die babylonische kultur

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DIE BABYLONISCHE KULTUR
translation for the original English by Patrick Rotter (with special thanks)
LAGE
Die Babylonier lebten im alten Mesopotamien, einem fruchtbaren Flachland zwischen Euphrat und Tigris, südlich
der neuzeitlichen Stadt Bagdad (Irak). Bevor sich die Babylonier in Mesopotamien niederließen, bewohnten
Sumerer und Akkadier diese Region.
GESCHICHTE
Um 2050-2000 v.Chr. wurde das bedeutende Königreich der Sumerer von fremden Eindringlingen angegriffen.
Sumer war ein mächtiges Königreich in Westasien, das ungefähr das Gebiet des späteren Babyloniens umfasste.
Die Geschichte Babyloniens nahm ihren Anfang mit König Hammurapi, der 1792 v.Chr. König der Stadt Babylon
wurde. Hammurapi vergrößerte sein Reich und errichtete ein gewaltiges Königreich auf dem Gebiet, das vorher
von Sumerern bewohnt worden war. Die Beziehung zwischen den Babyloniern und Sumerern gestaltete sich
jedoch ähnlich wie das Verhältnis zwischen Römern und Griechen: die Babylonier standen unter starkem Einfluss
der älteren sumerischen Kultur.
Mit der Herrschaft der Hammurapi-Dynastie (auch die ‚Erste Dynastie von Babylon’ genannt), die ungefähr 200
Jahre dauerte, begann für Babylon ein Zeitalter außergewöhnlichen Wohlstands und relativen Friedens.
Zwischen 1600 und 1200 v.Chr. gewannen andere externe Eindringlinge (Kassiten, Assyrer und Elamiten) Kontrolle über Babylon.
Aber am Ende des 12. Jahrhunderts v.Chr. besiegte der babylonische König Nebukadnezar die Angreifer und
baute das Königreich Babylonien wieder auf. Nebukadnezar eroberte zudem zahlreiche neue Ländereien und
griff schließlich auch Assyrien an. Seine Dynastie (auch die ‚Zweite Dynastie von Babylon’ genannt), die von
einem der mächtigsten Stämme außerhalb Babylons, den Chaldäern, unterstützt wurde, regierte Babylonien bis
539 v.Chr. Genau zu dieser Zeit eroberten die Perser die Region. Babylon fiel Persien zu, was das Ende der
babylonischen Unabhängigkeit und der Geschichte des alten Mesopotamiens bedeutete.
RELIGION
Die Babylonier glaubten an ein Pantheon, das aus mächtigen, unsterblichen Gottheiten bestand, von denen jede
einen bestimmten Aspekt des Kosmos beherrschte: Erde, Himmel, Meere, Berge und Flüsse. Zudem hatte jeder
Babylonier seinen eigenen Gott, an den er seine Gebete richtete.
In Babylonien spielte die Religion eine wichtige Rolle im täglichen Leben. Jeden Tag wurde den Göttern Essen,
Trinken oder Weihrauch als Opfergabe angeboten. Jede wichtige Gottheit hatte ihren eigenen großen Tempel, in
dem sie angebetet wurde. Religiöse Rituale wurden von Priestern angeführt, die einen eigenen und wichtigen
Stand in der babylonischen Gesellschaft innehatten. Tempeldienste wurden üblicherweise in offenen Höfen
abgehalten, die mit Springbrunnen zum Waschen und Altären für die Opfergaben ausgestattet waren. Ausschließlich der Hohepriester und ein Mitglied des Hofes durften auch den inneren Teil des Tempels betreten, in
dem sich die Statuen der Götter oder Göttinnen befanden.
Babylonische religiöse Zeremonien waren beeindruckend: Priester, Musiker, Zauberer, Traumdeuter und Astrologen waren an ihrer Vorbereitung beteiligt. Das Neujahrsfest zum Frühlingsäquinoktium stellte das wichtigste
religiöse Ereignis des Jahres dar.
GESELLSCHAFT, WIRTSCHAFT UND POLITIK
Babylon zählt zu einer der ersten städtischen Zivilisationen. Babylon hatte ein Dutzend städtischer Zentren, die
von Dörfern umgeben waren. Aufgrund des fruchtbaren Bodens Mesopotamiens wurde die Landwirtschaft zum
Herzstück der babylonischen Wirtschaft.
Herrscher war der König, der von Gouverneuren und anderen kommunalen Verwaltern unterstützt wurde.
Eine bemerkenswerte Sammlung von Gesetzestexten, auch bekannt unter dem Namen „Kodex Hammurapi“
(„Auge um Auge, Zahn um Zahn“) legte die Strafen fest, die Bürger für falsches Benehmen bekamen.
Die babylonische Gesellschaft war in drei Klassen unterteilt: die Oberschicht (Awilu genannt), die Unterschicht
(Mushkenu genannt) und die Sklaven (Wardu genannt). Babylonische Frauen hatten gewisse Rechte, wie das
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Recht auf Eigentum oder das Recht auf Geschäftemachen. Männer hingegen bekamen mehr Rechte zugesprochen als Frauen: Sie konnten sich relativ einfach von ihren Ehefrauen scheiden lassen und durften - wenn sie
nicht mehr in der Lage waren, für sie zu sorgen - ihre Ehefrauen und Kinder als Sklaven verkaufen.
KULTUR
Die Babylonier erbten viele kulturelle und technische Errungenschaften der Sumerer.
Sie setzten hochentwickelte Techniken zur Bewässerung und für die Landwirtschaft ein. Die Babylonier waren
außerdem hochqualifizierte Ingenieure. Sie verwendeten das sumerische Zählsystem, das dem heute weltweit
genutzten Dezimalsystem sehr ähnlich ist. Sie hatten ein fortschrittliches Schriftsystem und entwickelten ein
Ausbildungssystem, das dem von den Sumerern geschaffenen System sehr nahe kam. Schulen wurden zu
wichtigen Kulturzentren und der Lehrplan konzentrierte sich vorwiegend auf das Wiedergeben und Speichern von
Informationen in sumerisch und babylonisch.
Babylonische Handwerker waren auf den Gebieten Hüttenwesen und Stoffproduktion sowie Kosmetik und
Parfums bewandert und aktiv. Außerdem führten die Babylonier chirurgische Eingriffe aus.
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