Der Mittlere Weg - beim Buddhistischen Bund Hannover

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Der Mittlere Weg
majjhimâ - patipadâ
Zeitschrift des Buddhistischen Bundes Hannover e. V.
Gemeinnütziger Verein · Zentrum: Drostestraße 8 · 30161 Hannover
Heftpreis 3,00 €
46. Jahrgang Januar - April 2014 Nr. 1
Programm und Einladung
Buddhistischer Bund Hannover e.V. - Drostestraße 8 (Nähe Lister Meile)
Veranstaltungen von Januar - April 2014
09.02.
Sonntag
9-18 h
Zen-Praxistag
Beitrag 30 €
Anmeldung unter Tel. 0511-864871
15.02.
Samstag
17:00 h
Städte, Klöster und Buddhismus
Eine Reise durch Thailand
Lichtbildervortrag mit aufschlussreichen Impressionen aus dem Land des
Lächelns von Rainer Wiebrock
07.01.
Dienstag
19:00 h
Fortsetzung des Kurses Buddha-Lehre im BBH 2013/2014
Der systematische Aufbau der Buddha-Lehre (4)
mit Bhiksuni Dagmar Doko Waskönig
Vom Hunger nach Sinneserfahrungen und dem Glück meditativer Versenkungen.
16.02.
Sonntag
15:00 h
Ein Jahr an der Kloster-Uni Sera Jey
Lichtbildervortrag des Ehrw. Gyalten Chödrak (Kevin Linde)
Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V.
Ort: Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6, 30519 Hannover
Informationen: www.choeling.de ; Teilnahmegebühr: Dana/Spende
11.01.
Samstag
9:30 h 10-17 h
Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen
Meditative Übungen in Stille und Bewegung, geleitet von Johannes Dombrowski
Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen.
Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden.
23.02.
Sonntag
Tee - Nachmittag Buddhismus
wie am 26.01.
12.01.
Sonntag
7:15 h
NDR 4 - Info-Radio: Sendereihe Religionsgemeinschaften
Beitrag der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg
Thema: „Was wir ‚Ich‘ nennen“ - Vortrag von Dr. Alfred Weil
01.03.
Samstag
10.00 h 17.00 h
Gemeinsam einen Tag achtsam Verweilen
Meditative Übungen in Stille und Bewegung, geleitet von Hanna Woitzik
Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen.
Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden.
26.01.
Sonntag
15:00 h
Tee - Nachmittag Buddhismus
Buddhistische Orientierungshilfe - Gespräche und Videos
Info-Tel. 0511- 471409 (Bernd Weber)
04.03.
Dienstag
Fortsetzung des Kurses Buddha-Lehre im BBH (6)
mit Bhiksuni Dagmar Doko Waskönig
19:00 h
Die vier bahnbrechenden Wahrheiten des Buddha (2)
30.01.
Do. ab 20h
bis Montag
03.02
Neujahrsfest - zum Jahr des „Pferdes“
Veranstalter und Ort: Kloster Vien Giac, Karlsruher Str.6, 30519 Hannover
Informationen zum Programm vom Sylvesterabend (30.01.) bis zum vierten
Jahrestag (3.02.) über Tel.. 0511-879630 und Homepage: www.viengiac.de
07.-09.03
Fr 19:00 h So 17:00 h
01.02.
Samstag
10-17 h
Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen
Meditative Übungen in Stille und Bewegung, geleitet von Rother Baumert
Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen.
Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden.
04.02.
Dienstag
19:00 h
Fortsetzung des Kurses Buddha-Lehre im BBH (5)
mit Bhiksuni Dagmar Doko Waskönig
Die vier bahnbrechenden Wahrheiten des Buddha (1)
Buddhismus-Studium
Studien-Sesshin (im Rahmen des Studienprogramms)
Anmeldung schriftlich bis 2 Wochen vorher, Info Tel. 864871 oder
Email: [email protected] - Beitrag 105,- €
Programm
Samstag: Dagmar Doko Waskönig: Das Lotus-Sutra und seine Bedeutung für
Meister Dogen
Dr.Alfred Weil (DBU-Ehrenrat): Der Geschmack des Dharma. Wesen, Systematik und Themen der buddhistischen Lehren
Sonntag: Dagmar Doko Waskönig: Zwei Charakteristika des Zen im Kontext
der chinesischen Kultur: Arbeiten als Übung und die körperbewusste Ritualität. Entstehung und Bedeutung der Dharma-Ahnen-Linie im Zen
Fortsetzung folgt auf Seite 35
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Inhalt
Seite
Programm Teil I
2
Impressum
4
Editorial
5
Hans Wolfgang Schumann
Hatte der Buddha Lehrvorgänger?
Zur Frage, ob Siddhattha den Dhamma ohne Vorgänger
selbst entdeckte
6
Axel Rodeck
Das Herz-Sutra der Transzendenten Weisheit
9
Hellmuth Hecker
Das TIBETANISCHE TOTENBUCH
13
majjhimâ - patipadâ
Herausgeber:
Buddhistischer Bund Hannover e.V.
Drostestr. 8, 30161 Hannover
Tel. + Fax 0511 / 3 94 17 56
E-Mail: [email protected]
Internet: www.buddha-hannover.de
Axel Rodeck
Lebhafter Theravada-Buddhismus 17
www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover
Agganyani
Dukkha-Gefühl und universelle dukkha-Natur
Redaktionsteam:
20
Michael Funk
Theravada-Treff Bonn25
Buchrezension Agganyani
Nyanatiloka - Führer durch den Abhidhamma-Pitaka 27
Willfred Hartig
Hellmuth Hecker
28
Rother Baumert
Rückblick auf BBH-Jubiläumsfeier am 19.10.2013 29
Auch das noch
34
Programm Teil II
35
Rother Baumert, Axel Rodeck, Michael
Schmidt, Rajah Wirasekara
Satz u. Gestaltung:
York-Victor Reith
Druck: Lps-digital, Hannover
Auflage: 500
Spendenkonto:
Buddhistischer Bund Hannover e.V.
Postgirokonto: Postbank Hannover
Kto.-Nr. 180 18303
BLZ: 250 100 30
IBAN:
DE07 2501 0030 0018 0183 03
BIC: PBNKDEFF
Abbildungen:
S. 18+S.19 Axel Rodeck, S. 30-33 Hanna
Woitzik, S.12+S.13, Titelfoto: Archiv
Anreise zum BBH mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Das Buddhistische Zentrum in der Drostestr. 8 ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: mit den Linien 3, 7 und
9 ab Hbf (Tiefebene) bis zur ersten Haltestelle „Sedanstr./Lister
Meile“, dann zu Fuß die Lister Meile hoch, rechts in die Drostestr. einbiegen; mit den Bus-Linien 121, 128, 134, 100, 200 bis
Haltestelle „Lister Platz“, zu Fuß die Lister Meile hinunter.
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
4
Editorial
Der Mit tlere Weg
„Der Mittlere Weg - majjhima patipada“
erscheint nach Bedarf und ist für Mitglieder kostenlos. Ein Anspruch auf Lieferung
besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder. Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung gestattet.
Ein Belegexemplar wird erbeten.
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine
Gewähr. Notwendige Kürzungen versu-
chen wir vorher mit den AutorInnen
zu besprechen. Texte und Bilder, wenn
möglich, bitte auf CD zusenden oder per
E-Mail:
Liebe Leserinnen und Leser!
Die gern als „besinnlich“ bezeichnete Jahreszeit ist polternd und mit üblichem Konsumwahn
vorüber gegangen – nichts in der Welt hat Bestand. Das wurde uns Mitgliedern des BBH auch
wieder vor Augen geführt, als wir uns im vergangenen Jahr mit der Realität des 50. Geburtstags
unseres Vereins auseinander setzen mußten. Denn nicht nur der BBH ist gealtert, sondern wir
mit ihm. Altersbedingt nehmen wir die Dinge etwas gelassener – zum „Gleichmut“ fehlt es aber
sicherlich noch etwas.
Daher enttäuscht es uns verständlicherweise ein wenig, wenn ein Verein, der seine Tradition
unter Betonung des Theravada-Buddhismus aufrecht zu erhalten versucht, von einer am
Ort stattfindenden thailändischen Veranstaltung betreffend die Verkündung des TheravadaBuddhismus in Deutschland nicht einmal in Kenntnis gesetzt wird. Wir berichten darüber auf
S. 17.
Doch vielleicht will man heute nur noch Partnern Raum geben, die mit einer Vielzahl
überraschender Ideen der Buddhalehre an die Substanz gehen. Schwerpunkte wie sozialer oder
integraler Buddhismus versprechen Aktualität. Sogar an der axiomatischen Grundtatsache der
Leidhaftigkeit des Daseins wird gezweifelt. Da muß man fragen, was „die Lehre der Alten“
(Theravada) überhaupt noch für Aussagen macht.
Eine in diese Richtung zielende Frage, die früher sicherlich von manchen als Tabuverletzung
verstanden worden wäre, stellt Hans Wolfgang Schumann (S. 6 ff): Hatte der Buddha
Lehrvorgänger? Nicht jedem Buddhisten gefällt die Aussage, dass von den vier buddhistischen
Säulen Wiedergeburtslehre, Karma-Glauben, Antrieb der Wiedergeburt durch die Gier und
Ablehnung einer transmigrierenden Seele nur die letztgenannte nicht aus der UpanishadKultur übernommen wurde. Dennoch wird niemand die Originalität der Buddhalehre ernsthaft
in Abrede stellen.
Wie immer fordern wir unsere Leser auf, sich kritisch mit den Ausführungen unserer Autoren
auseinander zu setzen. Einen guten Anknüpfungspunkt gibt (wieder einmal) ein in jungen Jahren
von unserem Freund Hellmuth Hecker verfaßter Beitrag über das Tibetanische Totenbuch. Mit
dem Beitrag wollen wir auch des 90. Geburtstags gedenken, den der Jubilar am 12. Oktober
2013 beging.
Wir wollen nicht schließen ohne darauf hingewiesen zu haben, dass auch unser Verein auf
Geldspenden angewiesen ist. Sollten Sie daher willens und in der Lage sein, uns finanziell zu
helfen, so tun Sie es bitte bald, bevor die Freuden des Frühjahrs alle lobenswerten Pläne wieder
vergessen lassen.
Mit bestenWünschen für das neue Jahr
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Redaktion
A.R.
[email protected]
5
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
Hatte der Buddha Lehrvorgänger?
Rasiermessers, aber nicht die Schneide. Das ist es, was (Uddaka) meinte, wenn er sagte: Er
sieht, (aber) er sieht nicht.’“ (D 29,16)
Zur Frage, ob Siddhattha den Dhamma ohne Vorgänger selbst entdeckte
Das Gleichnis ist eine Parallele zum Gleichnis in der Chandogya-Upanishad 6,12. Dort
wird berichtet, dass Uddalaka Aruni seinen Sohn Svetaketu einen der winzigen Kerne einer
Feige spalten läßt. Svetaketu gehorcht und sieht in dem Kern – nichts. Sein Vater erklärt
ihm darauf: „Die Feinheit (animan), die du nicht wahrnimmst, … das ist das Eigentliche
(atmyam) dieses Weltalls, das Reale (satyam), die Seele (atman): Das bist du, Svetaketu.“
Die Analogie der Gleichnisse – in beiden Fällen der Bezug auf das unsichtbar Feine als
das Eigentliche, das Ewige und die Seele – erlaubt die Folgerung: Uddaka Ramaputta,
der zweite Mentor des zukünftigen Buddha, vertrat upanishadische Lehren. Wenn man
anerkennt, dass der Buddha vor seiner Bodhi zu Füßen des Uddaka saß und von ihm
die (damals noch nicht niedergeschriebenen) Lehren der Upanishaden hörte, werden die
Zusammenhänge zwischen Upanishaden und Buddhalehre offenkundig.
Von Hans Wolfgang Schumann
I.
Schon den Buddhismusforschern des 19. Jahrhunderts war aufgefallen, dass zwischen den
(in der Palisprache tradierten) Lehren des Buddha und den vor-buddhistischen (in Sanskrit
überlieferten) Upanishaden-Büchern erstaunliche Parallelen bestehen, dass die beiden
Lehrsysteme aber in der Frage der Existenz einer Seele unvereinbar sind. Die Upanishaden
postulieren das Vorhandensein einer Seele (Skt. atman), die die Kette der Wiedergeburten
durchwandert, der Buddha hingegen bestreitet Existenz einer solchen Seele und stellt als
Gegenthese eine Nicht-Seelenlehre (P. an-attan) auf: Die Wiedergeburt vollzieht sich
ohne Seelenwanderung als „Bedingtes Entstehen“ (paticcasamuppada). Angesichts dieses
Gegensatzes wagte keiner der Forscher, einen historischen Zusammenhang zwischen
Upanishaden und dem frühen Buddhismus anzuerkennen. Man überbot sich in Versuchen,
die Elemente des Pali-Buddhismus aus dem Samkhyya, dem Yoga oder dem Jaina-System
abzuleiten.
Noch moderne Indologen äußern sich über die Zusammenhänge zwischen Upanishaden
und Frühbuddhismus sehr vorsichtig: „Die zentralen Lehrinhalte Buddhas erfolgten
als Erwiderung auf die zentralen Lehrinhalte der alten Upanishaden, insbesondere der
Brihadaranyaka-Upanishad. Bezüglich einiger Punkte, die er vielleicht für geeignet
hielt, stimmte er der upanishadischen Lehre zu, andere Punkte dagegen lehnte er ab.“
(R. Gombrich) Auch Gombrich, der im Pali-Kanon mehrere Anspielungen auf die
Upanishaden entdeckt hat, läßt die Frage nach der Kontaktstelle zwischen Upanishaden
und Buddhadhamma offen. – Niemand hielt es für denkbar, dass der Buddha seine
Kenntnisse der Upanishaden bei einem seiner früheren Mentoren erworben haben könnte,
denn beide – Alara Kalama wie auch Uddaka Ramaputta – werden im Pali-Kanon (M 26,
15-16) als Meditationsmeister beschrieben.
Dass Alara, der erste Lehrer, dem sich der Erlösungssucher Siddhattha unterstellte,
tatsächlich ein Meditationsmeister war, geht aus M 26, 15 hervor. Bei Alara lernte
Siddhattha die vier Meditationsstufen (jhana), die später seine Erwachung (bodhi)
zum Buddha vorbereiteten (M 36, 34-38). Dass Alara über die vier Jhanas hinaus auch
Trancemeditation betrieb, wird deutlich aus D 16,4,27 wo es heißt, er habe einst, wach
unter einem Baum sitzend, fünfhundert an ihm vorbeirumpelnde Ochsenkarren weder
gesehen noch gehört – so tief war er in der Versenkung.
Den zweiten Mentor des Buddha, den Uddaka Ramaputta, schildert der Pali-Kanon (in
M 26,16) ebenfalls als einen Meditationslehrer, aber diese Angabe wird relativiert im
Pasadika-Suttanta (D 29). Dieser Text berichtet von einem Gespräch des Buddha mit dem
Novizen Cunda, in dem der Buddha sich an seinen einstigen Mentor Uddaka erinnert mit
den Worten:
„Uddaka Ramaputta war es, der zu sagen pflegte: ‚Er sieht, (aber) er sieht (= erkennt) nicht.
Was ist es, Cunda, was er sieht und nicht sieht? Er sieht die Klinge eines scharfgeschliffenen
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II.
Freilich wäre es wünschenswert, dass sich zu dem Beleg (in D 29,16) für Uddakas
Upanishadenzugehörigkeit weitere beweiskräftige Textstellen im Pali-Kanon fänden, aber
solche zu entdecken wird schwierig sein. Die Upanishaden, soweit sie zur Buddhazeit
bereits existierten, waren eine Geheimlehre und ihre Kenntnis war auf einen engen Kreis
beschränkt. Der Buddha war als Schüler des Uddaka ein Eingeweihter, die Mönche
hingegen nicht. Wenn er in den viereinhalb Jahrzehnten seiner Lehraktivität Anspielungen
auf Uddaka oder upanishadische Thesen machte – die Bhikkhus verstanden sie nicht und
haben sie bei den Konzilen zur Zusammenstellung des Pali-Kanons nicht zu Protokoll
gegeben.
Auch bei dem Gleichnis vom Rasiermesser ging ihnen nicht auf, dass der Buddha das
Gleichnis deswegen verwarf, weil er den upanishadischen Atman-Glauben für falsch hielt,
den Uddaka damit beweisen wollte. Die Textüberlieferer schrieben seine Ablehnung des
Gleichnisses der Profanität des Rasiermessers zu. Es ist ein Glücksfall für die DhammaForschung, dass die Äußerung des Buddha über seinen Lehrer in den Pali-Kanon gelangt
ist.
III.
Der Buddha machte aus der Tatsache, dass er Lehrer gehabt hatte, kein Geheimnis und
erklärte: „Für das Entstehen Rechter Ansicht gibt es zwei Bedingungen: Die Stimme
eines anderen (= Lehrers) und eigenes Nachdenken“ (M 43,13). Die Auffassung, dass
ein Buddha dadurch definiert sei, dass er die Bodhi allein, ohne Unterweisung von
außen gefunden habe, scheint eine spätere orthodoxe Festlegung zu sein. Die folgenden
Erkenntnisse machen die Lehre des Buddha aus:
1. Die Wesen unterliegen dem Zwang zur Wiedergeburt.
2. Die Art der Wiedergeburtsexistenz und das Umfeld ihres neuen Daseins werden
bestimmt durch die Qualität der Taten (kamma).
3. Der leidhafte Wiedergeburtenkreislauf (samsara) wird angetrieben durch die Gier
(tanha).
4. In den Lebewesen gibt es keine ewige Seele (P: attan): sie sind an-atta, ohne Seele.
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Die Wiedergeburt vollzieht sich ohne durchgehenden Seelenfaden als bedingtes
Entstehen (paticcasamuppada).
Drei dieser vier buddhistischen Lehrinhalte sind bereits in der Brihadaranyaka- und der
Chandogya-Upanishad nachzuweisen, die etwa 300 Jahre vor der Lebenszeit des Buddha
entstanden sind. Sie finden sich an folgenden Stellen:
1. Wiedergeburt: Brihadaranyaka-Upanishad 4,4, 3-4
2. Kamma (Skt. karman): Brihadaranyaka-Upanishad 3,2,13; 4,4,5; ChandogyaUpanishad 5,10,7
3. Antrieb der Wiedergeburt durch die Gier (kama): Brihadaranyaka-Upanishad 4,4,6
4. Das vierte Lehrmotiv, den upanishadischen Glauben an eine von Existenz zu
Existenz wandernde ewige Seele (atman) – belegt in Brihadaranyaka-Upanishad
3,9,26; 4,4,22; 4,5,14-15; Chandogya-Upanishad 6,12, 1-3 – übernahm der
Buddha in antithetischer Umkehrung, nämlich verwandelt in seine eigene AnattaLehre, die Lehre von der Nichtexistenz eines ewigen Atman.
Wegen der Übernahme der Punkte 1-3 in seinen eigenen Dhamma wurde der Buddha
später als Dieb (stena) tituliert; die Ablehnung des Punktes 4, des hinduistischen AtmanGlaubens, trug ihm das Schmähwort „Häretiker“ (pashanda) ein.
IV.
Warum beschreibt der Pali-Kanon (in M 26,16) den Upanishadenlehrer Uddaka Ramaputta
als einen Meditationsmeister? – Die Antwort liegt auf der Hand. Die Upanishaden waren
damals eine Geheimlehre, und was der Buddha als Eingeweihter seinen Mönchen über
Udakka erzählte, blieb ihnen unverständlich. Sie wußten aber, dass Siddhattha den Alara
Kalama einst enttäuscht verlassen hatte, um sich dem Uddaka Ramaputta anzuschließen
(M 26, 15-16): Also mußte er sich bei Uddaka profundere Erkenntnisse erhofft haben als
Alara sie bot. Sie schrieben daher die tiefste Trance-Stufe des Alara dem Uddaka zu und
machten diesen – vielleicht unwillentlich – zu einem Meditationsmeister.
V.
Fördert es das Verständnis der Lehre, den Buddha als ehemaligen Schüler eines
Upanishadenlehrers zu erkennen? – Die Frage ist zu bejahen: Zum einen, weil es die
Herkunft der wichtigsten Lehrelemente des Frühbuddhismus klarstellt, zum anderen weil
es zeigt, dass die Nichtseelen-Lehre des Buddha als die Gegenthese zum upanishadischen
Atman-Glauben zu verstehen ist. Die hinduistische „Narrenlehre“ (baladhamma: M 22,25)
einer den Tod überdauernden Seele (die im Pali attan heißt) wird durch die verneinende
Vorsilbe „an-“ zu dem Pali-Wort „an-atta, „Nichtseele“. Viele Autoren übersetzen dieses
Wort als „non-ego“ oder „not-self“ – was viele Leser so verstehen, als habe der Buddha
die Existenz eines empirischen Ich oder Selbst bestritten.
Aber nicht das empirische Ich hat der Buddha abgelehnt, sondern den Irrtum, das gefühlte
Ich sei eine Entität, etwas Reales und Dauerhaftes. In Wahrheit ist es unser Denken
(citta), das unsere Regungen und Erfahrungen bündelt und als Ich etikettiert, denn die
psychophysische Einheit, die jeder Einzelne für eine begrenzte Zeit darstellt, bedarf einer
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Bezeichnung. Ein Ich oder Selbst gibt es nur, solange ein bewußter Träger vorhanden ist.
Wenn es nach dem Tod keine Person mehr gibt, die „Ich“ oder „Selbst“ sagen kann, ist
das empirische Ich gegenstandslos und verschwunden.
Nicht gegen dieses empirische, nur nominal existente Ich oder Selbst wendet sich der
Buddha, sondern gegen den upanishadisch-hinduistischen Glauben, wir besäßen einen
über unseren Tod fortdauernden Atman, eine ewige Seele.
Abkürzungen
D = Digha-Nikaya
M = Majjhima-Nikaya
P. = Pali
Skt. = Sanskrit
Erstveröffentlichung 2011 im „Indian Journal of Buddhist Studies“ unter dem Titel „Who
was Uddaka Ramaputta? – An Answer.“ Zweitveröffentlichung auf Deutsch in Band 9 der
Serie „Form ist Leere – Leere Form“. Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers und
von Frau Dr. Marianne Wachs/Berlin.
Das Herz-Sutra der Transzendenten Weisheit
(Prajnaparamita-hrdaya-Sutra)
von Axel Rodeck
Die Weisheit im Buddhismus
Der Begriff „Prajna“ (Skt. = Weisheit; Pali: panna) bezeichnete im alten Buddhismus die
„Erkenntnis“, die durch analytisches Denken gewonnen wird und deshalb später als eine nur
niedere Erkenntnis abqualifiziert wurde. Denn auch die Lehre Buddha Gautamas unterlag
dem Gesetz der Veränderung und einige Jahrhunderte nach seinem Tod bildete sich eine neue
Form des Buddhismus heraus, die – im Gegensatz zur etwas geringschätzig als „Hinayana“
(kleines Fahrzeug) bezeichneten alten Lehre – als „Mahayana“ (großes Fahrzeug) bezeichnet
wurde.
Verwundert nahmen die Hinayanins zur Kenntnis, dass im Zuge der Einführung der Schreibkunst in Indien Schriften auftauchten mit Texten, die angeblich vom Buddha verfasst sein
sollten. Doch die Mahayanins erklärten, der Buddha habe noch zu Lebzeiten seine Lehre in
der Form des Mahayana dargelegt, nur seien die meisten der frühen Mönche noch nicht in der
Lage gewesen, dies zu verstehen und deshalb auf den hinayanischen Anfangsteil beschränkt
worden.
Wie immer dem auch sei. Zu den vorgenommenen Änderungen gehörte, dass der Begriff
„Prajna“ nun mit dem Adjektiv „paramita“ versehen wurde, Prajnaparamita wurde sogar
9
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
die Bezeichnung der um die Zeitwende entstandenen maßgeblichen mahayanischen Texte.
„Param-ita“ bedeutet wörtlich „nach-jenseits-gegangen“, demnach bezeichnet Prajna-paramita
gemäß dem in Indien üblichen Bild der Stromüberquerung die jenseitige, oder, wie wir heute
sagen würden, die transzendente Weisheit.
Nach anderer Deutung leitet sich „paramita“ von der „Vollkommenheit“ ab (vgl. die „paramitas“ = Vollkommenheiten, d.h. Kardinaltugenden des Bodhisattvas), was aber zum selben
Ergebnis führt, denn die Vollkommenheit der Einsicht wäre gleichbedeutend mit der transzendenten Weisheit. Jedenfalls meint Prajnaparamita die vom analytischen Wissen der alten Texte
(Abhidharma) grundverschiedene Einsicht in das Wesen der Dinge, wie sie erforderlich ist, um
dem Geburtenkreislauf zu entrinnen.
Die Mahayana-Texte, zu denen das aus 40 Einzelwerken bestehende Prajnaparamita-Sutra gehört, verlagern den Schwerpunkt der buddhistischen Betrachtung. Dieser geht von der Analyse
der Dharmas, der Bausteine der empirischen Welt, hin zur Beziehung des einzelnen zu den anderen Wesen, vom Arhat (Heiligen) als „Erlösungsegoisten“ hin zum Bodhisattva, der das ihm
eigentlich mögliche Verlassen der Welt unterlässt, um anderen zu helfen. Ihre Verfasser stützen
sich nicht mehr auf den historischen Buddha Gautama und seine rationalistischen Ausführungen, sondern auf kontemplative Erfahrungen bei der Verehrung von Buddhas und Bodhisattvas
einer überweltlichen Sphäre.
In Meditationen und Visionen werden sie von diesen übermenschlichen Wesen inspiriert, so
dass sie ihre über mehrere Generationen erstellten umfangreichen Texte als Aussagen eines
transzendenten Buddhas ausgeben können. Der Bodhisattva als das neue Ideal muß während
unzähliger Wiedergeburten diverse Tugenden (paramitas) erwerben, von denen Weisheit die
wichtigste ist, und die Prajnaparamita-Sutras handeln vom Wesen dieser Weisheit und ihrem
Erwerb. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch heute noch (wohl neben dem Lotos-Sutra) das
„Herz-Sutra“.
Weisheit auf den Punkt gebracht
Im Zeitraum zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert entstand in Indien das „Herz-Sutra“. Es wird
so genannt, weil es die Hauptanschauungen der Prajnaparamita-Literatur wiedergibt, also
das „Herz“ der mahayanischen Weisheitslehre. Mit seinen nur 286 Schriftzeichen hebt es sich
wohltuend ab von den umfangreichen Wälzern wie dem „Lotos-Sutra“ und erwies sich daher
als praktikabel für den Alltagsgebrauch. In seiner Kürze wird es nur noch übertroffen von dem
Laut „a“, der als (indisches) Negationspräfix der Verneinung dient und daher selber zum Symbol für Leerheit und Erlösung wurde. Da das Sutra die Leerheit ganz besonders betont, steht es
in der Welt des Zen in hohem Ansehen und wird in den Zen-Klöstern morgens und vor jeder
Mahlzeit rezitiert.
Die Prajnaparamita-Texte und demzufolge auch das Herz-Sutra offenbaren die Wahrheit vom
Standpunkt dessen, der das Absolute geschaut hat. Sie sind deshalb dem Laien nur schwer
verständlich, denn diese Wahrheit wird durch eine Reihe von Paradoxien beschrieben und
„wir betreten hier ein Reich, in dem unsere Alltagslogik keinen Halt findet.“ (Chi Kung) Die
Schwierigkeit liegt darin, dass sich unsere Sprache und unser Bewusstsein auf Dualität gründen, während das Sutra vom Geist der Nicht-Zweiheit ausgeht.
Es gilt, über den dualistischen, mit Begriffen arbeitenden Geist hinaus zu gehen und so die
Einsicht von der Wahrheit der Leerheit zu gewinnen. Dazu werden Aussagen gemacht, die Gegensätzliches besagen, aber dennoch nicht im Widerspruch zu einander stehen. Obwohl also die
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
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Wahrheiten, auf die hier hingewiesen wird, eigentlich gar nicht in Worten ausgedrückt werden
können, unternehmen die Verfasser des Sutras den dankenswerten Versuch, uns der Weisheit
ein Stück näher zu bringen.
Der folgende Text des Herz-Sutras wurde der leichteren Verständlichkeit halber – Indologen
und Bodhisattvas mögen diesen Frevel verzeihen – aus fünf verschiedenen Übersetzungen
kompiliert, die „Erläuterungen“ beruhen hauptsächlich auf den Ausführungen von H.W. Schumann in seinen Büchern „Mahayana-Buddhismus“ (S. 56 ff) und „Handbuch Buddhismus“ (S.
184 ff).
Text und Erläuterung des Herz-Sutras
1. „Der Edle Bodhisattva Avalokiteshvara verweilte in der tiefen Erleuchtungsschau transzendenter Weisheit und schaute dabei auf die leidenden Wesen herab. Er sah, daß die fünf
„Skandhas“ (aus denen sich die empirische Person zusammensetzt) ihrer Natur nach völlig leer
sind und so überwand er alles Leiden.“
Erläuterung: Das Sutra fängt mit einem Wortspiel an: Avalokiteshvara = „Der Herr der herab
schaut“ schaut auf die Welt herab. Aber wo der Weltmensch reale Personen sieht, sieht Avalokiteshvara nur jeweils fünf Gruppen (skandhas) von Daseinsfaktoren (dharmas), die die scheinbaren Personen bilden, also einen Haufen von Atomen in einem fließenden Prozeß. In ihnen
ist kein dauerhaftes Element zu finden, sie sind ohne Selbst, ohne den Tod überdauernde Seele
(anatta), sind leer. Diese Erkenntnis ist leidensbefreiend.
2. So nun sprach er zu (dem Mönch) Shariputra: Höre, Shariputra! Form (= Körper als das 1.
Skandha ) ist nicht verschieden von Leerheit und Leerheit ist nicht verschieden von Form. Form
ist also (identisch mit) Leerheit und Leerheit ist (identisch mit) Form. Dasselbe gilt für (die
anderen 4 Skandhas) Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewusstsein.“
Erläuterung: Während oben schon gesagt wurde, dass die Skandhas leer sind, wird hier entprechend mahayanischem Sprachgebrauch darüber hinaus noch festgestellt, dass die Leerheit das
Wesensmerkmal von allem ist. Denn wenn sich bei einer Einzelanalyse alles als „leer“ erweist,
so herrscht bei Gesamtbetrachtung „Leerheit“. – Dem Mönch Shariputra als Gesprächspartner
Avalokiteshvaras wurde scharfer analytischer Verstand nachgesagt.
3. „Shariputra! Alle Dharmas sind (aus der Perspektive transzendenter Weisheit) durch Leerheit gekennzeichnet, weder entstehen sie noch vergehen sie, sie sind weder rein noch unrein,
weder nehmen sie zu, noch nehmen sie ab. Darum gibt es in der Leerheit keine Form (= Körper),
keine Empfindungen, keine Wahrnehmungen, keine Geistesregungen und kein Bewusstsein. Es
gibt weder Auge noch Ohr, weder Nase noch Zunge, weder Leib noch Geist. In der Leerheit
sind weder Formen noch Töne, weder Duft noch Geschmack, weder Tastempfindungen noch
Vorstellungen. Es gibt weder den Bereich der Sinne noch den des Bewusstseins. In der Leerheit
gibt es weder Unwissenheit noch eine Aufhebung von Unwissenheit, es gibt kein bedingtes
Entstehen und keine Aufhebung des bedingten Bestehens, da ist weder Altern und Sterben noch
die Aufhebung von Altern und Sterben. In der Leerheit gibt es kein Leiden, keine Entstehung
des Leidens, keine Aufhebung des Leidens und keinen zur Leidensaufhebung führenden Weg.
Da gibt es weder Erkenntnis noch Verwirklichung, weil es in der Leerheit nichts gibt, was zu
verwirklichen wäre.“
Erläuterung: Wer im Besitz der transzendenten Weisheit ist, kann getrost alles vergessen, was
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majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
dem Menschen wichtig erscheint – einschließlich der Buddhalehre! Der Abschnitt enthält bei
näherem Hinsehen vertraute Elemente der buddhistischen Lehre und benennt die Folgen der
Erkenntnis der Leerheit für den Erlösten. Für ihn gibt es nicht mehr
a) die fünf „Skandhas“ (Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und
Bewusstsein), also die Grundrealitäten alles Daseienden,
b) die sechs Sinnesorgane (Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Denken),
licherweise ist dieses Mantra, anders als die meisten Mantras, interpretierbar. Es bezeichnet
die fünf Phasen des Weges zur Erlösung:
• GATE = gegangen zur Erkenntnis, dass die Person aus Dharmas besteht und „leer“
• GATE = gegangen zur Aufgabe der bedingten Dharmas PARAGATE = hinüberge-
gangen über den Dualismus der Welt in die Nichtdualität der Leerheit
c) die Sinnesobjekte (Formen, Töne, Geschmack usw.),
• PARASAMGATE = völlig hinübergegangen zum Nicht-Bedingten
d) die Sinnesfähigkeiten (Sicht-, Hör- usw. Elemente),
• BODHI = O Erleuchtung! Das Ziel des erlösenden Erwachens.
e) die zwölf Glieder des Konditionalnexus (patitccasamuppada), also das Entstehen in
Abhängigkeit,
f) nicht einmal die „Vier Edlen Wahrheiten“ Buddha Gautamas (!),
g) Wissen und Erkenntnis,
h) eine Verwirklichung (der Erlösung), da diese latent in jedem Wesen vorhanden ist.
Guan Yin hilft im chinesischen
Buddhismus bei der Erleuchtung
4. „Der Bodhisattva, gestützt auf die Vollkommenheit der Erkenntnis, ist daher frei von den Trübungen
des Geistes. Deshalb ist er auch frei von Angst, ohne
Verblendungen und verwirklicht so das Nirvana.“
Erläuterung: Durch die Transzendente Weisheit wird
vom Bodhisattva jenseits aller Dogmen die Naturtatsache erkannt, dass die Leerheit in ihm das durch
nichts bedrohte Absolute ist. Er wird daher frei von
Ängsten und falschen Ansichten und es steht ihm keine Wiedergeburt mehr bevor.
5. „Alle Buddhas in Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft vertrauten der Transzendenten Weisheit und
erreichten dadurch die unübertreffliche Vollkommene Erleuchtung. (Anuttara-Samyak Sambodhi) Wisse
daher, daß „Prajnaparamita” das große Mantra ist,
das lebendige Mantra, das beste Mantra, das unüberAmoghasiddhi ist der Buddha eines
treffliche Mantra, das allem Leiden ein Ende macht.
nördlichen Zwischenparadieses
Das ist die reine, unverfälschte Wahrheit. Darum rezitiere das Mantra der transzendenten Weisheit also:
GATE GATE PARAGATE PARASAMGATE BODHI SVAHA“
(gegangen, gegangen, hinübergegangen, völlig hinübergegangen, o Erleuchtung! Heil!)
Erläuterung: Die Transzendente Weisheit führt zur Erlösung – das Erfolgsrezept der Buddhas
aller Zeiten. Die Prajnaparamita-Texte enthalten die zur Erleuchtung führende Wahrheit. Da
nach indischer Vorstellung jede Wahrheit gleichzeitig auch ein Mantra (Wirkspruch) ist, durch
das sich magische Wirkungen erzielen lassen, sind auch die Prajnaparamita-Sutras wundersam
wirkkräftig. Weil aber selbst das kurze Herz-Sutra für den Gebrauch als Mantra zu lang wäre,
nennt Abschnitt 5 die Keimsilben (bijamantra), die seine magische Potenz ausmachen. Erfreumajjhimâ - patipadâ 1 - 2014
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DAS TIBETANISCHE TOTENBUCH
von Hellmuth Hecker
„Ich bin sicher, daß jeder, der dieses Buch mit offenen Augen liest und es vor­urteilslos auf
sich wirken läßt, reichen Gewinn daraus ziehen wird“, sagt C. G. Jung in dem Geleitwort zu
der deutschen Übersetzung. Dies stimmt, wenn man unter Gewinn eine Bereicherung metaphysischer Spekulationen, eine geistige Anregung durch ein geheimnisvoll-exotisches Buch
versteht. Beurteilt man dagegen den Ge­winn oder den Nutzen eines Buches danach, ob es die
Erkenntnis der im Dasein wirkenden Gesetze vermehrt oder neue Impulse zu einer sittlichen
Lebensführung gibt, so ist der Gewinn des „Tibetanischen Totenbuches“ schon zweifelhafter.
Es gilt dann, zwischen dem Leser, der die Lehre des Buddha kennt, und einem, solchen, der
sie nicht kennt, zu unterscheiden.
Für den Kenner der Lehre schadet es nichts, denn er weiß, das Wichtige vom Unwichtigen
und das Richtige vom Unrichtigen zu scheiden. Für ihn nützt es aber auch nicht viel. Da er
weiß, daß das Dasein nicht mit dem Tode endet und nicht mit der Geburt beginnt, und da er
weiß, daß das Dasein entsprechend dem Wirken hell oder dunkel gestaltet ist, so ist ihm das
Totenbuch nur eine Bestätigung oder Erläuterung dieser Erkenntnis. Er weiß aber auch fol13
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
gendes: Ob es genau so weiter­geht nach dem Tode wie es das Totenbuch sagt, ist zwar nicht
unmöglich, läßt sich aber auch nicht beweisen. Es besteht zwar die Möglichkeit, daß der Zustand, den das Totenbuch beschreibt, von jemand auf Grund der Rückerinnerung an frühere
Daseinsformen geschaut wurde, aber einmal sagt das Buch davon nichts und selbst wenn
es dies täte, so wäre das noch kein
Beweis für die Richtigkeit. Hätte
der Buddha desgleichen gesagt, so
könnte man es deshalb als gültig
ansehen, weil er in seiner Lehre
nie etwas darlegte, was der Wirklichkeit widersprach. Da dieses
Vertrauen zu dem unbekannten
Verfasser des Totenbuches aber
nicht besteht, bleibt es Spekulation.
Für den Nichtkenner bleibt es daher eine Glaubensangelegenheit,
ob er die detaillierte Beschreibung
des Totenbuches über den 49tägigen Zwischenzustand zwischen
Tod und Reinkarnation anerkennt
oder nicht. Man kann daran glauben, ebenso wie an die christlichen Behauptungen über Farben
und Formen des Jenseits - man
kann es aber auch nicht glauben.
Kurz: Es bleibt unverbindlich,
bleibt eine interessante Hypothese, über die man - da weder beweisbar noch widerlegbar ­- wunZornige Gottheit: Mahakalla
dervoll streiten kann. Jung geht in
seinem psychologischen Kommentar zu dem Buch davon aus, daß die Grundlage des Totenbuches, der Gedanke an Karma und Wiedergeburt, unbe­weisbar ist wie die Gottesbeweise.
Daran ist richtig, daß das genaue WIE der Wei­terexistenz sich nicht beweisen läßt; aber
daran ist falsch, das sich das DASS der Weiterexistenz nicht beweisen lasse. Wenn Jung die
von Vererbung und Umwelt unabhängige geistige Unterschiedlichkeit der Wesen mit seinen
Kategorien der Archetypen und des Kollektiv-Unbewußten erklären will, so ist das nur eine
Umschreibung des Nichterklärenkönnens und wenn er sagt, daß „die Seele aus ein­geborener
göttlicher Schöpferkraft die metaphysische Aussage macht“, so ist auch das nur wieder ein
vergeblicher Versuch, die Anerkennung des Karmas zu umgehen. Es ist all dies der Versuch,
die Psychologie doch an irgend etwas Objektivem zu orientieren, weil man sonst allen Halt
zu verlieren und im Subjektivismus zu ver­sinken glaubt.
Jung erkennt allerdings den Grundgedanken des Totenbuchs an, daß nämlich die Welt nur
im Bewußtsein besteht, daß sie durch Gedanken hinausprojiziert ist: Er sagt sehr richtig,
daß wir im Abendland vor lauter sog. „Gegebenheiten“ nicht daran denken, wer eigentlich
„gegeben“ hat: „Es ist vielleicht nicht allzu Vielen vergönnt, die Welt auch als eine ,Gegemajjhimâ - patipadâ 1 - 2014
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benheit` zu sehen. Es ist wohl eine große und opferreiche Umkehr nötig, um zu sehen, wie
die Welt aus dem Wesen der Seele ,gegeben` wird.“ Ganz deutlich kommt dieses im Totenbuch zum Ausdruck. So spricht z. B. an einer Stelle der Lama-Priester, der bei dem Toten die
Toten­wache hält, zu dem Toten, von dessen Seele er annimmt, daß sie durch Schreck­bilder
geängstigt wird:
„Da dein Körper in Wirklichkeit aus Leere besteht, brauchst du keine Furcht zu haben. Auch
die Götter sind Emanationen der Strahlungen deines eigenen Intellekts; sie bestehen nicht aus
Stoff; Leere kann Leere nichts anhaben. Jenseits der Emanationen deiner eigenen intellektuellen Fähigkeiten, außerhalb davon exis­tieren die friedlichen und zornigen Götter in Wirklichkeit nicht: darüber gibt es keinen Zweifel. Wenn man somit dieses weiß, verschwinden
von selber alle Furcht und Schrecken, man verschmilzt in den Zustand der Ver-ein-ung, und
Buddhaschaft wird erreicht.“
In dem letzten Satz enthüllt sich der Kardinalfehler aller Mahayanakulte; Zwar hat das Mahayana die Tatsache der Bewußthaftigkeit, von der der Buddha nur selten gesprochen hat,
zum Kern ihrer Lehre gemacht (besonders Nagarjunas Nur­bewußtseinslehre), aber darüber
wurde die wichtigste Mitteilung des Buddha igno­riert; daß nämlich innerhalb des Bewußtseins keine Erlösung möglich ist, daß das Nirwana Aufhebung des Bewußtseins bedeute und
daß nicht die Tatsache der Abhängigkeit des Erlebens von den Sankhara (d. h. das KarmaGesetz), sondern die Überwindung des Karma, das Entscheidende ist. Im Mahayana dagegen
wird ge­lehrt, daß die Erkenntnis der Leere die Aufhebung von Wahn, Leid und Wieder­geburt
bedeute. So heißt es ganz deutlich im Totenbuch:
„O Edelgeborener, erkenne: Dein jetziger Intellekt, seiner wirklichen Natur nach leer, nicht
zu irgendetwas wie Merkmalen oder Farbe ge formt, natürlicherweise leer, ist die wahre
Wirklichkeit, das All-gute. Dein jetziger Intellekt, der jetzt Leere ist, jedoch nicht als die Leere des Nichts zu betrachten ist, sondern als Intellekt an sich unbehindert, leuchtend, erregend
und glückselig, ist das wahre Bewußtsein, der All-gute Buddha . . . Dein eigenes Bewußtsein
. . . hat weder Geburt noch Tod und ist das Unveränderliche Licht - Buddha Amitabbha.“
An anderer Stelle wird noch unmißverständlicher gesagt, daß Erlösung das Wissen davon sei,
daß das Bewußtsein das Selbst sei. Und in den Anmerkungen am Ende des Buches heißt es
unter BEWUSSTSEIN:
„Es hat nichts mit dem auf die Außenwelt gerichteten Registrierungsvermögen zu tun, das in
unserem Sprachgebrauch oft fälschlicherweise Bewußtsein genannt wird, sondern benennt
vielmehr jenen innersten Bewußtseinskern im Menschen, der den Tod überdauern kann.“
Das alles ist richtig - im Sinne des Totenbuches. Aber es stimmt nicht mit der Wirk­lichkeit
und - da der Buddha nur diese aufgezeigt hat - auch nicht mit der Lehre überein. Dies steht
sogar derart im Widerspruch zu der Lehre, daß man es über­haupt nicht mehr als Buddhismus
bezeichnen kann. Denn damit ist der Kern der Lehre, der Anatta-Gedanke, aufgegeben und
das Mahayana steht wieder auf der­selben Ebene der Mystik und des Pantheismus wie der
Hinduismus, über den der Buddha gerade hinausgegangen war. Gerade auch vom Bewußtsein hat der Buddha immer wieder gesagt, es sei nicht das Selbst: Keines der 5 Skandhas sei
das Selbst. Da der Mensch aber ausschließlich aus diesen 5 Skandhas besteht, so ist das Urteil
über das Selbst geprochen.
Da der Lamaismus an ein ewiges Sein, an ewige Seligkeit jenseits des Samsara und entrückt
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majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
der Wiedergeburt, glaubt, so hat er letztlich mit der Lehre des Buddha nicht mehr gemeinsam
als andere Glaubenslehren, die auch nur einen Teil der Wirk­lichkeit aufzeigen. Während der
Buddha sagte, daß auch in den übersinnlichen Welten (Rupa- und Arupa-Loka) noch kein
Entrinnen sei aus dem Kreislauf des Daseins, ist im Totenbuch nur die Rede von den 6 Abteilungen der sinnlichen Welt (Kama-Loka). Nur die sinnliche Welt soll überwunden werden;
die übersinnliche Welt dagegen wird als höchstes Ziel, als Befreiung bezeichnet.
Diese „Verselbstung“ des Bewußtseins, diese „Vergottung“ der Seele ist der Punkt, wo die
Abendländer mit dem Mahayana übereinstimmen. Während der Buddha selber mit einer totalen Psychologie Ernst machte und erkannte, daß alle Erschei­nungen auf die Sankhara, die
sog. „seelischen und geistigen Werdekräfte“ zurück­zuführen sind, vollzieht der Lamaismus
diese Erkenntnis nur bis zu einem gewissen Grade, nämlich bis zur Gefährdung des Selbst:
Dort, wo das Selbst in Gefahr gerät, als Illusion erkannt zu werden, hört das Mahayana auf
zu denken. Genau dasselbe tut C. G. Jung. Deshalb gibt es auch eine Übereinstimmung
zwischen Ma­hayana-Buddhismus und Psychoanalyse. Es ist die Übereinstimmung der
gemein­samen Illusion über das Bestehen eines Selbst.
Anmerkung: Der Beitrag erschien in Heft 4/1950 der Schriftenreihe „Die Ein-
sicht“., Die damalige Redaktion kommentierte den Beitrag wie folgt:
Es dürfte im Anschluß an die obigen Ausführungen unseres geschätzten Mitarbei­ters noch
interessieren, was H a n s S c h ä r in seinem soeben bei Rascher, Zürich, erschienenen Buche
„Erlösungsvorstellungen und ihre psychologischen Aspekte“ über das Tibetanische Totenbuch unter anderem sagt (S. 523): Wir haben wahrscheinlich in diesem Bardo Tödol eine
Beschreibung von dem, was der Mensch erlebt, wenn er den Weg des Yoga oder ähnlicher Erfahrungen geht. Verschiedene Motive und Erscheinungen, die wir schon bei der Mystik, aber
auch beim tantrischen Yoga erwähnt fanden, kehren hier zurück. Diese Überein­stimmung
bedeutet wahrscheinlich doch ein sehr schwerwiegendes Argument dafür, daß im Bereich
solcher Erfahrungen das nicht vorliegt, was wir Abendländer wohl in erster Linie annehmen
möchten, nämlich nur Illusionen und Einbildungen.
Wir abendländischen Menschen sind im Grunde gegen alle diese Dinge, angefangen bei der
abendländischen Mystik, aber noch mehr gegen Yoga und ähnliche Sachen sehr skeptisch.
Wir fragen uns, wieviel Wirklichkeit dahinter steht. Es gibt aber dahinter eine Wirklichkeit,
allerdings eine seelische, d. h. solche, die auf dem Wege der Innenerfahrung erlebt werden
muß, und der Mensch stößt auf diesem Wege doch auf objektive Gegebenheiten. Er begegnet
Dingen, die wir zwar mit unserem All­tagsverstand nicht ahnen, aber wenn die Aussagen darüber bei den verschiedenen Menschen, die diesen Weg gehen, doch weithin übereinstimmen,
dann scheinen hier objektive Wirklichkeiten vorzuliegen.“
Lebhafter Theravada-Buddhismus
Von Axel Rodeck
Freude erfaßte den buddhistisch interessierten Zeitungsleser, als er die hiesige „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ vom 14. Oktober 2013 aufschlug. Denn er erfuhr, dass in Hannover, im thailändischen Wat Dhammavihara, ein Treffen thailändischer Mönche stattgefunden
hatte. Über 100 Mönche und etwa 400 Besucher aus der ganzen Welt waren erschienen, um
die Zukunft des Theravadabuddhismus zu erörtern und um zu diskutieren, wie die buddhistischen Lehren in der ganzen Welt verbreitet werden könnten. Eine Sprecherin erklärte, man
wolle auf die Menschen zugehen, die sich für den Buddhismus interessierten, ohne Thailänder zu sein.
Die Sprecherin braucht diesbezüglich freilich nicht lange zu suchen, denn eine Gruppe der
von ihr angesprochenen Art ist in Form des Buddhistischen Bundes Hannover längst (seit
50 Jahren!) vorhanden. Warum dieser in das lobenswerte Projekt nicht eingebunden, ja nicht
einmal von dem Treffen in Kenntnis gesetzt wurde, muß doch gefragt werden. Eine bessere
Brücke zwischen Theravada-Buddhismus und Kultur des Gastlandes dürfte sich kaum finden
lassen. Schade. Doch wollen wir den Vorfall nutzen, um einmal locker und ohne Anspruch
auf Tiefgang einige (subjektive) Bemerkungen zur thailändisch-buddhistischen Realität zu
machen.
Das hiesige Wat Dhammavihara, der Umbau eines traditionsreichen hannoverschen Ausflugslokals, wird mit großzügiger Beteiligung des thailändischen Staates errichtet. Es dient
auch verwaltungstechnischen Zwecken, insbesondere der Betreuung der zahlreichen hier lebenden Thailänderinnen. Dass nicht nur im europäischen Ausland viel Geld in Klosterbauten
gesteckt wird, sollen einige Beispiele aus dem Nordosten Thailands zeigen:
Da wurde zunächst bei der Provinzhauptstadt Nong Khai im Wat Phra That, zeitgemäß auf
Betonfundament, eine neue Halle gebaut; ein geräumiger Neubau ist beim Wat Hin Mak
Peng direkt am Mekong entstanden; beim kleinen Dorf Banton erfreut das Wat Phra That
mit einem Neubau und das Vipassana-Meditationszentrum Wat Noen Phra Nao zeigt eine
großzügige Anlage. (s. Bilder)
Es ist wirklich nicht der Geist der alten Buddha-Lehre, der aus dem Bardo Tödol spricht. Mögen die Erlebnisse, die darin geschildert werden, hundertmal objektive Wirklichkeit sein, sie
besagen wenig oder nichts in Hinsicht auf das, worauf es er­kenntnisgemäß allein ankommt:
auf die Durchschauung der Nichtselbstheit (sowohl der eigenen, wie der Wesen überhaupt)
und der bedingten Entstehung alles Seienden, auch des Bewußtseins.
Es ergibt sich die Frage, ob die Bewohner der Tempelanlagen sich vorbildlich dem Studium
der Buddhalehre und der Meditation widmen. Natürlich muß man sich vor Verallgemeinerungen und Pauschalurteilen hüten. Doch fällt es auf, dass in den Zeitungen zunehmend von
Mißbrauch und Schwindel die Rede ist, beispielsweise von dem im Privatjet herumfliegenden Mönch (s.u. „Auch das noch“) Immerhin scheint die Genußsucht unter den Mönchen
schon so weit fortgeschritten zu sein, dass auf dem Tempelgelände des Wat Phra That unter
der Überschrift „Korruption“ Warntafeln aufgestellt wurden, die einen gefräßigen „Asketen“
zeigen (s. Bild). Freilich war mönchische Völlerei schon zu Lebzeiten Buddhas ein Ärgernis.
Für die Psychoanalyse mag der Bardo Tödol eine wahre Fundgrube aller mög­lichen seelischen Aspekte sein, aber dem, der zur Überwindung des Leidens auf dem heiligen, achtfachen Pfade, den der Erhabene verkündet und gelebt hat, zu gehen sich bemüht, kann er wenig
oder nichts bedeuten.
Die Mönche sind offensichtlich ein Spiegelbild der Gesellschaft, aus der sie kommen. Diese
Gesellschaft verkommt aber derzeit in einem Sumpf von Korruption und Rechtsbeugung.
Empörung verursacht gerade ein Sachverhalt, der den jungen Milliardenerben des „Red
Bull“- Getränks betrifft. Dieser hatte, mit überhöhter Geschwindigkeit und unter Drogenein-
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majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
Nach diesen Äußerlichkeiten sei der Blick noch
einmal auf den Seelenbalsam gerichtet, den eine
buddhistische Kultur anbietet. Doch auch hier
Warnung vor Völlerei betreibenden
schwindet einem das Lächeln, wenn man ErfahAsketen
rungen wie folgend geschildert macht: Bei einem
Familientreffen der thailändischen Gastfamilie in
einem kleinen Dorf fällt eine junge Frau auf, die verzagt in einer Ecke sitzt. Spätere Erkundigungen ergeben, dass die Frau an (epileptischen?) Anfällen leidet. Die lieben Dorfbewohner
führen das darauf zurück, dass sie – man hat ja schon mal vom „Karma“ gehört – in einem
früheren Leben eine Hexe gewesen sei, was sich nun in dieser Form zeige. Die arme Frau
wird deshalb von den dörflichen Aktivitäten ausgeschlossen und selbst die Teilnahme an der
Verbrennung einer ehemaligen Schulfreundin wird verboten. Von Hilfe seitens des nahegelegenen Klosters ist nichts bekannt.
Schließen wir mit dem subjektiven Eindruck, dass in Thailand Staat und Mäzene großzügige
Tempelbauten ermöglichen, während vom Mönchsleben weniger positiv berichtet werden
kann. Letzteres mag der Grund sein, dass selbst in diesem Theravadaland eine buddhistische
Sekte Zulauf hat, die sich von ihrem monastischen Anhang getrennt hat und als Laienbewegung fungiert: Die auf den Japaner Nichiren zurückgehende Soka Gakkai (s. DMW 3/2011).
Und was die Bleichheit betrifft, so müssen wir akzeptieren, wenn der sonnige Mai demnächst
wieder ans Fenster klopft, dass wir unsere Ärmel hochkrempeln, während unsere thailändischen Gefährtinnen ihre langärmeligen Pullis aus dem Schrank holen.
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Neuer Tempel Wat Hin Mak Peng
Psychologen erklären die Aggression Europäern gegenüber mit einem Minderwertigkeitskomplex. Die
Europäer haben die helle Haut, nach der die Thais
(und nicht nur diese!) unbewußt oder offen streben.
Bräunung gilt als banausisch und ganz Thailand jubelt, wenn es eine leicht gebräunte Landestochter
gleichwohl in die Spitzengruppe der internationalen
Models schafft. In den Geschäften werden Bleichmittel angeboten, die oftmals zu bösen Hautschäden führen. Schaut man sich die Bleichmittel genauer an so
stellt man häufig fest, dass die Herstellerfirma (z.B.
Nivea) bei uns in Europa Bräunungsmittel an den
Mann bzw. die Frau bringt. Jedem das Seine.
Neuer Tempel Waldkloster Wat Pa Si Scom Put
Ein weiteres Ärgernis ist neuerdings der Rassismus. Zunehmend werden Europäer angegriffen, insbesondere, wenn sie in Begleitung von Thailänderinnen sind. Der Rassendünkel
verwundert nicht, schwärmt doch schon die thailändische Nationalhymne, Thailand sei „die
Verkörperung allen Blutes und Fleisches der thailändischen Rasse“. Allerdings müssen wir
einräumen, dass die Nationalhymne vor mehr als 100 Jahren gereimt wurde – von einem
gebürtigen Deutschen. Dennoch zeigt der Rassismus auch heute seine Folgen. So ist die älteste Tochter des Königs, die eigentlich Thronfolgerin wäre, von allen Aufgaben suspendiert,
weil sie sich bei ihrem Studienaufenthalt in den USA in
einen Afroamerikaner verliebte.
Tempelneubau Wat Phra That
fluß seinen Ferrari fahrend, einen Polizisten getötet. Ihm gelingt es aber immer wieder, sich
trickreich polizeilicher Festnahme zu erwehren.
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Dukkha
Dukkha-Gefühl und universelle dukkha-Natur
von Agganyani
Vorwort
Nach meinen Beobachtungen der letzten Zeit scheint einigen – insbesondere westlichen und
deutschen – Buddhisten, sogar „Funktionären“ und Dhamma- bzw. Dharma-Lehrern, das
Erkennen der vollen Bedeutung von „dukkha“ eine Herausforderung zu sein. Artikel, Thesen
und Antithesen kursieren und lösen mehr oder weniger Diskussionen aus, die jedoch die
vollständige Bedeutung nicht hinreichend klären.
Mit wenig hilfreichen Argumenten, wie „ein Tisch kann nicht leiden, deshalb ist Leiden
(dukkha) nicht universell“, wird versucht, dukkha zu verstehen oder in die banale Unbedeutsamkeit zu verschieben. Auch die Vier Edlen Wahrheiten, bekannt als Essenz der BuddhaLehre, in der die erste Wahrheit von dukkha der wesentliche Ausgangspunkt zur Befreiung
ist, werden missverstanden. Das „Buddhistische Bekenntnis“, ein großes Vermächtnis der
DBU, wird in seinem Wert und Inhalt von einigen Buddhisten der sogenannten Moderne
nicht mehr in seiner Tiefe erfasst.
Aber es gibt auch Menschen mit echtem, tieferem Interesse an der vollständigen Befreiungslehre des Buddha – die auf Nibbāna ausgerichtet ist – die aus der Erkenntnis von dukkha,
dessen Ursache, der Befreiung von dukkha und dem Weg dazu besteht. Und dafür werden
keine Anleihen aus der westlichen Philosophie und Psychologie oder christlichen Mystik
benötigt, die einem tiefen Verständnis sogar eher hinderlich sind.
Franz-Johannes Litsch erkannte eine wesentliche Ursache für viele Missverständnisse des
Buddhismus in dessen Vermischung mit westlichen Anschauungen und Philosophien, die
– in meinen Worten – viele von uns nicht mehr „frei“ denken und der Wirklichkeit gemäß
erkennen lassen. (Siehe http://www.buddhanetz.org/aktuell/daseinsmerkmale.pdf)
Um speziell der Frage dukkha exakt nachzugehen, dachte ich mir, wäre es vielleicht nützlich,
umfassend und möglichst objektiv einen eher wissenschaftlichen Artikel über dukkha aus
der klassischen Theravāda-Sicht zu schreiben. Ich hoffe, damit Fehl-Information auszuräumen bzw. Halbwahrheiten zu vervollständigen, zu einem tieferen Verständnis des BuddhaDhamma beizutragen und vielleicht sogar zur Intensivierung der eigenen Praxis anzuregen,
um selbst dukkha vollständig zu erkennen, zu durchdringen und letztlich Leiden zu beenden.
Agganyani, im Juni/Juli 2013
Dukkha
Dukkha-Gefühl und universelle dukkha-Natur
Die weitreichende Bedeutung des Begriffs „dukkha“ (Pāḷi; in Sanskrit: duḥkha) ist wichtig
zu verstehen. Der Begriff kommt sehr häufig in den Lehren des Buddha vor und es gibt keimajjhimâ - patipadâ 1 - 2014
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ne eindeutige Übersetzung ins Deutsche oder überhaupt in eine westliche Sprache, die der
Bedeutung in den verschiedenen Zusammenhängen gerecht wird. Übliche und auch je nach
Kontext richtige Übersetzungen sind:
Leiden, Unzulänglichkeit, Unvollkommenheit, unbefriedigende Natur, Kummer, Leid,
Elend, Übel, Ungemacht, Plage, Pein, Unbehagen, Unangenehmes, Schmerz, Stress, Problem (Substantiv);
Leidvoll, leidhaft, leidbehaftet, leidig, unbefriedigend, unzulänglich, unvollkommen, unangenehm, schmerzhaft, stressig (Adjektiv).
Dass dukkha etymologisch von verschieden Pāḷi-Worten hergeleitet werden kann, macht die
Sache auch nicht unbedingt einfacher.
du, dur = schlecht, schwierig, wertlos, elend, abstoßend, abscheulich, gefahrvoll
khamati = ertragen, dulden, erdulden
=
> dukkha = schwer zu ertragen (Gefühl)
dukkhayati = Leiden bringend, zu Leiden führend
(„Es bringt Leiden, also wird es ‚Leiden‘ genannt“.)
kha = Leerheit (von Beständigkeit, Schönheit, Vergnügen, Selbst), leerer Raum
=
> dukkha = abscheuliche Leere, wertlose Leerheit
= Radnabe
kha =
> dukkha = schlechte Radnabe (-> gehemmte, unbefriedigende Fahrt)
vedhā = auf zwei Arten
khaṇati = graben, ausgraben, brennen, zerstören, ausreißen, vernichten
khaṇa = Augenblick, Submomente (Entstehung, Existenz, Auflösung)
Paṭisambhidāmagga (I, 19):
„Es ist direkt zu erkennen, dass Entstehen Leiden (dukkha) ist;
Es ist direkt zu erkennen, dass Existenz (das Vorkommen) Leiden ist.
Es ist direkt zu erkennen, dass Nicht-Entstehen Glück (sukha) ist;
Es ist direkt zu erkennen, dass Nicht-Existenz Glück ist.“
Dukkha als Gefühl
Der Buddha nennt verschiedene Arten oder Qualitäten von Gefühl oder Empfindung
(vedanā). Im berühmten Satipaṭṭhāna-Sutta [D 22, M 10], der Lehrrede von den Grundlagen
der Achtsamkeit, werden im Kapitel Betrachtung der Gefühle (Vedanānupassanā) zuerst drei
Arten von Gefühle unterschieden:
Sukha – dukkha – adukkhamasukha
Angenehm / freudig – unangenehm / leidig – und weder-freudig-noch-leidig / neutral.
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majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
Diese drei Gefühle können nach der Satipaṭṭhāna-Methode weiterhin nach weltlich (sāmisa)
und nicht-weltlich (nirāmisa) klassifiziert werden, so dass insgesamt letztlich neun Arten
von Gefühlen betrachtet und praktiziert werden. Interessant ist, dass hier nicht unterschieden
wird, ob das Gefühl körperlicher oder geistiger Art ist.
Nun könnte sich die Frage ergeben: Wer leidet?
Nach der konventionellen Wahrheit würde man wohl ganz richtig antworten, ein Lebewesen.
Auf der höheren, über Konzepte hinausgehenden Ebene der letztendlichen Wirklichkeit findet man jedoch kein Lebewesen, kein Ich, du, er, sie, es – kein atta, nur anatta. Also ist da
in Wirklichkeit niemand, der leidet. Daraus könnte nun gefolgert werden, dass es gar kein
Leiden (dukkha) gibt. Also sind wir schon längst im Nibbāna angekommen, der Leidfreiheit?
Aber wenn es das „wir“ ja auch nicht gibt...?
So einfach ist es nun auch wieder nicht. Leiden als unangenehmes Gefühl (dukkha vedanā)
entsteht aufgrund von Bedingungen, die ihrerseits wieder vielfältig bedingt sind. Eine wichtige Bedingung ist der physische oder geistige Kontakt der Körpersinne bzw. des Geistes mit
einem unerwünschten Objekt. Dieses Leiden folgt seiner eigenen Gesetzmäßigkeit, nicht
unseren Vorstellungen und Wünschen.
Dukkha vedanā ist real, ist wirklich. Als Geistesfaktor taucht es da auf, wo Geist ist, wo Bewusstsein ist bzw. richtiger ausgedrückt „fließt“, nämlich im Bewusstseinsstrom. Erst wenn
dieser im endgültigen Nibbāna erlischt, gibt es auch kein dukkha vedanā mehr. Das ist dann
das „Verlöschen der Daseinsgruppen“ (khandha-Nibbāna) bzw. „Verlöschen ohne Rest“
(anupādisesa Nibbāna).
Schmerzen erfahren werden, und sie deshalb auch gar keinen Körpersinn (kāya-pasāda) haben. Dukkha-vedanā, wie körperliche Schmerzen, haben auch die Arahats und Buddhas noch
– nur nehmen sie es gelassen und leiden geistig nicht daran.
Geistig unangenehmes Gefühl (domanassa vedanā), also rein geistiges Leiden, kommt immer im aversiven Geist vor, d.h. verbunden mit Bewusstsein wurzelnd in Hass. Geistiges
Leiden kann als Folge von körperlichem Leiden entstehen, aber es kann auch z.B. durch
schlechte Nachrichten, die man hört oder sieht, entstehen, und sich als Sorge, Ärger, Angst
usw. äußern. Diese Art von dukkha überwindet derjenige, der Nibbāna erlangt, und zwar auf
der 3. Stufe der Heiligkeit, sobald er Nichtwiederkehrer (Anāgāmi) wird, d.h. noch bevor
alle Geistesbefleckungen (kilesas) und Fesseln (saṃyojanas) abgelegt sind und er als Arahat
kilesa-Nibbāna erlangt, das endgültige, irreversible Verlöschen der Geistesbefleckungen. Da
die Daseinsgruppen (khandhas) im Arahat aber noch existieren, wird dies auch „sa’upādisesa
Nibbāna“ genannt, Verlöschen mit einem Rest.
Dukkha in den vier Edlen Wahrheiten
In allen vier Edlen Wahrheiten, die als die Essenz der buddhistischen Lehre angesehen werden, geht es um dukkha.
Es sind die Wahrheiten
(1) von dukkha
(2) von der Ursache des dukkha
(3) vom Ende des dukkha
Weitere Klassifizierung von unangenehmem Gefühl
(4) vom Weg, der zum Ende von dukkha führt (der mittlere Weg und edle
achtfache Pfad)
An anderen Stellen des Pāḷi-Kanons wird Gefühl zweifach, dreifach, fünffach, sechsfach,
18-fach, 36-fach oder gar 108-fach klassifiziert [siehe insbesondere Samyutta Nikaya,
Vedanāsaṃyutta, z.B. Atthasata Sutta, S 36.22].
Im Dhammacakkappavatana Sutta, der 1. Lehrrede des Buddha [S 56.11], in der er bereits die
vier Wahrheiten gelehrt hat, wird die erste edle Wahrheit wie folgt definiert:
Wichtig für uns ist die Fünfer-Klassifizierung von Gefühl, in der in Betracht gezogen wird,
ob das Gefühl körperlicher oder geistiger Natur ist:
Sukha – somanassa – dukkha – domanassa - upekkhā
Körperlich angenehm – geistig angenehm (freudig) – körperlich unangenehm (schmerzhaft)
– geistig unangenehm (leidig) – neutral
Ein körperlich unangenehmes Gefühl (dukkha vedanā) kommt nur verbunden mit KörperBewusstsein (kāyaviññāṇa) vor, das ein karmisch resultierendes Bewusstsein (vipāka-citta)
ist. Diese Art von dukkha kommt also nur in Lebewesen vor, nicht in unbelebter Materie
oder Dingen. Man spricht ja auch von „fühlenden Wesen“, hier Lebewesen mit Geist und
Körper. Dukkha-vedanā kann also in Menschen, Tieren usw. vorkommen und erfahren werden, nicht aber im Reich der immateriellen Brahmas (Arūpa-Brahmas), die keinen Körper
haben, und auch nicht im Reich der Asaññasattas, die zwar karmisch entstanden sind, aber
in dieser Existenz keinen Geist haben, also weder Bewusstsein noch Gefühl. Darüber hinaus
ist dukkha-vedanā auch nicht bei den feinkörperlichen Rūpa-Brahmas möglich, da sie das
karmische Produkt von feinstofflichen Vertiefungen (rūpa-jhānas) sind, in denen keinerlei
majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
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Dukkhaṃ ariya saccaṃ
Die edle Wahrheit vom Leiden
jāti pi dukkhā
Geburt ist Leiden
jarā pi dukkhā
Altern ist Leiden
vyādhi pi dukkho
Krankheit ist Leiden
maraṇaṃ pi dukkhaṃ
Tod ist Leiden
appiyehi sampayogo dukkho
Zusammensein mit Unliebem ist Leiden
piyehi vippayogo dukkho
Getrenntsein von Liebem ist Leiden
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majjhimâ - patipadâ 1 - 2014
saṃkhittena
pañc’upādānakkhandhā dukkhā
kurz, die fünf Anhaftungsgruppen sind
Leiden.
Mit den sechs ersten Definitionen erklärt der Buddha verschiedene, ganz offensichtliche Arten von Leiden mit konventionellen Begriffen. Die siebte Definition dagegen ist noch viel
weitreichender, weil sie all Gruppen unseres Daseins enthält – hier bedient sich der Buddha
Begriffen, die die letztendliche Wirklichkeit beschreiben, oder anders ausgedrückt, alles was
unseren Geist und Körper (nāma-rūpa) ausmacht und direkt intuitiv erfahrbar ist.
Diese Wahrheit von dukkha ist zuerst einmal zu erkennen, zu durchschauen, zu akzeptieren.
Man muss ein Problem schließlich erst einmal als solches erkennen, bevor man eine Lösung
sucht und finden kann. Nur dann kann man weitergehen, nämlich auch die Ursache dieses
dukkha herausfinden, die Begehren (taṇhā) ist (2. Wahrheit), und durch Gehen des Weges
(4. Wahrheit), d.h. Praktizieren, wird man diese Ursache auflösen können, so dass auch die
Wirkung (1. Wahrheit) beendet wird und ein Zustand von Leidfreiheit (3. Wahrheit) erreicht
oder verwirklicht wird.
Es heißt, dass in der Erleuchtung alle vier Edlen Wahrheiten zur gleichen Zeit in ihrer wahren
Bedeutung durchdrungen werden [Pts. I, 565]. Für die erste Edle Wahrheit versteht man vollständig: „Leiden hat die Bedeutung von Bedrückung/Unterdrückung, von etwas Geschaffenem/Geformten, von Qual/Verbrennen, von Veränderlichkeit.“
Treffen der Theravada AG in Bonn
Von Michael Funk
Vom 30.8.-1.9. fand das zweite Treffen der Theravada AG 2013 im Haus Siddharta in BonnBad Godesberg statt. Vierzehn meist langjährig Aktive nahmen teil. Das Haus liegt sehr ruhig
und wurde liebevoll eingerichtet. Der Garten vermittelte den Eindruck eines kleinen Parks.
Nach der Vorstellungsrunde, in der über die jüngsten Aktivitäten aus den eigenen Gruppen
berichtet wurde, fasste Michael Schmidt die Schwerpunkte der letzten Ratssitzungen
zusammen. Für uns war die Feststellung neu und wichtig, dass der auf der MV im April
gefasste Beschluss, den Antrag auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts
ruhen zu lassen, unzulässig war.
Zentrales Thema für den gesamten Samstag war die theoretische Einführung zum Thema
Vipassana von Christina Garbe, die eine versierte Meditationslehrerin in der Tradition von
Pa Auk Sayadaw ist. Wörtlich übersetzt heißt Vipassana spezielles Sehen, gemeint ist damit
die untersuchende und überwindende Durchschauung aller Phänomene, weshalb sie im
Deutschen sowohl Klarblicks- als auch Einsichtsmeditation genannt wird. Diese Meditation
gibt es nur im Buddhismus und nur sie führt zur vollständigen Befreiung vom Leiden.
Dukkha in der Lehre des Bedingten Entstehens (Paṭiccasamuppāda)
In der Lehre des Bedingten Entstehens (Paṭiccasamuppāda) werden Ursachen bzw. Bedingungen und Wirkungen bzw. Bedingtes noch genauer erklärt.
Wegen der Länge des Beitrags folgt die Fortsetzung im nächsten Heft!
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Der Unterschied zur Samatha-Meditation ist der, dass mit Samatha zwar Geistesruhe und
übernatürliche Kräfte entwickelt werden können, aber die Triebe nur unterdrückt werden;
wohingegen die Triebe durch Vipassana zunächst geschwächt und letztendlich überwunden
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werden.
Der Einstieg in die Vipassana-Meditation kann sowohl direkt durch tiefe, konzentrierte
Meditation, als auch indirekt über die Jhanas erfolgen. Wichtig ist zunächst die 7-stufige
geistige Reinigung mit dem Ziel der Entwicklung der 10 Vollkommenheiten (Großzügigkeit,
Ethik, Entsagung, Weisheit, Energie, Nachsicht, Wahrhaftigkeit, Entschluss, Güte,
Gleichmut).
Nyanatiloka
Führer durch den Abhidhamma-Pitaka
Kern der Vipassana-Meditation sind die 16 Stufen der Einsicht. Von diesen sind die ersten
beiden Stufen Vorstufen, in denen die Natur von Materie und Geist erfahren und verstanden
wird. Die letzten vier Stufen haben keine Daseinsformationen mehr zum Gegenstand,
sondern betreffen das überweltliche Bewusstsein mit Nibbana als Objekt.
Buchrezension von Agganyani
Eine Übersicht über die philosophischen Sammlungen des
buddhistischen PaIi-Kanon nebst einem Essay zum PaticcaSamuppada
Am Sonntag wurden noch weitere Punkte wie z.B. Projekte und die Positionierung der
Theravada-AG zum zeitgemäßen Buddhismus besprochen:
Die beiden Buchprojekte (Nyanarama – 7 Betrachtungen der Einsicht und Schmidt –
Zeremonien und Rituale) sind abgeschlossen, d.h. liegen nun gedruckt vor und können
abgerufen werden. Das buddhistische Ratespiel ist weiter fortgeschritten und Details zur
grafischen und inhaltlichen Gestaltung (Hinzufügen von Erläuterungen) wurden festgelegt.
Raimar Koloska zeigte mit seinem Vortrag „Zeitkonformer vs. zeitloser Buddhismus“,
dass ein tiefes Verständnis des Buddhismus nur dann erreicht werden kann, wenn man
sich die zeitlosen Botschaften des Buddha bewusst macht und sich nicht durch Moden und
Neuschöpfungen beirren lässt.
Das nächste Treffen findet voraussichtlich am 28.-30.3.14 in der DBU-Geschäftsstelle
München statt. Dafür wurden verschiedene mögliche Themen wie z.B. Satipatthana-Sutta oder
Dukkha genannt. Auf dem nächsten Treffen wird Agganyani zum Thema Dukkha (Leiden,
Unzulänglichkeit) referieren und mit verschiedenen, themenbezogenen Kontemplationen in
die Meditationspraxis einführen.
- --
Das Zentrum ist in der Regel nur während der Veranstaltungen besetzt.
Außerdem: Sprechzeit jeden Freitag von 17:00 - 18.30 Uhr !
Korrektur
(Theravada-) Buddhisten bekennen sich und sprechen
vom Tipitaka, dem Dreikorb oder den drei Sammlungen
des Palikanons. Aber, Hand aufs Herz, wer kennt schon
den Abhidhamma-Pitaka? Zu Unrecht als Scholastik
abgewertet, stellt er systematisch, abstrakt und vollständig
das Erfahrungs- und Einsichtswissen des Buddha dar,
das auch ein ernsthaft Meditierender nachvollziehen und
genauso praktizieren, sehen und erleben kann. Aber das
Mammutwerk der sieben Abhidhamma-Pitaka Bücher,
etwa 6000 Seiten im Original, liest sich und erschließt sich
einem schwer - erfreulich also ein knapper Führer für einen
guten Überblick über die Quintessenz der einzelnen Werke,
der vielleicht auch den ein oder anderen zur weiteren Beschäftigung und Praxis inspiriert.
Beim vorliegenden Werk handelt es sich um eine Rückübersetzung von Nyanatilokas weltweit
bekanntem „Guide through the Abhidhamma-Pitaka“ (Erstauflage 1938) ins Deutsche von
Dr. Julian Braun, der versucht hat, möglichst nahe an der englischen Vorlage zu bleiben und
die auch sonst von Nyanatiloka gebrauchten deutschen Begriffe zu verwenden. So glaubt
man denn beim Lesen fast schon, den längst verstorben Ehrwürdigen Nyanatiloka vor sich zu
sehen, den ersten deutschen Mönch und einen großartigen Abhidhamma-Kenner.
Michael Zeh Verlag 2013,
http://www.zeh-verlag.de
Hardcover, 178 Seiten
ISBN 978-3-937972-21-3
Euro 39,90
In Heft 3/2013 haben sich in der Buchrezension von Willfred Hartig auf Seite 28 Fehler
eingeschlichen, die wir zu entschuldigen bitten: Es muss heißen „Hölderlin“ (statt
Hölderlein) und der Buddhismus wird als „atheistisch“ (statt theistisch) bezeichnet.
Die Redaktion
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Hellmuth Hecker,
Leuchte der ursprünglichen Buddha-Lehre (Adi-Theravada), zum
90. Geburtstag und zum 65. Jahre seiner Lehrzugehörigkeit
Von Willfred Hartig (AFBGF)
als Ratsmitglied der DBU, aber auch als Historiker des deutschsprachigen Buddhismus im 20.
Jh., als bedeutender Pali-Übersetzer (hier im geistigen Bunde mit K. E. Neumann, P. Dahlke, K.
Seidenstücker, Nyanatiloka und Nyanaponika), als Mystosoph und Religionsphilosoph durch
seine konfessionsübergreifende Darstellung einer Internationale der Mystiker und schließlich
neben seinem Hauptwerk (s. o.) als Redaktor seines fünfbändigen, noch unveröffentlichten
Werkes „Pali. Systematisches Wörterbuch der Existenz (nebst Konkordanz)“ von 1993.
Nicht zu vergessen seinen eindrucksvollen Dialog mit Martin Heidegger (1889-1976), dem
bedeutendsten deutschen Denker des 20. Jhs., aus dem dann unser Gemeinschaftswerk über
Buddha, Heidegger und den Ost-West-Dialog des Denkens im 20. Jh. hervorging. So hat sich
Hellmuth Hecker, mein buddhistischer Uralt-Freund (seit 1950), durch seinen unglaublichen,
bienenfleißigen, geradezu heiligen Arbeitseifer – gleichsam fast wie ein buddhistischer
„uomo universale“ – zu allen wichtigen Lehrthemen geäußert und sich dadurch unvergesslich
eingeschrieben in die Geschichte unseres deutschsprachigen Buddhismus. Er erklomm damit
die höchsten Stufen buddhistischer Einsicht. Respekt!
Angesichts dieser Verdienste wünschen wir unserem Doppel-Jubilar auf der Schwelle zu
seinem 10. Lebensjahrzehnt für die vor ihm liegende Lebenszeit alles erdenklich Gute auf
dem Heilsweg und weiteren Fortschritt in der stillen, tief sinnenden Durchdringung der
ursprünglichen Buddha-Lehre. Und angesichts dessen müssen wir alle uns darum hier ganz
ernsthaft fragen: Hat nicht Hellmuth Hecker eben kraft seines unentwegten Wirkens für die
ursprüngliche Buddhalehre – von der Mehrzahl unserer Freunde unbemerkt – möglicherweise
den Zustand eines durch Wahrheitswissen Erlösten (prajna-vimuktin) erlangt?
Der Jubilar mit seiner Ehrenurkunde der DBU
Am 12. Oktober 2013 beging Hellmuth Hecker, promovierter Volljurist und emeritierter
Privatdozent für internationales Recht (Univ. Hamburg), an seinem Geburts- und Wirkensort
Hamburg, wenn auch vom Alter gezeichnet, so doch geistig klar und rege, in kleinem Kreise
seinen 90. Geburtstag. Dazu noch nachträglich unsere herzlichen Glückwünsche!
Seit 1948 nach seinem Beitritt zum berühmten Kreis von Paul Debes (eigtl. Paul de Béze) in
Hamburg-Ahrensburg zeigte er unablässig Flagge nicht etwa für einen epigonalen Ableger,
sondern für den ursprünglichen Kern der Buddha-Lehre. (Dabei konnte er 1950 u.a. auch
den Vf. für diese gewinnen.) Eindrucksvolle Zeugnisse dieses unermüdlichen Bemühens
sind seine weit über 50 Bücher und Broschüren (darunter sein Hauptwerk „Der Heilsweg
des Erwachten“, s. Rez. DMW 3/2013), mehrere wichtige Übersetzungen aus dem Pali
sowie eine Vielzahl von Aufsätzen und Artikeln auf deutsch und auf englisch, aber auch
zahlreiche Vorträge und Seminare. Sodann seine jahrzehntelange Mitarbeit an Paul Debes‘
„Buddhistischem Seminar“ und dessen Haus-Postille „Wissen und Wandel“. Er wurde
dadurch nach und später neben Paul Debes zu dessen ebenbürtigen Stellvertreter und
Lehrnachfolger der ursprünglichen Buddha-Lehre (Adi-Theravada) im gesamten deutschen
Sprach- und Kulturraum. Wegen dieser überragenden Verdienste verlieh und überreichte ihm
die DBU nunmehr auch die Ehrenmitgliedschaft. Auch dazu unsere herzliche Gratulation!
Zudem beging unser Grand Old Man dieses Jahr ein weiteres Jubiläum, nämlich seine
65jährige Zugehörigkeit zur Buddha-Lehre (1948-2013). Rückblickend machte er sich in
all diesen Jahren einen ganz bedeutenden Namen durch sein vielfältiges Wirken für die
buddhistische Bewegung: als einzig überlebendes der sieben Gründungsmitglieder der BGH,
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Rückblick auf BBH-Jubiläumsfeier am 19. Oktober 2013
von Rother Baumert
Fotos: Hanna Woitzik
Vom dezimierten Vorstand mehr oder weniger improvisiert, fand unsere denkwürdige
Jubiläumsfeier doch erstaunlichen Zulauf und vielseitigen Zuspruch. Nicht zuletzt war es
einer (zunächst irreführenden) Zeitungsmeldung zu verdanken, dass wir einen unerwarteten
Ansturm von Besuchern erleben durften. Freudige Begrüßungsszenen auch mit weither
angereisten lieben Dharmafreunden verhinderten schon den Programmplan einzuhalten.
Zeitweise über fünfzig Besucher und Gäste erforderten vom umsichtigen kleinen Festkomitee
nicht nur logistische Flexibilität und Kommunikationsfreude, sondern man erfuhr auch
mal wieder selten gewordene, aufmunternde Resonanz. Zumindest an diesem Tag konnten
ungewohnte Probleme unseres dafür zu beengten Zentrums mit viel Geschick gemeistert
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werden.
Mit gedämpften Erwartungen fast wie im Taumel dieser Woge liebenswürdiger Gäste eröffnete
Rother Baumert den feierlichen Ablauf dieses besonderen Jahrestages. Nach wochenlanger
Überlastung nur mit wenigen Stichworten eine Chronik des BBH improvisierend, ließ
er sich nicht nehmen, auch nachhaltige Erinnerungen Anwesender und eingetroffene
Glückwunschadressen im fast einstündigen Rückblick auf die bewegte Geschichte unserer
Gemeinschaft seit 1963 einzubinden - jedenfalls kam keine Langeweile auf, wie aus
spontanem Feedback geschlossen werden konnte. Immerhin praktizieren wir schon exakt die
halbe Dauer seit der Gründung, nämlich seit unserem Umzug vom Gartenhaus im Oktober
1988, hier im bewährten Zentrum der Drostestraße 8 nahe der attraktiven Lister Meile.
Anschließend zelebrierte unser Vorstandsmitglied Rajah Wirasekara eine auf Mitgefühl
und Weisheit gerichtete buddhistische Andacht in traditioneller Form seiner Heimat Sri
Lankas. Einige Minuten meditativer Stille bereicherten sodann auch Newcomer mit ersten
Erfahrungen in atmungsbewusster Entspannung, Loslassen und absichtsloser Achtsamkeit
im fließenden Hier und Jetzt. Erste heilsame Wirkungen erfuhren wir schon beim wortlosen
Nachspüren innerer Prozesse.
Einleitend wurden verschiedene Gündungsdokumente und denkwürdige Passagen aus der
ersten Satzung des damaligen ‚Buddhistischen Arbeitskreises Hannover‘ zitiert. Schon
von Anfang an war vorgesehen, das buddhistische Gedankengut traditionsübergreifend für
jeden Interessenten bekanntzumachen und zu vertiefen, also auch meditativ sich dieser
Weisheitslehre zu öffnen, um heilsame Erfahrungen über Worte und Intellekt hinaus zu
ermöglichen und im täglichen Leben umsetzen zu können. Seither wurde Buddhas Lehre auf
verschiedenen Wegen angeboten und gepflegt - durch Höhen und Tiefen unserer bewegten
50-jährigen Geschichte. Später basierte darauf ein bis heute fruchtbarer Schwerpunkt im
Theravada. Weitere unvergessliche Ereignisse und Episoden der wechselvollen Geschichte
des Vereins wurden aus dem Stegreif aneinandergereiht und lösten nicht nur bei den wenigen
verbliebenen Zeitzeugen noch anregende Erinnerungen und auffrischenden Gesprächsstoff
aus.
Foto: Rajah Wirasekara bereitet die Puja vor und erklärt die einzelnen Phasen einschl.
Beteiligung aller teilnehmenden Gäste.
Blühende 50Jahre BBH
Foto: Aus Originaldokumenten der Gründungsversammlung vom 19. Oktober 1963 wird
hier dem aufmerksamen Publikum die Entstehungsphase unseres Vereins wieder anschaulich
gemacht: Neun Gründungsmitglieder wählten damals einen sechsköpfigen Vorstand mit
Klaus Kasten als erstem Vorsitzenden.
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Danach konnte erst der angekündigte, etwas verschobene Festvortag von Zen-Meisterin
Dagmar Doko Waskönig zum Thema „Buddhistische Spiritualität“ beginnen, womit nochmal
erhöhte Aufmerksamkeit geweckt war. Die Referentin begann mit einer Gegenüberstellung
buddh. und christl. Spiritualität, wie sie die Räume bestimmt, wenn eine Buddha-Statue oder
ein Kreuz im Zentrum der Praxis steht. Desweiteren wurde auf die Hauptaspekte des BuddhaWeges, nämlich Gelassenheit, Friedfertigkeit sowie Selbstverantwortlichkeit für das eigene
Handeln eingegangen, die Systematik des Übungsweges und die Vielfalt der Methoden
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in den Übungsfeldern Ethik, Sammlung und durchdringendes Erkennen behandelt. Der
abgerundete Vortrag mündete in die Wirksamkeit meditativer Methoden bis hin zum Weg
der Erleuchtung, zum Erwachen. Weitergehende Fragen zeugten vom geweckten Interesse
an diesem unvermindert aktuellen Themenkreis.
Freudige Begrüßung
nahestehender
Freunde
aus anderen
Gemeinschaften
in regelmäßiger
Kooperation.
Aufmerksames
Publikum aus
nah und fern
lauscht dem
Festagsprogramm
im überfüllten
Vortragsraum
Zum Foto: Zen-Meisterin Dagmar Doko Waskönig stellt grundlegende Aspekte buddhistischer
Spiritualität vor.
Solange blieb das reichhaltige Buffet unberührt - liebevoll von Helga Hoffman, Malkanthi
Wirasekara und Hanna Woitzik organisiert und geschmackvoll dargeboten -, wurde dann
aber im aufgelockerten Gedanken- und Erfahrungsaustausch bis in den späten Abend hinein
begeistert aufgenommen, allseits bewundert und dankbar genossen - mit verlockenden
Spezialitäten aus verschiedenen Kulturen stilvoll zusammengestellt. Allen Spendern und
Helfern unseren herzlichen Dank!
Alle waren sich wohl einig: Angesichts der leidigen Voraussetzungen in unserer gegenwärtigen
Notlage eine unerwartet gelungene Veranstaltung! - und wie weiter???
Es braucht nicht befürchtet zu werden,
dass Gewöhnung an das Innehalten vor einer Betätigung
jede spontane Äußerung wertvoller Art ausschalten oder lähmen wird.
Im Gegenteil, das Innehalten selber
wird durch Übung zu einem spontanen Vorgang werden
und einen geistigen Auswahlmechanismus ermöglichen,
der mit immer größerer Sicherheit und Reaktionsgeschwindigkeit
das als unheilsam Erkannte ausschließt.
Nyanaponika
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Aufgelockerte,
freudige
Kontaktvielfalt
zwischen
charmanten
Mitgliedern und
verehrten Gästen
am nachhaltigen
Jubiläumsbuffet
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Programm und Einladung - Fortsetzung
Auch das noch...
Nachrichten aus den Religionen und ihrem Umfeld
Buddha-Statue in Mekong
Bei niedrigem Wasserstand wurden im Mekong-Fluss im Bezirk Chiang Saen Überreste einer
vermutlich jahrhunderte­alten Buddha-Statue und meh­rere buddhistische Amulette entdeckt
und geborgen. Die Arbeiter benötigten schwere Maschinen, um die zwischen sechs und
sieben Meter hohe Statue zu bergen, deren Füße jedoch fehlten. Die Anwohner vermuten,
dass das riesige Bud­dha-Abbild zu einem Tempel gehörte, der sich vor hunder­ten Jahren auf
einer Insel im Mekong befand. Thongrit Luangkhote, ein Archäologe aus Laos, erldärte nach
einer ersten Untersuchung, dass es sich ohne das Vorhandensein der Füße der Statue schwie­
rig gestalte, das genaue Alter des Buddhas zu bestimmen. (Farang 14/2013)
21. -23.03
Das Geistestraining in 7 Punkten
Fr 19.00 h
bis
So 14.30 h
Seminarreihe mit Lama Yeshe Sangmo und Fortsetzung vom 25.-27.04. mit
Lama Drime Öser
Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V.
Ort: Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6, 30519 Hannover
Informationen: www.choeling.de ; Teilnehmergebühr: € 50
Anmeldung unter Asava Neumann, Tel. 0511-:8793860
oder [email protected]
23.03.
Sonntag
10-16 h
Buddhistischer Sonntag mit Wolfgang Krohn, Hamburg
Thema: „Alte Weisheit - neue Wege“ - Die Buddha-Lehre in der heutigen
Zeit. Meditationstag - Vortrag, Gespräche und Körperübungen.
Bitte leichte, lockere Kleidung und etwas zum gemeinsamen Mittagessen
mitbringen Tee wird gereicht - Empfohlener Beitrag: 20 € - bitte anmelden!
30.03.
Sonntag
11-18 h
Compassion (Mitgefühl)
Seminar mit Andrew Warr (Englisch mit deutscher Übersetzung)
Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V. mit Rigpa e.V.
Ort: Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6, 30519 Hannover
Informationen: www.choeling.de; Teilnahmegebühr: voraussichtlich 20 bis30
€. Anmeldung unter:Marc Harney, Tel. 017185 84852, [email protected]
30.03.
Tee - Nachmittag Buddhismus
Sonntag
wie am 26.01.
05.04.
Samstag
10-17 h
Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen
Meditative Übungen in Stille und Bewegung, geleitet von Johannes Dombrowski. Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen.
Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden.
12.04.
Samstag
10-17 h
Tag der Achtsamkeit - in der Tradition von Thich Nhat Hanh
Meditation, Inspiration, Austausch mit Jan-Michael Ehrhardt, Friedenshof
Für unser gemeinsames vegetarisches Mittagsbuffet bitte etwas mitbringen.
Teilnahme auf Spendenbasis (Dana) - bitte rechtzeitig anmelden
27.04.
Sonntag
Tee - Nachmittag Buddhismus
wie am 26.01.
„Allah“ ist muslimisch
Das Wort „Allah“ darf in Malaysia auch künftig nur für den muslimischen Gott und nur
von Muslimen verwendet werden. das Berufungsgericht in Kuala Lumpur bestätigte am
Montag ein Verbot der Regierung, die Bezeichnung „Allah“ auch in anderen Religionen zu
verwenden. Das Urteil wurde damit begründet, eine allgemeinere Verwendung des Begriffs
könne zu Verwirrung führen. Die katholische Kirche sieht dadurch ihre Rechte beschnitten.
„Allah“ ist in Malaysia das gebräuchliche Wort für Gott. (HAZ 15.10.2013)
Hochfliegender Mönch abgetaucht
Im Privatjet unterwegs, mit Sonnen­brille, Smartphone und einer Tasche von Louis Vuitton:
So sieht das Leben des Mönchs Phra Wirapol Sukphol (besser be­kannt als Luang Pu Nen
Kham Chattikon) aus, der in einem Tempel in Sisaket resi­diert. Als das Video über drei
Mönche im Privatjet im Internet veröffentlicht wurde, gab es erhebliche Kritik. Wirapol
machte inzwischen sogar international Schlag­zeilen. Buddhisten fordern nun, Wirapol die
Leviten zu lesen, gegen ihn soll ein Verfahren eingeleitet werden, weil das bescheidene
Leben eines Mönchs anders aus­zusehen habe. Neben dem Video sind Bilder aufgetaucht,
die den Mönch in einem Hub­schrauber zeigen, er trägt teure Marken­kleidung und ließ sich
zusammen mit einer Frau ablichten. (Wochenblitz 25.06.2013)
Früher Buddha-Tempel in China entdeckt.
In der nordchinesischen Provinz Shanxi haben Archäologen einen 1400 Jahre alten BuddhaTempel entdeckt. Der Schrein, dessen Wende Nischen für Buddha-Skulpturen bedeckten,
sei die einzige bislang bekannte Anlage dieser Art in China und werfe ein Licht auf die
frühe Buddha-Verehrung, zitierte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua
den Ausgrabungsleiter. Der Tempel wurde im Jahr 556 in einer Blütezeit des Buddhismus
während der Nördlichen Qi-Dynastie (550-557) errichtet. Obwohl 1117 zerstört sei eine
Reihe von Buddha-Figuren gut erhalten . (HAZ 9.12.13)
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Soweit nichts anders angegeben finden alle Veranstaltungen im Buddhistischen Zentrum, Drostestr. 8, 30161
Hannover statt. Zur Kostendeckung wird um einen Spendenbeitrag gebeten. Gäste sind willkommen. Außerdem wird dort auf andere Veranstaltungen hingewiesen, die unser Interesse verdienen.
Haftungsausschluß: Der Verein übernimmt keine Haftung für eventuell auftretende psychische und/oder
physische Schädigungen, die bei der Teilnahme an den Veranstaltungen auftreten können..
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Regelmäßige BBH-Veranstaltungstermine in der Drostestr. 8
Gesprächskreis Buddha-Lehre
jeden Dienstag 19.15 - ca. 22.00 Uhr
Offener Kreis, auch für Interessierte ohne Vorkenntnisse
Meditation (19.25 - 20.00 Uhr), anschließend, ab 20.00 Uhr: Lesung buddhistischerTexte;
Gespräche und Diskussion zur buddhistischen Praxis; Buddhismus in der Gegenwart;
Meditation und Yoga
jeden Donnerstag 19.45 - ca. 22.00 Uhr.
Hatha-Yoga; Asanas, Atmung, entspannte Sammlung, Stille und Haltung des Yoga und der
Meditation. Bitte entsprechende Kleidung und Übungsdecke mitbringen.
(Einführung nach telefon. Absprache: Sabine Reinsberg - 0511 - 400 86 36)
Vipassana Meditation
jeden Donnerstag 18.00 - 19:30 Uhr.
Sitzen in Stille, Atembetrachtung, Gehmeditation, Erfahrungsaustausch.
Anfängerlinnen sind willkommen, eine Einführung ist möglich.
In diesem Fall bitte vorher anmelden unter: 0511 - 348 07 76 (Franz).
www.vipassana-hannover.jimdo.com
Tibetisch - Buddhistischer Gesprächskreis
jeden letzten Samstag im Monat, um 15.00 Uhr
Video und Gespräche über die Lehre des Buddha,
mit Bernd Weber (Karma Gelek Samten)
Zen Dôjô Shôbôgendô
Spirituelle Leitung: Zen-Meisterin Dagmar Dôkô Waskönig, Info: www.shobogendo.de
Zazen: Montag: 20.00 Uhr
Mittwoch:20.00 Uhr - Jeden 1. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr: Einführung für Neue
Freitag: 19.00 Uhr (unregelmäßig, nach Absprache)
Tee - Nachmittag Buddhismus
jeden letzten Sonntag im Monat, um 15.00 Uhr
Einführungs-Gespräch und -Videos, besonders geeignet auch für Jugendliche
Anfragen / Info Tel. 0511 - 47 14 09 ( Bernd Weber )
Ansprechpartner/lnnen:
Axel Rodeck Tel. 0511 - 67 37 48
Rother Baumert Tel. 0511 - 40 66 88 Email: [email protected]
Michael Schmidt Tel. 05722 - 8 17 25 Email: [email protected]
Rajah Wirasekara Tel. 05722 - 8 11 52 Email: [email protected]
Dagmar Doko Waskönig (Zen) Tel. 0511 - 86 48 71 Email: [email protected]
Bernd Weber Tel. 0511 - 47 14 09 Email: [email protected]
Hanna Woitzik
Tel. 0511 - 84 86 46 37 Email: [email protected]
Internet: www.buddha-hannover.de
www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover
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