Allgemeiner Überblick auf mikroökonomischer Ebene

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Thema: Steuerhinterziehung
Schwerpunkt: Allgemeiner Überblick
auf mikroökonomischer Ebene
Diplomand: Jutta Henrich
Betreuer: Prof. Dr. Schneider
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Themen der Präsentation
• 1. Ziel meiner Diplomarbeit
• 2. Grobgliederung meiner Diplomarbeit
• 3. Kurze Darstellung zweier Modelle (Gründe
der Steuerhinterziehung)
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1. Ziel meiner Diplomarbeit
• Allgemeine Darstellung der
mikroökonomischen Modelle der
Steuerhinterziehung
• Nicht: Besonderer Schwerpunkt auf ein
bestimmtes Land
3
2. Grobgliederung meiner
Diplomarbeit
•
•
•
•
•
2.1. Einleitung
2.2. Literaturübersicht
2.3. Theoretische Ansätze
2.4. Empirische Fragestellungen/Untersuchungen
2.5. Zusammenfassung
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2.1.1. Kapitel meiner Diplomarbeit
• Auswirkungen des Steuersystems
• Methoden zur Messung der
Steuerhinterziehung
• Gründe der Steuerhinterziehung (Modelle und
Theorien)
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2.1.2. Definition der Begriffe
• Steuervermeidung (legale
Steuereinsparungsmöglichkeit)
• Steuerumgehung (verstößt nicht gegen den
Wortlaut des Gesetzes aber gegen die
Sinnhaftigkeit: nicht legal aber nicht strafbar)
• Steuerhinterziehung (strafbar)
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2.1.3. Gründe der Steuerhinterziehung
• Generell: Möglichkeit zur Steuerhinterziehung
muss bestehen
• Wirtschaftliche, soziale und psychologische
Gründe
• Steuern, die als ungerecht empfunden
werden, werden häufiger hinterzogen
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2.2. Literaturübersicht: Grundlagenliteratur
•
•
•
•
•
•
Neck, R./Schneider, F.: Steuersystem und Schattenwirtschaft, Arbeitspapier 9310,
Johannes Kepler Universität Linz
Berger, M./Schneider, F. (1998): Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung:
Ökonomische und psychologische Aspekte, Arbeitspapier 9811, Johannes Kepler
Universität Linz
Schneider, F.: Determinanten der Steuerhinterziehung und der Schwarzarbeit im
internationalen Vergleich
Smekal, C./Theurl, E. (1994): Stand und Entwicklung der Finanzpsychologie, Baden
Baden: Nomos Verlagsgesellschaft
Neck, R./Schneider, F./Hofreither, M. (1988): The consequences of progressive income
taxation for the shadow economy: Some theoretical considerations, Arbeitspapier
8810, Johannes Kepler Universität
Olgemöller, H. (2007): Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) - Zum Umgang mit Zöllnern
in neuer Mission, AG - Die Aktiengesellschaft 17/2007, S. 619-620, http://www.wisonet.de/webcgi?START=A60&DOKV_DB=ZGEN&DOKV_NO=AGAG.2007.17.K.01&DOKV_
HS=0&PP=1
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2.3.1. Auswirkungen des Steuersystems auf
die Steuerhinterziehung: Einleitung
• Sämtliche Transaktionskosten auf offiziellen Märkten werden besteuert
• Transaktionen auf dem Arbeitsmarkt werden direkt besteuert
(Einkommensteuer)
• Transaktionen auf dem Gütermarkt werden indirekt besteuert
(Umsatzsteuer)
• Für den Fall das Steuerhinterziehung entdeckt wird, gibt es Strafsätze
• Annahme: feste Wahrscheinlichkeit, dass eine Steuerhinterziehung
entdeckt wird
• Der Haushalt hat 3 Alternativen seine Zeit zu nutzen: Arbeit auf dem
offiziellen Arbeitsmarkt S(o), Arbeit auf dem Arbeitsmarkt der
Schattenwirtschaft S(u), Konsum der Freizeit
• Er kann auf dem Markt der offiziellen Wirtschaft d(o) oder auf dem Markt
der Schattenwirtschaft d (u) investieren
• Gegeben sind: Löhne und Preise der Güter
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2.3.1. Auswirkungen des Steuersystems auf die
Steuerhinterziehung: Direkter Steuersatz
• Das Bruttoeinkommen beträgt auf dem offiziellen Arbeitsmarkt W(o) *
S(o)
• Deswegen beträgt in diesem Fall die Zahllast t1 * W(o) * S(o) – t0
• t1 = Grenzsteuersatz und t0 = garantiertes Mindesteinkommen
• Das Bruttoeinkommen beträgt auf dem Arbeitsmarkt der
Schattenwirtschaft W(u) * S(u)
• Es existieren keine Steuern
• Die Entdeckungswahrscheinlichkeit beträgt 0 < p < 1 und der
Strafsteuersatz t2 ≤ 1
• Das bedeutet: Nur das wirklich hinterzogene Einkommen muss
nachgezahlt werden (keine Strafe)
• Die Nutzenfunktion des Haushaltes lautet: U = U(y, S(o), S(u)) mit y =
Einkommen
• Daraus folgt die Maximierung des erwarteten Nutzens:
E[U] = (1-p) U (y1, S(o),S(u)) + p U (y2, S (o), S(u)) mit y1 = Einkommen,
wenn Steuerhinterziehung nicht entdeckt wird, y2 = Einkommen, wenn
Steuerhinterziehung entdeckt wird
• Es existieren einige Nebenbedingungen
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2.3.1. Auswirkungen des Steuersystems auf die
Steuerhinterziehung: Komparativ-Statische-Ergebnisse
Wirkung auf
Parameteränderung
S(o)
S(u)
P
+
-
t0
-
-
t1
?
+
t2
+
-
W(o)
?
-
W (u)
-
?
Vgl. Neck/Schneider: Steuersystem und Schattenwirtschaft, Arbeitspapier 9310, Johannes Kepler Universität Linz
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2.3.1. Auswirkungen des Steuersystems auf die
Steuerhinterziehung: Indirekter Steuersatz
• Annahmen: Der Haushalt kennt sein Einkommen und er wird
nicht bestraft wenn er Güter der Schattenwirtschaft kauft und
dies entdeckt wird
• Die Nutzenfunktion soll bezüglich d(o) und d(u) maximiert
werden [d(o) = Gütermarkt der offiziellen Wirtschaft, d(u) =
Gütermarkt der (Schattenwirtschaft]: V = V(d(o), d(u))
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2.3.2. Methoden zur Messung der
Steuerhinterziehung
• Direkte Methode (Umfragen, Experimente, Interviews)
• Indirekte Methode (Jede Aktivität in der Wirtschaft
hinterlässt Spuren, aus diesen Spuren kann man
eventuell die Höhe von Steuerhinterziehungen
schätzen; Diskrepanz zwischen Einnahmen und
Ausgaben der Individuen)
• Kausale Methode (Statistisches Modell zur Messung
der Steuerhinterziehung, Steuerhinterziehung =
unbeobachtbare Variable)
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2.3.3. Gründe der Steuerhinterziehung
anhand von Modellen
• Ökonomische Modelle der Steuermoral (Modell
von Allingham und Sandmo, Theorie von Heiner)
• Psychologische Theorien (Theorie von Friedland,
Maital, Rutenberg, Theorie von Webley at al,
Weitere aufbauende Theorien)
• Kombination der Ökonomischen Modelle mit
psychologischen Erklärungen (Experiment von
Baldry)
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2.4. Empirische
Fragestellungen/Untersuchungen
• Welche Konsequenzen ergeben sich durch das
Steuersystem auf Art und Höhe der
Steuerhinterziehung?
• Wie kann man die Höhe der
Steuerhinterziehung am genauesten messen?
• Welche Gründe gibt es für
Steuerhinterziehung und wie kann man diese
ökonomisch und psychologisch erklären?
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3. Kurze Darstellung zweier Modelle
(Gründe der Steuerhinterziehung)
• 3.1. Ökonomisches Modell: Modell von
Allingham und Sandmo
• 3.2. Psychologische Theorie: Theorie von
Friedland, Maital, Rutenberg
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3.1. Modell von Allingham und Sandmo:
Einleitung
• Traditionelles neoklassisches Modell:
menschliches Verhalten ist von außen
beeinflussbar
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3.1. Modell von Allingham und Sandmo:
Formeln
•
•
•
•
•
•
•
•
Einkommen W
Deklarierter Teil des Einkommens W
Hinterzogener Betrag X = W - W
Steuern auf Einkommen T(W)
Marginaler Steuersatz t
Wahrscheinlichkeit der Kontrolle und Bestrafung p
Strafsteuer S
Marginaler Strafsteuersatz s
• Einkommen bei ertappter Steuerhinterziehung: W = W -T(W) - S(W - W)
• Einkommen bei erfolgreicher Steuerhinterziehung: W = W - T(W)
• Ziel: Maximierung des erwarteten Nutzen des Einkommens:
E(X|p,W,T(W),S(W) = (1-p)*[W-T(W)]+p*[W-T(W)-S(W-W)]
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3.1. Modell von Allingham und Sandmo:
Schlussfolgerungen
• Das deklarierte Einkommen W wird so
gewählt, dass das Einkommen maximiert wird
• Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass die
Steuerhinterziehung aufgedeckt wird, umso
kleiner ist der hinterzogene Betrag X
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3.2. Theorie von Friedland, Maital, Rutenberg:
Einleitung
• Es handelt sich um ein Laborexperiment
• Die Wirkung von Moral wurde bewusst
ausgeschaltet, da das Experiment als Spiel
erklärt wurde
• Ziel des Spiels: Erreichen eines möglichst
hohen Nettoeinkommens
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3.2. Theorie von Friedland, Maital, Rutenberg:
Durchführung des „Spiels“
• 4 verschiedene Runden mit unterschiedlichen Bedingungen
wurden gespielt
• Prüfrate 1:15, Steuersatz 25%, (Strafausmaß 15 fach)
• Prüfrate 1:15, Steuersatz 50%, (Strafausmaß 15 fach)
• Prüfrate 1:3, Steuersatz 25%, (Strafausmaß 3 fach)
• Prüfrate 1:3, Steuersatz 50%, (Strafausmaß 3 fach)
• In jeder Runde musste jeder Spieler eine Steuererklärung für
10 Monate abgeben und sein Nettoeinkommen ausrechnen
• In jedem Monat kann eine Steuerprüfung stattfinden
(gegebenenfalls Strafe im 3 oder 15 fachen Ausmaß)
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3.2. Theorie von Friedland, Maital, Rutenberg:
Ergebnisse des „Spiels“
Tabelle: Anteil des erklärten Einkommens in Abhängigkeit von Prüfrate, Strafausmaß und Steuersatz¹
Prüfrate
Strafausmaß
Steuersatz
25%
50%
1:15
15 fach
87,4
66,4
1:3
3 fach
79,6
56,5
• Prüfrate * Strafausmaß = 1
• Schlussfolgerung: Steuerhinterziehung lohnt sich in diesem Fall nicht, da kein
größeres Nettoeinkommen dadurch entsteht
• Aber: Risikobereitschaft (deshalb erklären bei einem Steuersatz von 50% weniger
Personen die Steuern richtig)
¹vgl. Smekal/Theurl (1994): Stand und Entwicklung der Finanzpsychologie, Baden Baden, Nomos Verlagsgesellschaft
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Fragen, Kritik, Anregungen
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