Sucht und Depression Suchtprobleme sind vielschichtig. Das erfordert individuelle Lösungen. Hellweg-Klinik Oerlinghausen Fachklinik für Psychotherapie und Suchtmedizin – Therapie mit besonderen Schwerpunkten Vorbemerkung Die moderne Suchtkrankenhilfe betrachtet die Suchtgeschichte eines betroffenen Menschen von einem individuellen Standpunkt aus. Gesichert ist, dass die Suchterkrankung durch viele Ursachenbündel hervorgerufen und aufrechterhalten werden kann und dass sie häufig zusammen mit anderen psychischen Erkrankungen auftritt. Wir haben in der Hellweg-Klinik Oerlinghausen seit einigen Jahren zunehmend auch Patienten zur stationären Entwöhnung, bei denen neben der Suchterkrankung auch eine depressive Störung unterschiedlichen Ausmaßes besteht. Traurige Verstimmungen kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Es gibt im Leben eines jeden Menschen Anlässe zu Traurigkeit. „Traurigsein“ ist unserer Ansicht nach eine gesunde und wichtige Funktion bzw. Fähigkeit, um das Leben mit seinen schönen und belastenden Seiten adäquat bewältigen zu können. Wird natürliche Traurigkeit verhindert, stellt dies oft eine Ursache für eine spätere depressive Erkrankung dar. Krankhafte traurige Verstimmung Das Spektrum der depressiven Erkrankung ist sehr breit. Es beginnt mit leichten depressiven Verstimmungen, die über einige Wochen anhalten und von leichten körperlichen und psychischen Symptomen begleitet sind, und endet bei schweren psychiatrischen Krankheitsbildern. Häufig klagen depressive Patienten über körperliche Symptome wie körperliche Angeschlagenheit, Schlafstörungen, Schwindel, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Magendruck, Muskelverspannungen und diffuse Schmerzzustände. Diese körperlichen Symptome sind häufig begleitet von einer Antriebshemmung sowie negativen und selbstabwertenden Gedanken und Zukunftserwartungen. Depressionsbewältigung mit Suchtmitteln Fast alle Menschen kennen die stimmungsaufhellende Wirkung des Alkohols. Viele berichten, dass sie nach einer gut dosierten Menge Alkohol gut schlafen und entspannen konnten, wie sich eine niedergeschlagene Stimmung in eine gesellige Betriebsamkeit veränderte. Langfristig jedoch entsteht durch diese ineffektive Bewältigungsstrategie eine Alkoholabhängigkeit. Die Abhängigkeit von Medikamenten (z.B. Valium, Lexotanil) und/oder illegalen Drogen wie Kokain und Ecstasy entwickelt sich noch schneller und kann bereits nach wenigen Wochen vorhanden sein. Integriertes Therapiekonzept Grundlage des integrativen Therapiekonzeptes ist ein verhaltenstherapeutisches Vorgehen: Neben den klassischen Verfahren der Suchttherapie werden hier zusätzlich Methoden angewandt, um positive Verhaltensänderungen zu erreichen wie z.B. die Eigenständigkeit der Störungsbilder hervorheben, Balance zwischen Förderung und Konfrontation, Zuschreiben der Verantwortung für den Therapieerfolg durch den Patienten und die Veränderung negativer Gedanken und passiver Lebensformen. Eine reine Suchttherapie kann zwar die Abstinenz erreichen, aber der abstinente Zustand wird durch das Fortbestehen der depressiven Erkrankung erheblich erschwert, und häufig werden diese Patienten über die nichtbehandelte Depression wieder rückfällig. Diese Patientengruppe befindet sich im Teufelskreis der Abhängigkeitserkrankung und dem der Depression – beide Erkrankungen müssen passive Veränderungserwartung durch eine aktive Lebensbewältigung zu ersetzen. Depression gleichzeitig behandelt werden. Dabei ist es wichtig, die Sucht Passive Veränderungserwartung Fachklinik für Psychotherapie und Suchtmedizin Robert-Kronfeld-Straße 12 Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier. Hellweg-Klinik Oerlinghausen Tel. (Empfang) 05202 702 -0 Tel. (Aufnahmebüro) 05202 702 -104 Fax 05202 702 -110 E-Mail [email protected] 1209.01.025 33813 Oerlinghausen