B DK D EL E F IRL I L NL A P FIN S UK TOTAL 1991 1992 1.873 1.671 606 577 11.300 10.631 2.112 2.158 8.836 7.818 10.483 9.900 445 415 1993 1.660 559 9.949 2.159 6.376 9.867 431 1994 1.692 546 9.814 2.253 5.614 9.019 404 1995 1.449 582 9.454 2.411 5.749 8.891 437 1996 1.356 514 8.758 2.157 5.482 8.541 453 1997 1.364 489 8.549 2.105 5.604 8.444 473 1998 1.500 499 7.792 2.182 5.957 8.918 458 1999 1.397 514 7.772 2.116 5.738 8.487 414 2000 1.470 501 7.503 2.037 5.776 8.079 418 8.109 8.053 7.188 7.091 7.020 6.676 6.713 6.314 6.633 6.410 2001 415 6.977 1.849 5.517 8.160 414 Total 15.432 5.802 98.499 23.539 68.467 98.789 4.762 - 70.207 83 69 78 65 70 71 60 57 58 70 64 745 1.281 1.253 1.235 1.298 1.334 1.180 1.163 1.066 1.090 1.160 1.065 13.125 1.551 1.403 1.283 1.338 1.210 1.027 1.105 963 1.079 976 958 12.893 3.218 3.084 2.700 2.504 2.711 2.730 2.521 2.425 2.258 2.115 1.895 28.161 632 601 484 480 441 404 438 400 431 396 438 5.145 745 759 632 589 572 537 541 531 580 591 583 6.660 4.753 4.379 3.957 3.807 3.765 3.740 3.743 3.581 3.564 3.580 3.598 42.467 56.027 52.771 48.558 46.514 46.096 43.626 43.312 42.643 42.131 41.082 31.933 494.693 Prof. Bernhard Schlag 1 Prof. Bernhard Schlag 2 Prof. Bernhard Schlag 3 MOBILITÄT UND SICHERHEIT – WEGE DER VERHALTENSBEEINFLUSSUNG - Ordnungsrechtliche Maßnahmen (Gebote und Verbote: enforcement) - Ausbildung, Aufklärung und Information (education) - Angebotsgestaltung (Verkehrswege und Verkehrsmittel: engineering) - Anreizsysteme bzw. Variationen des KostenNutzen-Kalküls der Verkehrsteilnehmer (“encouragement“ oder „economy“, TDM) Prof. Bernhard Schlag 4 Verhaltensbeeinflussung durch ... 1. Ordnungsrechtliche Maßnahmen enforcement: Gebote und Verbote §§ (Folien) Prof. Bernhard Schlag 5 Prof. Bernhard Schlag 6 Datenanalyse Medienanalyse Aktive Überwachung Objektive Wahrscheinlichkeit der Strafverfolgung Publicity Subjektive Wahrscheinlichkeit der Strafverfolgung Strafen Abschreckung Bevölkerungsbefragung Bevölkerungsbefragung Datenanalyse Datenanalyse Polizeipräsenz WINKOVER (BASt) Bevölkerungsbefragung Aufklärung Veränderung der Normen Veränderung im Verhalten Veränderung der Unfälle Prof. Bernhard Schlag 7 Prof. Bernhard Schlag 8 Verstärkungs-Bestrafungs-Logik umkehren: Was hält unerwünschtes Verhalten aufrecht? Was macht es vorteilhaft? Prof. Bernhard Schlag 9 Verhaltensbeeinflussung durch ... 2. Ausbildung, Aufklärung und Information (education) Prof. Bernhard Schlag 10 Prof. Bernhard Schlag 11 Prof. Bernhard Schlag 12 Akzeptanz verkehrssicherheitsfördernder Maßnahmen bei jungen Fahrern: ADAC 5000 verschickte Fragebögen N=2000 Rücklauf, im März 2000 Problematik: Akzeptanz von verkehrssicherheitsfördernden Maßnahmen unter jungen Leuten Einige Kernergebnisse: Prof. Bernhard Schlag 13 1 Maßnahmen 0,0 Promille Akzeptanz 1 Soziale Norm 1 Wirksamkeit 2 Empfehlen 2 Selbst genutzt Probleme Akzeptanz verkehrssicherheitsfördernder Maßnahmen bei jugendlichen Fahrern: 1,77 2,44 1,69 79,0% 56,1% Sicherheitstraining 2,22 2,72 2,10 77,8% 12,3% UDS für FA 2,99 3,22 2,78 2. Ausbildungsstufe 3,79 4,00 3,24 55,7% 8,3% Gesamtkonzept 3,88 4,12 2,68 L-Schild 4,26 4,37 3,81 35,3% 14,1% kW-Begrenzung (44kW) 4,27 4,65 3,58 Probezeitverlängerung 4,61 4,97 3,80 Strafen erhöhen 4,67 4,88 3,85 Tempobegrenzung 5,10 5,21 4,42 69,6% 43,9% Begleitung (Erfahrene Kraftfahrer) 5,24 5,33 4,43 44,4% 62,5% Nachtfahrverbot 5,37 5,31 4,54 20,1% 19,7% Mitnahmeverbot 5,65 5,66 5,13 4 1 2 3 4 3 20,9% 68,2% Werte variieren von 1 = sehr hoch bis 6 = sehr gering. Fettgedruckt sind die drei am höchsten bewerteten Maßnahmen. Fettgedruckt sind die drei am häufigsten genannten Maßnahmen. Ahndung mit Geldbußen. Zusammengesetzt aus Alkoholverbot, 2. Ausbildungsstufe und Geschwindigkeitsbegrenzungen für Fahranfänger. Zusammenfassung deskriptiver Befunde zu den 13 Maßnahmen Prof. Bernhard Schlag 14 Verhaltensbeeinflussung durch ... 3. Anreizsysteme bzw. Variationen des Kosten-Nutzen-Kalküls der Verkehrsteilnehmer (”encouragement” oder “economy”) Prof. Bernhard Schlag 15 Das Problem: Gesellschaftliche Kosten Umweltverschmutzung Unfälle, Lärm, etc. Allgemeinheit Andere Regionen Künftige Generationen Die Lösung: Verursachergerechte Anlastung Kostenwahrheit Prof. Bernhard Schlag 16 Akzeptanzforschung zu Roadpricing: EU-Projekte in internationaler Zusammenarbeit (neu: TIPP) Beeinflussung von Mobilitätsverhalten = Travel Demand Management TransPrice (1996-1999) AFFORD (1998-2000) MC-ICAM 2001-2003 CUPID / PROGRESS (2000-2004) Prof. Bernhard Schlag 17 Problem Awareness traffic congestion 3.23 not enough parking space 3.12 inadequate public transport 2.93 air pollution from motor vehicles 3.35 traffic noise 2.97 unsafe roads 2.89 1 not a problem at all 2 minor problem 3 major problem 4 very serious problem AFFORD Prof. Bernhard Schlag 18 A need to limit the traffic? Support 100% 89 82 75% 73 68 59 50% 25% 0% AFFORD Total Athens Como Oslo Dresden (Confirmative responses in %). Prof. Bernhard Schlag 19 Acceptability of demand management options 96 100% 92 81 84 84 91 86 75% 59 50% 41 25% 19 8 4 16 16 14 9 0% Improve public transport P& R Access restriction Reducing Increasing parking parking space cost acceptable Cordon pricing Congestion Distance pricing based pricing not acceptable TransPrice Prof. Bernhard Schlag 20 Support for a transport package including cordon pricing 100% 75% 64 50% 25% 19 53 53 45 44 16 41 24 20 16 16 36 20 0% Total Athens York Como Cordon pricing Leeds Graz Madrid Package TransPrice Prof. Bernhard Schlag 21 Trondheim Zonal Charging System Prof. Bernhard Schlag 22 Prof. Bernhard Schlag 23 Nachfragemanagement durch: Internalisierung externer Kosten (Verursacherprinzip) und Kontingente Variabilisierung bisheriger Fixkosten Prof. Bernhard Schlag 24 Prof. Bernhard Schlag 25 Prof. Bernhard Schlag 26 Prof. Bernhard Schlag 27 Verhaltensbeeinflussung durch ... 4. Angebotsgestaltung engineering: 4.1 Verkehrsmittel; 4.2 Verkehrswege Prof. Bernhard Schlag 28 Menschliches Leistungsvermögen Fahraufgabe Wissensbasiertes Verhalten Entscheidungsfindung Identifikation Planung Navigation Gespeicherte Verhaltensregeln Bahnführung Reiz-ReaktionsAutomatismen Stabilisierung Regelbasiertes Verhalten Assoziative Zuordnung Erkennung Fertigkeitsbasiertes Verhalten Merkmalsbildung Sensorische Information Reize Motorische Aktionen Prof. Bernhard Schlag 29 Fahrerinformations- und -assistenzsysteme (FIS/FAS - ADAS) Stabilisierende Systeme: ABS, ASC, ESP, DSC, ... Fahrzeugführungsassistenten: CC, ACC, HC, Spurwechselassistent, Kreuzungsassistent ... Navigations- und Telematiksysteme: RDS mit TMC, Navigationsdatenbanken, Internetzugriff .... Prof. Bernhard Schlag 30 Prof. Bernhard Schlag 31 Einordnung von FIS / FAS continuum of advanced transport telematics Provision of information Provision of feedback & support Free choice of behaviour Intervention / force Completely restricted behaviour freedom of choice of behaviour Prof. Bernhard Schlag 32 FVM Fahrerverhalten und MMI 3100: Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für die Verkehrssicherheit von Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsystemen Zielsetzung: Stauassiste nt • objektive, standardisierte Methode • im Fahrsimulator und im Feldversuch Spurhalteassist ent anwendbar • Verhaltensänderungen in der gesamten Lernphase erfassbar Steer-by-wire Abstandstempomat Verkehrssicherheitsindikatoren Navigationssyste m Verkehrssicherhei t - Prof. Bernhard Schlag + 33 Verhaltensänderungen bei FIS/FAS-Nutzung? Psychologische Hintergründe und Einflußgrößen: Art der Maßnahme: Information - Warnung - Korrigierender Eingriff/Hilfe Zwingender Eingriff Wahrnehmung der Maßnahme (Semantik & Pragmatik; u.a. Sichtbarkeit & Mapping: Norman) Erwartungen (Heckhausen) und Feedback Aufmerksamkeit & Ermüdung: Lenkbewegungen; Pupillen? Ablenkung und Abwendung: Verkehrsblindzeiten; Okklusion? Workload: Latenzzeiten? Trust/Confidence (Muir) Locus of Control & Attribution: Internal/external (Rotter) Situational Awareness Verhaltensadaptation / Risikokompensation Risikomotivation und Sensation Seeking: Differenziell: E x W; Zuckerman? Fehlerarten (Reason) Prof. Bernhard Schlag 34 Driver (93%) 6% Vehicle (12%) 27% 57% Roadway (34%) 2% 3% 1% 3% Prof. Bernhard Schlag 35 Konsequenzen aus Forschungsarbeiten zu self-explaining roads sind u.a.: Fahrzeugführer vollziehen einen trade-off zwischen der Anstrengung, die sie für Sicherheit und Komfort aufwenden, und ihrer Fahrgeschwindigkeit. Je geringer die für ein gewünschtes Niveau an Sicherheit und Komfort notwendige Anstrengung, umso höher wird tendenziell die Geschwindigkeit gewählt. Es kommt deshalb nicht darauf an, jederzeit ein möglichst niedriges Niveau der Beanspruchung herzustellen, sondern vielmehr ein für die Aufgabenerfüllung „optimales“. Dieses muß sowohl den trade-off zwischen Sicherheit und Komfort auf der einen sowie Geschwindigkeit auf der anderen Seite berücksichtigen als auch die Präferenzen hinsichtlich des Aktivationsniveaus der Fahrer. Im Bereich eher niedriger Beanspruchung gilt, daß eine nicht zu starke Erhöhung der Aktivation und des mental load eine erhöhte Aufmerksamkeit, genauere Informationsaufnahme und präzisere Handlungen nach sich zieht. Kontrolliert werden muß das Verhalten einmal proaktiv über klare, selbsterklärende Hinweisreize (cues, die prompting bewirken) und zum anderen bei Abweichungen reaktiv über eindeutige Rückmeldungen. Zu hohe Geschwindigkeiten müssen selektiv und zunehmend stark mit Diskomfort bestraft werden. Diese Rückmeldungen sollten nicht primär optisch, sondern akustisch und haptisch erfolgen. Ein Beispiel sind Rumble Strips (Fahrbahn- bzw. Randstreifenprofilierung) oder das Aufdübeln von Schwellen auf dem Mittelstreifen. Möglicherweise ist eine diskontinuierliche Rückmeldung dabei sinnvoll, um Habituationseffekten entgegenzuwirken. Prof. Bernhard Schlag 36 1. Verhaltensmöglichkeiten baulich definieren: inhärente Sicherheit - Leitprinzip: Führung - Hemmprinzip: Barrieren, Restriktionen 2. Verhaltensmöglichkeiten eindeutig kommunizieren (besonders im Vorfeld): self-explaining (cues – prompting) 3. Feedback bei Abweichungen (im Verlauf), besonders akustisch und haptisch, z.B. rumble stripes 4. Ungünstiger Verhaltensadaptation vorbeugen (siehe z.B. 3.) Prof. Bernhard Schlag 37 Personale Verhaltenshintergründe (differentiell) Fähigkeiten und Verhaltensintentionen Interaktion Person x Situation Fehlerprävention? Situationale Verhaltensangebote Restriktionen und Verhaltensangebote Nein Fahrfehler Fehlertoleranz des Umfeldes Bewältigungskompetenz Konfliktprävention? Nein Situativer Fehlerausgleich / Kompensation Verkehrskonflikt Erleben und Lernfolgen: zukünftiges Verhalten in bezug auf Verkehrssicherheit und Systemnutzung Unfallprävention? Nein Unfall Folgenminderung: sekundäre & tertiäre Prävention Prof. Bernhard Schlag 38