www.barmer-gek.de Haarausfall Hier finden Sie Fragen und Antworten aus dem Expertenforum "Haarausfall" zum Nachlesen. Ich leide an Alopecia areata und habe meine Kopfhaare und Teile von Augenbrauen und Wimpern verloren. Welche Chancen habe ich, wieder Haare zu bekommen? Gibt es noch andere Heilmethoden außer DCP? Bei einer geringen Ausprägung des kreisrunden Haarausfalls und noch kurzer Erkrankungsdauer kann die Einnahme von Zink hilfreich sein. An die Akutphase kann sich eine Reiztherapie mit Dithranol bzw. Cignolin anschließen, einem äußerlich anzuwendenden Arzneimittel, das sonst in der Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt wird. Bei Ihnen handelt es sich jedoch um einen schweren Verlauf mit völligem Haarverlust. Die Wahrscheinlichkeit, ein Nachwachsen der Haare zu erreichen, sinkt mit dem Schweregrad (Ausbreitung und zeitlicher Verlauf) der Alopezie. Auch die Therapie mit der Chemikalie DCP führt nur in weniger als der Hälfte der Fälle zu einem Nachwachsen. Daher ist es bei schweren Formen der Alopecia areata meistens empfehlenswert, sich frühzeitig um eine optimale Zweithaarversorgung zu kümmern. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Frauen, bei denen mit 23 Jahren bereits androgener Haarausfall auftritt? Beim anlagebedingten Haarausfall ist Ziel jeder medikamentösen Therapie, den Haarausfall zu stabilisieren, das heißt ihn zum Rückgang oder gar zum Stillstand zu bringen. Sollten unter der Therapie bereits verloren gegangene Haare nachwachsen, ist das Ziel sogar übertroffen. Eine Garantie dafür gibt es leider nicht. Zur Anwendung kommen können örtlich anzuwendende Lösungen mit den Wirkstoffen Minoxidil (bei Frauen in 2-prozentiger Konzentration) oder Alfatradiol und Antibabypillen mit sogenannten Antiandrogenen. Das sind Wirkstoffe, die gegen männliche Sexualhormone wirken. Häufig wird auch eine Kombination beider Therapieformen empfohlen. Allerdings ist immer eine Dauertherapie © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 1 von 12 www.barmer-gek.de erforderlich, da ohne Anwendung ein erneutes Einsetzen des anlagebedingten Haarausfalls zu befürchten ist. Kann Haarausfall durch Schwimmen in chlorhaltigem Wasser und Tragen einer engen Badekappe kommen? Ist tägliches Haarewaschen dann zusätzlich schädlich? Die Haare müssen vor Chlorwasser, wie es in Schwimmbädern üblich eingesetzt wird, nicht speziell geschützt werden. Bei langen Haaren kann über jahrelange Einflüsse von Chlorwasser eine Trockenheit oder Spröde der Haare mit Haarspliss einhergehen. Haarausfall wird weder durch Chlorwasser noch durch eine eng anliegende Bademütze beschleunigt. Beim Abziehen der Bademütze können Haare ausgehen. Diese befinden sich in der Ausfallphase und würden einige Tage später sowieso ausfallen. Auch ist tägliches Haarewaschen bei Verwendung milder Schampoos nicht zwingend schädlich. Falls Ihre Haare jedoch nicht nachfetten, reicht es nach dem Schwimmen, das Chlorwasser ohne Schampoo aus den Haaren zu waschen. Ich leide seit einiger Zeit unter Eisenmangel und habe nun Tabletten verschrieben bekommen. Neben Antriebslosigkeit und Blässe habe ich auch festgestellt, dass mir mehr Haare als sonst ausfallen. Kann das mit dem Eisenmangel zu tun haben? Ein gravierender Eisenmangel kann neben anderen gesundheitlichen Auswirkungen - insbesondere auf die Blutbildung - auch Folgen für das Haarwachstum haben und einen Haarausfall begünstigen. Ein durch Eisenmangel entstandener Haarausfall lässt sich durch Normalisierung der Eisenwerte im Blut beseitigen. Ich hätte gern gewusst, ob häufiges Waschen fettiges Haar verursacht? Man nimmt an, dass eine zu starke Entfettung (zum Beispiel durch ein aggressives Schampoo) dazu führt, dass die Talgdrüsen zu einer verstärkten Aktivität angeregt werden und damit das Haar noch fettiger erscheint. Das Haar sollte bei Bedarf gewaschen werden, also möglicherweise auch täglich. Ich (weiblich, 23) habe mit circa 18 Jahren angefangen meine Haare (nur am Oberkopf) zu verlieren. Welche Mittel gibt es, die Haare wieder wachsen zu lassen? An dem Haarausfall hat sich seit 3 Jahren nichts geändert, das heißt es ist nicht besser oder schlimmer geworden... Beim anlagebedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist Ziel jeder medikamentösen Therapie, den Haarausfall zu stabilisieren, das heißt zum Rückgang oder gar zum Stillstand zu bringen. Sollten unter der Therapie bereits © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 2 von 12 www.barmer-gek.de verloren gegangene Haare nachwachsen, ist das Ziel sogar übertroffen. Eine Garantie dafür gibt es leider nicht. Zur Anwendung kommen können örtlich anzuwendende Lösungen mit den Wirkstoffen Minoxidil (bei Frauen in 2-prozentiger Konzentration) oder Alfatradiol und Antibabypillen mit sogenannten Antiandrogenen, also Wirkstoffen, die gegen männliche Sexualhormone wirken. Häufig wird auch eine Kombination beider Therapieformen empfohlen. Allerdings ist immer eine Dauertherapie erforderlich, da ohne Therapie ein erneutes Einsetzen des anlagebedingten Haarausfalls zu befürchten ist. Welche Medikamente können helfen, wenn ein Mann bereits mit 23 an Geheimratsecken und einer Lichtung auf dem Hinterkopf leidet? Die Ausbildung der sogenannten Geheimratsecken beim Mann ist ein typisches frühes Zeichen des anlagebedingten Haarausfalls, der auch androgenetische Alopezie genannt wird. Dieser verläuft im Regelfall langsam fortschreitend und kann von einer Hautärztin/ einem Hautarzt meist ohne weitere Diagnostik festgestellt werden. Akuter Haarausfall muss dagegen weiter abgeklärt werden. Dabei ist ein Haarverlust von bis zu circa 100 Haaren am Tag durchaus normal und am Anfang aller Bemühungen muss erst einmal festgestellt werden, ob überhaupt ein krankhafter Haarausfall vorliegt. Die Behandlung der androgenetischen Alopezie beim Mann kann mit Tabletten, die den Wirkstoff Finasterid enthalten, oder mit Minoxidil-haltigen Lösungen erfolgen. Auch eine Kombination beider Wirkstoffe ist möglich. Sowohl Finasterid als auch Minoxidil wirken nur, solange sie eingenommen beziehungsweise angewendet werden. Daher muss sich jeder Patient auf eine längerfristige Behandlung einstellen. Das realistische Therapieziel besteht im Aufhalten und Stabilisieren des Haarausfalls. Sollte das Haar insgesamt dichter aussehen oder wachsen gar Haare nach, ist das Ziel sogar übertroffen. Während Finasterid 1 mg-Tabletten von einer Ärztin/einem Arzt verschrieben werden müssen, ist die 5prozentige Minoxidil-Lösung auch ohne Rezept in Apotheken erhältlich. Kann es tatsächlich sein, dass meine Haartönung für meinen täglichen Haarausfall von mehr als 300 bis 400 Haaren verantwortlich ist, obwohl ich diese bereits seit vielen Jahren anwende? Allergien auf Inhaltsstoffe von Haarpflegeprodukten oder Tönungen beziehungsweise Färbungen können auch dann auftreten, wenn das Produkt Jahre lang zuvor problemlos vertragen wurde. Es kommt zu einer Sensibilisierung gegen den Stoff. Eine Kontaktallergie am behaarten Kopf geht © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 3 von 12 www.barmer-gek.de jedoch nicht primär mit Haarausfall einher, sondern mit Jucken, Rötung und manchmal auch kleinen Bläschen an der Kopfhaut. Allgemein gilt jedenfalls, bei einer Haarerkrankung möglichst auf alle Dinge zu verzichten, die eine weitere Belastung für das Haar darstellen können. Dazu gehören auch Tönungen und Färbemittel. Außerdem sollte unbedingt eine Hautärztin oder ein Hautarzt aufgesucht werden. Nach Wechsel der langjährigen Antibabypille ist mein Haarausfall auf circa 200 bis 250 Haare pro Tag angestiegen. Deshalb bin ich jetzt zu dem altbewährten Mittel zurückgekehrt. Gleichzeitig wurde mittels Trichoscan die Diagnose androgenetische Alopezie mit Telegenrate 39 Prozent gestellt und zusätzlich Pantostin verordnet. Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis der Haarausfall nachlässt? Muss ich auf Färben und Styling der Haare verzichten? Wachsen neue Haare bei dieser Diagnose nach? Kann ich durch eine bestimmte Ernährung etwas verbessern? Es scheinen mehrere Haarausfallmuster gleichzeitig zu bestehen: zum einen der anlagebedingte Haarausfall, der nun mit Alfatradiol behandelt wird, und zum anderen der verstärkte Haarausfall nach Wechsel der Antibabypille. Der anlagebedingte Haarausfall der Frau führt meist nicht zur Glatzenbildung. Bei der Behandlung mit Alfatradiol, einem Abkömmling des weiblichen Sexualhormons Estradiol, kann erst nach einigen Monaten ein Erfolg überprüft werden. Die Behandlung muss dann fortgesetzt werden, solange ein Effekt erwünscht ist. Bei jeder Art von Haarausfall sollte man eine übermäßige zusätzliche Strapazierung der Haare durch Kosmetika vermeiden, damit das Haar nicht noch zusätzlich geschädigt wird. Weitere diagnostische Maßnahmen oder Änderungen der Ernährung sind nicht erforderlich. Das Auftreten oder die Verstärkung eines diffusen Haarausfalls nach Absetzen oder Wechsel der Antibabypille zeigt sich erst einige Monate nach der hormonellen Umstellung. Meistens normalisiert sich der Befund auch von alleine wieder. Ich (40, weiblich) habe seit einigen Monaten mit starkem Haarausfall vor allem im Scheitelbereich zu kämpfen. Meine Hautärztin hat mir das Medikament EllCranell verschrieben, was ich regelmäßig täglich anwende. Eine wesentliche Verbesserung kann ich jedoch nicht feststellen. Gibt es ein Medikament, was eventuell wirkungsvoller ist oder kann man Ell-Cranell mit einem anderen Medikament kombinieren? Was ist von Panthenolspritzen zu halten? Wie ist eine Einnahme von Aminosäurepräparaten zu beurteilen? Bei anlagebedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) der Frau ist Minoxidil (2-prozentige Lösung) das Mittel der Wahl. Die Diagnose muss jedoch sicher von Ihrer Hautärztin gestellt werden. Die gleichzeitige Einnahme einer Antibabypille mit antiandrogenem Anteil (also mit einem Wirkstoff, der gegen männliche Sexualhormone wirkt) bringt nach aktuellem Wissensstand meist nur © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 4 von 12 www.barmer-gek.de dann einen Zusatznutzen, wenn gleichzeitig noch andere Zeichen der vermehrten Wirkung dieser männlichen Hormone bestehen. Insgesamt ist aber die Datenlage aus klinischen Studien hier sehr dürftig. Wichtig für alle Arten der Behandlung ist: Das realistische Therapieziel ist eine Verzögerung oder ein Aufhalten des Haarverlustes. Bei einem Nachwachsen bereits verlorener Haare ist das Ziel in jedem Fall übertroffen. Ein Effekt ist nur so lange zu erwarten, wie die Behandlung andauert. Während für die von Ihnen angesprochenen Aminosäuren der Schwerpunkt beim diffusen, also über den behaarten Kopf verteilten Haarausfall und der saisonal verstärkte Haarausfall ist, gibt es für die Injektion von Panthenol keinen aussagekräftigen Wirksamkeitsbeleg. Im dritten Monat nach meiner Schwangerschaft gehen mir nun die Haare aus. Was kann ich dagegen unternehmen? Mit der Geburt sinkt der Östrogenspiegel im mütterlichen Organismus plötzlich stark ab. Dadurch geraten viele Haare auf einmal aus der Wachstums- in die Ausfallphase, was sich typischerweise 2 bis 3 Monate nach der Geburt in verstärktem Haarausfall äußert. Das Phänomen endet in den meisten Fällen einige Wochen bis Monate später auch ohne Behandlung. Die verlorenen Haare wachsen nach, wenn sich der Hormonspiegel wieder normalisiert. Deshalb können Sie zunächst den natürlichen Verlauf abwarten und sollten nur in dem Fall, dass auch noch in einigen Monaten ein verstärkter Haarausfall besteht, eine Hautärztin/ einen Hautarzt aufsuchen. Kann man dünnes, schnell ausfallendes Haar durch häufiges Schneiden kräftigen? Die Haarstärke wird nicht von mechanischen Faktoren, wie zum Beispiel Schneiden, beeinflusst. Könnte die Pubertät Ursache dafür sein, dass unser Sohn (14) bereits unter Haarausfall und beginnenden Geheimratsecken leidet? Der Beginn des anlagebedingten Haarausfalls bereits in der Pubertät ist durchaus möglich, auch wenn er oft erst im frühen Erwachsenenalter auftritt. In unseren Breiten sind circa 60 bis 80 Prozent aller Männer in unterschiedlicher Ausprägung betroffen. Wie sich die androgenetische Alopezie bei Ihrem Sohn entwickelt, ist nicht vorauszusagen, da mehrere Gene für das Auftreten verantwortlich sein können. Es handelt sich jedoch nicht um eine hormonelle Störung, sondern um ein verstärktes Ansprechen der Haarfollikel auf männliche Hormone beziehungsweise deren Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT). © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 5 von 12 www.barmer-gek.de Seit einiger Zeit wird von verschiedenen Herstellern für Schampoos geworben, die durch bestimmte Bestandteile, wie zum Beispiel Koffein, den Haarausfall stoppen sollen. Haben diese Mittel nachweislich einen Effekt? Die angesprochenen koffeinhaltigen Produkte sind Kosmetika und keine Arzneimittel. Sie müssen daher ihre Wirksamkeit nicht gemäß den Arzneimittelprüfrichtlinien nachweisen. Meistens ist die Datenlage für Kosmetika mehr als dürftig, und wenn tatsächlich Studien durchgeführt werden, sind sie in ihrem Design und damit in der Aussagekraft im Regelfall sehr zweifelhaft. Aus medizinischer Sicht können wir nur raten, nicht den blumigen Werbeversprechungen zu vertrauen und bei Behandlungsbedürftigkeit einer Haarerkrankung eine Hautärztin/ einen Hautarzt aufzusuchen. Damit ist gewährleistet, dass ein geeignetes Arzneimittel zum Einsatz kommt, für das auch die Erfolgsaussichten einer Behandlung realistisch eingeschätzt werden können. An kalten Tagen trage ich fast täglich eine Mütze. Kann das dauernde Tragen einer Kopfbedeckung diffusen Haarausfall verursachen beziehungsweise verschlimmern? Das Tragen einer Mütze bei normalem Gebrauch hat keine Relevanz auf die Entstehung oder Verschlimmerung eines diffusen Haarausfalls. Wenn sich Haare in der Mütze verfangen sollten, so handelt es sich dabei um Haare in der Ausfallsphase, die sogenannten Telogenhaare, die sowieso ausfallen und durch neue Haare ersetzt werden. Der Verlust von Telogenhaaren aus der Kopfhaut kann ebenso beim Haare waschen oder kämmen erfolgen. Sie können Ihre Kopfbedeckung unbedenklich weiter tragen. Stimmt es, das einige Haarwuchsmittel, hier besonders Caprice Methode24, Bestandteile enthalten, die krebserregend sind? Das genannte Präparat ist kein zugelassenes Arzneimittel, für das es wissenschaftliche Daten zu Wirksamkeit und Unbedenklichkeit gibt. Sofern es sich um ein in Deutschland auf dem Markt befindliches Kosmetikum handelt, ist von einer Unbedenklichkeit auszugehen, da eindeutig schädliche Inhaltsstoffe in Kosmetika verboten sind. Meine Mutter (54) hat seit circa 1 Jahr an mehreren Stellen kreisrunden Haarausfall. Die Stellen sind wenige Millimeter/Zentimeter bis hin zu 10 cm Durchmesser groß. Zuerst wurde das Haar in wenigen Wochen sehr dünn und dann trat plötzlich der Haarausfall ein. Es wurden einige diagnostische Untersuchungen vorgenommen (Blutwerte, Spezialsprechstunde in der Uniklinik), aber keine Ursache gefunden. Meine Mutter war dann für 3 Tage stationär zu einer hochdosierten Prednisolon-Therapie. Diese Behandlung setzte sie ambulant fort. Sie nimmt allerdings auch Hormonpräparate aufgrund ihrer © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 6 von 12 www.barmer-gek.de Schilddrüsenerkrankung ein. Können sie eventuell noch weitere oder andere Therapiemöglichkeiten aufzählen? Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) handelt es sich nach heutigem Kenntnisstand um eine Autoimmunerkrankung. Der Körper erkennt die Haare fälschlicherweise als Fremdkörper und es bildet sich eine Entzündung, in deren Folge es zum Ausfall der Haare kommt. Eindeutig erkennbare Gründe für diese Fehlsteuerung können meist nicht festgestellt werden. Manchmal besteht jedoch gleichzeitig eine Schilddrüsenerkrankung, wobei dann eher diese Erkrankung und nicht die Therapie mit Hormonen einen Einfluss auf den Haarausfall haben kann. Die bei Ihrer Mutter erfolgte Kortisonbehandlung führt zwar häufig zu einem Nachwachsen der Haare unter der Therapie. Es ist jedoch leider nicht sicher, dass diese nachwachsenden Haare dauerhaft bestehen bleiben. Nach der Behandlung der Akutphase kann eine Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon (DCP) überlegt werden. Dabei wird künstlich eine Kontaktallergie gegen DCP erzeugt und dann dieser Stoff, mit dem man sonst im Leben nie Kontakt hat, auf die erkrankten Stellen aufgetragen. Durch die in diesem Fall gewünschte Auslösung eines Ekzems kommt es in circa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen zu einem akzeptablen Haarwuchs, wobei der Effekt nach frühestens 4 Monaten auftritt. Da es sich um eine relativ komplizierte Art der Behandlung handelt, wird sie hauptsächlich im Rahmen von HaarSpezialsprechstunden angeboten und nicht von jeder dermatologischen Praxis. Welche Nebenwirkungen sind bei der Anwendung des Medikaments Regaine für Frauen möglich und in welcher Häufigkeit können diese auftreten? Die folgenden Angaben zu Nebenwirkungen finden sich in der Gebrauchsinformation von Regaine Frauen (Minoxidil 2 Prozent): Gelegentlich treten Juckreiz, Hautabschuppung, allergische Kontaktdermatitis, Hautentzündung oder flüchtige Hautausschläge auf. In klinischen Studien ist in seltenen Fällen über folgende Wirkungen auf Organsysteme berichtet worden, wie vermehrte Wasseransammlung im Gewebe (Salz- und Wasserretention), beschleunigter Herzschlag, Schwindel, Verstärkung einer vorbestehenden Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße mit typischem Beengungsgefühl) oder die Auslösung von Angina-pectoris-Symptomen bei Patientinnen mit bisher nicht diagnostizierter Erkrankung der Herzkranzgefäße. In seltenen Fällen ist über eine Erniedrigung des Blutdrucks berichtet worden. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen diesen Berichten und der Anwendung von Regaine Frauen konnte jedoch nicht festgestellt werden. In seltenen Fällen kann es zu vermehrtem Haarwachstum außerhalb des behaarten Kopfes kommen. Bei einigen Patientinnen wurde zwei bis sechs Wochen nach Behandlungsbeginn ein vorübergehender Anstieg der Zahl ausgefallener © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 7 von 12 www.barmer-gek.de Haare beobachtet. Dieser Effekt beruht darauf, dass Minoxidil die Ruhephase (Telogenphase) des Haarzyklus verkürzt, so dass vorübergehend vermehrt Haare ausfallen können. Gleichzeitig wird dadurch die Wachstumsphase (Anagenphase) schneller erreicht, und das Wachstum neuer Haare stimuliert. Dieser beschleunigte Haarausfall, der von einem verstärkten Nachwachsen der Haare begleitet wird, geht innerhalb einiger Wochen zurück und kann als erstes Anzeichen der Minoxidil-Wirkung interpretiert werden. Das in Regaine Frauen enthaltene Propylenglycol kann bei Patientinnen, die gegen diesen Stoff empfindlich sind, Unverträglichkeitserscheinungen hervorrufen. Aufgrund des in Regaine Frauen enthaltenen Ethanols kann die häufige Anwendung des Arzneimittels zu Reizung und trockener Haut führen. Mit welchen Nebenwirkungen muss man bei Einnahme von Regaine Männer rechnen? Wie alle Arzneimittel kann Regaine Männer Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Außer Nebenwirkungen, welche die Haut betreffen, wie zum Beispiel Juckreiz, Hautabschuppung, akute Hautentzündungen sowie flüchtige Hautausschläge, traten bei klinischen Prüfungen in der mit Regaine Männer behandelten Gruppe keine Nebenwirkungen wesentlich häufiger auf als bei Patienten, welche zur Kontrolle ein wirkstofffreies Präparat erhielten. Obwohl in klinischen Studien kein ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Regaine Männer festzustellen war, sollten möglicherweise die folgenden Wirkungen auf Organsysteme in Betracht gezogen werden: vermehrte Wasseransammlung im Gewebe (Salz- und Wasserretention), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Schwindel, Verstärkung einer vorbestehenden Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße mit typischem Beengungsgefühl) oder die Auslösung von Angina-pectoris-Symptomen bei Patienten mit bisher nicht diagnostizierter Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung). In klinischen Studien wurde über folgende unerwünschte Ereignisse berichtet: Nebenwirkungen im Hautbereich (zum Beispiel Juckreiz, Hautabschuppung, lokale Hautentzündung, Hautausschlag, Kontaktdermatitis, entzündliche Hautrötung) sowie Kopfschmerzen traten gelegentlich auf. Selten traten Nebenwirkungen wie Herzklopfen, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag auf. Seltene Fälle von Blutdruckerniedrigung wurden beobachtet. © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 8 von 12 www.barmer-gek.de Auch können in seltenen Fällen Ohrenentzündungen, vermehrtes Haarwachstum außerhalb des behaarten Kopfes oder verstärkter Haarausfall auftreten. In Einzelfällen wurde über Nebenwirkungen der Psyche (Müdigkeit, übermäßige Bewegungsaktivität), des Stoffwechsels (Wasseransammlung im Gewebe) sowie des Magen-Darm-Traktes (Übelkeit, Durchfall) und gelegentlich des Nervensystems (Schwindel, Kopfschmerzen, Fehlempfindungen, Ohnmacht) berichtet. Bei einigen Patienten wurde zwei bis sechs Wochen nach Behandlungsbeginn ein vorübergehender Anstieg der Zahl ausgefallener Haare beobachtet. Dieser Effekt beruht darauf, dass Minoxidil die Ruhephase (Telogenphase) des Haarzyklus verkürzt, sodass vorübergehend vermehrt Haare ausfallen können. Gleichzeitig wird dadurch die Wachstumsphase (Anagenphase) schneller erreicht und das Wachstum neuer Haare stimuliert. Dieser beschleunigte Haarausfall, der von einem verstärkten Nachwachsen der Haare begleitet wird, geht innerhalb einiger Wochen zurück und kann als erstes Anzeichen der Minoxidil-Wirkung interpretiert werden. Das in Regaine Männer enthaltene Propylenglycol kann bei Patienten, die gegen diesen Stoff empfindlich sind, Unverträglichkeitserscheinungen hervorrufen. Aufgrund des in Regaine Männer enthaltenen Ethanols kann die häufige Anwendung des Arzneimittels zu Reizung und trockener Haut führen. Mein Bruder hat seit circa 5 Monaten Nesselfieber. Nun haben wir festgestellt, dass er am Hinterkopf eine kahle, runde Stelle bekommen hat. Kann dies vom Nesselfieber kommen? Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) kann mit verschiedenen anderen Erkrankungen einhergehen. Ungefähr 30 Prozent aller Betroffenen haben eine sogenannte atopische Diathese, das heißt sie neigen zu allergischen Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen oder atopischem Ekzem (Neurodermitis). Auch das Nesselfieber ist häufig allergischen Ursprungs. Die genaue Diagnose sollte jedoch die behandelnde Ärztin/ der behandelnde Arzt stellen. Kann das Mittel Pantostin ohne Zeitbegrenzung verwendet werden? In der Packungsbeilage steht bis zu einem Jahr? In der Fachinformation zu Pantostin steht Folgendes: Es liegen keine klinischen Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei längerer Anwendung als 1 Jahr vor. Eine längere Anwendung darf deshalb nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Das bedeutet, dass die klinischen Studien, die zur Zulassung des Arzneimittels führten, nur bis zu der Dauer von einem Jahr durchgeführt wurden. Es bedeutet © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 9 von 12 www.barmer-gek.de dagegen nicht automatisch, dass bei einer längeren Anwendung mit besonderen Risiken gerechnet werden muss, denn die Anwendungsdauer wurde nicht grundsätzlich beschränkt. Die therapeutische Erfahrung zeigt, dass meist eine längerfristige Anwendung erfolgt, weil eine Wirksamkeit nur aufrecht erhalten wird, solange das Mittel angewendet wird. Können eine Pilzinfektion mit candida albicans und ein grenzwertiger Alpha-1Antitrypsin Wert von 33,8 zu Haarausfall führen? Ob der Befund der Pilzkultur tatsächlich etwas mit dem Haarausfall zu tun hat, kann nur die behandelnde Ärztin/ der behandelnde Arzt anhand des klinischen Bildes beurteilen. Häufiger sind jedoch andere Pilzarten bei infektiösem Haarausfall im Kopfbereich. Der alpha-1-Antitrypsin-Wert ist ein unspezifisches Entzündungszeichen und hat in diesem Zusammenhang keine besondere Aussagekraft. Ich (28) benutzte immer mal wieder das Mittel Regaine, da ich seit circa 10 Jahren an Haarausfall leide. Zu Beginn meiner Erkrankung war das Mittel noch gar nicht für Frauen auf dem Markt, sodass für mich nur die Männerlösung in Frage kam. Mittlerweile gibt es das Präparat ja für Frauen, allerdings hat mir mein Hautarzt wiederum das für Männer verschrieben, da es bei einmaliger Anwendung pro Tag kostengünstiger ist als die zweimalige Anwendung der weiblichen Version. Meine Fragen: Kann dies gesundheitlich irgendwelche Folgen haben? Können Probleme auftreten, wenn ich die Behandlung zuweilen für einige Monate unterbreche? In den Studien zur Zulassung von Minoxidil für Frauen hat sich herausgestellt, dass die 2-mal tägliche Anwendung einer 2-prozentigen Lösung am günstigsten ist. Wirksamkeitsstudien haben gezeigt, dass bei Frauen 5 Prozent Minoxidil nicht wirksamer war als 2 Prozent - nur bei Männern. Daher ist auch nur die 2prozentige Minoxidil-Lösung für die Anwendung bei Frauen zugelassen. Zu beachten ist, dass bei einer höheren Konzentration auf jeden Fall eher mit Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Ein Nutzen für Minoxidil ist nur für die Zeitdauer der Anwendung belegt, sodass im Regelfall eine Dauertherapie erfolgt, so lange eine Wirkung erwünscht ist. Ich hatte im Sommer einen Sonnenbrand an der Kopfhaut und beobachte nun Haarausfall. Besteht hier ein Zusammenhang? Eine ausgeprägte Verbrennung, die mit Narbenbildung und damit Verlust der Haarfollikel einhergeht, kann eine physikalische Ursache von Haarverlust sein. © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 10 von 12 www.barmer-gek.de Durch die Vernarbung ist in einem solchen Falle auch nicht mehr mit einem Nachwachsen der Haare zu rechnen. Ein milder Sonnenbrand (zum Beispiel ersten Grades, der sich durch eine alleinige Rötung der Kopfhaut auszeichnet) hat jedoch nichts mit Haarausfall zu tun. Kann Stress Haarausfall auslösen? Ob Stress ein bedeutsamer Faktor für den Verlauf des Haarausfalls sein kann, ist in der Medizin noch sehr umstritten. Wissenschaftliche Belege für den Menschen gibt es zurzeit keine, aber ganz auszuschließen sind psychische Faktoren in der Dermatologie selten. Kann man mit Hilfe von Trichoscan und Trichogramm die Ursachen von Haarausfall genau feststellen? Die Methoden Trichogramm und Trichoscan sind letztlich beide nicht dazu geeignet, die Art von Haarausfall ohne weitere Informationen festzustellen. Vielmehr dienen sie primär zur Abschätzung des Verlaufs. Beim Trichogramm werden die Haarwurzeln unter dem Mikroskop untersucht. Daraus lässt sich der Anteil der Haare ermitteln, die sich in der Auswurfphase (Telogen) befinden. Ist die Telogenrate am gesamten Kopf erhöht, spricht das für einen diffusen Haarausfall. Nicht zu verwechseln ist das Trichogramm mit dem sogenannten Zupftest. Hier wird lediglich durch Zupfen der Haare grob geprüft, wie stark der Haarausfall ist. Das Trichoscan ist nichts anderes als ein computerisiertes Trichogramm, das ohne das Auszupfen von Haaren auskommt und damit schmerzlos ist. Auch das Trichoscan eignet sich hauptsächlich zur Verlaufsbeobachtung, zum Beispiel zur Beurteilung des Therapieerfolgs. Die richtige Diagnose lässt sich nur unter Beachtung der Vorgeschichte (Anamnese) und des Verteilungsmusters des Haarausfalls stellen. Es können auch mehrere Haarausfallformen gleichzeitig vorkommen. Im Zweifelsfall kann eine Probeentnahme der Kopfhaut (Biopsie) bei der Diagnosefindung helfen. Ich weiblich (59) habe seit circa 4 Jahren Haarausfall auf dem oberen Kopfbereich. Untersuchungen ergaben die Diagnose: Vernarbte Kopfhaut, Ursache unbekannt. Hat jemand das gleiche Problem oder weitere Informationen diesbezüglich? © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 11 von 12 www.barmer-gek.de Der Begriff vernarbender Haarausfall umfasst eine Reihe von unterschiedlichen Erkrankungen, die einen unumkehrbaren Haarverlust gemeinsam haben. Als Ursachen kommen Infektionen durch Bakterien, Pilze oder Viren in Frage, aber auch Unfälle und Verletzungen und sogenannte Autoimmunerkrankungen. Bei diesen Erkrankungen reagiert der Körper gegen sich selbst. Oft kann eine genaue Diagnose nur mit einer Kopfhautbiopsie, also einer Probeentnahme der Kopfhaut mit anschließender feingeweblicher Untersuchung, gestellt werden. Von dieser Diagnose ist dann auch die weitere Vorgehensweise abhängig. Könnten Sie mir sagen, ob Haarausfall häufig mit den Wechseljahren, das heißt aufgrund der Hormonumstellung, auftritt? Was kann man dagegen tun? Gibt es naturheilkundliche Arzneimittel? Diffuser (über den Kopf verteilter) Haarausfall kann hormonell bedingt sein, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft oder nach dem Absetzen der Pille. Hier stehen jedoch plötzliche Schwankungen des Hormonhaushaltes im Vordergrund. In den Wechseljahren der Frau kann es zu einem dauerhaft erhöhten Haarwechsel kommen, der in der Fachsprache chronisch telogenes Effluvium genannt wird. Ob es sich um dieses Phänomen handelt, kann mittels Haarwurzelanalyse (Trichogramm) festgestellt werden. Dieses zeigt dann über eine längere Zeit eine erhöhte Rate an Haaren, die sich in der Ausfallphase (Telogen) befinden. Meistens bedarf dieser Zustand keiner Therapie, da es nicht zu einer dauerhaften Haarverdünnung oder zu haarlosen Stellen kommt. Nur dann, wenn eine tatsächlich nachvollziehbare Haarverdünnung eintritt, kann mit Arzneimitteln wie 17-alpha-Estradiol oder Minoxidil als äußerlich anzuwendenden Medikamenten ein Behandlungsversuch erfolgen. Naturheilkundliche Medikamente, die tatsächlich in dem von Ihnen geschilderten Fall eine bewiesene Wirksamkeit haben, gibt es jedoch nicht. © BARMER GEK 2010. Alle Rechte vorbehalten. Seite 12 von 12