Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen Direktor Prof. Dr. med. H. Schunkert Lazarettstraße 36 80636 München www.dhm.mhn.de Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, im Rahmen des stationären Aufenthaltes kann aufgrund eines erhöhten Blutdruckes, einer Durchblutungsstörung des Herzens, einer Herzmuskelschwäche oder einer Herzrhythmusstörung eine Therapie mit einem Medikament aus der Gruppe der Beta-Blocker begonnen werden. Zu dieser Arzneimittelgruppe gehören Wirkstoffe wie z. B. Atenolol, Bisoprolol, Carvedilol, Nebivolol, Metoprolol bzw. Medikamente wie Tenormin®, Concor®, Dilatrend®, Nebilet®, Beloc® etc. Diese Medikamente werden zur Blutdruckeinstellung, bei bestimmten Formen der Herzrhythmusstörungen, bei Herzmuskelschwäche und bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße sowie nach Herzinfarkten eingesetzt und haben in großen Studien gezeigt, dass bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße (KHK) viele Herzinfarkte und Todesfälle vermieden werden können. Durch Beachten der Gegenanzeigen und frühzeitiges Erkennen möglicher Nebenwirkungen können arzneimittelinduzierte Komplikationen verhindert werden. In Ergänzung zum Beipackzettel des jeweiligen Präparates möchten wie Sie daher auf folgende mögliche Nebenwirkungen aufmerksam machen: Gelegentlich kann es zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Benommenheit, Muskelkrämpfen, Verstärkung einer Unterzuckerungsneigung und Herzkreislaufreaktionen mit Blutdrucksenkung und Verlangsamung des Pulsschlages kommen. Sehr selten treten Schlafstörungen, Halluzinationen, depressive Verstimmungen, Einschränkung des Tränenflusses, Bindehautentzündung, Potenzstörungen, Verstärkung von bestehenden Durchblutungsstörungen an Beinen oder Armen, Luftnot und Mundtrockenheit auf. In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen, Hautreaktionen mit Ausschlag (Exantheme), Veränderung der Leberfunktionswerte und des Blutbildes, sowie die Verstärkung von Herzbeschwerden auftreten. Beta-Blocker können bei manchen Patienten auch Migräne-Kopfschmerzen verhindern. Folgende Gegenanzeigen sind zu beachten: Asthma bronchiale, Phäochromozytom (Tumor der Nebenniere), eine überempfindliche Lunge, eine Pulsfrequenz unter 40-50 Schläge pro Minute, sehr niedrige Blutdruckwerte sowie spezielle Störungen der elektrischen Erregungsausbreitung (EKG Veränderungen) des Herzens. Bei einer Abwägung der Vor- und Nachteile der Medikamente ergibt sich jedoch für Sie ein erheblicher Nutzen, so dass die Fachgesellschaften in Ihrer Situation dringend die Einnahme dieser Medikamente empfehlen. Wir hoffen mit dieser Information zu einer verbesserten Sicherheit Ihrer Behandlung einen Beitrag geleistet zu haben.