ø - Zuendstoff Antibiotika Resistenz

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Antibiotikaresistenz –
ein weltweit wachsendes Problem
Thomas Lund Sørensen, MD
Weltgesundheitsorganisation
(WHO)
Antibiotika-Resistenz
• Resistenzen sind ein natürliches Phänomen
• Einige Erreger sind von vornherein schon gegen
bestimmte Antibiotikaklassen resistent
• Alle Bakterien haben die Fähigkeit, Resistenzen
zu entwickeln oder zu erwerben
• Der Gebrauch von Antibiotika erzeugt einen
selektiven Druck, der die Resistenzbildung
begünstigt
Faktoren, die eine
Resistenzbildung begünstigen
• Sorglose Anwendung
(z.B. Anwendung bei nicht-bakteriellen Erkrankungen,
unangemessene Prophylaxe)
• Intensiver Einsatz in Krankenhäusern
• Unangemessene Anwendung
(falsche Wahl des Antibiotikums, falsche Dosis oder
Behandlungsdauer)
• Arzneimittel von schlechter Qualität
• Unkontrollierter Verkauf
• Selbstmedikation
The paradox of too little
and too much
• 50% of people in sub-Saharan
Africa, and one third of the world’s
population overall, lack access to
essential drugs
• 50% of outpatient prescriptions for
antimicrobials in many developed
countries are unnecessary
Faktoren, die eine Resistenzausbreitung begünstigen
• Länger andauernde Krankheit –
erhöht die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung
auf andere Menschen
• Schlechte Hygiene und Überbevölkerung
• Internationaler Reise- und Handelsverkehr,
Migrationsbewegungen
• Unzureichende Infektionsbekämpfung in
Krankenhäusern und Gesundheitszentren
Die Herausforderungen der
Antibiotika-Resistenz
• Beeinträchtigt die Behandlung vieler
verschiedener Krankheiten
• Kompliziertes, multifaktorielles Problem
• Erheblicher Kostenaufwand
• Maßnahmen sind dringend erforderlich
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
Streptococcus pneumoniae:
4
in einigen Gegenden bis zu 55 %
Penicillinresistenz
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Penicillin-Non susceptible Strep.
pneumoniae (PNSP) from sterile sites,
2000
%PNSP
no data
<3
3-9
10-29
>30
Source: EARSS, May 2000. Available from: URL: http://www.earss.rivm.nl/
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
HIV: Meldungen von Resistenzen
gegenüber allen handelsüblichen
antiretroviralen Substanzen
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
Shigella dysenteriae:
>90% Resistenzen
gegenüber Cotrimoxazol &
Nalidixinsäure.
Salmonella typhi:
Seit 1989 in 11 Ländern
Epidemien mit
multiresistenten Stämmen.
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
4
3,5
Mycobacterium tuberculosis:
multiresistente TB von <1 auf
22% aller neuen Fälle
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Häufigste tödliche Infektionen
Millionen Todesfälle, weltweit, alle Altersgruppen, Schätzung 1998
4
3,5
3
Plasmodium falciparum:
Chlorochinresistenz jetzt in 81 von 92
Malarialändern
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ARI
AIDS
Durchfallerkrankungen
TB
Malaria
Nalidixic acid-resistant E. coli from
community-acquired uncomplicated UTIs
in women, ECO-SENS Project, 1999-2000
no data
<3%
3.1-6%
6.1-10%
>10%
Source: Kahlmeter G. Clin Microbiol Infect 2001;7(Suppl 1): 86.
Die Globalstrategie der WHO zur
Eindämmung der Antibiotika-Resistenz
zielt auf die Durchführung eines
Maßnahmenkatalogs, um:
die Heranbildung von Antibiotika-Resistenz zu
verlangsamen und ihrer Ausbreitung Einhalt zu
gebieten
Das Globalstrategiepapier der
WHO besteht aus drei Teilen:
• Hintergrundinformationen über die Größenordnung
der Resistenzproblematik, die für die Resistenzzunahme verantwortlichen Faktoren und den Bedarf
an weltweiten Gegenmaßnahmen
• Beurteilung der Themen rund um die korrekte
Antibiotika-Anwendung und die erforderlichen
gezielten Maßnahmen zur Eindämmung der
Resistenz
• Praktische Anleitung zur schrittweisen Umsetzung
in Übereinstimmung mit den nationalen
Gegebenheiten
Globalstrategie
Die Empfehlungen wurden gruppiert nach:
•
•
•
•
Patienten und Bevölkerung
•
Nationale Regierungen und Gesundheitseinrichtungen
•
•
•
Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung
Verschreiber und Vertreiber
Kliniken
Antibiotika-Gebrauch bei Lebensmittel
liefernden Tieren
Pharmawerbung
Internationale Aspekte
Conclusions
• Zunehmende Resistenz bei first line
Antibiotika bei allen wichtigen
Infektionskrankheiten
• Ein signifikantes Problem sowohl in
Industrielaendern als auch in
Entwicklungslaender
• Handlungsbedarf auf allen Ebenen des
Gesundheitssystems
• WHO bietet leadership und Koordination auf
globaler Ebene
http://www.who.int/emc/amrpdfs/WHO_Global_Strategy_English.pdf
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