Die elektronische Zustellung in der Wirtschaft Dr. Gerhard Laga Wirtschaftskammer Österreich, E-Center Geschäftsführer AustriaPro [email protected] Einleitung - Definition • E-Zustellung ist die sichere Übermittlung von elektronischen Dokumenten. • Sicherheit – Nachvollziehbarkeit Garantierte Übermittlungsbestätigung (digital signiert) Bzw. Mitteilung bei Misserfolg – Rechtliche Sicherheit Bei Einsatz einer qualifizierten Signatur laut SigG -> Gleichstellung mit eigenhändiger Unterschrift – Technische Sicherheit Datenübertragung grundsätzlich immer verschlüsselt Dokumente optional digital signiert / verschlüsselt Funktionsprinzip vereinfacht Sichere und nachvollziehbare Übermittlung von elektronischen Dokumenten 0: Registrierung 0: Registrierung 1: Übermittlung (mit Sendebestätigung) Absender 4: Empfangsbestätigung 2: Verständigung Zustellsystem 3: Abholung (mit Bestätigung) Empfänger Behördliche e-Zustellung Behördliche e-Zustellung • Seit 2005 im Einsatz • Konzipiert für behördliche Dokumente – – • -> Bürger (nat. Pers.) -> Firmen (jur. Pers.) Government Citizen („gvNatPers“) Company („gvJurPers“) Privatwirtschaftlich nicht (1:1) verwendbar Kommerzielle e-Zustellung • Offenes System • Konzipiert für Any 2 Any • Anpassungen, Erweiterungen nötig Government Customer (Citizen) Business (Company) AUSTRIAPRO – Arbeitskreis e-Zustellung • AUSTRIAPRO – B2B-Standardisierungs- und Expertenplattform – In Kooperation mit der WKO • Vision: Etablierung der e-Zustellung – für den privatwirtschaftlichen Bereich • Basis – Internationale (Internet-) Technologien und Standards – Spezifikationen der behördlichen e-Zustellung – Beobachtung internationaler/europäischer Standards und Normen • Themen - Überblick – Funktionale Erweiterungen – Erweiterungen, Anpassungen von Spezifikationen – Setup von Anwendungen (Test-/Demosystem) • Ziel: Standardisierung und (freie) Publikation Funktionsprinzip detailliert Lookup Lookup Zustellkopf Lookup Zustelldienst 1 Absendeservice 1 Lookup Zustelldienst 2 Absender Übermittlung Absendeservice 2 Zustelldienst 3 Empfänger Startseite Test-/Demosystem • Links zu – Zustelldienst(en) – Zustellkopf Suche Abfrage – Web-Send Standard Bürgerkarte – Spezifikation Aktuelle Version Schemata … – News • www.e-zustellung.at/links Testsystem Zustelldienst – Duales Login, Inbox Testsystem Zustelldienst – Adressbuch, Senden NEU: Zustellkopf - Suche • Suche nach – Natürlichen Personen – Juristischen Personen • Suchergebnis mit abgestuften Detailinfos • Vertrauensstufen je nach Identifizierung • User die – auf Zustelldienst registriert sind, oder – über Bürgerkarte verfügen Zustellkopf – Suche (natürliche Person) Web-Send (mit Identifizierung) • Einfaches Webinterface zum Versand – Nachricht – Attachment • Identifizierung durch Bürgerkarte – Auslesen der Personenbindung – Eingabe der PIN • Name als Absender • Geplante Erweiterung – Anbringung einer digitalen Signatur Testsystem Absendeservice – Adressierung und Nachricht Workflow beim Sender: Sende- und Zustellbestätigung Workflow beim Empfänger: Benachrichtigung und Empfang ZustellID (edID) • Eindeutige ID für alle Systemteilnehmer – Sender und Empfänger • „ewig gültige e-Mail-Adresse“ – Z.B. „[email protected]“ • Portabilität – Z.B. bei Wechsel des Zustelldienstes – Vgl. Mobiltelefonnummern • Optional (Wunsch des Users) – Systemweite Eindeutigkeit (über mehrere ZD) – Mehrere edIDs möglich Dokumentenklassifizierung • Dokumentenklassen – Z.B.: Rechnungslegung, Auftragswesen, Ausschreibungen, Verträge, Bankwesen, Versicherungswesen, Medizin, News, Information, Privat … • Empfänger legt fest – „Empfangsbereitschaft“ pro Dokumentenklasse • Flexibilität – Mehrere Postfächer z.B. wg. Archivierung … – Automatisierte Weiterleitung/Verteilung (Firmen), z.B.: Billing -> Buchhaltungsabteilung Verträge -> Rechtsabteilung Typische Anwendungen • Gesicherte Übermittlung von e-Dokumenten, wie – – – – – • Verträge Bestellungen, Rechnungen, Mahnungen Ausschreibungsunterlagen, Angebote, Aufträge firmeninterne Dokumente „sensible“ private Dokumente an/von – Kunden – Lieferanten – Personengruppen Mitarbeiter Projektteilnehmer – Anwälte, Steuerberater – Behörden – Privatpersonen Vertrauensstufen/Authentifizierung • „Einfach“ – Prüfung der e-Mailadresse bei Registrierung – Login mit Username, Passwort, SMS-PIN … • „Mittel“ – Persönlicher Kontakt nach § 40 BWG – durch „vertrauenswürdigen Dritten“, z.B. Onlinebanking-Portal Andere Portale (Mobilfunker, Internetprovider … falls Kunde eindeutig authentifiziert wurde (z.B. bei Ausweisvorlage bei Vertragsabschluss, eingeschriebenen Brief etc.) • „Hoch“ – Digitale Signatur – Bürgerkarte – Eindeutige Identität (eGovG §2) Kosten • Kosten Brief – – – – • Papier, Druck Kuvertierung, Handling beim Absender Briefporto (Standardsendung 20g = z.B. 3 A4-Seiten) Standard € 0,55 Einschreiben € 2,65 Rückschein € 4,75 Eigenhändig € 6,85 Handling beim Empfänger Kosten e-Zustellung – Abhängig von Zustellqualität Standard Eingeschrieben Identübermittlung – Deutlich geringer als Brief • Höhere Zustellqualität zu deutlich geringeren Kosten – D.h. Porto „e-einschreiben“ <<< „Standardbrief“ Kosten - Praxis • Absender bezahlt das elektronische Porto bei erfolgreicher Zustellung • Porto wird intern unter den beteiligten Systeme aufgeteilt – Absendeservice, 5 Cent Verrechnet unabhängig vom internen Preis direkt mit dem Absender – Zustellkopf, 5-10 Cent – Zustelldienst, 10 Cent • Weitere 10 Cent bei Vertrauenstufe ab „mittel“ für den Empfänger, z.b. für erweiterte Services (Archiv, SMS-Versand) oder Auszahlung Nutzen • Sicherheit – technisch, rechtlich – Nachvollziehbarkeit • Optimierung Workflow – Keine Medienbrüche Für Absender Für Empfänger – Geschwindigkeit – Bequemlichkeit Orts- und Zeitunabhängigkeit für Empfänger • Kostenreduktion Nutzen - Praxis • Kein Spam, kein Weg zum Postamt • Empfänger bekommt Dokumente über EIN Portal – Z.B. Keine Notwendigkeit, sich bei x Portalen einzuloggen um elektronische Rechnungen abzuholen • Absender kann an alle Empfänger versenden – Unabhängig, bei welchem Zustelldienst Empfänger registriert ist • Beispiel: – TelCo-X, MobilCo-Y und Z-Bank betreiben Zustelldienste und bewerben diese bei eigenen (bestehenden) Kunden – Kunden haben freie Auswahl – Alle Absender können ihre Kunden erreichen – Ibs. Absender ohne (eigenen) Zustelldienst e-Zustellung und e-Billing • e-Billing - Probleme – „e-Mail-Problematik“ Kein Zustellnachweis „verlorengegangene“ Rechnungen – „notwendiges Wissen über Rechnungsempfänger“ e-Rechnung ja/nein? Format (PDF, XML, ebInterface …)? Transportmethode/Schnittstelle (SMTP, e-Zustellung …)? Adressierung und Sicherheit (Zertifikate …)? • Synergien mit e-Zustellung – Sicherere, nachvollziehbare Übermittlung – Meta-Verzeichnisdienst für e-Zustellung und e-Billing geplant („ebDirectory“) e-Zustellung und ERV • „Elektronischer Rechtsverkehr“ – Sichere Dokumentenübermittlung – Notare, Anwälte, Gerichte (Banken, Steuerberater) • „Geschlossenes“ System – Benutzer – Interfaces (bisher nur automatisiert) • Idee/Ansatz: – Gateway zwischen ERV und e-Zustellung – Sicherer Versand und Empfang von Dokumenten an/von Klienten bzw. Mandanten Zusammenfassung • e-Zustellung bietet – Sicherheit, Nachvollziehbarkeit und – weitere Vorteile für Absender und Empfänger • Vision: Etablierung e-Zustellung für die Wirtschaft • Status: – Core-Spezifikation, Test-/Demosystem und – Verzeichnisdienst (Zustellkopf) verfügbar – Marketing/Dissemination gestartet (Unterstützung der WKO/e-Center) • Ausblick: – Funktionale und technische Erweiterungen geplant – Synergien mit anderen Systemen in Aussicht -> Vorbereitungen sind erledigt – Umsetzung und operativer Betrieb können begonnen werden Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen Austria Pro im E-Business-Channel Projekt eb-delivery wko.at/ebusiness bzw www.ezustellung.at/links www.e-zustellung.at Ab 2009 E-Mail: [email protected]