Vitamin B3 - Niacin/Niacinamid Niacin ist ein wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe, kommt in vielen verschiedenen Lebensmitteln vor und kann vom Körper auch aus Tryptophan, einem Eiweißbestandteil, gewonnen werden. Wo kommt Niacin in der Nahrung vor? • Hefe • Schweineleber • Lachs • Weizenkleie • geröstete Erdnüsse • Rindfleisch • Kalbsleber • Kaffee • Huhn • Käse • Kartoffel Durch Kochen wird Niacin kaum zerstört, es gehen jedoch beträchtliche Mengen ins Kochwasser über. In Mais und Kartoffeln liegt das Vitamin gebunden als Niacytin-Komplex vor und kann nicht resorbiert werden. Auch in den Kaffeebohnen wird das Niacin erst durch das Rösten für den Körper verfügbar. Welche Bedeutung hat Niacin? Seine Hauptaufgabe liegt im Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und es trägt so zur Energiegewinnung bei. Niacin hat eine antioxidative Wirkung und ist wichtig für die Regeration von Haut, Muskeln, Nerven und Erbsubstanz. Es trägt auch dazu bei den Cholesterinspiegel zu senken. Wie viel Niacin brauchen wir täglich? Die empfohlene Menge, die über die Nahrung aufgenommen werden soll, liegt bei 13-17mg Niacin täglich. Welche Symptome können bei Niacinmangel auftreten? Ein Niacinmangel ruft Hautveränderungen, Durchfall und Demenz hervor, eine Erkrankung, die unter der Bezeichnung Pellagra (= raue Haut) bekannt ist. Ein leichter Mangel äußert sich in: • Appetitlosigkeit • Schlafstörungen • Konzentrationsstörungen • Reizbarkeit Was kann die Ursache für einen Niacinmangel sein? Ein Mangel an Niacin durch Ernährungsfehler kommt in den Industriestaaten kaum vor. Pellagra trat früher vor allem in Ländern auf, in denen Mais als Hauptnahrungsmittel verwendet wurde. Azteken und Mayas legten ihren Mais nach der Ernte üblicherweise in Kalkwasser, um das Niacin im Mais der Verdauung zugänglich zu machen. Die spanischen Eroberer nahmen den Mais nach Europa, Nordamerika und Afrika mit, achteten jedoch nicht auf diese Technik. Das hatte zur Folge, dass später ganze Bevölkerungsschichten, die auf Mais als Hauptnahrungsquelle angewiesen waren, Niacin-Mangelerscheinungen bekamen, die sogar zum Tod führen konnten. Wann kann die Einnahme von Niacin helfen? • Bei bestimmten Krankheiten wie Krebs • Schwangerschaft und Stillzeit • Störungen des Verdauungssystems • Alkoholismus • Bei Behandlung mit bestimmten Medikamenten (wie Betablocker) • Bei erhöhtem Cholesterinspiegel Welche Symptome können bei Niacin-Überdosierung auftreten? Niacin verursacht auch in hohen Dosen nur selten Nebenwirkungen. Eine Überdosierung hat eine blutgefäßerweiternde Wirkung und kann gelegentlich zu Hitzegefühl, Hautausschlag, Juckreiz, Übelkeit und Erbrechen führen. Bei hohen Dosierungen über einen längeren Zeitraum können Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Durchfall und Leberschädigung auftreten.