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Evolutorische Ökonomik
nach Nelson und Winter
Anja Jentzsch, 10.02.2004
Seminar “Internet-Ökonomie”
Prof. Robert Tolksdorf, Dr. Klaus Schild
Freie Universität Berlin, Institut für Informatik
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
2
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
3
1. Einführung
• Kritik an orthodoxer Ökonomie
• Entwicklung der evolutorischen /
evolutionären Ökonomie im 20. Jahrhundert
• Analogien zwischen modernen
Wirtschaftssystemen und der Evolution
4
1. Einführung
• geprägt durch:
„An Evolutionary Theory Of Economic Change”
Richard R. Nelson, Sidney G. Winter (1982)
• Richard R. Nelson:
• Professor of International and Public Affairs,
Columbia University
• Sidney G. Winter:
• Professor of Management
University of Pennsylvania
5
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
6
2. Kritik an der orthodoxen Ökonomie
1. Gleichgewicht zwischen Angebot und
Nachfrage
• statisch ab einem bestimmten Zeitpunkt t bis
in unbestimmte Zeit
Preis
t
Zeit
7
2. Kritik an der orthodoxen Ökonomie
• Probleme der Gleichgewichtstheorie:
• allwissende Marktteilnehmer trotz Konkurrenz?
• Änderung der Güternachfrage der Teilnehmer
2. Probleme der Profitmaximierung:
• Profitmaximierung nicht planbar
• Zukunft unbekannt
8
2. Kritik an der orthodoxen Ökonomie
• Reaktionen auf Schwachstellen:
1. Modifikation der orthodoxen Theorien
2. Entwicklung einer alternativen evolutionären
Ökonomie
• Unterschied:
1. Modifikation der orthodoxen Theorien:
• statisch
2. evolutionäre Ökonomie:
• dynamisch
9
2. Kritik an der orthodoxen Ökonomie
• Nelson und Winter:
• Wirtschaft ähnelt Population
 kein Gleichgewicht
 keine feste Profitmaximierung
• F&E-Aktivitäten
 struktureller Wandel
 Profitsteigerung, falls Profit zu niedrig
• Realititätsbezug
10
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
11
3. Evolutorische Ökonomie
Orthodoxe Ökonomie
Evolutorische Ökonomie
• statisch
• Wandel in
ökonomischen
Systemen
• Übergangsprozesse
statt Zustandsbeschreibungen
• exogener Wandel
• endogener Wandel
• Homogenität der
Akteure
• Heterogenität der
Akteure
12
3. Evolutorische Ökonomie
• eigenständige Teildisziplin der
Wirtschaftswissenschaften
• Wurzeln:
• Friedrich Hayek, Joseph Schumpeter,
Thorstein Veblen und Karl Marx
• steht der Evolutionsbiologie nahe
statt der Physik (orthodoxe Ökonomie)
13
3. Evolutorische Ökonomie
• Joseph Schumpeter:
• Veränderungen des Gleichgewichtszustandes in
der orthodoxen Ökonomie nur durch exogenen
Wandel möglich
• dynamische Prozesse verändern das
Gleichgewicht endogen
14
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
15
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• notwendige theoretische Fortschritte für
dynamischeren Blick auf Firmenstrategien:
• Beschränkte Rationalität
• Selektion
• Routinen
16
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• technologischer Wettkampf ist treibende Kraft
der kapitalistischen Entwicklung
• starke Analogien zur Biologie ermöglichen
Anwendung der evolutionären Theorie auf die
Naturwissen- und Sozialwissenschaft
• größere Diversifizierung von Firmenverhalten
und Wirtschaftsmerkmalen
• genauere Unterscheidung zwischen
technologischen Aktivitäten einer Firma und
dem tatsächlichen Profit
17
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• orthodoxe Ökonomie:
• vollkommene Rationalität
• Nelson und Winter:
• Beschränkte Rationalität
• Menschen sind unfähig, Konsequenzen zu
erkennen und zwischen Möglichkeiten
sinnvoll zu entscheiden
• Form des "satisficing„ (Herbert Simon, 1957)
• Methode der Entscheidungsfindung, bei der
man nicht notwendigerweise die beste,
aber eine zufrieden stellende Lösung wählt
18
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• Selektion
• nicht nur profitable Firmen können Konkurrenzkampf überleben
• Evolution braucht Zeit
• Bestehen verschiedener Verhaltensarten über
einen gewissen Zeitraum hinweg möglich
• Selektion der Verhalten von konkreten und
den Anfangszuständen abhängig
19
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• Selektion
• Brian Arthur (1994):
• trifft besonders bei wachsenden
Gewinnen zutrifft
• Bsp.: QWERTY, HTTP
20
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• konservativer Charakter von Firmen:
“We think of organizations at being
typically much better of the tasks of
self-maintenance in a constant
environment than they are of major
change, and much better in changing
in the direction of "more of the
same" than they are at any other
kind of change”
(Nelson and Winter 1982, p. 9-10)
21
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• Routinen
• Firmen folgen bestimmten
Entscheidungsregeln oder Routinen
• soziales Äquivalent zu den Genen in der
Biologie
• umfassen gewöhnliches und
vorhersagbares Verhalten einer Firma
• innerhalb einer Firma beständig und
vererbbar in die Zukunft einer Firma
22
4. Nelson und Winter‘s Theorie
• statische Routinen
• erlauben bestimmte zuvor abgelaufene
Prozesse zu replizieren
• durch Replikation Verbesserungen /
Mutationen
• dynamische Routinen
• suchen neue Produkt- und ProzessInnovationen
• auf Lernen ausgelegt
23
4. Nelson und Winter‘s Theorie
•
Klassen von Routinen:
1. Betriebsroutinen
• bestimmen wie eine Firma ihr Kapital zu
einem bestimmten Zeitpunkt verwendet
2. Investitionsroutinen
• bestimmen, wie eine Firma ihr Kapital
während einem Zeitraum verändert in
Reaktion auf äußere Einflüsse
3. Routinen verändernde Routinen
• Marktanalyseabteilungen, Forschungsund Entwicklungsbereiche
24
4. Nelson und Winter‘s Theorie
Zusammenfassung
•
Firmen
• Entwicklung technologischer
Neuerungen
• Umsetzung in die Praxis durch
Innovationen
 Fördern des internen Wachstums
 Positiver Effekt auf das gesamte
Wirtschaftswachstum
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Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
26
5. Bezug zum Universellen Darwinismus
KOMMT NOCH
27
Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
28
6. Aktualität
• Nelson und Winter waren Grundlage für:
• Analyse des Firmenverhaltens und der
internen Prozesse
• Modellierung der Evolution
• DRUID's Nelson and Winter Conference in
Aalborg
29
6. Aktualität
• Nelson und Winter waren Grundlage für:
• Agent-based computational economics
(ACE)
• Implementierung Agenten-basierter
Simualtionen
• Untersuchung von Lernprozessen und
Dynamik in realistischeren Marktmodellen
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Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
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7. Zusammenfassung
• evolutionäre Ökonomie nach Nelson und
Winter realistischer als die traditionelle
orthodoxe Theorie
Verbindung zwischen
• ökonomischem Wandel
• Verhaltensprozessen von Firmen
• Evolution von Firmenpopulation
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Überblick
1.
Einführung
2.
Kritik an der orthodoxen Ökonomie
3.
Evolutorische Ökonomie
4.
Nelson und Winter‘s Theorie
5.
Bezug zum Universellen Darwinismus
6.
Aktualität
7.
Zusammenfassung
8.
Kritik
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8. Kritik
• Entstehung von Unternehmen wird nicht
erklärt
• Nichtberücksichtigung externen Wachstums
von Firmen
• Nichtberücksichtigung der Marktstruktur und –
macht
• Verwendung biologischer Metaphern
34
Literatur
Richard R. Nelson, Sidney G. Winter
An Evolutionary Theory of Economic Change, (Harvard
University Press; Reprint edition, 1985)
Sommerakademie 2001, St. Johann
Joseph A. Schumpeter- Sozialökonomik und gesellschaftliche
Entwicklung
http://www.wiwi.unifrankfurt.de/professoren/schefold/docs/schumpeter-lang.pdf
Jürg Arpagaus
Evolutorische Ökonomie
http://www.soz.unibe.ch/studium/ss02/downloads/evolution_foli
en2.pdf
Jan Fagerberg
A Layman's Guide to Evolutionary Economics
http://folk.uio.no/janf/downloadp/02fagerberg_evolution.pdf
35
Literatur
Corey Phelps
Economic Foundations of Strategic Management
http://faculty.washington.edu/cphelps/MGT590/econ-nelsonweek4.doc
J. Lamar Pierce, Christopher S. Boerner, and David J. Teece
Richard Nelson's Dynamic Capabilities
http://murmann.kellogg.nwu.edu/nelsonfest/teecerev.doc
Pavel O. Luksha
Firm as a self-reproducing system
http://www.systemicbusiness.org/digests/sabi2003/2003_ISSS_
47th_069_Luksha.pdf
Denise Dollimore
Universal Darwinism in Nelson and Winter's Evolutionary Theory
http://eaepe.infonomics.nl/papers/Dollimore.pdf
36
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