Der ideale Einschaltstrombegrenzungs-und Ladewiderstand für anspruchsvolle Leistungselektroniken – Präzise, Schnell, Robust und Fail-Safe SQF – thermisch geschützer Leistunsgwiderstand von Ty-Ohm – Die Renaissance des Festwiderstands zur Einschaltstrombegrenzung Abb.1 – Thermisch geschützte Leistungswiderstände der SQF-Serie von Ty-Ohm Zur Begrenzung von Einschaltströmen in elektronischen Schaltungen werden Widerstände verwendet. Dies können entweder temperaturabhängige Widerstände wie z.B. NTC’s (Heißleiter) oder PTC’s (Kaltleiter) sein. Oder es werden Leistungswiderstände mit einem konstanten Widerstandswert eingesetzt (Festwiderstände). Der beim Einschalten eines Geräts auftretende Stromstoß soll mithilfe dieser Widerstände so begrenzt werden, dass niemals Bauelemente der Schaltung beschädigt werden können (z.B. Gleichrichter-Dioden) oder Sicherungen ausgelöst werden können. Darüber hinaus soll ein vollständiges Laden der DC-Zwischenkreis-Kondensatoren gewährleitet werden. Unter allen denkbaren Einsatzbedingungen erfüllt ein korrekt dimensionierter drahtgewickelter Festwiderstand diese Aufgaben am präzisesten, und ist dabei auch die schnellste und robusteste Variante. Jedoch besitzen herkömmliche drahtgewickelte Leistungswiderstände den Nachteil, dass sie sich im Fehlerfall auf einige hundert Grad °C erhitzen können bevor der Draht öffnet. Durch dieses Verhalten können nahe Bauelemente oder die Leiterplatte beschädigt werden. Diesen Nachteil löst Ty-Ohm mit den thermisch geschützten Leistungswiderständen der SQFSerie, dem idealen Einschaltstrombegrenzungs- und Ladewiderstand in anspruchsvollen Leistungselektroniken. Passive Einschaltstrombegrenzung mit NTC’s: Bei Stromversorgungen mit geringer Leistung werden zur Einschaltstrombegrenzung häufig NTC’s eingesetzt. Der NTC wird in den Stromkreis eingefügt und verbleibt dort. Beim Einschalten des Geräts ist ein NTC hochohmig und begrenzt wirksam den Einschaltstrom. Im Betrieb erwärmt sich der NTC durch seine Leistungsaufnahme und durch die Umgebungstemperaturen. Dadurch reduziert sich sein Widerstandswert deutlich unter seinem Referenzwert bei 25°C, mit der Folge einer deutlich geringeren Verlustleistung. Diese „passive“ Einschaltstrombegrenzung ist einfach und kostengünstig. Jedoch hat sie folgende Nachteile: - - - - - - Der Widerstandswert im Betriebszustand eines NTC’s in Stromversorgungen lässt sich nicht exakt vorhersagen, da die Temperatur des NTC’s von der durch ihn fließenden Stromhöhe sowie von der aktuellen Umgebungstemperatur abhängig ist. Die Abkühlzeit eines NTC’s beträgt je nach Applikation typischerweise zwischen 30 Sekunden und 120 Sekunden. Sollte in dieser Zeit das Gerät wieder eingeschalten werden, ist der NTC noch niederohmig. Der NTC begrenzt dann den erneuten Einschaltstrom weniger als beim erstmaligen Einschalten bei Raumtemperatur. Demzufolge kann es durch ein schnelles Wiedereinschalten nach einem längeren Betrieb zu einer Schädigung z.B. der Dioden oder zu einem Auslösen der Netzsicherung kommen. Bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen ist der Widerstandswert eines NTC’s höher als sein Referenzwert bei 25°C. Dies führt zu einem geringeren Ladestrom und zu einer längere Ladezeit. Dahingegen können sehr hohe Umgebungstemperaturen die strombegrenzente Eigenschaft des NTC’s reduzieren. Die Toleranz des R25-Wertes eines NTC’s liegt im Normalfall bei -/+ 20% und kann somit stark streuen. In Anwendungen bei denen eine schnelle aktive Entladung der DC-Link Kondensatoren möglich ist, wie z.B. in Inverter-Antrieben in Geräten der Weißen Ware, kann unter Umständen die Abkühlzeit des NTC’s nicht ausreichend sein um neue Stromstöße wirksam begrenzen zu können. Auch im Falle eines Stromausfalls kann die Abkühlzeit des NTC’s nicht ausreichend sein, bevor das Gerät seinen Betrieb wieder aufnimmt. Bei dem Einsatz von Feinsicherungen hilft eine zuverlässige Begrenzung der Einschaltstromstöße, ein ungewünschtes Auslösen dieser Sicherungen zu vermeiden. Aufgrund der starken Temperaturabhängigkeit eines NTC’s ist die maximale Stromstoßhöhe jedoch nicht für alle Anwendungsbedingungen exakt berechenbar. Alle Bauteile auf der Netzseite einer Stromversorgung sollten eine ausreichende Festigkeit gegenüber transienten Überspannungen besitzen. Ein NTC ist nicht auf seine Surge-Festigkeit spezifiziert. Die Keramik des NTC’s kann bei entsprechenden Überspannungs-Ereignissen ihre Struktur und Eigenschaften verändern, der NTC kann dann sehr hochohmig werden oder aufbrechen. - Der NTC ist in Reihe zur Last geschaltet. Der Widerstandswert des NTC’s verringert sich im Betrieb, beträgt im Bereich zwischen 50°C und 100°C jedoch immer noch einige Ohm. Die parasitären Verluste sind umso höher, je höher die Nennleistung des Geräts ist. Verursacht ein NTC eine Verlustleistung von z.B. 1.5% der Gesamtleistung des Geräts, und hat die Stromversorgung einen Wirkungsgrad von 92%, so ist der NTC für 16% der Gesamtverluste verantwortlich. Diese Gesamtverluste sind tendenziell höher, je weniger sich der NTC im Betrieb erwärmt. Aktive Einschaltstrombegrenzung in einem Bypass-System mit PTC’s Es gibt die Möglichkeit, nach dem Abklingen der Einschaltstromspitze das den Einschaltstrom begrenzende Bauelement „aktiv“ mit einem Schaltelement (z.B. Relais oder Triac) zu überbrücken. Dieses Konzept findet vor allem bei Geräten mit hohen Leitungen (> 500W) Anwendung, oder um bei Geräten mit niedrigen Leistungen einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Die Gesamtkosten für dieses Bypass-System sind natürlich höher als eine passive Einschaltstrombegrenzung mit NTC’s. Jedoch kann dadurch der Energieverbrauch des Endgeräts deutlich reduziert werden und es können kostengünstigere Schalter sowie Halbleiter mit geringerer Leistung verwendet werden. Abb.2 - Bypass-System zur Einschaltstromstoß-Begrenzung. Das dazu verwendete Bauteil kann z.B. ein NTC, ein PTC oder ein drahtgewickelter Festwiderstand sein. In diesen Bypass-Schaltungen wird als Einschaltstrom begrenzendes Bauelement häufig ein PTC (Kaltleiter) eingesetzt. Der Widerstandswert eines PTC’s kann so gewählt werden, dass er im kalten Zustand den Einschaltstrom wirksam begrenzt. Sobald die DC-ZwischenkreisKondensatoren geladen sind, wird der PTC durch den Schalter überbrückt. Sollte das Schaltelement ausfallen oder es zu einem Kurzschluss am Kondensator kommen, kommt es zu einer Erhöhung des Stromflusses durch den PTC. Dies führt zu einer Erwärmung des PTC‘s mit einem damit verbundenen starken Anstieg seines Widerstandswerts. Der Stromfluss wird dadurch entsprechend reduziert. Diese Eigenschaft wird auch als Selbstschutz eines PTC’s bezeichnet. Sobald der PTC abgekühlt ist, kann er wiederverwendet werden. Der thermisch geschützte drahtgewickelte Widerstand der Serie SQF von Ty-Ohm Als Alternative zu PTC’s bietet die Firma Ty-Ohm mit der SFQ-Serie eine Serie von thermisch geschützten Festwiderständen für den Einsatz als Einschaltstrombegrenzer und als Ladewiderstand an: Abb.3 - SQF-Festwiderstand von Ty-Ohm Ein impulsfester drahtgewickelter Widerstand (5) wird mit einer thermischen Sicherung (3) durch Schweißen verbunden und in ein Keramikgehäuse (1) eingesetzt. Dieses wird mit einem nicht entflammbaren Zement (2) aufgefüllt. Die Anschlussbeinchen (4) bestimmen das Rastermaß. Im Fehlerfall (z.B. defektes Schaltelement der Bypass-Schaltung, Kurzschluss im DC-Zwischenkreis-Kondensator oder Kurzschluss einer der Brückengleichrichter-Dioden) führt der erhöhte Stromfluss durch den Widerstand bei dem Erreichen einer definierten Temperatur zu einem Auslösen der thermischen Sicherung. Der SQF wird dadurch sehr hochohmig (> 2MΩ). Der Widerstandsbereich des SQF’s liegt zwischen 0.1Ω und 50KΩ. Die Nennleistung liegt zwischen 1W und 12W, der Nennstrom zwischen 1A und 10A. Die thermische Sicherung des SQF ist mit unterschiedlichen Auslöse-Temperaturen verfügbar, z.B. 132°C, 145°C, 185°C, sowie auf Anfrage. Sie ist Surge-Spannungsfest und in dem Keramikgehäuse an den Widerstand so eingebettet, dass jede Temperatur-Veränderung des Widerstands genau erfasst wird. Drahtgewickelte Widerstände sind sehr robuste Bauelemente und daher sehr gut für einen Einsatz auf der Netzseite verwendbar. Der SQF sieht die Verbindung eines drahtgewickelten Widerstands mit einer thermischen Sicherung, sowie deren Einbettung in einem mit Zement gefüllten Keramikgehäuses vor. Somit wird nun auch ein „Fail-Safe“ Ausfallverhalten dieses äußerst robusten Bauelements gewährleistet. Optional ist der SQF auch ohne Widerstand als geschützte Temperatur-Sicherung verfügbar. In diesem Fall wird die Temperatur-Sicherung alleine in das Keramikgehäuse eingefügt, welches danach mit nicht entflammbaren Zement gefüllt wird. Gemäß desselben Prinzips sind auch geschützte Strom-Sicherungen verfügbar. Im Vergleich zu einem PTC bietet ein SQF-Festwiderstand folgende Vorteile für die Einschaltstromstoßbegrenzung und als Ladewiderstand: - - - - - - - - Der Einschaltstrom lässt sich im gesamten Temperaturbereich mittels des spezifizierten Temperaturkoeffizienten exakt kalkulieren. Aufgrund des Energie-Transfers beim Laden des DC-Link Kondensators kann ein falsch dimensionierter PTC noch während des Ladevorgangs hochohmig werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die DC-Link Kondensatoren nicht vollständig geladen werden. Um dies auszuschließen, werden häufig 2 PTC’s parallel geschaltet, so dass der Energie-Transfer zwischen beiden Bauteilen aufgeteilt wird. Dagegen lässt sich bei der Verwendung eines korrekt dimensionierten SQF‘s der Ladestrom immer exakt bestimmen, ein unvollständiges Laden der Kondensatoren kann somit ausgeschlossen werden. Die benötigte Anzahl der entsprechenden SQF’s kann um ca. die Hälfte reduziert werden, um ein vollständiges Laden der DC-Link Kondensatoren zu gewährleisten. Eine Verdopplung der PTC’s wird auch für Anwendungen in Erwägungen gezogen, bei denen es erlaubt sein soll, dass Schaltungen mit hoher Leistung zweimal eingeschaltet werden können. Dadurch erwärmt sich der einzelne PTC weniger stark während des erneuten Einschaltens, wodurch ein unvollständiges Laden der Kondensatoren vermieden werden soll. Bei der Verwendung von SQF’s ist es aufgrund des stets gleichbleibenden Widerstandswerts selbst bei wiederholten Einschaltvorgängen nicht nötig, die Anzahl der Bauteile zu verdoppeln um ein vollständiges Laden der Kondensatoren zu gewährleisten. Im Gegensatz zu einem SQF hat ein PTC insbesondere beim Einschaltvorgang eine hohe Spannungs-Abhängigkeit. Dies muss bei der Berechnung der Höhe der Einschaltstromstöße berücksichtigt werden. Aufgrund seiner spezifischen Widerstands-/Temperaturkurve ist der Ladestrom bei der Verwendung eines PTC’s nicht vergleichbar linear wie bei der Verwendung eines SQF’s. Die Toleranz des R25-Wertes eines PTC’s liegt bei -/+25%, somit können die eingesetzten Teile einer starken Streuung unterliegen. Wird ein PTC in Anwendungen verwendet, bei denen es bereits in der Anlaufphase zu hohen Temperaturen kommen kann (z.B. Heißwasser-Umwälzpumpe), kann es zu geringeren Ladeströmen und längeren Ladezeiten kommen. Diese Betrachtung ist für einen SQF nicht relevant. Ein SQF ist deutlich robuster gegen transiente Überspannungsereignisse (Surge) als die Keramik eines PTC’s. Dieser Aspekt ist nur für die Zeit relevant, für die das Bauteil nicht durch das Relais überbrückt wird. Jedoch wird die Netzqualität zunehmend beeinträchtigt, z.B. durch das Schalten induktiver Lasten oder Leistungshalbleiter. Für ein Bauteil ohne ausreichende Robustheit gegen transiente Überspannungen kann unter Umständen bereits eine kurze Zeit am Netz bereits zu irreversiblen Schäden - - - führen. Die aus solchen Schäden resultierende unvorhersehbar höhere Ohmigkeit eines PTC’s bei Raumtemperatur führt zu ungewollten geringeren Ladeströmen und längeren Ladezeiten als bei einem neuen Gerät. Der SQF kombiniert einen drahtgewickelten Widerstand und eine Temperatursicherung in einem mit nicht entflammbaren Zement gefüllten Keramikgehäuse, ein Brand des Bauteils kann ausgeschlossen werden. Im Fehlerfall (z.B. defektes Relais, kurgeschlossener Kondensator oder Kurzschluss einer Brückengleichrichter-Diode) wird ein PTC hochohmig und schützt sich dadurch selbst. Nach dem Abkühlen wird der PTC wieder niederohmig und wiederverwendbar. Jedoch existiert die Ursache des Fehlerfalls weiterhin und kann unbemerkt bleiben. Dies kann in der Folge zu weitaus größeren Schäden führen. Dagegen löst der SQF im Fehlerfall gezielt aus und trennt die Schaltung sicher vom Netz. Dadurch wird die Gelegenheit gegeben, die Fehlerursache zu lokalisieren und zu beheben. Zusammenfassung: Die Bedeutung einer Energieeinsparung und einer höheren Energieeffizienz nimmt stetig zu. Daher sollte auch für elektronische Geräte mit kleineren und mittleren Leistungen ein BypassKonzept in Erwägung gezogen werden, um das den Einschaltstromstoß begrenzente Bauelement während des Betriebs zu überbrücken. Der ideale Einschaltstromstoßbegrenzungs- und Ladewiderstand lässt sich wie folgt beschreiben: Er ermöglicht eine exakte Kalkulation der Einschaltstromspitzen und des Ladestroms der DCLink-Kondensatoren unter sämtlichen Betriebsbedingungen. Ein unvollständiges Laden der DC-Zwischenkreis-Kondensatoren ist gänzlich ausgeschlossen. Seine gewünschten Eigenschaften stehen unmittelbar bei sämtlichen Betriebszuständen zur Verfügung. Für den Einsatz in Leistungselektroniken mit einer langen Lebensdauererwartung ist er äußerst robust. Im Fehlerfall stellt sich zuverlässig ein definiertes Fail-Safe Ausfallverhalten ein. Der thermisch geschützte Leistungswiderstand der SQF-Serie von Ty-Ohm vereint alle diese Eigenschaften. Mit dem SQF stehen nun Einschaltstrombegrenzungs- und Ladwiderstände zur Verfügung, die bei sämtlichen Betriebsbedingungen nicht nur äußerst präzise, schnell und robust sind, sondern die darüber hinaus im Fehlerfall die Schaltung sicher vom Netz trennen. Autor: Dieter Burger / COMPOTEC http://www.compotec-electronics.com