Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Hessens „Unterwelt“ Besucherbergwerke in Hessen Kassel 2 r Ede 4 i 5 Wes terwald ra Wer Bad Hersfeld hessische Alsfeld Tafel o g e l s V Dill Ost- Gießen - Die dunklen, vornehmlich blauschwarzen (Dach-) Schieferlager im Raum Willingen entstanden aus rund 380 Millionen Jahren alten tonigen Meeresablagerungen, die durch hohen Druck und erhöhte Temperaturen zu Tonschiefer verfestigt wurden. Der Dachschiefer hat auf Grund seiner besonderen Mineralogie stark wasserabweisende Eigenschaften. Rh n ei Lahn Ohm Schieferabbau: Grube Christine in Willingen/Upland h c s es Eschwege n 1 lda Schwalm Frankenberg 3 Fu Wetter ö 1 Diemel H e s s i s c h e Besucherbergwerke veranschaulichen die bergmännische und technische Vergangenheit, die kulturhistorische Entwicklung und auch die geologischen Besonderheiten einer Region. Über Jahrhunderte waren in Hessen bergbauliche Gewinnungsstätten, Aufbereitungen und Verhüttungsanlagen die bestimmenden Arbeitgeber ganzer Regionen. S e n k e r se We Der Bergbau hat in Hessen seit Jahrhunderten Tradition. Abgebaut wurden insbesondere Eisen- und Manganerz, aber auch Edelmetalle wie Gold- oder Kupfererz, Steinund Kalisalze, Dachschiefer, Schwerspat, Kohle, Gips und Ton. T a u n a dd Ni r g R e ig r b u nz S i h c e ef e Wetterau s Ki Limburg b e g irg N id de r h Fulda S Hanau- s e p r a s t n Seligenstädter Grabe Wiesbaden M ain Frankfurt enz pr ers Name G Senke n Rhei 2 Goldabbau: Untere-Tiefe-Tal-Stollen bei Korbach-Goldhausen Die reichhaltigste Gold-Lagerstätte auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland befindet sich östlich von Korbach-Goldhausen, im Eisenberg. Die Gesteinsschichten sind hier infolge der Gebirgsbildung vor etwa 300 Millionen Jahren zu einer nach Nordwesten überkippten Sattel-Struktur aufgefaltet worden. Tonschiefer, Kieselschiefer und Alaunschiefer mit einzelnen Kalkstein- und Grauwackenlagen sind am Eisenberg verbreitet aufgeschlossen. Vor allem in den verheilten Klüften dieser Gesteine ist das Gold zu finden. heinr r e b O Darmstadt O w n de 6 d l a Erdzeitalter* 1 Schiefergrube Christine in Willingen Devon 2 Untere-Tiefe-Tal-Stollen bei KorbachGoldhausen 3 Grube Gustav im Höllental, WerraMeisner-Kreis Oberdevon/Unterkarbon 4 Kupfererzbergwerk Bertsch in Bad-Wildungen-Bergfreiheit Oberdevon/Unterkarbon 5 Industriedenkmal Grube Fortuna bei Solms-Oberbiel Devon 6 Grube Ludwig bei Wald-Michelbach Zechst./Unt. Buntsandst. Oberdevon–Zechstein * Das angegebene Erdzeitalter gibt das Alter des Gesteins an, in dem sich die Lagerstätte befindet. Die Mineralisierung ist meist jünger. Nec kar 3 Kupferabbau (Cu, Ag, Zn, Pb, BaSO4): Grube Gustav im Höllental, Werra-Meißner-Kreis Im jüngsten Erdaltertum zu Beginn der Zechstein-Zeit vor etwa 255 Millionen Jahren, lagerten sich unter Meeresbedeckung Kupfer führende Sedimente ab. Der Kupferreichtum begründete die Bergbautätigkeit im Werra-Meißner-Kreis. Die Bergleute bezeichneten das Gestein als Kupferschiefer. In dem kalkhaltigen, durch organische Substanz geschwärzten Tonstein, kommen in feiner Verteilung neben den schwefelhaltigen Kupfererzen verschiedene andere Metalle, wie beispielsweise Silber, Zink und Blei vor. Steil stehende Kluftfüllungen führen Schwerspat, der in der Grube Gustav bis in eine Tiefe vom 85 m abgebaut wurde. 5 Eisenerzabbau: Industriedenkmal Grube Fortuna bei Solms-Oberbiel Das Eisenerz des „Lahn-Dill-Typs“ (Roteisenstein (Hämatit) und Brauneisenstein (Limonit)) hat sich vor rund 380 Millionen Jahren am Grund eines eher flachen Meeres bei starker submariner vulkanischer Aktivität gebildet. 4 Kupferabbau: Kupfererzbergwerk Bertsch in Bad Wildungen-Bergfreiheit Mittel- bis oberdevonische Schiefer, Grauwacken, Sandsteine und Quarzite sowie magmatische Gesteine, bauen südlich von Bad Wildungen im Kellerwald den Hundsdorfer Sattel auf. Entlang tektonisch angelegter Schwächezonen in den Gesteinsschichten konnten heiße, mineralreiche kupferhaltige Lösungen aufsteigen. Die Erze treten meist als Kupferkies an Karbonat- und Schwerspatgänge gebunden auf. 6 Manganabbau: Grube Ludwig bei Wald-Michelbach (Odenwald) Das Manganeisenerzvorkommen der Grube Ludwig tritt im Übergangsbereich vom granitoiden Grundgebirge zum überlagernden Deckgebirge auf. Es ist hier an den Zechsteindolomit gebunden. Abgebaut wurden Psilomelan (Hartmanganerz), Pyrolusit (Weichmanganerz) und Wad (Manganschaum).