TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN FAKULTÄT FÜR ARCHITEKTUR INSTITUT FÜR TRAGWERKSLEHRE UND INGENIEURHOLZBAU PROF. WOLFGANG WINTER DR. KARLHEINZ HOLLINSKY DI JOSEF WOLFSGRUBER DI IRENE PRIELER ING. SUSANNE BLAIL 1 MEHRGESCHOSSIGER HOLZBAU INHALTSVERZEICHNIS 6.1 Einleitung - Tradition 6.2 Rahmenbedinungen - Normen -Wr. Bauordnung 6.3 Holzbausysteme 6.3.1 Rahmenbauweise 6.3.2 Skelettbauweise 6.3.3 Holzbaumassivbauweise 2 Besonderheiten des mehrgeschossigen Holzbaus in Europa • Hohe Bevölkerungsdichte • Mehrgeschossiger Holzbau in der Stadt hat Tradition (Holzdecken, Fachwerkbau ) bis ca. 1900,erst danach Stahlbetondecken • Misstrauen gegen „ländliches“ Material Holz • Starke Stellung von Beton („Schutz“) und Ziegel („Natur“) • Bauordnungen sind für mineralische Stoffe gemacht. Einige Anforderungen (Brand ??) diskriminieren Holzanwendung 3 Besonderheiten des mehrgeschossigen Holzbaus in Europa • Europa ist in zweiter Pionierphase . Eine traditionelle Bauweise sucht ihren Platz in einer veränderten Welt • Amerikanische Leichtestbauprinzipien sind nicht direkt übertragbar, (Qualität, Image, Branche) • Es wird (wieder) entdeckt und experimentiert. • Herstellungstechnik eröffnet neue Möglichkeiten, • Mobilität, Ökologie, Architektur setzen neuen Rahmen • Von quantitativen Anforderungen (Mindestleistung, mehr Stück, geringere Kosten ) • zu qualitativen Zielen ( besser , intelligenter, sensibler, schöner, bei vernünftigem Aufwand ) • „ vom Haben zum Sein „ 4 6.1 TRADITION: In Stadt Mischbau,Öffnungen,Skelett 5 TRADITION: Skelett trägt, Füllung steift aus,dämmt 6 TRADITION: Dippelbaumdecken bis 8 m, Ziegelwände 7 TRADITION: Dippelbaumdecke - Sanierung • Eine neue Stahlbetondecke wäre 4 x so schwer --> Auswirkung auf Fundamente • Verstärkung mit Aufbetonschichte • 6 - 8 cm über Scheitel • Verbesserter Schallschutz • Beton - Druckzone • Holz - Zugzone 8 TRADITION Japan: Skelett mit Holz-Holzverbindungen • Aussteifung ohne Diagonalen durch Rahmenwirkung, • Steinsockel mit Zugverankerung 9 TRADITION Japan: Tempel 880 n. Chr., 50m hoch 10 Stärken : Erdbebensicherheit Izmir Beben, 08.1999 STÄRKE 7.4 Richter ~ 90.000 ZERSTÖRTE WOHNHÄUSER ~ Hauptursachen für die Schäden : • zu Hoch • zu schwer • ungenügend ausgesteift • schlecht ausgeführte Stahlbetonskelettbauten 11 ERDBEBEN - Faktoren • Gewicht d. Bauwerkes bestimmt dynam.Reaktion • Eigenfrequenz - abh.v.Gewicht, Steifigkeit, Dimension • Energieabsorptionsvermögen - Duktilität • Steifigkeit • Duktile Tragstruktur 12 Ja pa n Marktanteile der Schwer und Leichtbauweisen bei Rohbauten des Hochbaus in G6 Ländern vi en itt el eu ro pa 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 M S ka nd in a N or da m er ik a Stahl Holz Massiv 13 Bauproduktion in Österreich: 15 % des BIP, ca. 3.700 €/ Kopf Renovierung und Modernisierung 30% Wohnungsneub au 27% Anteil Holz unter 5% Wohnbau : Einfamilienhäuser ca. 20. 000 Holz (meist Fertighäuser): ca 4.000 Tiefbau 19% Nichtwohnbau 25% Anteil Holz unter 10% = 20% mehrgeschossigen Bauten ca. 30.000 davon in Holzbauweise: ca. 500 ca. 2% Öffentlicher Hochbau (Neubau) 6% Wirtschaftsbau (Neubau) 17% 14 Vergleich Energiebilanz: Holzmassivbau, Beton-Ziegelbau Holzmassivbau (10 m HBVDecken) Basis: 3-geschossiges Wohnhaus, 430 m² Nutzfläche Beton-Ziegelbau 15 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: NORMEN • ÖNORM B 2310 Ausgabe 2005-11-01 Fertighäuser. Begriffsbestimmungen und Mindestleistungsumfang • ÖNORM B 2320 Ausgabe 2005-11-01 Wohnhäuser aus Holz. Technische Anforderungen • ÖNORM B 5320 und Bbl Ausgabe 2006-09-01 Bauanschlüsse für Fenster, Fenstertüren, Türen und Tore in Außenbauteilen – Grundlagen für Planung und Ausführung • ÖNORM B 3800-1 Brandverhalten von Materialien ausgenommen Bauprodukte Teil 1: Anforderungen, Prüfungen und Beurteilungen • ÖNORM EN 13501-1 Ausgabe 2006-07-01 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten - Teil 1: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten von Baustoffen • TU-Wien zur Verfügung. 16 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: BAUVORSCHRIFTEN • TU-Wien zur Verfügung. Baustoffeigenschaften von Holz: • Holz ist brennbar (B1 / B2) • Holz ist nie nicht brennbar (A) 17 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: WR.BAUORDNUNG 18 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: WR.BAUORDNUNG 19 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: WR.BAUORDNUNG 20 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN: WR.BAUORDNUNG In Wien in BKL 1+2 ist Wohnbau in Holzbauweise möglich! 21 ANFORDERUNGEN NACH BO WIEN DA F30 GD F60 AW F60 BAUKLASSE 1 + 2 22 6.3 HOLZBAUSYSTEME • Prinzip der vertikalen Lastabtragung – konzentriert (punktförmig, z.B. Stützen > Skelett, Fachwerk) – • • • • diffus (flächig, z.B. Massivbauwand) Verwendete Holzquerschnitte – Vollholz (z.B.quadratische Querschnitte > Skelett, Fachwerk) – Brettquerschnitte (z.B. two by four > Rippenbau) – Gefügte Massivwände (z.B. Blockbau) Fertigungsort – Baustellenfertigung – Vorfertigung Montageprinzip – Fertigung nach Stockwerken > platform – Fertigung nach Tragrichtung. Vertikal vor Horizontal > baloon Verbindungstechnik – Klassische Verbindungen (Holz-Holz) – Ingenieurmäßige Verbindungen (Holz-Metallverbindung-Holz)ien zur Verfügung. 23 24 BAUTEILENTWICKLUNG • STÜTZE • RUNDHOLZ / KANTHOLZ • TRÄGER 25 BAUTEILENTWICKLUNG • BOHLEN UND BRETTER Für diese gibt es eine große Palette an Verarbeitungstechniken mit unterschiedlichen Qualitäten. Unverändert wichtig und äußerst vielseitig sind hierbei Schalungen. Die dafür geeigneten Querschnitte reichen von glattkantigen oder profilierten Brettern bis zu Leisten oder Profilen und von den überdeckenden Anordnungen bis zu solchen mit offenen Fugen. • BRETTSTAPEL UND BRETTSPERRHOLZ Durch deren Einsatz entstanden bauphysikalisch und wirtschaftlich leistungsfähige Massivholzkonstruktionen mit einfachen Bauteilgeometrien und entsprechend günstigen Fügebedingungen. Die Verwendung großer Holzmengen bei gleichzeitig sehr guter Ausnutzung des Baumstammes macht diese Konstruktionen ökologisch interessant. • BRETTSCHICHTHOLZ Das weit und hoch entwickelte Brettschichtholz wurd in mehrere unterschiedliche Richtungen optimiert und weist ein beachtliches Leistungspotential auf. Die wesentlichen Entwicklungs- und Optimierungskriterien sind dabei Tragfähigkeit, Formstabilität und Oberflächenqualität. Krümmungen in eine, zwei oder drei Richtungen sowie Drehungen erweitern die Möglichkeiten besonders für geometrisch anspruchsvolle Aufgaben. – ien zur Verfügung. 26 HIERARCHIEN 27 6.3.1 RAHMENBAUWEISE • Häufig in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland u. Skandinavien • Tragkonsturktion besteht aus: – stabförmigen Tragegerippe - dem Rahmen (beidseitig beplankt) – zwischen den Rippen ist die Dämmung – TU-Wien zur Verfügung. 28 ÜBERSICHT RAHMENBAUWEISE 29 30 31 32 6.3.1.1 RIPPENBAUWEISE 33 6.3.1.2 TAFELBAUWEISE 34 6.3.1.3 RAUMZELLENBAUWEISE • Raumzelle bietet den höchsten Grad an Vorfertigung • Das Gebäude wird aus 3-D stabelbaren Raumstrukturen zusammengesetzt. • Diese enthalten neben Ver- und Entsorgungsleitungen auch die gesamte Inneneinrichtung. – TU-Wien zur Verfügung 35 6.3.2 SKELETTBAUWEISE - Übersicht 36 6.3.2.1 HISTORISCHER SKELETTBAU FACHWERKBAU 37 6.3.2.2 INGENIEURSKELETTBAU 38 6.3.2.2 INGENIEURSKELETTBAU 39 6.3.3 MASSIVHOLZBAUWEISE - Übersicht 40 6.3.3.1 BLOCKBAUWEISE 41 6.3.3.2 BRETTSTAPELBAUWEISE 42 6.3.3.3 BRETTSPERRHOLZBAUWEISE 43 6.3.3.4 BSP -ELEMENTE 44 A b s c h l u s s 45