Chronisch obstruktive Lungenerkrankung – COPD

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Eine Informationsbroschüre für Patienten
Chronisch obstruktive
Lungenerkrankung –
COPD
Was ist COPD
Wer ist betroffen?
Die Abkürzung COPD bedeutet chronisch obstruktive
Lungenerkrankung (englisch: Chronic Obstructive
Pulmonary Disease). Damit gemeint ist eine dauerhafte
(= chronische) Verengung (= obstruktiv) der Luftwege.
Verursacht wird diese Verengung durch eine Entzün­
dung in den Bronchien, die in den meisten Fällen durch
schädliche Stoffe wie Tabakrauch oder Abgase/Stäube
am Arbeitsplatz verursacht ist.
Die Erkrankung tritt vor allem im mittleren bis höheren
Alter auf (ab etwa 40 – 60 Jahren). Ein Großteil aller
Patienten sind Raucher oder ehemalige Raucher (Schät­
zungen gehen von ca. 90 % der Betroffenen aus). Jedoch
erkrankt nicht jeder Raucher an einer COPD, weshalb
auch eine erbliche Komponente angenommen wird.
Die COPD beginnt meist schleichend. Die anfänglichen
Symptome wie Husten und zunehmende Atemnot bei
Belastung werden oft als normale Alterserscheinung
verkannt. Deshalb wird die Erkrankung häufig erst
Monate oder Jahre nach dem Erkrankungsbeginn diag­
nostiziert.
Was kann man tun?
Inhalieren statt einnehmen
Durch Medikamente lassen sich die Symptome gut behan­
deln. Dennoch lässt sich die Verschlechterung der Lungen­
funktion nur verzögern und möglicherweise verlang­
samen. Es ist noch nicht gelungen, das Fortschreiten der
Erkrankung durch Medikamente komplett aufzuhalten.
Da die Erkrankung auf die Atemwege beschränkt ist,
werden die meisten Medikamente „eingeatmet“ oder
inhaliert. Dadurch gelangt der Wirkstoff zielgerichtet in
die Lunge und der Körper wird geschont. Ganz entschei­
dend ist bei den inhalativen Medikamenten jedoch die
richtige Anwendung. Fehler in der Handhabung können
die Wirkung deutlich reduzieren. Lassen Sie sich daher
von Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker zeigen, wie Ihre
Medikamente richtig angewendet werden. Falls Sie
bereits Medikamente inhalieren, können Sie die Inhala­
tionstechnik auch beim nächsten Besuch in der Arzt­
praxis oder Apotheke überprüfen lassen. Denn oftmals
schleichen sich mit der Zeit Anwendungsfehler ein, die
man so entdecken und korrigieren kann.
Eine Reihe nichtmedikamentöser Maßnahmen beein­
flussen den Krankheitsverlauf sehr positiv. Vor allem
sollte umgehend mit dem Rauchen aufgehört werden.
Auch körperliches Training verbessert die Lungenfunk­
tion nachweislich.
Medikamente
Bei COPD ist die wichtigste Therapiemaßnahme, die
verengten Bronchien dauerhaft zu erweitern. Zur Ver­
fügung stehen verschiedene Medikamente, die 12 – 24
Stunden für eine Verringerung des Atemwiderstandes
sorgen (sogenannte langwirksame Anticholinergika
oder langwirksame Beta-2-Agonisten). Diese Medika­
mente sollten regelmäßig inhaliert werden.
Für akute Atemnot sollte immer ein schnell wirksames,
bronchienerweiterndes Medikament bereitgehalten
werden. Das sogenannte „Notfallspray“ kann bei sehr
milden Formen der COPD auch als alleinige Behandlung
ausreichend sein.
Bei stärkeren Beschwerden werden auch mit Kortison
verwandte Wirkstoffe zur Inhalation eingesetzt, die
die Entzündung in den Bronchien bekämpft. Diese
Stoffe gibt es ebenfalls in Kombinationspräparaten mit
langwirksamen Beta-2-Agonisten. Dadurch können mit
nur einem Präparat gleichzeitig bequem zwei Wirkstoffe
inhaliert werden, die sich gegenseitig gut ergänzen. Auch
kommt es bei der inhalativen Anwendung von Kortison
deutlich seltener zu den typischen Nebenwirkungen, die
von Kortisontabletten verursacht werden (z. B. Wasserein­
lagerungen, Gewichtszunahme etc.) und die Verträglich­
keit ist im Allgemeinen besser als bei oralen Tabletten.
Eine besondere Situation stellt eine Exazerbation dar,
eine akute Verschlechterung der Lungenfunktion, die
meist durch einen Bronchialinfekt verursacht wird.
Dann sollten die bronchienerweiternden Medikamente
häufiger inhaliert werden. Zusätzlich ist häufig auch die
Einnahme von Kortisontabletten und Antibiotika über
einige Tage nötig. Dies aber bitte in Rücksprache mit
dem behandelnden Arzt.
Zur Unterstützung der Schleimverflüssigung und des
Abhustens von Schleim können schleimlösende Prä­
parate eingesetzt werden. Dabei sollte auch auf eine
ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z. B. in Form von Tee
oder Mineralwasser) geachtet werden.
Sport und Bewegung
Die Angst vor Atemnot bringt viele Patienten dazu,
körperliche Anstrengung zu meiden. Dadurch kommt
es jedoch zu einer weiteren Verschlechterung der
Lungenfunktion, die wiederum zu mehr Atemnot führt.
Häufig ziehen sich Betroffene aus Scham zunehmend
aus dem sozialen Leben zurück. Dieser Teufelskreis sollte
unbedingt vermieden werden. Körperliche Betätigung
verbessert nicht nur nachweislich die Belastbarkeit und
verringert die Gefahr von Exazerbationen, auch die
Lebensqualität nimmt zu. Im ganzen Bundesgebiet wer­
den spezielle Lungensportgruppen angeboten, in denen
auf die Bedürfnisse von Lungenkranken eingegangen
wird (www.lungensport.org). Auch im Alltag lässt sich
körperliches Training integrieren, z. B. durch Treppen
steigen, Fahrradfahren oder Spaziergänge.
Atemphysiotherapie
Die Atemphysiotherapie ist ein wichtiger Baustein für
eine erfolgreiche COPD-Behandlung. In Schulungen,
die von Krankenkassen oder Ärzten angeboten werden,
lernen Betroffene verschiedene Atemtechniken und
Körperhaltungen, die Erleichterung bei erschwerter
Atmung verschaffen.
Rauch-Stopp
Ernährung
Kaum eine andere Maßnahme beeinflusst die Erkran­
kung derart günstig wie der umgehende Rauch-Stopp
bei Rauchern. Dadurch lässt sich das Fortschreiten der
Erkrankung nachweislich verlangsamen und die Lungen­
funktion verbessern. Da es nicht immer einfach ist, von
heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, gibt
es viele Unterstützungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen
werden durchzuhalten. Zum Beispiel bieten viele Kran­
kenkassen sehr gute Raucherentwöhnungsprogramme
an und in Selbsthilfegruppen finden sich ebenfalls
Betroffene, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In der ersten Zeit können zudem Nikotinpflaster oder
-kaugummis hilfreich sein.
Bei COPD-Patienten sollte besonders auf eine ausge­
wogene und ausreichende Ernährung geachtet wer­
den. Häufig kommt es durch den Bewegungsmangel
zu einem Muskelabbau und Atemnot kann das Essen
erschweren. Der Muskelabbau verschlechtert wiederum
die Grunderkrankung. Deshalb sollte unbedingt für die
nötige Kalorienzufuhr – am Besten in Kombination mit
Sport – gesorgt werden.
Art.Nr.: 49020936 / 01 Stand: 12 / 2013
Hexal AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
E-Mail: [email protected]
www.atemwege.hexal.de
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