Falsche Medikamente: 16.000 Tote im Jahr Fast zu Tote behandelt - die Krankheitsgeschichte von Johnny Cash ist kein Einzelfall - aber nicht alle kommen mit dem Leben davon; In Deutschland stirbt jeder 1000. Krankenhaus-Patient, weil er die falschen Medikamente bekommen hat. Das sind 16 000 Tote - fast doppelt so viele wie im Straßenverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie des "Instituts für Klinische Pharmakologie" in Bremen. 15 Jahre lang sammelte Professor Peter Schönhofer Daten über "arzneimittelbedingte, schwerwiegende Gesundheitsschäden oder Todesfälle". Christian Zimmermann, Präsident des Allgemeinen Patienten Verbandes in Marburg überrascht die Studie nicht. "Es gibt 40.000 - 70.000 Medikamente. Da kann kein Doktor mehr durchblicken und deshalb werden auch wirkungslose oder die falschen Medikamente verschrieben", sagte er der AZ. Der Sprecher der PatientenLobby geht sogar von 25.000 Toten durch medizinische Fehler aus. "10.000 Menschen sterben allein durch mangelnde Hygiene im Krankenhaus - das Risiko beim Hausarzt ist dagegen minimal." Der Patientenverband fordert deshalb die Einführung einer Positiv-Liste, auf der wirksame und empfehlenswerte Arzneien aufgeführt sind. Die Gesundheitsminister der Länder haben Berlin aufgefordert, regionale Überwachungszentren einzurichten, um das Medikamenten-Risiko besser zu kontrollieren. "Abendzeitung" im September 2000 pi