 
                                Schlaganfall-Vorsorge Bilder einer USA-Reise Stephan G. Zipper Katharina-Kasper-Kliniken gGmbH, Frankfurt am Main Dies ist eine Werbeveranstaltung Großer individueller und gesellschaftlicher Schaden • • • • • • Häufigkeit: 4/1000 pro Jahr Häufigste Ursache für dauerhafte Behinderung in den Industrieländern 3. häufigste Todesursache in Deutschland 20% aller Patienten versterben innerhalb des 1. Monats Von denen, die 6 Monate überleben, sind 1/3 schwerbehindert 1996: geschätzte Kosten von £ 70.000,pro Patient im UK Risikofaktoren Risikofaktoren Bluthochdruck Koronare Herzerkrankung Diabetes (Zuckerkrankheit) Cholesterin  Zigarettenrauchen Carotisstenose (Halsschlagadereinengung) -asymptomatische -symptomatische Vorhofflimmern (AF) Risiko 6x 2-6 x 2-4 x 2x 2-4 x 2x 13 x -17 x Wiederholungsrisiko nach Schlaganfall ca. 5% pro Jahr ("Nach dem Schlaganfall ist vor dem Schlaganfall und vor dem Herzinfarkt") Wie erkenne ich eine Hirndurchblutungsstörung?        Sehstörung (Halbseiten-)Lähmung Taubheitsgefühl Sprachstörung Doppeltsehen Gleichgewichtsstörung Schwindel Ursachen: Gefäß-"verkalkung" Ursachen: Blutgerinnsel vom Herzen Vorhofflimmern Herzklappenfehler Scheidewanddefekte Bei Zeichen für einen Schlaganfall Sofort Krankenhauseinweisung in eine Klinik mit Stroke-Unit Frühzeichen im CCT Totaler Infarkt des vorderen Stromgebiets links 4 h, rechts 5 d nach Symptombeginn Plaques Intima Media Dicke Einengung (Stenose) Verschluß MCA-Verschluß BA-Verschluß • Fall: Eine 28 jährige gesunde Frau entwickelte plötzlich • • • • Hinterhauptskopf -schmerzen Schwindel Doppeltsehen Gleichgewichtsstörungen QuickTime™ and a Sorenson Video 3 decompressor are needed to see this picture. Therapie Akuttherapie Sekundärprophylaxe -Medikamente -Operation der Halsschlagader (A. carotis) -Stent Primärprophylaxe Akut-Therapie Rekanalisierung eines verschlossenen Gefäßes • rt-PA <3h nach Symptombeginn • 30% höhere Wahrscheinlichkeit für nur geringe oder fehlende Behinderung Sekundärprophylaxe 1 („nach dem Schlaganfall ist vor dem Schlaganfallspontanes Strokerisiko = 2-4%/a) medikamentös  ASS (z. B. Aspirin) 75-300 mg/d - TxA2-Synthese-Hemmer  Primärprophylaxe?     ASS & Dipyridamol (Aggrenox)   + Colon-Ca, SDAT - Blutungen 50-250 Blutungen für 1 verhinderten Schlaganfall Bei wiederholtem Schlaganfall trotz ASS Therapie Clopidogrel (z. B. Plavix, Iscover) 75 mg/d - ADP Rec Blockade  RRR 8,7 % vs. ASS; ARR 0,5 %;    ASS Unverträglichkeit ASS Versager Hochrisikopatienten    pAVK (NNT 25) Diabetes Mellitus (NNT 47) koronarer Bypass (NNT 15) NNT: 200 Sekundärprophylaxe 2 medikamentös  Coumadine (z. B. Marcumar)  Vorhofflimmern RR von Ø12% auf 5 % pro Jahr  im Ggs. ASS: RR auf 9,5 %  80-89 J. 23,5% Strokewahrscheinlichkeit vs. 4,2% Blutungskomplikationen Ausnahmen:  <60 J. ohne zusätzliche RF, keine Embolie  keine Therapie  <60 J. mit zusätzlichen RF, keine Embolie  ASS 100mg   Koagulopathien (Blutgerinnungsstörungen) Sekundärprophylaxe 3 medikamentös  Blutdrucksenkung   30% Senkung des Strokerisikos, wenn RR diast. 5 mmHg  50% Senkung des Strokerisikos, wenn RR syst. 10 mmHg  (McMahon, Lancet 1990)   Bereits 1 Jahr nach Therapiebeginn sinkt das Strokerisiko Lorsartan besser als beta-Blocker (LIFE, SCOPE)     niedrigste NW-Rate wahrscheinlich Klasseneffekt der Sartane ACE-Hemmer Ramipril reduziert signifikant das Risiko von Stroke und HI HOPE, NEJM 2000 Perindopril (mit Diuretikum Indapamid) senkt Risiko für Stroke und HI auch bei normotensiven Patienten PROGRESS Lancet 2002 Sekundärprophylaxe 4 medikamentös  Statine  Wirkungsmechanismus unklar, wahrscheinlich über    Thombocytenaggregationshemmung antiinflammatorische Wirkung Pravastatin (CARE, NEJM 1996), Simvastatin (4S Study, Lancet 1994) reduzieren das Risiko von Stroke bei Pat mit AP und HI unabhängig von Höhe des Chol (NNT 400)  nur Pat. mit gleichzeitiger KHK geben Sekundärprophylaxe chirurgisch - Endarterectomie  symptomatische hochgradige ICA-Stenose     NNT 16 ARR 8,5% / Jahr auch > 80-Jährige symptomatische mittelgradige ICA-Stenose   NNT 40 wenn perioperative Komplikationsrate <2,0% Sekundärprophylaxe interventionell  Stents    nicht geringeres Risiko als Op in kontrollierten Studien wahrscheinlich ähnliches Risiko wie Op in der Hand des Geübten bisher keine Langzeitergebnisse z. Zt.:  inoperable Stenosen (Rezidiv nach Op, nach Bestrahlung) Primärprophylaxe         Gesunder Lebensstil  >3 x 30 min Sport/Woche  Obst- und gemüsereiche Kost, Fisch, Olivenöl - "mediterrane Diät" Nicht rauchen!  3% dauerhafte Abstinenz nur durch Willensanstrengung  5% mit einfachem Aufklärungsgespräch  10% mit ausführlichem Informationnsmaterial und professionneller Unterstützung  20% mit zusätzlich vorübergehendem Nikotinersatz, z. B. Pflaster Statintherapie bei zu hohem Cholesterinspiegel Behandlung eines hohen Blutdrucks Behandlung einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Gewichtsreduktion "Blutverdünner" (Antikoagulation) bei Vorhofflimmern Operation einer asymptomatischen hochgradigen Carotisstenose  Wenn die Komplikationsrate des Chirurgen <3,0 % ist  Lebenserwartung >5 Jahre Take Home Messages • •  Ein Schlaganfall ist prinzipiell behandelbar und vermeidbar Time is brain • • • Notfall Sofortige Einweisung in ein Krankenhaus mit Stroke Unit Rekanalisierende Therapie z. Zt. nur  3 h nach Symptombeginn belegt Sekundärprophylaxe – – – – Medikamente ("Blutverdünner") Behandlung von Blutochdruck, Vorhofflimmern, Zuckerkrankheit etc. Operation bei hochgradigen Gefäßeinengungen Stents können noch nicht allgemein empfohlen werden ! Primärprophylaxe – – – – – Sport Mediterranes Essen Nicht Rauchen Kein Übergewicht Medikamente   – gg. hohen Blutdruck Statine Op einer hochgradigen Carotisstenose* Dies war eine Werbeveranstaltung Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit !