Sport im Alter DR. MED. THOMAS NETZER KAARST Mein Gepäck ? ?? Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben. «Bewegung ist für mich neben Nahrung, Luft und Liebe ein Lebensbedarf – ohne Bewegung kein Leben!» Xhevat Hasani (Arzt) Leonardo da Vinci 1508 Rezept: täglich Sport Medikament Täglich Bewegung Erholung nicht Vergessen! Sport im Alter Aufwärmen/Ausdauer Ausdauer/Aufwärmen = Nr. 1 Aufwärmen: Umstellung von Ruhe auf Belastung, Herz-Kreislauf-System muss sich anpassen, Durchblutung der Muskulatur verstärken, Bänder und Gelenke auf Belastung vorbereiten Regel: Dauer ca. 10 min – 15 min Laufen, Joggen, Fahrradfahren , Schwimmen, Spaziergänge, Tanzen “Rückkehr des Frühlings(“164 mal“), Trippeln auf dem Vor fuß(2x 15 mal, pro Monat um 15 mal steigern) Hüpfen Aufwärmen Lockerungsübungen: Klatschen Schütteln der Hände Schulter heben und kreisen Gehen Pendeln Schwingen Singen Atemübungen(5xein Arme nach oben,5xaus,Arme nach unten) „Rückkehr des Frühlings“ „Das A l t e r“ Verbreitete Ansichten über das Alter und im Alter: -Verschleiß, Abnutzung - Häufig mündlich gebrauchte Ausdrücke: Alte ,Senioren, Rentner, Veteran, zweiter Frühling, altes Eisen, alter Narr, Generation 68er,Grufties,alter Esel „ das ist in meinem Alter normal“ „ das lohnt sich in meinem Alter nicht mehr“ „ ich muss mich wegen meiner Krankheit schonen“ „ ich kann das nicht wegen meiner Schmerzen“. Definitionen zum Alter Definition: Höhere Anzahl von Lebensjahren (DUDEN) Alter ist ein irreversibler biologischer Prozess, d.h. er ist nicht rückgängig zu machen. Alter ist gleichbedeutend mit zunehmenden Verlust von körperlichen und geistigen Funktionen. - Soziales Alter: Man übernimmt die Rolle, die unsere Gesellschaft vorschreibt. - Chronologische Alter: Entspricht dem Geburtsdatum. - Biologische Alter : Zustand des Körpers, der normalerweise einem bestimmten Alter entspricht („Man ist so alt, wie man sich fühlt!“). ...weitere Definitionen WHO: 50-60 Jahre 60-75 Jahre 76-90 Jahre über 91 Jahre = alternder Mensch = älterer Mensch = alter Mensch (Hochbetagter) = sehr alter Mensch ( Höchstbetagter) ------------------------------------------------------------------ drittes viertes Lebensalter: ab Lebensalter: ab 60 Jahren 80 Jahren (In unserem relativ reichen Land mit hoher Lebenserwartung hat sich diese Einteilung durchgesetzt) Wer ist alt? Ab wann ist man alt? Aus sozialpädagogischer Sicht beginnt das Alter mit der Eine Volksweisheit besagt: Man ist so alt, wie man sich Aus wirtschaftlicher Sicht werden Rente. fühlt! Arbeitnehmer ab 40 Jahren als alt bezeichnet, aufgrund der geringeren Leistungsfähigkeit!? (Oettinger, Ministerpräsident BaWü). Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt als alt, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat. Was ist „A l t e r n“ Was wir Altern nennen, ist etwa zur Hälfte auf Inaktivität und Nicht-Gebrauch zurückzuführen. Gustav Adolf Schur, 1936 „Der Mensch bewegt sich nicht weniger, weil er alt wird. Er wird alt, weil er sich weniger bewegt . Dehnung DEHNUNG/Beweglichkeit = Nr. 2 Schafft Gefühl für den Körper Erhält die Beweglichkeit Hilft mental zu entspannen Regel: 8-10 sec halten, 3x/Seite Dehnen Dehnübungen: alle Finger spreizen » schließen. Zehenspitzen anheben und fallenlassen. Hände hintern Kopf falten, Ellenbogen nach hinten führen. Arme und Hände einige Sekunden in unterschiedliche Richtungen strecken (Decke) (aufgehende Sonne) HWS drehen und seitneigen und zur Brust führen. Arme nach hinten Abhängen lassen( 4sec) Ausklangphase: Bewegungskanon (4x Hände klatschen, 4x Oberschenkel klatschen, 4x Füße stampfen abwechselnd - immer wieder wiederholen! Risiken: Typische Alterskrankheiten Arteriosklerose Herzinfarkt Schlaganfall Arthrose Osteoporose Krebs Demenz Grauer Star Vorhofflimmern Diabetes mellitus Bluthochdruck U.a.(z.B. Depression!) Risikofaktoren für Alterskrankheiten Rauchen Alkoholkonsum Medikamentenkonsum / -missbrauch Übergewicht Ernährung Seelische Verfassung und soziale Einbindung Bewegungsmangel Alterssport Gründe für den Bedeutungsgewinn : Fakten 1. Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 2. Veränderte Arbeits- und Lebensbedingungen in der modernen Industriegesellschaft 3. Veränderung der Lebensbedingungen hinsichtlich körperlicher Beanspruchung Bevölkerungsentwicklung Der Anteil älterer Menschen steigt immer mehr durch eine höhere Lebenserwartung! Die Lebenserwartung in der BRD liegt derzeit bei 75,89 Jahren für Männer u. 81,55 Jahre für Frauen! Altersaufbau 1910-2050 Alterspyramide 2050 ...Bevölkerungsentwicklung Jede halbe Sekunde ein 60. Geburtstag ( Das sind 58 Millionen solcher Jubiläen pro Jahr.) 2050 wird die Bevölkerung in 64 Ländern weltweit zu mehr als einem Drittel aus Senioren bestehen. ...Zukunft Die meisten heute lebenden Deutschen werden aller Voraussicht nach ein überaus langes Leben (90 – 100 Jahre) haben. (Dr. Ch. Rott) Arbeits- und Lebensbedingungen 1. Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit 2. Vermehrung des Jahresurlaubs 3. Verlängerung der Schulzeit 4. Vorverlegung des Rentenalters 5. Höhere Lebenserwartung 6. Geringere körperliche Belastung im Beruf und Haushalt . ...zunehmende Bedeutung der Freizeit ! ...zunehmende Bedeutung von Sport ! Kraft Kraft = Nr. 3 Kraft von Rumpf ,Beinen und Armen: Hinsetzen und Aufstehen, Tiefe Hocke , Liegestütz Stuhlhöhe , Wand, Türrahmen Regeln: 2-3x/Woche mit 48 Stunden Abstand ! 4sec hoch-4sec tief, 8-12 Wiederholungen, 2-3 mal mit Pause von 2min Kraft Kraft von Beinen & Rumpf Langsames Hinsetzen und Aufstehen (je 4 Sekunden) aus einem Stuhl mit der Standardhöhe 45 cm. Wenn möglich sollte diese Übung ohne Armeinsatz durchgeführt werden. Anfangs 5x, dann auf 10x steigern. Liegestütz schräg gegen eine Wand Die Fußspitzen stehen rutschfest auf dem Boden. Sie lehnen sich schräg vorwärts gegen eine Wand und beugen und strecken die Arme langsam. SPORT Sport=Abkürzung von engl. Disport = Zerstreuung, Vergnügen Vom lat. Verb deportare= sich zerstreuen, sich vergnügen Begriffe früher im Deutschen für Sport: Leibesübungen, Leibeserziehung, Turnen Ist Sport gesund? „No Sports“ „Sport ist Mord“ (Die Dosis macht das Gift!) Sport ist gesund! Heilmittel Bewegung Sport ist gesund! Seit 1990 laufen über 50 Studien in mehreren Ländern an mehr als eine halbe Millionen Personen über einen Beobachtungszeitraum von 30 Jahren: 1. Herz- Kreislauferkrankungen : GEHÄUFT BEI NICHT AKTIVEN MENSCHEN 2. Die Entwicklung eines manifesten Diabetes mellitus kann auch bei Hoch-Risiko-Patienten durch Änderung des Lebensstils verhindert werden. 3. Demenzrisiko : durch Bewegung deutlich vermindert. 4. Altersdepression : bei über 50% positiv zu beeinflussen. Alterskrankheiten Fazit für beide Geschlechter : Körperliche Inaktivität ist ein deutlicher Risikofaktor für Krankheiten im Alter! „Wunderpille“ Bewegung Deutsche Krebsforschung: Studien zeigen: Menschen , die sich viel bewegen, senken ihr Risiko, zumindest an einigen der häufigsten Krebsarten zu erkranken: Dickdarmkrebs Brustkrebs Prostatakrebs Lungenkrebs Empfehlung: „Mindestens eine halbe Stunde gemäßigte Aktivität jeden Tag.“ Sterblichkeit Fazit: „Bewegte / Fitte sterben später, unabhängig ob gesund oder krank!“ (Amerikanische Studie von 1970-1989) (Finnische Studie an Langläufern) Orthopädie Verminderung von Knochen- und Muskelabbau im Alter: Arthrose Wirbelsäulenerkrankungen Schmerzsyndrome Altersrundrücken Osteoporose Knochenbrüche/Sturzhäufigkeit ... deutlich positiv zu beeinflussen „Der Sturz im Alter“ Jeder Dritte der über 65jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr Bei 10 von 100 Stürzen treten ernste Verletzungen auf, die vom Arzt versorgt werden müssen Bei 1 von 100 Stürzen ereignet sich ein Oberschenkelbruch ! Weitere typische Brüche sind: Oberarmbruch Unterarmbruch,Wirbelkörperbruch „Es bricht nicht nur der Knochen.“ Erhöhte Pflegebedürftigkeit (Seniorenheim) Erhöhte Sterblichkeit (bis zu 50 % im ersten Jahr) Angst erneut zu Stürzen, Verlust an Selbstständigkeit (80%), Depression Selbstsicht:“Ich bin hinfällig = der Anfang vom Ende.“ Knochen Fazit: „Der Knochen von Sportlern ist weniger bruchgefährdet!“ Motive zum Sporttreiben Freude an Bewegung und speziellen Bewegungsleistungen sich wohl zu fühlen gesund und fit zu bleiben sich einer Gruppe anzuschließen freundschaftliche Bindungen/Geselligkeit (Uni Flensburg) Gründe keinen Sport zu treiben Ich bin gesund, ich brauche keinen Sport Die sportliche Betätigung ist mit großem Aufwand verbunden Der sportlichen Betätigung stehen andere Interessen gegenüber, die für wichtiger gehalten werden Ängste verhindern die Teilnahme am Sport Gruppe der „Sportablehner“ hält Sport für Zeitvergeudung Jahrelange Inaktivität Mangel an Information über Sportmöglichkeiten (Uni Flensburg) Mit Sport körperlich und geistig fit im Alter Was kann ich im höheren Alter erreichen? Gibt es Grenzen? Wie viel Kraft steckt in mir? Wie viel Ausdauer habe ich noch? Was macht mein Gleichgewicht ? Was kann ich trainieren? Ausdauer Dehnung/Beweglichkeit Kraft Gleichgewicht (Schnelligkeit) Gleichgewicht Gleichgewicht = Nr. 4 Semitandem, Tandem, Einbeinstand , seitlicher Wiegeschritt, seitlicher Sprung Gleichgewicht Einbeinstand Das Körpergewicht wird bei dieser Übung auf ein Bein verlagert, während sich das andere Bein vom Boden abhebt. Diese Übung kann anfangs auch mit Festhalten durchgeführt werden. Der Einbeinstand sollte mit zunehmender Balance bis zu zehn Sekunden gehalten werden. Danach Wechsel auf das andere Bein. Leben ohne Sport ... ist Selbstmord und langweilig! SPORT ES IST NIE ZU SPÄT ! IMMER IN BEWEGUNG BLEIBEN! Partner für Sport im Alter vor Ort: Sportärzte, Orthopäden, Internisten, Allgemeinmediziner, etc. in Nordrhein-Westfalen „Oskar Verleihung“ 1. Oskar Ein Oskar für das beste Publikum ! 2. Oskar Für unsere Gastgeberin Frau Beate Kopp ! 3. Oskar Für die Technik und Regie im Bürgerhaus unserer schönen Stadt Kaarst ! ENDE Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!