Ethische Aspekte der Diagnostik und Therapie depressiver Störungen

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Ethische Aspekte der Diagnostik und
Therapie depressiver Störungen
 Symptomatik
 Ursachen und Häufigkeit
 Psychosomatische Aspekte
 Fallbeispiel
 Ethische Aspekte
 Folgerungen für die ärztliche Praxis
Symptomatik des depressiven
Syndroms
 Affekte
 Denken
 Antrieb
 Selbstgefühl
 Vegetative Funktionen,
Vitalgefühle
Wie kommt es zu einer Depression?
Biologische
Faktoren
Familie und
Erziehung
VerlustErfahrung
Erhöhte Anfälligkeit
Andauernde
Belastungen
(Krankheit,
Überforderung)
Chronische
Belastungen
Belastende
Lebensereignisse
Ausbruch der Depression
Depressive Störungen
 Epidemiologie
•
•
•
•
Stichtagprävalenz 3-5%
Lebenszeitprävalenz 25%
Geschlechterunterschied F/M 2:1
Patienten Allgemeinpraxis ca. 10%
Einmonatsprävalenz (Range: 5% Italien – 18%
England)
• Stationäre Patienten (Medizin) 20-30%
Ambulante und stationäre Patienten nur 50%
Diagnose der depressiven Störungen.
über
sich selbst
über die
Umw elt
„ich mache alles
falsch!“
„andere schaffen
immer mehr!“
„alle lehnen
mich ab!“
„nichts macht
mir Freude!“
über die
Zukunft
„ich bin ein
Versager!“
„ich bin zu
nichts nutze!“
„ich bin wertlos!“
„ich fühle mich
so leer!“
„ich werde nie etwas
richtig machen!“
„aus mir wird
nie was!“
„Keiner wird mich
lieben!“
„Das Leben ist
ein Jammertal!“
Vulnerabilität
gemischte, biologische und
psychosoziale
Lebensereignisse
Persönlichkeit
Depressiver Affekt
signalisiert drohenden oder
eingetretenen intrapsychischen
Stillstand
(„Deadlock“, Gut, 1989)
• Psychobiologische Stressreaktion
• Dysbalance zwischen Stressachse,
serotonergem System und
Wachstumsfaktor
• Präfrontale kortikale Dysfunktion
• Negative affektive Tendenz
• Stimmungsabhängige Erinnerung
• Aktivierung des autonomen Nervensystems
Produktive
Änderung
Depressives
Syndrom
Entwicklung und Funktion des depressiven Affekts (Böhler, H. 2003)
hoch
Anforderungen
P
gering
gering
hohe
Morbiditätsrate
P: Persönlichkeit
soziale Unterstützung
niedrige
Morbiditätsrate
gering
Ethisch relevante mögliche
Einstellungen zum Suizid von Frau X.
 Der Todeswunsch der Patientin ist zu
respektieren (Autonomie)
 Die Nichterkennung der schweren
Depression und Suizidalität ist ein ärztlicher
Kunstfehler (Gutes tun – nicht schaden)
 Die Suizidhilfe des Partners ist ein
(in)humaner Akt (Gutes tun – nicht schaden)
 Chronisch depressive Menschen haben ein
Recht auf Freitod (Gerechtigkeit)
Ärztliche Identität und Autonomie
des Patienten
 Selbstbestimmungsrecht des Patienten / der
Patientin und Freiheit des Arztes / der Ärztin
 Autonomie und Vulnerabilität des Patienten /
der Patientin
 Ärztlicher Paternalismus versus gemeinsame
Verantwortung
Kernthesen
 Die Respektierung der Autonomie ist zwar
Mindestvoraussetzung einer gelingenden
Arzt-Patient-Beziehung; sie kann dem Arzt /
der Ärztin eigene Verantwortung für sein / ihr
Handeln jedoch nicht abnehmen
 Daher kann der ärztliche Auftrag nicht allein
in der Respektierung des Patientenwillens
aufgehen
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