Qualitätsverbesserung durch Weiterentwicklung von Strukturen

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Das Ausbalancieren von
Verantwortlichkeiten und Interessen
als gesellschaftliche und politische
Aufgabe
Tagung der Evangelischen Akademie und des
Gesundheitsforums der Süddeutschen Zeitung
Tutzing, 28.-29-4-2004
Peter C. Scriba, München
Das Ausbalancieren von
Verantwortlichkeiten und Interessen
als gesellschaftliche und politische
Aufgabe
Tagung der Evangelischen Akademie und des
Gesundheitsforums der Süddeutschen Zeitung
Tutzing, 28.-29-4-2004
Peter C. Scriba, München
Dieser Vortrag hat sechs Kapitel :

1.
 2.
 3.
 4.

5.
 6.
Staatsmedizin --Beispiel : DMP Diabetes.
Politikerberatung.
Versorgungsforschung.
Qualitätsverbesserung durch
Strukturentwicklung.
Finanzierung der Krankenversorgung
Gesundheitsförderung und Prävention.
Vereinbarkeit von
Staatsmedizin und ärztlichem
Handeln ?
Grundgesetz
Art. 1 – Menschenwürde
 Art. 2 – körperliche Unversehrtheit
 Art. 3 – Gleichheit
 Art. 20 – Sozialstaat
 Art. 74 – Nr. 7 – öffentliche Fürsorge
Nr. 19a – Krankenhäuser
Nr. 26 – künstliche Befruchtung

Ärztekammern

- die Wahrung der beruflichen Belange der
Ärzteschaft und
 - als hoheitliche Aufgabe die Aufsicht über
die Ärzte.
Rationierung
= Nichtvergütung angemessener
Leistungen
Disease Management Programm
 Diabetes
mellitus
www.svr-gesundheit.de
Unabhängigkeit der
Politikerberatung
Transparenz
Als Aufgabe einer Qualitätssicherung der
wissenschaftlichen Beratung wird hiermit
gefordert, zu prüfen, ob

wirklich alle Evidenz berücksichtigt wurde,
 bei der Beurteilung der Qualität der berücksichtigten
Evidenz manipuliert wurde,
 Ergebnisse, die in eine „unerwünschte“ Richtung
deuten, systematisch weggelassen wurden,
 über den Bereich des tatsächlichen
Untersuchungsgegenstandes weit hinaus- gehende
Aussagen gemacht werden.
Wissenschaftliche Ergebnisse haben
Auswirkungen:

gesellschaftpolitische
 standespolitische
 rechtliche
 soziale
 moralische
 ethische
Wissenschaftliche Ergebnisse haben
Auswirkungen:

gesellschaftpolitische
 standespolitische
 rechtliche
 soziale
 moralische
 ethische
Empfehlung: optionsweise Darstellung
Versorgungsforschung
SVR
2001
„In Deutschland bestehen
Defizite hinsichtlich der
Daten zum
Versorgungsgeschehen“
SVR : Sondergutachten 1995

Themenfelder der Versorgungsforschung...
 „ bei denen es für die Kassen unter
Berücksichtigung ihrer
gesetzlichen Aufgaben und ihrer
Interessenslage durchaus attraktiv ist, sich
an der inhaltlichen Mitgestaltung und
finanziellen Forschungsförderung zu
beteiligen „
SVR GA 2000/1:
Thematische Schwerpunkte
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




Ischämische Herzkrankheiten
Schlaganfall
Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
Rückenleiden
Krebserkrankungen
Depressive Störungen
Zahn-,Mund- und Kieferkrankheiten
SVR : GA 2000/2001 Bd.III

 
   -
regionale Versorgungsdisparitäten,
die Versorgung sozial benachteiligter
Bevölkerungsgruppen,
Pflegeversorgung,
Prävention von Unfällen,
teilstationäre Versorgungsstrukturen,
Rettungs- und Transportdienste.
SVR : GA 2000/2001 Bd.III
 Versorgungsforschungsprogramm
BMBF
BMGS
Krankenkassen
SVR : GA 2000/2002 Bd.III
 Versorgungsforschungsprogramm
BMBF
BMG
Krankenkassen
 Fachgesellschaften
SVR : GA 2000/2001 Bd.III
Transparenz
des
Leistungsgeschehens
Laienverständliche
Nutzerinformation
•VVordringliche Aufgaben für eine von den
Fachgesellschaften umzusetzende
Versorgungsforschung
1.Analyse der Versorgungssituation /
Epidemiologie
2.Prävention / Gesundheitsvorsorge:
Versorgungslage einschl. regionaler
Unterschiede. HTA-analoge Bewertung der
Maßnahmen
3.Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien
4.Modelle für laienverständliche
Nutzerinformation und für fachspezifische
Leistungsberichte
5.Entwicklung methodischer Standards für die
Versorgungsforschung
Es geht mir um eine Allianz zwischen den
wissenschaftlichen Fachgesellschaften und den
Ärztekammern. Als Ziele möchte ich nennen:
- Abbau von Über-, Unter- und Fehlversorgung durch
Eigeninitiative.
- Sichtbarmachung der Bemühungen um Qualität
und der erreichten Qualität durchaus i.S. der BQS,
aber auch die ÄZQ und die Arztneimittelkommission
der deutschen Ärtzeschaft wären hier u.a. zu nennen.
Wenn wir Ärzte diese beiden
Ziele erreichen, wird es für
staatliche, d.h. politische
Eingriffe sehr viel schwieriger,
dirigistisch oder rationierend
einzugreifen. Qualität der
Versorgung ist der beste
Schutz vor allem, was wir im
negativen Sinne unter
Staatsmedizin verstehen.
Qualität ist die Minimierung
von
Unter-, Über- und
Fehlversorgung

SVR : GA 2000/2001 und 2003
Der Sachverständigenrat für die Begutachtung der
Entwicklung im Gesundheitswesen
ist vom Gesetzgeber beauftragt (SGB V § 142):
• er bemüht sich um Empfehlungen für die
Gesundheitspolitik und zum Gesundheitswesen, die
– soweit möglich – frei von Lobbyismus sein sollen;
• er basiert seine Empfehlungen – soweit möglich – auf
wissenschaftlicher Evidenz.
• Unser Sachverständigenrat unterscheidet sich in
diesen beiden Punkten von berechtigterweise
lobbyistischen Vertretungen, z.B. Verbänden und
Interessengruppen, wie sie u.a. in der Konzertierten
Aktion zu finden sind.
www.svr-gesundheit.de
Kompetenzbündelung
SVR: Fazit und Empfehlungen
Weiter empfiehlt der
Sachverständigenrat
Weiter empfiehlt der
Sachverständigenrat
Weiter empfiehlt der
Sachverständigenrat
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
Gesundheitsziele (SB 1994, SG 1995, SG 1997, GA
2000/1 I)
Gesundheitsförderung und Prävention (SB 1994, GA
2000/1 I, GA 2003)
Leitlinien (SB 1994, GA 2000/1 II)
Leistungstransparenz, Ergebnisorientierte Vergütung (SB
1994, SG 1997, GA 2000/1 II)
Aus-, Weiter-, Fortbildung (SB 1994, SG 1995, GA
2000/1 II)
Nutzerkompetenz, Partizipation, Transparenz (SB 1994,
SB 1995, GA 2000/1 I, GA 2003)
Abbau von Über-, Unter-, Fehlversorgung (SG 1995, GA
2000/1 III)
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
Integration der Versorgungsbereiche, DMP (SG 1995, GA
2000/1 II, GA 2003)
Fortschritt, Forschung, Versorgungsforschung (SG 1995,
SG 1997, GA 2000/1 III)
Demografische Entwicklung, Versorgung im Alter (SG
1996, GA 2000/1 III)
Pflegeversorgung (SG 1997, GA 2000/1 II)
Rehabilitation (GA 2000/1 III, GA 2003)
Arzneimittelversorgung (GA 2000/1 Addendum)
Rettungswesen (GA 2000/1 III, GA 2003)
Finanzierung der
Krankenversorgung
Solidarität muß erhalten
bleiben als Transfer





von reich zu arm
von jung zu alt
von Single zu Familien und
von gesund zu krank.
• Ineffizienz
• Überkapazitäten
• Fortschritt
• Demographie
• Anspruchsmentalität
Gesund länger leben ist der
aussichtsreichste Weg
für eine Kostenreduktion
Prävention und
Gesundheitsförderung
Die Kunst zu heilen
kann viele Leiden lindern,
doch schöner ist die Kunst,
die es versteht,
die Krankheit am Entstehen
schon zu hindern.
Pettenkofer
Präventionsziel
Ansatzpunkte
Literatur
Übergewicht/Fettsucht vermindern
Zielgruppe:
Kinder, Jugendliche!!
Bluthochdruck vermeiden
Gewichts- und
Bewegung
Hauner, H.: Adipositas,
Dtsch.Med.Wochenschr. (2001), 126, A
1063/4
Deutsche Hochdruckliga: Leitlinien für die
Prävention... Dtsch.Med.Wochenschr.
(2001), 126, Suppl., 4 201 – 238
Osteoporose verhindern
mehr Bewegung
Suchtmittel, Schutz vor
Sport
unterstützt
motivierende
Gesprächsführung, www.dhs.de
Tabakkonsum vermindern
Antirauch-Programme
Jugendliche!)
Krebsprävention mit Ernährung
Pflanzliche Lebensmittel, unterstützend
Bewegung
Diabetes mellitus Typ 2
> 4 Std. Bewegung pro Woche
Periphere arterielle
Verschlußkrankheit
Lauftraining
Koronare Herzkrankheit
Ausdaueraktivität
Adipositas/ HerzKreislauferkrankungen
Schulsport, „bewegte Pause“
Alkoholkontrolle,
mehr
(besonders
Wildner, M.: Osteoporose,
Dtsch.Med.Wochenschr. (2001), 126, A
1170 – 2
John, U.: Suchtmittel-assoziierte
Gesundheitsstörungen,
Dtsch.Med.Wochenschr. (2002), 127, 69 –
70
Jöckel, K.-H. et al.: Anti-TabakKampagnen... Dtsch.Med.Wochenschr.
(2002), 127, 250 – 251
Linseisen, J., N. Becker: Primäre
Krebsprävention mit Ernährung,
Dtsch.Med.Wochenschr. (2002), 127, 425 –
426
Hauner, H.,W.A.Scherbaum :
Dtsch.Med.Wochenschr. (2002),
127,1003-1005
Völler, H.:
Dtsch.Med.Wochenschr.(2002),127,18701872
von Schacky:
Dtsch.Med.Wochenschr.(2002),127,24292431
Merker,N.et al.:
Dtsch.Med.Wochenschr.(2002),127,26612663
Ausreichende Bewegung ist aus ärztlicher,
individualtherapeutischer und ebenso aus
bevölkerungsmedizinischer Sicht neben
angemessener Ernährung das universellste
Therapeutikum, das wir kennen.
Ausdauertraining
Ruhepuls und Belastungspuls sinken ab. Das maximale
Schlag- und Herzminutenvolumen werden vergrößert. Die
Herzmuskeldurchblutung wird verbessert. Die maximale
Sauerstoffaufnahmefähigkeit nimmt zu.
Das Arterioskleroserisiko wird verringert, die Blutfettspiegel
nehmen ab und der positive HDL-Anteil nimmt zu. Die
Thromboseneigung wird verringert, die Fließeigenschaften des
Blutes werden verbessert.
Das maximale Atemminutenvolumen wird vergrößert, die
Belastbarkeit nimmt zu.
Das Diabetesrisiko von normalgewichtigen Frauen wird
halbiert .
Bewegung ist ferner die wichtigste Komponente in der
Vorbeugung
der
Osteoporose
mit
der
Neigung
zu
Knochenbrüchen im fortgeschrittenen Alter.
Aber auch die Verbesserung des psychischen
Wohlbefindens und der Abbau von Anspannung und Ängsten
sowie die Entwicklung eines verbesserten Körperbewußtseins und
Ökonomische Anreize =
Steuerungsinstrumente im
Gesundheitswesen
Qualitätssiegel
„Sport pro Gesundheit“
Kollektive
Bewegungsverweigerung
Folgen
Fettsucht
bei
Kindern
„Särge in Übergröße“
(Impfschutz)
Ernährung
Präventionsgesetzgebung
Nationale Aufgaben
Deutsches Forum Prävention
und Gesundheitsförderung
Gesund länger leben ist der
aussichtsreichste Weg
für eine Kostenreduktion
Gerechte Balance
Akteur
Altruismus
Verantwortlichkeiten
Egoismus
Interessen
Staat
Strukturverbesserung
Versorgungsforschung
Gesundheitsförderung
Beitragssatzstabilität
Rationierung
Gemeins.Ausschuß §91
InstitutQWM §139a
Leistungskatalog
Nicht-Finanzierung
Kassen (GKV)
Prävention
Gesundheitsförderung?
Überversorgung
(Kassen)
Ärztekammern
Qualität
Pflichtfortbildung
Nationale Leitlinien
Ärztevertretung
(alle)
Kassenärztliche
Vereinigung
Qualität (Umsetzung)
Sicherstellung
Niedergelassene
angemessener (?) Leistu ngen
Ökonomisches Ergebnis
Integrierte Versorgung
Nutzer
Eigenverantwortung
(Bewegung, Ernährung)
Anspruchshaltung
Industrie
Innovation
Selbstkontrolle (Preise)
Indikationsausweitung
Preisdurchsetzung
Pseudofortschritte
Qualitätssicherg.WB
Selbstkontrolle
Abhängigkeiten
Transparenz
Wissenschaft.Beratung
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