der Patienten der Prostatakrebsmarker PSA stark
absank.
Posttherapeutische PET/CT-Aufnahmen bestätigten darüber hinaus, dass die Metastasen
kleiner wurden oder gar nicht mehr nachweisbar waren. " erklärt Langsteger weiters.
Am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern wird die neue Therapie – gemeinsam mit
dem Prostatazentrum unter der Leitung von Prim. Dr. Wolfgang Loidl – für rund 50
Prostatakrebs-Patienten pro Jahr Anwendung finden.
www.prostatazentrum.at
Bilder (Quelle BHS Linz / Werner Harrer)
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Bild1: Prim. Univ.-Prof. Dr. Werner Langsteger

Bild 2: Um die Wirksamkeit der Therapie sicherzustellen, wird vor der
Verabreichung eine PET – CT Untersuchung durchgeführt.
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Claus Hager, MBA, MSc
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Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. Josef-Krankenhaus, das
Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus (alle Wien) sowie die
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