SCHNECKEN OHNE SCHRECKEN!

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ZUR FREIEN ENTNAHME
Foto: Alexander Haiden/Natur im Garten
S C H N E C K E N OHNE SCHRECKEN!
Ökologische Schneckenbekämpfung im Garten
ROLLE DER SCHNECKEN IM ÖKOSYSTEM,
PROBLEMATIK IM GARTEN
Schnecken haben in verschiedenen Ökosystemen die
wichtige Rolle von Zerkleinerern abgestorbener
Pflanzenteile. Aus einem funktionierenden Ökosystem
sind sie schwer wegzudenken. Die meisten Fraßschäden
im Garten werden von der Spanischen Wegschnecke
verursacht. Gehäuseschnecken wie Schnirkel- oder
Weinbergschnecken richten nur geringe Schäden an.
Sie werden zu Unrecht verfolgt – die Weinbergschnecke
steht sogar unter gänzlichem Schutz! Die Spanische
Wegschnecke wurde in den 1970er-Jahren mit Pflanzenimporten aus Südeuropa nach Mitteleuropa eingeschleppt. Hier kamen die für sie günstigen, feuchten
klimatischen Bedingungen sehr entgegen. Weitere
Ursachen für die Nacktschneckenplage sind monotone,
stark gedüngte Kulturlandschaften, in denen
kein Platz für Fressfeinde der Schnecken ist.
STECKBRIEF SPANISCHE WEGSCHNECKE
8–12 cm lang, braun bis ziegelrot gefärbt. Sohle
dunkelgrau. Braune oder rote Exemplare sind äußerlich
kaum von der Roten Wegschnecke zu unterscheiden.
Atemloch in der vorderen Hälfte des Mantelschildes.
LEBENSWEISE
Schnecken sind bei feuchter Witterung und nachts
unterwegs. Sie bestehen zu ca. 85 % aus Wasser und
haben keinen effektiven Schutz vor Verdunstung.
Bei trockenem Wetter und hohen Temperaturen sind
sie weniger aktiv und verkriechen sich. Die optimale
Umgebungstemperatur für diese Weichtiere liegt
zwischen 18 und 20 °C. Schnecken legen Eipakete mit
bis zu 300 Eiern in Spalten, Bodenfurchen oder unter
Blattstreu ab. Gelege überdauern den Winter im Erdreich. Nur wenige erwachsene Tiere überleben im Boden.
VERZICHTEN SIE AUF CHEMISCHE
SCHNECKENBEKÄMPFUNGSMITTEL!
Die in vielen Schneckenkörnern enthaltenen Wirkstoffe
Metaldehyd, Methiocarb und Thiodicarb sind starke
Gifte. Sie gefährden nicht nur das Leben anderer (nützlicher) Tiere im Garten, sondern auch von Kleinkindern!
Metaldehyd verstärkt die Schleimproduktion
Schleimproduktion und
Tau
entwässert die Schnecken stark. Bei Regen oder T
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erholen sich die Tiere
Tiere aber und überleben. Beim
Menschen verursacht der Stoff Erbrechen,
Erbrechen, Atemnot
Durchfall.
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Bodenorganismen sowie den Igel.
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Maßnahmen
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
✔ Morgens gießen! In einem abends gegossenen
Garten finden Schnecken optimale Feuchtigkeitsverhältnisse. Nur den Wurzelbereich der Gemüseund Zierpflanzen gießen – nicht die ganze
Fläche oder Blätter.
✔ Vor den letzten Frösten im Frühling bzw. nach
den ersten Frösten im Herbst die Erde ordentlich
durchharken. Schneckeneier gelangen an die
Oberfläche und frieren ab bzw. können
entfernt werden.
✔ Ständige Bodenbearbeitung (Harken) schließt
Bodenspalten und somit Versteckmöglichkeiten
für die Schnecken und deren Eier
✔ Mulchmaterial vor Ausbringung antrocknen
lassen. Dicke Mulchschichten vermeiden.
✔ Barrieren aus saugfähigem oder trockenem
Material zwischen Verstecken und Fressplätzen
bzw. gefährdeten Pflanzen errichten. Trockenes
Sägemehl, Stroh, Schilfhäcksel, Sand oder
Steinmehl eignen sich gut. Die Barrierestreifen
mit diesen Materialien rund ums Gemüsebeet
sollten mindestens 50 cm breit sein. Schmälere
Streifen werden problemlos überwunden.
Nach jedem Regen erneuern!
✔ Rasen in der Nähe des Gemüsebeetes kurz halten
✔ Gefährdete Pflanzen in Frühbeeten vorziehen
✔ Gemüsebeet mit Schneckenzaun (Blechzaun,
ca. 30 cm hoch, in spitzem Winkel nach außen
umgebogen) umgeben. Darauf achten, dass
keine Pflanzenblätter über den Zaun wachsen
und so „Brücken“ für die Schnecken bilden.
✔ Abwehrgürtel mit Pflanzen, die viel ätherisches
Öl enthalten, anlegen (Salbei, Thymian, Ysop,
Knoblauch, Liebstöckel, Majoran, Bohnenkraut,
Kamille ...)
✔ Abseits der Beete gepflanzte schnell wachsende
Gewächse wie Kresse, Senf oder Spinat sowie
altes Saatgut lenken Schnecken von Ihren
wertvollen Gemüsepflanzen ab
✔ Paradeiserblattjauche schreckt Schnecken ab.
Muss nach jedem Regen erneuert werden.
✔ Nützlinge fördern: Viele im Garten lebende
Wildtiere fressen Jungschnecken und Eigelege.
Dazu gehören Spitzmäuse, Igel, Kröten, Vögel,
Eidechsen, Laufkäfer, Glühwürmchen, Hundertfüßer. Naturgartenelemente wie Trockensteinmauern, Hecken, Totholz, Blumenwiesen usw.
bieten vielen Nützlingen Unterschlupf – siehe
Infoblatt „Naturnahe Gartengestaltung“.
DIREKTE MASSNAHMEN
✔ Schnecken im eingezäunten Areal konsequent
absammeln und vernichten. Sie verstecken sich
tagsüber gerne unter kleinen Holzbrettchen –
diese als Fallen auslegen.
✔ Halten Sie indische Laufenten im Garten – sie
werden nur paarweise vermietet und brauchen
tägliche Betreuung. Fütterung mit Getreide,
täglich frisches Wasser in flachen Schalen zur
Verfügung stellen. Ein Teich muss nicht unbedingt vorhanden sein. Laufenten müssen über
Nacht zum Schutz vor Mardern, Füchsen etc.
in einen sicheren Stall eingesperrt werden.
Natürlich sollte der Garten eingezäunt sein.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das
NÖ Gartentelefon 02742/743 33 oder besuchen
Sie den BIO-GARTENDOKTOR auf
www.international.natur-im-garten.at
Eine Initiative von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka.
Herausgeber & Verleger: Land Niederösterreich, Abt. RU3, A-3109 St. Pölten, Landhausplatz 1; Fotos: Joachim Brocks, Alexander Haiden/Natur im Garten,
"die umweltberatung", NÖ Gartentelefon; Text: "die umweltberatung", Christina Wundrak/NÖ Gartentelefon; Redaktion: Joachim Brocks
WAS IST ZU TUN?
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