Physiogeographie: Geologie 1 Vorlesung im WS 2007/08 Hans STEYRER Einleitung Die Reste der Markthalle von Pozzuoli (Neapel), der „Tempel der Serapis“. Titelbild der ersten Ausgabe von Charles LYELLs „Principles of Geology“ (1830). In einigen späteren Ausgaben wurde die Figur des Philosophen links unten im Bild weggelassen. Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 1 Geologische Zeitrechnung und -messung Die Geologische Zeitskala, zusammengstellt von den IUGS stratigraphy commissions 4.6 Milliarden Jahre Erdgeschichte – komprimiert auf einen 24-Stunden Tag Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 2 Geologische Zeitrechnung und -messung Als Eukaryoten oder Eukaryonten (Eucaryota) werden alle Lebewesen mit Zellkern und Cytoskelett zusammengefasst (Griechisch karyon = Kern, eu = gut). Eukaryoten entwickeln sich immer aus zell-kernhaltigen Ausgangszellen (Zygoten, Sporen). Alle anderen zellulären Lebewesen, die keinen echten Zellkern besitzen, Archaeen (Archaea) und Bakterien (Bacteria), darunter die Cyanobakterien (Cyanobacteria), werden als Prokaryoten bezeichnet. Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) Diplomonaden (Lamblia) besitzen zwei separate Zellkerne (Doppelkernigkeit) 3 Der innere Aufbau der Erde Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 4 Der innere Aufbau der Erde Seismograph zur Registrierung einer horizontalen Komponente der Bewegung Scherbruchhypothese zur Entstehung von Erdbeben: 2 Blöcke sind tektonischen Kräften ausgesetzt (stressed), Reibung an der Störungsfläche verhindert das Gleiten, auf beiden Seiten kommt es zur Deformation. Schließlich wird die Reibungsblockade überwunden (released), es kommt zum Aufreissen an der Störungsfläche (=Bebenherd, das Epizentrum liegt direkt darüber an der Erdoberfläche). Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 5 Der innere Aufbau der Erde Erdbebenwellen: a) und b) sind Raumwellen, c) und d) sind Oberflächenwellen Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 6 Der innere Aufbau der Erde Abb. rechts: Herdflächenlösungen von Erdbeben und ihre Darstellung im Kartenbild Extension: Abschiebungen Herdflächenlösungen von Erdbeben in Griechenland, der Ägäis und der westlichen Türkei zwischen 1900 und 1981. Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) Kompression: Aufschiebungen Herdflächenlösungen von Erdbeben in Asien zwischen 1900 und 1987. Der Pfeil zeigt die Richtung der Relativbewegung zwischen der Indischen Platte und Asien 7 Der innere Aufbau der Erde Physiogeographie: Geologie 1 (Hans STEYRER) 8 Minerale Die Kristallstruktur der Silikatmineralien (a)-(f), deren Systematik auf der unterschiedlichen Verknüpfung der Tetraeder beruht. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 9 Minerale Härteskala nach MOHS Die physikalischen Eigenschaften der Minerale und die Beziehung zu Chemismus und Kristallbau Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 10 Magmengenese Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 11 Magmengenese Modell einer Subduktionszone und der damit verbundenen Magmengenese Zusammenhang zwischen Kieselsäuregehalt von Magmen und den wichtigsten Hauptelementen sowie der wesentlichen physikalischen Eigenschaften von Schmelzen (Schmelztemperatur und Viskosität) Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 12 Vulkanismus 5. GEOLOGIE UND VULKANISMUS aus: Schermaier und Steyrer 2005 („Island – ein geologisches Abenteuer am trotzigen Ende der Welt) 5.1. Plattentektonik Die äußere Schale der Erde ist ein Mosaik aus mehreren unterschiedlich großen Lithosphäre = feste, äußere Schicht der Lithosphärenplatten, die sich gegeneinander Erde bewegen. Jede Lithosphärenplatte besteht lithos (gr.) = Stein aus starrer Kruste und einem festen Anteil asthenos (gr.) = nicht hart des oberen Mantels. sphäros (gr.) = Kugel Es gibt acht große und mehrere kleinere Platten (Abb. 5. 1.). Die Lithosphärenplatten Tektonik = Lehre vom Bau und der sind ca. 50 bis 100 Kilometer dick (Abb. 5. Bewegung der Erdkruste 2.). Darunter befindet sich die weichere Asthenosphäre, auf der sich die Lithosphärenplatten mehrere Zentimeter pro Jahr gegeneinander bewegen. Diese moderne geologische Betrachtungsweise nennt man Plattentektonik. Vergleich der beiden Krustentypen ozeanisch kontinental dünner (meist 5-10 km) dicker (meist 30-40 km) schwerer (3,0 g/cm3) leichter (2,7-2,8 g/cm3) kieselsäurearme (= basische) Gesteine Basalt, Gabbro) kieselsäurereiche (= saure) Gesteine (Granit, Gneis, Schiefer, Sedimente) Abb. 5. 1: Plattentektonik (aus FAUPL 2000): Die Lithosphäre der Erde besteht aus mehreren getrennten Platten, die einer ständigen Neubildung an den mittelozeanischen Rücken und einem Abbau in den Subduktionszonen unterliegen. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 13 Vulkanismus Mit den Plattenbewegungen sind viele geologische Erscheinungen verbunden. Wo zwei Platten Subduktion = Ozeanische auseinander driften, kann Magma an die ErdoberLithosphäre wird unter die fläche gelangen, und es entstehen Vulkane. In den kontinentale gezogen Ozeanen bezeichnet man solche Bereiche als Mitsubducere (lat.) = hinunterziehen telozeanische Rücken. Wenn zwei Platten zusammenstoßen, wird Kollision = Zusammenstoß zweier zunächst eine Platte unter die andere gezogen (= Kontinentalplatten Subduktion). Die abtauchende Platte schmilzt collidere (lat.) = zusammenstoßen durch die zunehmende Temperatur, das geschmolzene Gesteinsmaterial steigt in Spalten auf. Dadurch kommt es in der darüber liegenden Platte zur Bildung von Vulkanen. In der Knautschzone zwischen den zusammenstoßenden Platten (= Kollision) kommt es auch häufig zu Gebirgsbildungen. Die meisten Erdbeben sind an Plattengrenzen gebunden und 95% der weltweit aktiven Vulkane treten an den Plattenrändern auf. Weiters erklärt die Plattentektonik auch noch viele andere geografische Merkmale unserer Erde, wie z. B. Tiefseerinnen und andere Grabenstrukturen. Abb. 5.2: Die Bewegungen der Platten in einem Schnitt durch die Erde (aus FAUPL 2002) Die Afrikanische Platte und die Südamerikanische Platte trennen sich am Mittelatlantischen Rücken mit einer Geschwindigkeit von einigen Zentimetern pro Jahr. Die Südamerikanische und die NazcaPlatte (im östlichen Pazifik) schieben sich übereinander und schaffen dabei die Anden. Die Mächtigkeit der Platten ist hier aus Gründen der Anschaulichkeit vergrößert dargestellt. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 14 Vulkanismus Durch die Bewegungen der Lithosphärenplatten ergeben sich drei Arten von Plattengrenzen: (1) Zwei Platten bewegen sich voneinander weg (Riftzonen, Abb. 5.3. und 5.4.) Durch aufsteigendes Mantelmaterial kommt es zu intensivem Vulkanismus, wodurch sich eine neue Kruste bildet. Ozeane/ sea floor spreading: Dort bilden sich die Mittelozeanischen Rücken, die nur selten über den Meeresspiegel ragen (Island). Kontinente: Es entstehen große kontinentale Grabenbrüche (Ostafrika, Rheingraben). Bei anhaltender Bewegung kommt es zur Bildung zweier selbstständiger Kontinente, zwischen denen sich neue Meeresbereiche bilden (Rotes Meer), die schließlich zu Ozeanen werden. Abb. 5.3: Sea floor spreading und Subduktion einer ozeanischen Platte durch einen Konvektionsstrom als Grundprinzip der Plattentektonik (nach verschiedenen Autoren, stark geändert). (2) Zwei Platten stoßen zusammen (Subduktion/Kollision, Abb. 5.3.) Subduktionszonen: Subduktionszonen sind unter Wasser durch Tiefseerinnen, wie sie vor allem rund um den Pazifik bestehen, gekennzeichnet. Teile der verschluckten ozeanischen Kruste schmelzen in der Erdtiefe durch Temperaturerhöhung. Dadurch kommt es über Subduktionszonen häufig zu intensivem Vulkanismus. Aktive Kontinentalränder: Ozeanische Kruste wird unter die kontinentale gezogen (Anden). Inselbögen: Ozeanische Kruste wird im Randbereich von Ozeanen unter kontinentaler oder ozeanischer Kruste verschluckt (Japan, Philippinen, Indonesien, Aleuten). Kollisionszonen: Wenn der gesamte ozeanische Bereich zwischen zwei Kontinenten verschluckt ist, prallen sie schließlich aufeinander, es entstehen große Gebirgsgürtel (Alpen, Himalaya, Ural). Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 15 Vulkanismus (3) Zwei Platten bewegen sich aneinander vorbei (Transformstörungen, Abb. 5.3.) Solche Reibungszonen sind durch besonders häufige Erdbeben gekennzeichnet (San Andeas Störung/Kalifornien, Nordanatolische Störung/Türkei, Jordantal/Naher Osten). Ursachen der Plattenbewegungen Zweifellos sind die Kräfte für die Plattenbewegungen im Erdmantel zu suchen. Dieser besteht aus heißem, plastischem Gesteinsmaterial. Viele Forscher denken heute, dass sich die beweglichen Schmelzmassen im Mantel ähnlich verhalten wie eine dicke Suppe, die in einem Topf aufgekocht wird. Dort steigt die kochende Suppe auf Grund der Wärmebewegung im Zentrum an die Oberfläche, strömt zur Seite, kühlt ab und sinkt seitlich wieder zu Boden, womit der Kreislauf von neuem beginnt (= Konvektionsströmung, Abb. 5.4.). Abb. 5.4: Konvektionsströme im Erdmantel als Ursache tektonischer Bewegungsvorgänge der Erdkruste (nach WUNDERLICH, aus RAST 1987) Rechts im Bild: Kontinentaler Krustenbereich mit zentraler Orogenzone über absteigendem Konvektionsbereich, kontinentale Dehnungszone mit Bruch- und Grabentektonik nebst zugehörigem Vulkanismus (Mitte rechts) über aufsteigendem Konvektionsbereich; randständiges Orogen an der Außenflanke des Kontinents (Mitte links) mit teilweiser Überschiebung der Ozeanischen Kruste. Links außen: mittelozeanischer Rücken über aufsteigendem Ast der Konvektionsströme; Dehnung und Aufreißen der Ozeanischen Kruste sowie Aufdringen von basaltischem Magma und Bildung vulkanischer Inseln. Im Bereich der Mittelozeanischen Rücken steigt demnach heißes, leichteres Material auf, während seitlich kälteres und dichteres Material absinkt. Auf diese Weise treiben riesige Konvektionszellen die Plattenbewegungen an (Abb. 5.4.). Dafür sind riesige Mengen an Wärme erforderlich, die aus zwei Quellen stammen: 1. Aus dem radioaktiven Zerfall von Elementen im Erdinneren (v. a. Uran, Thorium und Kalium) sowie 2. aus einer Restwärme, die im Erdinneren seit der Entstehung der Erde gespeichert ist. In diesem Zusammenhang sind aber auch noch viele Fragen ungeklärt. Warum konzentriert sich die Hitze aus dem Erdinneren in bestimmten Regionen und formt dort Konvektionszellen? Wie groß sind die Konvektionszellen im Mantel wirklich? Wo und wie entstehen sie, wie sind sie aufgebaut? Führende Geowissenschafter gehen in jüngster Zeit davon aus, dass zusätzlich zu den Mantelströmungen vor allem die Zugkräfte, die absinkende Platten in Subduktionszonen hervorufen („slab pull“, slab = Platte, pull = ziehen, engl.), ganz wesentlich zu den Plattenbewegungen beitragen. Ihr Beitrag wird heute wesentlich höher gewertet, als die Schubkräfte („ridge push“, ridge = Rücken, push = stoßen, engl.), die durch aufsteigendes Mantelmaterial an den Mittelozeanischen Rücken entstehen (Abb. 5.3. und 5.4.). Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 16 Vulkanismus 5. 2. Vulkane Entstehung Durch Vulkane dringt heißes, geschmolzenes Gesteinsmaterial (= Magma) in Form von Lava oder ausgeschleuderten Lockerprodukten an die Erdoberfläche. Dies ist möglich, wenn in der Erdkruste Schwächezonen in Form von Rissen und Spalten (=Förderschlote) entstehen, durch die das Material aufsteigen kann (Abb. 5.5.). Die größten Schwächezonen der Erdkruste sind die Plattenränder. Abb. 5. 5: Die wichtigsten Erscheinungsformen bei Effusiv- und Intrusivgesteinen. Gänge durchschlagen das Nebengestein, Lagergänge (=Sills) dringen parallel zu den Gesteinsschichten ein. (verändert aus Decker & Decker 1998) Lebenszyklus von Vulkanen Wenn die Magmenkammer unter einem Vulkan leer ist, brechen Vulkane meist unter ihrem eigenen Gewicht in sich zusammen (Abb. 5. 6.). Die enstehenden Einbruchsstrukturen, die meist kreisrund sind, nennt man Calderen. Eine Caldera weist meist einen viel größeren Durchmesser auf als ein Förderkrater. Calderen werden nach ihrer Bildung häufig durch neue Lavaströme aufgefüllt. Oft entsteht dadurch im Bereich einer Caldera auch ein neuer Vulkan. In tropischen Gebieten bilden sich im Bereich von Vulkanflanken, die ins Meer abfallen Korallenriffe (Hawaii). Wenn erloschene Vulkane im Meer versinken oder durch Erosion abgetragen werden, bilden sich Atolle, also kreisförmige Anordnungen von Korallenriffen (z. B. Südsee). Wenn sich ehemalige Vulkankrater mit Wasser füllen, entstehen kleine Seen, die man als Maare bezeichnet (Laacher Seengebiet/Deutschland). Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 17 Vulkanismus Abb. 5. 6: Entstehung einer CaIdera (aus RAST 1992) durch Einbruch eines Krustenblockes in eine darunter befindliche Magmenkammer Die drei Haupttypen von Vulkanen o p n Abb. 5. 7.: Die drei Haupttypen von Vulkanen, unterschieden nach ihrer plattentektonischen Position, sowie die jährliche Magmenproduktion (SCHMINCKE 2000) n Riftvulkane: Lithosphäre wird im Bereich auseinander driftender Platten entlang eines weltumspannenden, 70.000 Kilometer langen Spaltensystems gebildet. Vorkommen: In den Ozeanen an den Mittelozeanischen Rücken (Abb. 5. 3. Position n in Abb. 5. 7.) , die drei Viertel des gesamten Fördervolumens der Vulkane auf der Erde liefern. Selten ragt der mittelozeanische Rücken über den Meeresspiegel (z. B. in Island – Hekla, Laki, Askja, Krafla, Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 18 Vulkanismus Surtsey). Auf den Kontinenten befinden sich Riftvulkane im Bereich großer Grabenbrüche (z. B. Ostafrika – Kilimandscharo) und ausdünnender Kruste (z. B. Oststeiermark, Burgenland). o Subduktionszonenvulkane: Lithosphäre wird im Bereich zusammenstoßender Platten verschluckt (Abb. 5. 3. Position o in Abb. 5. 7.) Vorkommen: Anden (Nevado del Ruiz, Cotopaxi), Mexiko (Popocatepetl, Paricutin), Neuseeland, Indonesien (Krakatau), Philippinen (Mayon, Unzen, Pinatubo), Japan (Fujiyama), Aleuten, Kamchatka (Kliuchewskoy, Avachinsky, Tolbachik) Karibik (Mt. Pelée, Montserrat). p Hot Spots: Der einzige Vulkantyp, der nicht an Plattenränder gebunden ist (Position p in Abb. 5. 7.). Hot Spots sind ortsfeste Aufwölbungen des Erdmantels, wo heißes Mantelmaterial die Kruste durchbricht und Vulkane bildet. Durch die Plattenbewegung entfernen sich die entstehenden Vulkane vom Hot Spot, bis sie schließlich ganz von ihm getrennt werden. Im Laufe von Jahrmillionen entsteht so eine perlschnurförmige Vulkankette, die, wie im Fall von Hawaii, mehrere tausend Kilometer lang werden kann. Vorkommen: Hawaii-Kilauea, Kanarische Inseln-Lanzarote/Teide, Galapagos-Inseln, HoggarMassiv/Sahara. Unterscheidung von Vulkanen nach Form und Aufbau Form SCHILDVULKANE SCHICHTVULKANE (Abb.5.8.) (Abb.5.9.) flach gewölbt kegelförmig 3 Volumen oft gigantisch (bis 80 000 km ) meist viel geringer (5-500 km3) Hangneigung flach (wenige Grad) steiler (20-40 Grad) Aufbau vorwiegend Lava-Schichten Lava-Schichten und Lockermaterial Kieselsäuregehalt der Lava gering hoch Wassergehalt der Lava unterschiedlich meist hoch Temperatur der Lava höher (1000-1200°C) niedriger (800-1000°C) Fließverhalten der Lava schnell (bis 50 km/h und mehr) langsam Gefährlichkeit meist gering – weniger explosiv meist hoch - explosiv Vorkommen (bezüglich v. a. an ozeanischen Rifts v. a. an Subduktionszonen und der Plattentektonik) und als Hot Spots und kontinentalen Rifts Berühmte Beispiele Mauna Loa, Mauna Kea Vesuv und Stromboli/Italien Kilauea/Hawaii Pico/Azoren Trölladyngja/Island Fujijama/Japan Gorely (Kamtschatka) Tolbatschik und Klutschevskoy (beide Kamtschatka) Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 19 Vulkanismus Abb. 5.8: Schematische Darstellung eines Schildvulkans Diese vorwiegend in ozeanischen Gebieten anzutreffenden, flach gewölbten, oft riesige Ausmaße erreichenden Vulkanbauten bauen sich vom Tiefseeboden her aus zahllosen übereinanderfolgenden Lavaströmen unterschiedlicher Mächtigkeit und Flächenausdehnung auf. Abb. 5.9: Schematische Darstellung eines Stratovulkans Diese in Subduktionszonen und kontinentalen Riftzonen weit verbreiteten Vulkanbauten bestehen aus einer geneigten schichtartigen Aufeinanderfolge von Lavaströmen und vulkanischen Lockerprodukten unterschiedlichen Mengenverhältnisses Eruptionsformen Man unterscheidet magmatische Eruptionen, deren Explosivität allein von der Viskosität und vom Anteil an juvenilen (=vom Magma mitgeführten) Volatilen (=Gasen) bestimmt wird, von phreatomagmatischen Eruptionen, bei denen unterschiedliche Mengen von externem Wasser eine Rolle spielen. Bei phreatischen Eruptionen verdampft externes Wasser, welches sich im Kontakt zu Magma oder zu heißem Gestein aufgeheizt hat, explosionsartig. Magma wird hierbei nicht oder nur unwesentlich gefördert. Das Spektrum magmatischer Eruptionen reicht von hawaiianisch bis ultraplinianisch. Hawaiianische Eruptionen sind gekennzeichnet von der Effusion dünnflüssiger, volatilarmer, basaltischer Magmen, die in Form von Lavafontänen bis 500 m hoch eruptieren und z.T. ausgedehnte Lavaströme bilden. Etwas viskoser (=zäher) und volatilreicher sind die Basaltmagmen, die strombolianisch ausbrechen. Hierbei entstehen durch das Zerplatzen von Gasblasen relativ grobe Fragmente, die aus dem Schlot herausgeschleudert und zu einem Vulkankegel aufgeschichtet werden. Untergeordnet können sich relativ zähe Lavaströme bilden. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 20 Vulkanismus Gelangt zähflüssiges und volatilreiches Magma an die Oberfläche, kommt es zu hochexplosiven Eruptionen, die als plinianisch bezeichnet werden. Dabei bilden sich Eruptionswolken, die bis zu 65 km hoch steigen. Die Höhe der Eruptionssäule, die Magmeneruptionsrate und das Gesamtvolumen (bis 7 x 1014 kg) korrelieren bei plinianischen Eruption positiv miteinander. Wenn die mitgeführten vulkanischen Fragmente (Tephra) vom Wind verdriftet werden, entstehen ausgedehnte Aschedecken. Wolken von feiner Tephra und Aerosol (Tröpfchen von Schwefelsäure und anderen Volatilprodukten) können monate- bis jahrelang in der Atmosphäre bleiben und mehrmals um den Globus reisen. Dies kann zu einer zeitweiligen Klimaverschlechterung führen. Der große Ausbruch des Tambora 1815 in Indonesien hatte einen drastischen Temperatursturz zur Folge, welcher auf der Nordhalbkugel einen Ausfall des Sommers 1816 mit katastrophalen Ernteausfällen bewirkte. Trifft heißes Magma auf Grundwasser kann es zu extrem explosiven, phreatomagmatischen Eruptionen kommen, in deren Verlauf besonders feine Fragmente aus dem Magma sowie aus dem Material in den Schlotwänden entstehen. Dies geschieht nur, wenn das Magma und externes Wasser kurz vor oder während der Eruption einen innigen Kontakt eingegangen sind. FÖRDERPRODUKTE VON VULKANEN (I) Lava: Je nach Temperatur, Gasgehalt und Ort der Abkühlung Oberflächenformen zu Stande. Die bekanntesten sind: kommen verschiedene Blocklava: Entsteht, wenn die Lava eher kühler und gasärmer ist. Bei Abkühlung bilden sich scharfkantige Lavablöcke mit rauer Oberfläche. Wird nach einem Ausdruck auf Hawaii auch „Aa-Lava“ genannt (Abb. 5.10). Stricklava: Wenn die Lava sehr heiß und beweglich und der Gasgehalt eher hoch ist; bildet bei Abkühlung glatte wulstige Oberflächen (Abb. 5.10.); andere Namen sind Seillava oder Pahoehoe-Lava (Hawaii). Abb. 5. 10.: Im Vordergrund Strick- oder Pahoehoe-Lava, im Hintergrund die scharfkantigen Blöcke der Aa-Lava (aus PRESS & SIEVER 2003). Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 21 Vulkanismus Basaltsäulen: Durch Schwundrisse bei der Abkühlung im Inneren von Schlotfüllungen oder dicken Lavaströmen kommt es zur Bildung fünf- und sechseckiger Säulen (Giant´s Causeway, Alcantara-Schlucht) Kissenlava (= Pillow Lava): Wenn Lava unter Wasser abkühlt, entstehen schlauchförmige Gebilde, die durch die rasche Abkühlung glasig erstarrte Ränder besitzen. (II) Lockermaterial (Pyroklastika): Entsteht, wenn Magma explosiv gefördert wird und in der Luft in kleinere und kleinste Brocken zerfetzt oder zerstäubt wird. Je nach Korngröße unterscheidet man (unabhängig von der Gesteinszusammensetzung) drei Formen: Asche (Korngröße kleiner als 2 mm) Lapilli (zwischen 2 und 63 mm) Bomben (über 63 mm; nach oben unbegrenzt, z. B. auf Vulcano) Wenn Lavafetzen in unmittelbarer Umgebung kleinerer Förderschlote niederfallen, entstehen häufig Schlackenkegel. Solche Explosionskrater werden kaum höher als 250 Meter und besitzen meist Durchmesser von weniger als 500 Metern. Sie kommen vor allem an Vulkanflanken vor und gehören zu den häufigsten vulkanisch bedingten Landschaftsformen der Erde. Zu den Pyroklastika wird auch Bimsstein (z. B. auf Lipari) gerechnet. Er bildet sich aus sehr kieselsäurereicher Lava, die beim Aufstieg im Förderschlot stark aufschäumt. Durch die rasche Abkühlung besteht Bimsstein dann vorwiegend aus Gasblasen. Das Gewicht von Bimsstein ist auf Grund seiner schaumigen Struktur so gering, dass er auf dem Wasser schwimmt. (III) Gase: Vulkanische Gase, die der eigentliche Antrieb für Vulkanausbrüche sind, werden nicht nur während der Ausbruchsphasen von Vulkanen gefördert. Auch in Ruhephasen und lange nach der letzten Aktivität von Vulkanen strömen Gase aus Kratern, Spalten und Rissen hervor. Teilweise ruhig, teilweise aber auch unter erheblichem Druck mit lautem Zischen oder Pfeifen. An Gasen, die im Eruptionsstadium von Vulkanen gefördert werden, sind nachgewiesen worden: reichlich Wasser (H20), Chlorwasserstoff (HCI), Schwefelwasserstoff (H2S), Wasserstoff (H2), Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Chlor, Fluor, Fluorwasserstoff (HF), Siliziumfluorid (SiF4), Methan (CH4). Dazu kommen noch verschiedene Gase, die sich durch Reaktion des Luftsauerstoffs mit magmatischen Gasen bilden, wie z. B. die Oxidationsprodukte des Schwefelwasserstoffs, wie Schwefeldioxid (SO2), Schwefeltrioxid (SO3) und als Zwischenprodukt elementarer Schwefel. Einige Gase stammen aus beigemengter Luft. Zahlreiche weitere Gase kommen nur in sehr kleinen Mengen vor. Gelbrotes FeCl3 färbt die Eruptionswolke zeitweise orange. Durch die Abkühlung und die Reaktion der austretenden Gase mit dem Luftsauerstoff kommt es häufig zur Bildung von Mineralbelägen (z. B. Schwefel, Alaun etc.), die teilweise sogar abgebaut werden. Gas- und Dampfaustritte, die Temperaturen von über 1000°C erreichen können, bezeichnet man als Fumarolen. Niedriger temperierte schwefelreiche Gasaustritte bezeichnet man – nach dem gleichnamigen Ort im Golf von Neapel – auch als Solfataren (z. B. campi flegrei). Wasserdämpfe ohne Schwefel mit hohem Gehalt an Kohlendioxid, deren Temperatur 100 °C kaum überschreitet, nennt man Mofetten. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 22 Vulkanismus Basaltsäulen: Durch Schwundrisse bei der Abkühlung im Inneren von Schlotfüllungen oder dicken Lavaströmen kommt es zur Bildung fünf- und sechseckiger Säulen (Giant´s Causeway, Alcantara-Schlucht) Kissenlava (= Pillow Lava): Wenn Lava unter Wasser abkühlt, entstehen schlauchförmige Gebilde, die durch die rasche Abkühlung glasig erstarrte Ränder besitzen. (II) Lockermaterial (Pyroklastika): Entsteht, wenn Magma explosiv gefördert wird und in der Luft in kleinere und kleinste Brocken zerfetzt oder zerstäubt wird. Je nach Korngröße unterscheidet man (unabhängig von der Gesteinszusammensetzung) drei Formen: Asche (Korngröße kleiner als 2 mm) Lapilli (zwischen 2 und 63 mm) Bomben (über 63 mm; nach oben unbegrenzt, z. B. auf Vulcano) Wenn Lavafetzen in unmittelbarer Umgebung kleinerer Förderschlote niederfallen, entstehen häufig Schlackenkegel. Solche Explosionskrater werden kaum höher als 250 Meter und besitzen meist Durchmesser von weniger als 500 Metern. Sie kommen vor allem an Vulkanflanken vor und gehören zu den häufigsten vulkanisch bedingten Landschaftsformen der Erde. Zu den Pyroklastika wird auch Bimsstein (z. B. auf Lipari) gerechnet. Er bildet sich aus sehr kieselsäurereicher Lava, die beim Aufstieg im Förderschlot stark aufschäumt. Durch die rasche Abkühlung besteht Bimsstein dann vorwiegend aus Gasblasen. Das Gewicht von Bimsstein ist auf Grund seiner schaumigen Struktur so gering, dass er auf dem Wasser schwimmt. (III) Gase: Vulkanische Gase, die der eigentliche Antrieb für Vulkanausbrüche sind, werden nicht nur während der Ausbruchsphasen von Vulkanen gefördert. Auch in Ruhephasen und lange nach der letzten Aktivität von Vulkanen strömen Gase aus Kratern, Spalten und Rissen hervor. Teilweise ruhig, teilweise aber auch unter erheblichem Druck mit lautem Zischen oder Pfeifen. An Gasen, die im Eruptionsstadium von Vulkanen gefördert werden, sind nachgewiesen worden: reichlich Wasser (H20), Chlorwasserstoff (HCI), Schwefelwasserstoff (H2S), Wasserstoff (H2), Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Chlor, Fluor, Fluorwasserstoff (HF), Siliziumfluorid (SiF4), Methan (CH4). Dazu kommen noch verschiedene Gase, die sich durch Reaktion des Luftsauerstoffs mit magmatischen Gasen bilden, wie z. B. die Oxidationsprodukte des Schwefelwasserstoffs, wie Schwefeldioxid (SO2), Schwefeltrioxid (SO3) und als Zwischenprodukt elementarer Schwefel. Einige Gase stammen aus beigemengter Luft. Zahlreiche weitere Gase kommen nur in sehr kleinen Mengen vor. Gelbrotes FeCl3 färbt die Eruptionswolke zeitweise orange. Durch die Abkühlung und die Reaktion der austretenden Gase mit dem Luftsauerstoff kommt es häufig zur Bildung von Mineralbelägen (z. B. Schwefel, Alaun etc.), die teilweise sogar abgebaut werden. Gas- und Dampfaustritte, die Temperaturen von über 1000°C erreichen können, bezeichnet man als Fumarolen. Niedriger temperierte schwefelreiche Gasaustritte bezeichnet man – nach dem gleichnamigen Ort im Golf von Neapel – auch als Solfataren (z. B. campi flegrei). Wasserdämpfe ohne Schwefel mit hohem Gehalt an Kohlendioxid, deren Temperatur 100 °C kaum überschreitet, nennt man Mofetten. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 23 Vulkanismus Hochexplosiv und gefährlich oder nicht? – Kieselsäuregehalt und Wasser im Magma sind entscheidend! Ein Vulkanausbruch beginnt damit, dass ein zunehmender Druck in der Magmenkammer das Magma an die Erdoberfläche presst. Folgende Faktoren erhöhen die Explosivität und damit Gefährlichkeit von Vulkanen: Der Kieselsäuregehalt des Magmas: Je höher er ist, desto zähflüssiger ist die Schmelze und umso schlechter können die im Magma gelösten Gase entweichen. Dadurch baut sich großer Druck auf, der sich in heftigen Explosionen entlädt. Lava mit geringem Kieselsäuregehalt ist dagegen sehr dünnflüssig. Die Gase können gut entweichen, die ausfließende Lava erreicht oft hohe Geschwindigkeiten (bis 50 km/h und mehr) und kommt erst viele Kilometer vom Ausbruchszentrum entfernt zum Stillstand. Der Wassergehalt des Magmas: Je höher er ist, umso explosionsfreudiger ist auch die Lava. Wasser kann durch Druck aus wasserhältigen Mineralen (z. B. Glimmer, Hornblenden) freigesetzt werden. Dies ist besonders bei Subduktionszonen der Fall. Geothermische Energie Die Temperatur in der Erdtiefe steigt alle 100 m um 3° C an, d. h. pro Kilometer etwa um 30°C (= normaler geothermischer Gradient). In Vulkangebieten ist dieser Wert doppelt so hoch oder höher. Um diese Temperatur zu nutzen pumpt man kaltes Wasser in die Erdtiefe zur Erwärmung oder man nutzt das bereits aufgeheizte Grundwasser. Mit dem heißen Wasserdampf betreibt man Turbinen bzw. Generatoren zur Erzeugung elektrischer Energie. In vielen Ländern, die in den aktiven Vulkanzonen der Erde liegen, macht die Nutzung von geothermischer Energie einen bedeutenden Anteil der Energieversorgung aus, in Island z. B. bereits mehr als 50%. Leider ist man technisch noch nicht in der Lage direkt die im Magma gespeicherte Energie zu nutzen. Die Energie in einem km³ Magma würde ausreichen, um etwa San Franzisko 200 Jahre lang zu beleuchten! Abb. 5. 12. : Schematische Darstellung eines geothermi-schen Kraftwerkes Im porösen Gestein zirku-lierendes Wasser wird aufge-heizt und steigt als hydrothermales Wasser an die Ober-fläche, wo es in geothermi-schen Kraftwerken angezapft werden kann. (SCHMINCKE 2000). Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 24 Vulkanismus Jedes Jahr brechen weltweit durchschnittlich 60 Vulkane aus, aber die meisten Ausbrüche sind nur schwach. Wie messen nun Geologen und Vulkanologen die Stärke eines Ausbruches? Es gibt keine messbare Einzelgröße, die uns die Intensität eines Ausbruches wiedergeben kann, aber die folgende Skala, die den volcanic explosivity index (VEI) in einer Tabelle zusammenstellt, fasst die wesentlichen messbaren Parameter zusammen, die für Vulkanausbrüche charakteristisch sind. Nach dieser Skala treten wirklich große Eruptionen wie die „megakolossalen Ausbrüche“ mit VEI 8 – nur relativ selten auf – glücklicherweise! VEI Beschreibung Rauchwolke Volumen Klassifikation Häufigkeit Beispiele 0 non-explosive <100 m 1000e m³ Hawaiian täglich Kilauea 1 gentle 100-1000 m 10,000e m³ Haw/Strombolian täglich Stromboli 2 explosive 1-5 km 1,000,000e m³ Strom/Vulcanian wöchentlich Galeras, 1992 3 severe 3-15 km 10,000,000e m³ Vulcanian jährlich Ruiz, 1985 Tolbatschik 4 cataclysmic 10-25 km 100,000,000em³ Vulc/Plinian Jahrzehnte Galunggung, 1982 Avatschinsky 5 paroxysmal >25 km 1 km³ Plinian Jahrhunderte St. Helens, 1981 6 colossal >25 km 10er km³ Plin/Ultra-Plinian Jahrhunderte 7 super-colossal >25 km 100e km³ Ultra-Plinian Jahrtausende Tambora, 1815 8 mega-colossal >25 km 1,000e km³ Ultra-Plinian Hundertausende von Jahren Yellowstone, vor 2 Ma Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) Krakatau, 1883 25 Sedimente: Einteilung der Sedimentgesteine Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 26 Sedimente: nichtmarine Sedimentationsräume – Wüsten und Gletscher Längsschnitt durch einen Talgletscher mit Schichtflächen und Hauptbewegungszonen Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 27 Sedimente: nichtmarine Sedimentationsräume – Flüsse und Seen Verschiedene Möglichkeiten zur Entstehung von Quellen An einer Störungszone aufsteigende Quelle In den Gewässern des Festlandes gebildete Sedimente Blockbild des Vogelfußdeltas des Mississippi: Sand- und Schlickablagerungen (weit punktiert und gestrichelt) bedecken die Sedimente eines älteren Deltas (enge Signatur) Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 28 Sedimente: marine Sedimentationsräume Wasserspiegel Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 29 Sedimente: marine Sedimentationsräume Verbreitung der Sedimente auf den heutigen Ozeanböden Die verschiedenen marinen Sedimente Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 30 Verwitterung und Bodenbildung Beispiele für: Physikalische Verwitterung Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) / Chemische Verwitterung 31 Verwitterung und Bodenbildung Verwitterungsstabilität der häufigsten Minerale im Vergleich zur Bowenschen Reaktionsreihe. Vereinfachte Temperaturgeschichte der Erde, Für das Phanerozoikum (570 Ma bis heute) sind auch die (eustatischen) Schwankungen des Meeresspiegels eingetragen. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 32 Verwitterung und Bodenbildung Fließdiagramm der Verwitterung, Erosion und Bodenbildung: Am Beginn (oben) bestimmt das Ausgangsgestein Art und Stabilität der Minerale, Klima (vor allem Temperatur und Niederschläge), Relief und Zeit beeinflussen die physikalische und chemische Verwitterung. Böden sind Verwitterungsprodukte, die am Bildungsort verbleiben, während durch Erosion die Verwitterungsprodukte weggeführt werden. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 33 Sedimente: marine Sedimentationsräume Verwitterung und Bodenbildung in einem Profil vom Pol (links) bis zum Äquator (rechts), beachte die tiefgründige Verwitterung im warm-feuchten Bereich Schema des Wasserkreislaufes in verschiedenen Klimazonen Humide Klimazone Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) Aride Klimazone 34 Sedimente: marine Sedimentationsräume Vereinfachte Bodenkarte von Europa Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 35 Plattentektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 36 Plattentektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 37 Plattentektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 38 Plattentektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 39 Plattentektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 40 Plattentektonik: Metamorphose Temperatur °C → Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 41 Falten und Tektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 42 Falten und Tektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 43 Falten und Tektonik Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 44 Fragebkatalog Fragenkatalog 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. Entstehung des Sonnensystems Entstehung und Entwicklung der Erde Grundprinzipien der Geologie Das Prinzip des Aktualismus (Beispiele und Einschränkungen) Methoden der Geologie Die Geologische Zeitskala, Zeitrechnung und –messung* Schalenaufbau der Erde Erdbeben (Ursachen, Typen, Stärke, Wellentypen)* Mineralien: Definition und Entstehung Bindungsarten in Mineralen + Zusammenhang mit ihren Eigenschaften Die gesteinsbildenden Minerale Physikalische Eigenschaften der Minerale und der Zusammenhang mit ihrem Aufbau Der Kreislauf der Gesteine Entstehung und Differentiation von Magmen* Klassifikation der Magmatite (Chemie, Gefüge), Zusammenhang zwischen Magmeneigenschaften und chemischer Zusammensetzung* Vulkanismus (Förderprodukte, Entstehungsursachen und -orte)* Plutonismus (Entstehung unterschiedlicher Magmen, Entstehungsursachen und –orte) Bildung und Eigenschaften von Sedimentgesteinen* Klassifikation der klastischen, chemischen und biogenen Sedimente (Tabelle) Marine Ablagerungsräume und –sedimente Nichtmarine Ablagerungsräume und –sedimente Physikalische Verwitterung Chemische Verwitterung Klimazonen und Bodenbildung Metamorphe Gesteine (Entstehung, Einteilung nach dem P-T Diagramm) Prinzipien der Plattentektonik (Typen von Plattengrenzen, Prozesse an diesen Grenzen)* Tektonische Decke, Fenster, Klippe (Skizze) Elemente einer Falte (Skizze) Typen von Falten (Skizze) Profil durch den penninischen Ozean (Skizze) Paläogeographische Rekonstruktion der alpinen Ablagerungsräume und Kurzcharakteristik (Profilskizze)* Deckenbau der Alpen Aus dem Fragenkatalog kommen 5 Fragen, davon eine der mit * gekennzeichneten Übersichtsfragen (10 Punkte). Von den verbleibenden 4 „Normalfragen“ (je 5 Punkte) kann eine gestrichen werden. Maximal können somit 25 Punkte erreicht werden. Bewertung: 0-13 nicht genügend, 14-16 genügend, 17-19 befriedigend, 20-22 gut, 23-25 sehr gut. Grundlagen der Geologie (Hans STEYRER) 45