Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z01 / Arteriosklerose (Atherosklerose) Arteriosklerose (Atherosklerose) Histologie Arterie: Gefäß mit kräftiger Wand, geschlängelter Lamina elastica interna, Media (mit scholliger lilafarbener Struktur = Verkalkung) und Adventitia. Thrombus in Organisation = breite, stark das Lumen einengende Struktur mit Fibrosierung, Erythrozyten und Granulationsgewebe (Granulationsgewebe = Kapillaren, Fibroblasten, Makrophagen, Entzündungszellen). Daneben eine Vene (dünnere Wand, weites Lumen) und ein Nerv. Definition Chronisch fortschreitende Degenartion der Arterien mit progressiven Veränderungen der Gefäßwand Bzw. Veränderungen der Arterien-Intima mit Ansammlung von Lipiden, Kohlenhydraten, Blut, Blutbestandteilen, Bindegewebe und Kalzium, verbunden mit Veränderungen der Media, in großen und mittelgroßen elastischen und muskulären Arterien (WHO-Definition). Ursache Verletzung der Endothelschicht der Blutgefäße durch verschiedene Mechanismen: Mechanische Schädigung (z. B. Trauma). Biochemische Schädigung (Zytokine, Cholesterin, oxidierende Substanzen). Eintritt von Plasmabestandteilen und anderen Substanzen in die Gefäßwand (Lipidfleck). Entzündungsreaktion und Verkalkung (Plaque). Abräumung durch Makrophagen. Risikofaktoren: 1. Ordnung: o Nikotin o Hypertonie o Diabetes mellitus o Hyperlipidämie 2. Ordnung: o Adipositas o Bewegungsmangel o Stress o Hyperurikämie Pathologie Durch Bindegewebsvermehrung, intra- und extrazelluläre Einlagerungen von Cholesterin, Fettsäuren und Kalk sowie Akkumulation von Kollagen und Proteoglykanen kommt es zu einer Verhärtung und Verdickung der Gefäßwand, die mit Verengung und einer abnehmenden Elastizität einhergehen. Meist zunächst Veränderung der Gefäßintima: Fibrose, Wandvernarbung, gestörter Faserverlauf; dann auch Veränderungen der Media. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z02 / Myokardinfarkt Myokardinfarkt Histologie Kardiomyocyten eosinophil (sehr rosa), ohne erkennbaren Zellkern = nekrotisch. Randlich granulozytäres Infiltrat (gelappte Kerne), entsprechend einem frischen Myokardinfarkt (ca. 10-15 h überlebt). Helle große Zellen außen = Fettgewebe. Definition Infarkt = Intravitaler Gewebsuntergang (Nekrose) durch Sauerstoffmangel. Ursache In 80 % der Fälle Gefäßverschluß durch einen Thrombus bei arteriosklerotischem Plaque. Seltener: mit Einblutung in arteriosklerotische Intima. Extrem selten: Arteriitis oder Embolie. Pathologie Formen des Infarkts: • • • Anämischer Infarkt: Gefäßverschluß in Organen mit Endarterien blutleeres Nekroseareal (z. B. Herz, Niere, Milz). Hämorrhagischer Infarkt: Gefäßverschluß bei doppelter Blutversorgung zusätzliche Blutung (Lunge, Darm). Hämorrhagische Infarzierung: Störung des venösen Abflusses hämorrhagisches Ödem. Klinisches Bild des Myokardinfarkts: Plötzlicher starker Schmerz (>20 min) in Thorax / Schulter / Armen / Unterkiefer / Oberbauch, dazu Erbrechen, Blässe; häufig tödlich (30%). Morphologische Merkmale des Myokardinfarkts: • • • • • • > 30 min Mitochondrienschwellung (Elektronenmikroskop) > 2 h Fragmentierung der Cristae (Elektronenmikroskop) > 6 h Eosinophilie (Lichtmikroskop) > 10/24 h Koagulationsnekrose (lichtmikroskopisch keine Zellkerne mehr zu erkennen; makroskopisch lehmgelb mit rötlichem Randsaum) > 3-7 Tage Resorption (lichtmikroskopisch Granulationsgewebe) > 6 Wochen Fibrose / Narbe Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z03 / Herzschwiele / interstitielle Myokardfibrose Herzschwiele / interstitielle Myokardfibrose Histologie Myokard mit Kardiomyocyten mit Zellkern, dazwischen Inseln von Fibrosierung / Bindegewebe chronischer Prozess, immer wieder Minderversorgung, Korrelat einer chronischen Schädigung bzw. Residuum nach Infarkt. Pathologie Herzschwiele Tritt ca. 6 Wochen nach einem akuten Myokardinfarkt auf, welcher nicht rechtzeitig suffizient behandelt wurde. Entspricht einer Narbe (da sich Myokardiozyten nicht teilen können). Interstitielle Myokardfibrose Korrelat einer koronaren Herzkrankheit (KHK / Arteriosklerose der Koronararterien), entsprechend einer chronischen Unterversorgung der Herzmuskulatur mit Sauerstoff (Infarkt = akute Unterversorgung). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z04 / Endokarditis Endokarditis Histologie Herzklappe mit Auflagerung von neutrophilen Granulocyten (gelappte Zellkerne) auf der einen, Detritus und Bakterien (lila) auf der anderen Seite. Ursachen • • Entzündung des Endocards, welches die Herzhöhlen und den herznahen Anteil der großen Blutgefäße auskleidet und die Herzklappen bildet. Grundsätzlich kann jeder an einer Endocarditis erkranken; Patienten mit Klappenfehlern haben allerdings ein erhöhtes Risiko. Pathologie 1. Abakterielle Endokarditis o o o Endocarditis verrucosa rheumatica (Komplikation des rheumatischen Fieber; siehe unten). Endocarditis thrombotica: Begleiterkrankung bei Tumorerkrankungen oder auch bei Marasmus (dann Endocarditis marantica genannt). Endocarditis thrombotica Libman-Sacks (Komplikation des systemischen Lupus erythematodes). 2. Bakterielle Endocarditis o o Hochakut verlaufende bakterielle Endocarditis (Erreger: Staphylococcus aureus, Streptococcus, Enterococcus). Subakut verlaufende bakterielle Endocarditis = Endocarditis lenta (Erreger: meist Streptococcus viridans (S. sanguis, S. bovis, S. mutans, S. mitis)). Rheumatisches Fieber = Folgeerkrankung nach Infektion mit Streptokokken (z. B. Tonsillitis) wegen kreuzreagierender Antikörper, kann führen zu: Endokarditis, Perikarditis, Myokarditis Polyarthritis Glomerulonephritis Erythema anulare Rheumaknötchen Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z05 / Lobärpneumonie Lobärpneumonie Histologie Lungenparenchym, erkennbar an den noch erhaltenen Alveolarsepten, angefüllt mit einem Exsudat aus Entzündungszellen - überwiegend segmentkernige neutrophile Granulozyten mit einem insgesamt homogenen Bild der Entzündungsausbreitung (am besten in der Übersicht zu erkennen). Das Stadium entspricht hier der grauen Hepatisation (siehe unten). DD Bronchopneumonie: inhomogene Entzündungsausbreitung. DD Lungeninfarkt: Erythrozyten in den Alveolen, Nekrose der Alveolarsepten. Ursache Typischer Erreger (95 %): Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken). Pathologie Lobärpneumonie – Stadien (typischer Verlauf nur bei nicht behandelter Pneumonie): Anschoppungsstadium (1.-2. Tag): Eiweißreiches Exsudat im Lumen. Rote Hepatisation (3. Tag): Hyperämie der Gefäße mit Blutaustritt in die Alveolen, Lunge wird fester („leberartig“). Graue Hepatisation (4.-6.Tag): Massive Fibrinexsudation ins Alveolarlumen, massenhaft Makrophagen und Granulozyten. Gelbe Hepatisation (7. Tag): Ausgedehnte eitrige Entzündung; Lyse mit Detritusbildung Lyse: Auflösung des Fibrins, Reinigung der Alveolarlichtungen Komplikationen der Lobärpneumonie Chronische Pneumonie: bei unvollständiger Auflösung des Infiltrats Ausbildung eines Granulationsgewebes = „Karnifizierung“. Lungenabszess. Pleuraempyem: Eiteransammlung im Pleuraspalt (jede Pneumokokkenpneumonie wird von einer fibrinösen Pleuritis begleitet, welche in ein Pleuraempyem übergehen kann). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Bronchopneumonie Histologie Lungenparenchym, erkennbar an den noch erhaltenen Alveolarsepten, mit zahlreichen Entzündungszellen - überwiegend segmentkernige neutrophile Granulozyten - mit einem insgesamt eher inhomogenen, fleckigen Bild (am besten in der Übersicht zu erkennen); vor allem um die Bronchien akzentuierte Entzündungsherde. Buntes Bild aus verschieden alten Entzündungsherden innerhalb eines Lappens. DD Bronchopneumonie: inhomogene Entzündungsausbreitung. DD Lungeninfarkt: Erythrozyten in den Alveolen, Nekrose der Alveolarsepten. Ursachen Klebsiellen Staphylokokken Hämophilus Pseudomonas und andere … Pathologie Aerogener Infektionsweg mit endobronchialer Erregerausbreitung. Z06 / Bronchopneumonie Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z07 / Thrombembolie Thrombembolie Histologie Lungenparenchym mit noch schemenhaft erkennbaren nekrotischen Alveolarsepten, die Alveolarlumina angefüllt mit reichlich Blut, vor allem Erythrozyten. Definition Verschleppung korpuskulärer Elemente in andere Gefäßbereiche mit Gefäßverschluß. Ursache Virchow-Trias zur Entstehung der Thrombose 1. Stase / Störung der Hämodynamik (Bettlägerigkeit, Krampfadern …) 2. Hyperkoagulabilität (Gerinnungsstörungen, Schwangerschaft, Dehydratation …) 3. Endothelschaden / Gefäßwandveränderungen (traumatisch, degenerativ …) Risikofaktoren für Thrombose Rauchen Einnahme hormoneller Kontrazeptiva Übergewicht Exikkose Schwangerschaft intravenöser Drogenabusus Pathologie Ausgangspunkte für Lungenembolien sind in der Regel Thrombosen in den tiefen Beinvenen oder den Beckenvenen. Thromben werden mit dem Blutkreislauf weiterverschleppt (= Embolie) und verlegen je nach Durchmesser kleinere oder größere Pulmonalarterien (Lungenembolie). Bei einer Embolie in Pulmonalarterien entwickelt sich bei gleichzeitig bestehender Lungenstauung (aufgrund einer Linksherzinsuffizienz) ein hämorrhagischer Lungeninfarkt bzw. ein eingebluteter Infarkt. Dies kommt durch die doppelte Gefäßversorgung der Lunge zustande (die Pulmonalarterien werden aus dem rechten Herzen und die Bronchialarterien aus dem linken Herzen versorgt). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z09 / Plattenepithelkarzinom (Lunge) Plattenepithelkarzinom der Lunge Histologie In Nachbarschaft zum Bronchialknorpel gelegene strang- und zungenförmige Zellverbände. Die Zellen mit vergrößerten, ungleich großen Zellkernen (Kernpolymorphie) und zum Teil mit auffälligen Nukleolen. Im Randbereich des Präparates spärliches unauffälliges Lungengewebe und Fettgewebe. Pathologie Plattenepithelcarcinome der Lunge entwickeln sich aus Plattenepithelmetaplasien und –dysplasien des Bronchialepithels vorwiegend zentral. Mehr als 90 % sind auf Nikotinabusus zurückzuführen. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z10 / Tonsillitis Tonsillitis Histologie Lymphatisches Parenchym mit Follikeln, einer plattenepithelialen Überkleidung und Krypten (Absenkungen des Plattenepithels in das lymphatische Gewebe). In den Krypten neutrophile Granulozyten akuter Prozess. Große, lilafarbene Bakterienkolonien = Aktinomyces (sind nicht pathologisch). Ursache meist durch Streptokokken der Gruppe A, alternativ durch: o Pneumokokken o Staphylokokken o Haemophilus. Pathologie Diagnose Abstrich Schnelltest Keine Medikation mit ASS wegen der Gefahr eines Reye-Syndroms! Komplikationen Peritonsillarabszess. Retropharyngealabszess. Post-Streptokokken-Glomerulonephritis (wegen kreuzreagierender Antigene; vgl. rheumatisches Fieber zum Thema Endokarditis (4.)) Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z11 / Morbus Crohn Morbus Crohn Histologie Auf der Innenseite des Lumens intestinale Schleimhaut mit fingerförmigen Zotten ( Dünndarmschleimhaut; im Gegensatz zum Magen oder Dickdarm keine Zotten), überkleidet von zylindrischem Epithel und Becherzellen ( Schleimproduktion) Bei der Stelle, wo das auskleidende Epithel fehlt, handelt es sich um eine Ulzeration. Dort finden sich neutrophile Granulocyten in Fibrin (Schorf), darunter Granulationsgewebe. Die Ulceration reicht tief bis in die Muscularis propria und Subserosa. Im Bereich der erhaltenen Schleimhaut Kryptenarchitektusstörungen (verzweigte Krypten). Keine Epitheloidzellgranulome. Pathologie und Folgen Eine der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa). Weltweites Vorkommen, Altersgipfel in der 2.-3. Dekade. Diskontinuierliche Entzündung des gesamten Gastrointestinaltraktes (DD Colitis ulcerosa, s. u.). Bei 5-30% der Patienten Mitbeteiligung des oberen Gastrointestinaltraktes. Makroskopisch o o o „skip lesions“ (diskontinuierlicher Befall) aphthöse oder lineare Ulzerationen Fistelbildung Mikroskopisch o o o Tiefreichende Fissuren / Ulzerationen Epitheloidzellgranulome (nicht immer) Fibrose DD Colitis ulcerosa o o o o nur im Colon kontinuierlich (keine skip lesions) keine Fisteln keine Granulome Prognose o o o o häufig Rezidive keine Heilung möglich in rund 50 % extraintestinale Manifestationen (Gelenke, Haut, Augen) 5% der Patienten entwickeln ein Dickdarmkarzinom Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z12 / Papillom Papillom Histologie Polypöse Schleimhautläsion mit einem Stiel aus Bindegewebe und Blutgefäßen, überkleidet von dysplasiefreiem Plattenepithel ohne Schichtungsstörung (keine Dysplasien). Koilozyten = Keratinozyten mit hellem Zytoplasma und eckigen, dunklen Zellkernen (Zeichen der Virusinfektion mit HPV) Ursache Viral / induziert durch humanes Papilloma-Virus (HPV); vgl. Cervix-Karzinom (Z38), Verruca vulgaris (Z27). HPV = DNA-Virus mit mehr als 100 verschiedenen Typen Low-risk-Viren verursachen z. B. Warzen im Genitalbereich, z. B. HPV Typ 6, 11, 40, 42, 43, 44, 54, 61, 70 … High-risk-Viren verursachen Carcinome im Bereich der Cervix, des Anus und im Mundbereich, z. B. HPV Typ 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56 … Möglicherweise High-risk-Typen. Typen ohne eindeutige Risikozuordnung. Multipel möglich als Papillomatose (auch Larynx, Pharynx...). Maligne Entartung selten (bei HPV-Typen 16,18,31,33). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z13 / Plattenepithelkarzinom (Mundboden) Plattenepithelkarzinom des Mundbodens Histologie Im in der Übersicht erkennbaren „dunkleren“ Präparatebereich: Plattenepithel mit deutlichen Dysplasien (Kernpleomorphie, Kernhyperchromasie) an der Oberfläche, und Übergang in ein invasives Plattenepithel–Carcinom, das in die Tiefe infiltriert. Im in der Übersicht erkennbaren „hellen“ Präparateanteil: Muskulatur, muzinöse Speicheldrüsen. Die Tuschemarkierung im Randbereich (grün, schwarz) wird vom Pathologen angebracht und dient der Beurteilung des Resektionsstatus. Ursachen Nikotin, Alkohol, mangelnde Mundhygiene. Pathologie I. Präkanzerose: Dysplasie (kann klinisch unter dem Bild einer Leukoplakie erscheinen). II. Verteilung in der Mundhöhle: v. a. Unterlippe, Unterkiefer, Mundboden. III. Wachstum: diffus infiltrierend, exophytisch oder ulzerös. IV. Sonderfall: verruköses Karzinom („Ackerman-Tumor“, G1) => in der Regel nie Metastasen. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z14 / Sialadenitis Sialadenitis Histologie Speicheldrüsengewebe überwiegend atroph, ab und zu noch erkennbare muzinöse (helle) und seröse (lilafarbene) Endstücke (Glandula submandibularis). Vor allem findet sich eine chronische, lymphozytenreiche, teils follikuläre Entzündung. Ursachen vor allem bakteriell, auch viral. chronisch-rezidivierend: obstruktiv z.B. bei Speichelsteinen autoimmun: z. B. bei Sjögren-Syndrom (sog. Sicca-Syndrom: Mitbefall der Tränendrüsen) Küttner-Tumor Chronisch sklerosierende Sialadenitis der Glandula submandibularis. Extreme Atrophie und Vernarbung der Speicheldrüse, kann klinisch an einen malignen Tumor denken lassen. IgG4-assoziierte Erkrankung (IgG4-Erhöhung im Serum, typische histologische Befunde mit lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat, storiformer Fibrose, obliterativer Phlebitis). Granulomatöse Sialadenitis 1. Tuberkulose. 2. Lues (bei Primäraffekt im Lippenbereich). 3. Sarkoidose (Heerfordt-Syndrom mit Fieber, Uveitis, Parotisschwellung). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z15 / Sialolithiasis Sialolithiasis Histologie Speicheldrüsengewebe mit muzinösen (hellen) und serösen (lilafarbenen) Endstücken (Glandula submandibularis), fokal auch atroph. Stellenweise eitrige Entzündung (granulozytenreiches Infiltrat, auch einzelne Lymphozyten) im Bereich um die Ausführungsgänge und zum Teil in den Drüsenazini. Ursachen Metabolische Störungen, Abflussbehinderungen, entzündliche Veränderungen. (Bei der Glandula submandibularis z. B. langer, gewundener Ausführungsgang, visköses Sekret häufig Speichelsteine (83 % der Speichelsteine).) Pathologie Der Speichelstein behindert den Abfluss des Speichels und begünstigt damit eine Entzündung. Symptome sind nahrungsabhängige Schwellung und Schmerzen. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z16 / Pleomorphes Adenom Pleomorphes Adenom Histologie Von einer schmalen fibrösen Kapsel umgebener Speicheldrüsentumor mit vielgestaltiger Morphologie aus einem Gemisch epithelialer und modifizierter myoepithelialer Zellen. Epitheliale Tumoranteile bilden strang- und drüsenförmige Verbände. Das Tumorstroma ist zellarm mit fibrösen, mukoiden, myxoiden und/oder chondroiden Anteilen (hellrosa). Im Randbereich seröses Speicheldrüsengewebe (lilafarbene Endstücke), entsprechend der Parotis, mit schwarzer Tuschmarkierung (durch den Pathologen angebracht zur Frage des Resektionsstatus). Pathologie Häufigster Speicheldrüsentumor (65 %), am häufigsten in der Parotis (> 80 %). Gutartig, kann jedoch rezidivieren. Makroskopie Gut abgegrenzte rundliche Tumoren, Größe meist 2-5 cm, helle Schnittfläche. Mikroskopie Unterschiedliche („pleomorph“), umgebende Kapsel, epitheliale und myoepitheliale Zellen, mukoide oder myoxoide zellarme Stromakomponente. Maligne Variante Carcinoma ex pleomorphic Adenoma (selten, < 5 %). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z17 / Warthin-Tumor Warthin-Tumor Histologie Lymphatisches Stroma (dunkelblau, aus vielen kleinen Lymphozyten) mit Hohlräumen (Zysten), ausgekleidet von Epithelzellen mit breitem, eosinophilem (onkozytärem) Zytoplasma. Darunter kleine basale Zellen. Umgebend eine schmale Kapsel. Im Randbereich miterfasst seröses Speicheldrüsengewebe (Parotis). Synonym Zystadenolymphom (wegen Verwechslungsgefahr mit einem malignen Lymphom wird die Bezeichnung WarthinTumor bevorzugt). Pathologie Gutartiger Tumor, keine maligne Variante außer es entwickelt sich ein malignes Lymphom im lymphatischen Stroma. Zweithäufigster Speicheldrüsentumor (5 %), kommt vor allem in der Parotis vor. In 10 % beidseitig, in 10 % Rezidive. Makroskopie durchschnittlich 2 – 4 cm große, gut umschriebene Tumore mit Hohlräumen. Mikroskopie dünne Kapsel, epitheliale Komponente aus großen luminalen Zellen und kleinen basalen Zellen um Hohlräume, Stromakomponente aus lymphoidem Gewebe. Etwa 5% sind komplett infarziert / nekrotisch (insbesondere nach Punktion) Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z18 / Adenoid-zystisches Karzinom Adenoid-zystisches Karzinom Histologie Im Präparat kleine Speicheldrüsen (vor allem muzinös / helle Endstücke) im Randbereich; hier auch grüne Tuschemarkierung, angebracht durch den Pathologen zur Frage des Resektionsstatus. Stellenweise Überkleidung mit Schleimhaut / Plattenepithel. Unter der Schleimhaut der nicht abgekapselte / unscharf begrenzte Tumor mit vorwiegend kribriformen („siebartigen“), teils auch soliden Tumorzellverbänden. In der Tiefe Infiltration in Knochen. Typisch: Perineuralscheideninfiltration (Tumorzellen umschließen einen kleinen Nerven). Pathologie Maligner Tumor. Kommt in der Parotis vor, aber auch in kleinen Speicheldrüsen (bis 50% palatinal). Langsam wachsend, führen gelegentlich zu einer Fazialisparese. Metastasierung: hämatogen (40%), lymphogen (15%). In bis zu 70% treten Rezidive auf. 5-Jahres-Überlebensrate: 35%. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z19 / Gastritis Typ C Gastritis Typ C Histologie Magenantrum-Schleimhautbiopsate mit foveolärer Hyperplasie (geschlängelte Drüsen), reduziertem Schleimgehalt des Oberflächenepithels, vermehrter Schleimhautfibrose, gering ausgeprägter Entzündung (wenig Lymphozyten), einzelnen aszendierenden glatten Muskelfasern aus der Muscularis mucosae zwischen den Foveolen. Ursachen C hemisch-toxisch induziert, z. B. durch Gallereflux aus dem Duodenum, NSAR, Alkohol, Rauchen. Pathologie Lokalisation: Magenantrum > Magencorpus. Klinik: Unspezifisch, Oberbauchschmerz. Gastritis-Klassifikation Typ A = Autoimmun durch Autoantikörper gegen Belegzellen / Parietalzellen; dadurch Fehlen von Intrinsic Factor verminderte Resorption von Vitamin B12 perniziöse Anämie. Außerdem steigt der Magen-pH-Wert vermehrte Gastrin-Produktion Vermehrung von neuroendokrinen ECL-Zellen, ggf. Entstehung von Karzinoiden. Typ B = Bakteriell (siehe Z20). Typ C = Chemisch-toxisch (siehe oben). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z20 / Gastritis Typ B Gastritis Typ B Histologie Luminal betonte Entzündung mit lymphozytärem und plasmazellulärem Entzündungsinfiltrat untermischt mit segmentkernigen neutrophilen Granulozyten (MagencorpusSchleimhaut, erkennbar an den Belegzellen). Ursachen B akteriell: Helicobacter-pylori (HP) = spiralförmiges Bakterium, das nicht-invasiv im gastralen Schleim lebt. Sonderform: Typ B-Gastritis durch Helicobacter heilmanii. Pathologie Lokalisation Magenantrum > Magencorpus (aber auch beides: Typ B-Pangastritis). Klinik Magenulcus, Duodenalulcus, Dyspepsie. Folgekrankheiten Magenkarzinom, Magenlymphom (malignes extranodales Marginalzonen-B-Zell-Lymphom vom MALT-Typ; MALT = mucosa associated lymphoid tissue). Therapie Protonenpumpeninhibitoren, Eradikation mit Antibiotika. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z21 / Barrett-Ösophagus Barrett-Ösophagus Histologie Neben unauffällig geschichtetem Plattenepithel (des Ösophagus) Zylinderepithel wie aus dem Magen mit einzelnen Becherzellen, entsprechend einer sogenannten intestinalen Metaplasie = Barrett-Metaplasie / Barrett-Ösophagus. Ursachen Refluxösophagitis (in ca. 10 % entsteht eine Barrett-Metaplasie). Alkohol. Nikotin. Fettreiche Ernährung. Pathologie Umwandlung eines ausdifferenzierten Gewebes (unverhorntes Plattenepithel des distalen Ösophagus) in ein anderes ausdifferenziertes Gewebe (intestinales bzw. becherzellhaltiges Zylinderepithel) = (inkomplette intestinale / Barrett-) Metaplasie Ursache chronische Reizung durch Reflux. Durch die Metaplasie erhöhte Resistenz gegenüber physikalisch-chemischen Noxen, aber: größere genetische Instabilität. Gefahr Ausbildung eines Adeno-Carcinoms (Adenokarzinom im unteren Ösophagus) über den Weg einer (niedriggradigen hochgradigen) Dysplasie in der Barrett-Metaplasie. Ösophaguskarzinom o 80% Plattenepithelkarzinome, 20% Adenokarzinome. o Am häufigsten Männer über 55 J. betroffen. o Plattenepithelkarzinome können auf der gesamten Länge des Ösophagus entstehen. o Adenocarcinome meist im unteren Drittel. o Die Barrett-Metaplasie ist eine Präkanzerose für das Adenocarcinom, jedoch nicht für das o Plattenepithelkarzinom. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z22 / Adenokarzinom (Magen) Adenokarzinom des Magens Histologie Infiltrierend wachsende Drüsen mit zytologischen Malignitätskriterien (Zell- und Kernpleomorphie, hyperchromatische Kerne, prominente Nukleoli und Mitosefiguren). Das Carcinom wächst durch die Submucosa und Muscularis propria bis in das Fettgewebe der Subserosa vor (pT3-Stadium). Daneben im Randbereich tumorfreie Magenschleimhaut des Magencorpus (auffällig sind v. a. die großen, eosinophilen Belegzellen; im Gegensatz zu Dünn- und Dickdarm keine Becherzellen). Risikofaktoren Helicobacter pylori-Gastritis / Typ B-Gastritis (vgl. Präparat 20.). Chronische atrophische Autoimmungastritis / Typ A-Gastritis. Z. n. Magenteilresektion. Adenomatöse Magenpolypen. Pathologie Laurén –Klassifikation nach Wachstumsmuster (hat Bedeutung für das Ausmaß der Resektion): Carcinome vom intestinalen Typ (ca. 60%): drüsig wachsend und gut begrenzt. Carcinome vom diffusen Typ (ca. 40%): disseminierende Infiltration und schlecht begrenzt, häufig siegelringzellhaltig. Mischtyp Lokalisation Antrum und Pylorus: 50 - 80 % Fundus und Korpus: 20 - 30 % Kardia: 10 - 20 % Wachstumsformen (makroskopisch) Typ I Typ II Typ III Typ IV polypöses Wachstum ulzeriertes Wachstum, scharf begrenzt ulzeriertes Karzinom, unscharf begrenzt diffus infiltrierendes Wachstum 95 % der Karzinome des Magens sind Adenokarzinome Wachstumsmuster • papillär • tubulär • muzinös • gering kohäsiv einschließlich Siegelringzellkarzinom • gemischt Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z23 / Appendizitis Appendizitis Histologie Mehrere Anschnitte einer Appendix mit stellenweise fehlender Epithelauskleidung und hier Ulceration, mit von dort ausgehend eitrig-phlegmonöser Entzündung der gesamten Appendixwand. Stellenweise auch segmentkernige Granulozyten auf der peritonealen Oberfläche, entsprechend einer Peritonitis. Ursache Akute Entzündung durch enterogene Mischinfektion (v. a. E. coli, Streptokokken, selten Clostridien). Pathogenese Schleimhaut-Ischämie Koprolith Kirschkern Zahnstocher Würmer . . . Ätiologie Epithelschaden (Barriere-Funktion) Pathologie Appendicitis erosiva Primärläsion in Form einer fokal-oberflächlichen Schleimhautläsion. Appendicitis ulcerophlegmonosa Reichlich segmentkernige Granulozyten, die die gesamte Appendixwand durchsetzen (Phlegmone). Zunahme der Schleimhautzerstörung (Ulcus). Übergreifen der Entzündung auf die Serosa (Begleitperitonitis) Appendicitis gangraenosa Fortschreitende Wandnekrose, Gefahr der Perforation mit nachfolgender kotiger Peritonitis. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z24 / Colonadenom Colonadenom Histologie Mehrere Anschnitte einer baumartigen Struktur (Stamm = Stiel des Polypen, Baumkrone = Polyp). Der Stiel des Polypen mit unauffälliger Dickdarmschleimhaut (viele Becherzellen, kleine runde, basal gelegene Zellkerne). Im Bereich des eigentlichen Polypen dann größere, überwiegend basal gelegene, stiftchenförmige / längliche Zellkerne und weniger Becherzellen. Pathologie Gutartige, polypöse Drüsentumoren der Dickdarmschleimhaut, v. a. im Colon sigmoideum und Rektum. Wachstumsformen tubulär: ca. 75%; meist gestielt, mit tubulären („schlauchförmigen“) Drüsen. villös: ca. 5%; breitbasig mit zottigem / fingerförmigem Aufbau. tubulovillös: ca. 20%; Kombination aus tubulärem und fingerförmigem Aufbau. Atypiegrad low-grade / niedriggradig oder high-grade / hochgradig. Adenome sind präkanzeröse Läsionen: Adenom-Carcinom-Sequenz. (Daher: Entfernung von Polypen durch Koloskopie = Verhinderung des Colon-Carcinoms!) Das Risiko der Carcinomentstehung ist abhängig von Wachstumsform und Atypiegrad: villös > tubulovillös > tubulär; high-grade > low-grade. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z25 / Colon-Adenokarzinom Colon-Adenokarzinom Histologie Unregelmäßige, drüsige Formationen, die bis in die Muscularis propria infiltrieren (invasives Wachstum) mit zytologischen Malignitätskriterien (Zell- und Kernpleomorphie, hyperchromatische Kerne, prominente Nukleoli und Mitosefiguren). Im Randbereich noch tumorfreie Dickdarmschleimhaut (zahlreiche Becherzellen, unauffällige Zellkerne). Ursachen Exogene Risikofaktoren hochkalorische, ballaststoffarme Ernährung. hoher Fleisch- und Fettkonsum. Rauchen. Alkohol. Bewegungsmangel. Übergewicht. Chronische entzündliche Darmerkrankungen ( v. a. Colitis ulcerosa, auch Morbus Crohn) Erbliche Risikoerkrankungen Familiäre adenomatöse Polypose (FAP): o autosomal dominant, o Keimbahnmutation des APC-Gens auf Chromosom 5 (5q21-22), o Klinik: > 100 Adenome, Beginn 10. – 20. Lebensjahr, o 100% Risiko für ein Kolonkarzinom (im Mittel im 40. Lebensjahr). Hereditäres nicht polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC): o autosomal dominant, o Keimbahnmutation von Mismatch-Repair-Genen (MLH1, MSH2, MSH6 und PSM2), o Klinik: familiäre Häufung von kolorektalen, endometrialen u.a. Karzinomen, o Erkrankungsalter < 50. Lebensjahr. Peutz-Jeghers-Syndrom. Juvenile Polypose. Pathologie Lokalisation Rektum ca. 60% und ca. 30% bis 10 cm (oft tastbar!), hohes Sigma ca. 20% Klinik Obstipation / Durchfall, wechselnde Stuhlgewohnheiten, lange asymptomatisch, spät: Blut im Stuhl deshalb: Früherkennung durch Koloskopie! Tumorstadium nach TNM T1 Infiltration in die Submukosa T2 bis Muscularis propria T3 bis Subserosa T4a Perforation des viszeralen Peritoneums T4b Invasion benachbarter Organe Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Verruca vulgaris Histologie Läsion der Epidermis der Haut mit Akanthose (Verbreiterung der Epidermis), verschmolzenen Reteleisten, Hyperkeratose und chronischer Entzündung; Locker verteilt Koilozyten (Keratinozyten mit hyperchromatischen, „eckigen“ Kerne und hellem Zytoplasmasaum) als Zeichen der HPV-Infektion. DD: seborrhoische Keratose / gewöhnliche Alterswarze (keine Koilozyten, Alter / Anamnese). Ursachen Erreger Humane Papillomaviren (HPV, DNA-Virus, mehr als 80 Typen). Im Hautbereich • Verruca palmoplantaris: HPV Typ 1 • Verruca vulgaris: HPV Typ 2 und 4 • Verrruca plana: HPV Typ 3 • Epidermodysplasia verruciformis: HPV Typen 5, 8, 12, 15, 47 • In Mundhöhle und Kehlkopfbereich: Papillome (vgl. Präparat 12.) Im Anogenitalbereich • Condylomata accuminata • Condylomata plana Z27 / Verruca vulgaris Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z28 / Naevuszellnaevus Naevuszellnaevus Histologie Mehrere Anschnitte eines Hautexzisates mit Nestern von rundlichen Zellen (Melanozyten bzw. Naevuszellen) in der oberen Dermis, welche größer sind als Lymphozyten und zytologisch benigne (Ausreifung zur Tiefe, keine Mitosen, keine Pleomorphie). Unauffällige Epidermis ohne Nachweis von Melanozytennester => dermaler Naevus. Ursachen • • • Melanozytäre Naevi sind gutartige, erworbene oder angeborene Läsionen. Häufig an sonnenexponierten Stellen. Melanome entstehen meist de novo, eine maligne Entartung eines Naevus ist selten (Ausnahme: dysplastischer Nävus). Pathologie Umgangssprachlich als „Muttermal“ oder „Leberfleck“ bezeichnet. Nomenklatur des Naevuszellnaevus je nach Lokalisation in der Haut: • Junktionsnaevus = Melanozyten in der basalen Epidermis. • Compoundnaevus = Melanozyten in der basalen Epidermis und oberen Dermis. • Dermaler Naevus = Melanozyten in der Dermis. Typen von Naevuszellnaevi • Erworbener Naevuszellnaevus. • Kongenitaler Naevuszellnaevus. • Spitznaevus. • Blauer Naevus. • Dysplastischer Naevus bei dysplastischem Naevus-Syndrom. • … Kennzeichnend für einen Naevus im Gegensatz zum Melanom Ausreifung der Naevuszellen von größeren oberflächlichen Zellen zu kleineren Zellen in der Tiefe mit glatter Begrenzung, ohne „ausgefranste“ Kanten. Keine Vermehrung von Mitosen, keine atypischen Melanozyten mit pleomorphen Zellkernen. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z29 / Malignes Melanom Malignes Melanom Histologie Von Plattenepithel überkleidetes Hautexzisat (mit Hautanhangsgebilden) mit einem rundlich erscheinenden, basophilen, tiefreichenden Tumor aus Zellen mit pleomorphen, hyperchromatischen Zellkernen und prominenten Nukleolen. An der Oberfläche des Tumors fokale Ulceration (fehlendes Plattenepithel, bedeckt von Schorf = Fibrin + Granulocyten) => schlechtere Prognose. Ursache Sonneneinstrahlung als Hauptrisikofaktor. Pathologie Einteilung melanozytärer Tumoren I. Lentigo simplex. II. Melanozytäre Nävi (siehe Präparat 28.). III. Malignes Melanom (Tumorzellen wachsen ungleichmäßig und infiltrierend) • Superfiziell spreitendes Melanom: o 65 % aller malignen Melanome. o alle Körperstellen mit Ausnahme von Füßen und Händen. o beim Mann: oft am Rücken, bei der Frau: oft an den Waden. o Kriterien für die Erkennung: ABCD-Regel (siehe unten). • Lentigo-maligna Melanom o 10% aller malignen Melanome. o besonders oft an sonnengeschädigter Haut älterer Menschen. o entsteht immer auf dem Boden der obligaten Präkanzerose Lentigo maligna (Melanoma in situ). o kann 5 bis 10 cm groß werden. • Noduläres Melanom o 25 % aller malignen Melanome. o wachsen schnell. o gehen ohne horizontales Wachstum direkt in die vertikale Phase (Tiefenwachstum) über. o dringen rasch in die Tiefe des Coriums. o können überall auf der Haut vorkommen. Allgemeine klinische Regeln als Hinweis für Malignität / Malignes Melanom A Asymmetrie der Läsion ? B Begrenzung unregelmäßig ? C Colorierung unregelmäßig ? D Durchmesser > 6 mm ? Metastasierung des Malignen Melanoms in die Haut in der näheren Umgebung des Primärtumors. frühzeitig lymphogen in die regionären Lymphknoten. später hämatogen vor allem in Lunge und Leber. Prognose Wichtigstes Kriterium ist die Eindringtiefe (Clark-Level): Tumordicke 0,75 mm 10-Jahresüberlebensrate 98 %. Tumordicke >3 mm 10-Jahresüberlebensrate 30 %. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z30 / Basaliom Basaliom Histologie Anschnitte eines Hautexzisates mit Strängen und Nestern von monomorphen Tumorzellen, die den Basalzellen der Epidermis ähneln, mit Palisadenstellung zum Rand und artifizieller Spaltbildung zum umgebenden Bindegewebe. Kleinherdig Kontakt zwischen Basaliom und der Basalzellschicht der Epidermis. Umgebend von Plattenepithel überkleidete Haut mit Haarfollikeln und Talgdrüse; solare Elastose der Dermis (Kollagenfasern homogen und bläulich). Ursache UV-Licht-Exposition. (Lokalisation der Läsion meist im Kopf-Halsbereich, ganz selten an den Extremitäten oder am Stamm) Pathologie semi-maligner Tumor lokal destruierendes Wachstum aber: keine Metastasierung Typen des Basalioms Noduläres Basaliom Mikronoduläres Basaliom Superfizielles Basaliom (Rumpfhautbasaliom) Infiltrierendes Basaliom Fibroepitheliales Basaliom (Pinkus-Tumor) Basosquamöses (metatypisches) Basaliom … Morphologische Merkmale • Tumorzellplatten in der Dermis, teils mit Kontakt zur Epidermis. • Zytoplasma-arme Tumorzellen, ähneln den Basalzellen der Epidermis. • Palisadenförmige Anordnung der Tumorzellen am Rand der Zellplatten. • Retraktionsartefakt zwischen Tumor und Stroma. • Tumorstroma aus Fibroblasten, lockeren Kollagenfasern, Muzineinlagerungen und Lymphozyten. • Im Zentrum einzelner Tumorzellverbände können Zeichen der Verhornung, Tumornekrosen oder Hohlraumbildungen auftreten. • Die Dermis in der tumorfreien Haut zeigt meistens eine solare Elastose als Zeichen der chronischen UVSchädigung. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z31 / Follikuläre Zyste Follikuläre Zyste Histologie Schmale, strangförmige Gewebeanteile, bestehend aus fibrosiertem Bindegewebe mit wenigen Granulozyten und Lymphozyten und überkleidet mit einem zumeist weniger als 5 Zelllagen starken, nicht verhornenden Plattenepithel ohne Reteleisten. Fokal schlitzförmige Spalträume herausgelöster Cholesterinkristalle. Pathologie • • • • Zahnhaltige Zyste. Ausweitung des Zahnsäckchen im Kronenbereich eines retinierten Zahns mit Umhüllung der Zahnkrone. Meistens an Eckzähnen oder Weisheitszähnen. Kann v.a. bei jungen Patienten manchmal mit einem Ameloblastom assoziiert sein. Auskleidung durch unverhorntes, maximal 5-lagiges Plattenepithel (bei Entzündung kann die Unterscheidung von einer radikulären Zyste schwierig sein, vgl. Präparat 32.). Differenzialdiagnose Keratozystischer odontogener Tumor (Keratozyste) mit Auskleidung durch parakeratotisch verhorntes Plattenepithel (5-8 Zell-Lagen), Palisadenstellung der Basalzellschicht. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z32 / Radikuläre Zyste Radikuläre Zyste Histologie Schleimhautexzisate mit Überkleidung durch breites Plattenepithel der Gingiva, entzündlich veränderte Bindegewebsfragmente ohne Epithel, und Fragmente der Zyste mit Auskleidung durch Plattenepithel mit netzartigen Ausläufern ins Bindegewebe und verzweigten Reteleisten. In der Umgebung plasmazellreiche, chronische und kleinherdig auch floride (granulozytäre) Entzündung. Ursache Apikale Parodontitis Wachstumsreiz der Malassez-Zellnester Proliferation. Pathologie • • • • häufigste Kieferzyste: 80%, m > w. entsteht an der Wurzelspitze eines pulpatoten Zahns (odontogene Zyste). Lokalisation: OK > UK. apikale Parodontitis Malassez-Epithel-Proliferation Mikroabszess epithelialisierte Zyste. Bei Nachweis einer Entzündung ohne Epithel spricht man von einem apikalen Granulom. Auskleidung durch unverhorntes, mehrlagiges (> 5 Zell-Lagen), vernetzt erscheinendes Plattenepithel + umgebende Entzündung (vergleiche Präparat Z31.). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z33 / Epulis gigantocellularis Epulis gigantocellularis Histologie Von unverhorntem Plattenepithel ohne Hautanhangsgebilde (= Schleimhaut) überkleidete Fragmete einer zellreichen Läsion mit eingestreuten zahlreichen Riesenzellen (= große Zellen mit mehreren Kernen, diese entstehen durch die Verschmelzung mehrerer Makrophagen). Dazwischen einkernige Makrophagen und Entzündungszellen, daneben gefäßreiches Granulationsgewebe. Definition Epulis = dem Zahnfleisch aufsitzende Geschwulst (sog. Pseudotumor, d. h. keine Neoplasie im eigentlichen Sinn bzw. keine Proliferation entarteter Zellen), meist im bezahnten Oberkiefer auftretend. Pathologie Formen der Epulis • • • Epulis granulomatosa (gefäßreiches Granulationsgewebe). Epulis fibromatosa (faserreiches Bindegewebe). Epulis gigantocellularis / Riesenzellepulis (unklare Genese; zellreiche Neubildung mit vielkernigen Riesenzellen, Fibroblastenproliferaten und Hämosiderinablagerungen; kann den Knochen arrodieren, ist jedoch benigne). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z34 / Ameloblastom Ameloblastom Histologie Bindegewebsfragmete mit einer kribriform (siebartig) und nestförmig gewachsenen Läsion, diese wächst infiltrativ mit Palisadenstellung der Tumorzellen am Rand - ähnlich wie das Basaliom (hier jedoch keine Haut mit Hautanhangsgebilden umgebend; vgl. Präparat Z30.). Pathologie • • • • Meistens in der 3.- 5. Dekade, selten bei Kindern auftretend. Lokalisation: in 80% Mandibula (Molaren, Kieferwinkel). Wächst destruierend, ca. 30% Rezidive, sehr selten (hämatogene) Metastasen. Entsteht in 20 % der Fälle auf dem Boden nicht durchgebrochener Zähne oder follikulärer Zysten (zystenassoziierte Fälle im Alter abnehmend). Extraodontogene und extraossäre Lokalisation beschrieben (z. B. in den Röhrenknochen). Histologie sehr variabel. • • Subtypen o o o o o o o o o Solides / multizystisches Ameloblastom (follikuläres und plexiformes Wachstumsmuster). Extraossäres / peripheres Ameloblastom. Desmoplastisches Ameloblastom. Unizystisches Ameloblastom. Adenomatoid-odontogener Tumor. Ameloblastisches Fibrom / Fibrodentinom / Fibro-Odontom. Odontoameloblastom. Selten: Metastasierendes (malignes) Ameloblastom. Ameloblastisches Carcinom. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z35 / Odontom Odontom Histologie Knospenförmiges Gewebestück einer fehlgestalteten Zahnanlage mit Fragmenten von Zement; in höherer Vergrößerung Dentin mit Kanälchen zu erkennen. Pathologie Gutartige, meist zufällig entdeckte und kaum wachsende hamartomatöse Tumoren, die aus organisierten und / oder unorganisierten Massen von Schmelz, Dentin, Pulpa und Zahnzement bestehen. Entsteht in jedem Alter, meist aber in der 2. Dekade bevorzugt in der OK-Mitte, aber auch in jeder anderen Lokalisation. Odontom, compound • • Maxilla > Mandibula. Morphologisch ähnlich wie missgestaltete Zahnanlage. Odontom, complex • • Mandibula > Maxilla. Ungeordnete Zahnkomponenten wie Dentin- und zementartige Strukturen. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z36 / Mammakarzinom Mammakarzinom Histologie Fettgewebe mit einem bereits in kleiner Vergrößerung erkennbaren rundlichen Tumor aus strangartig und glandulär gewachsenen Tumorzellverbänden, die in das Fettgewebe infiltrieren. Die Tumorzellen mit vergrößerten, hyperchromatischen Zellkernen, prominenten Nukleolen und zahlreichen Mitosen. Ursachen • • • • Genetische Disposition (familiäres Carcinom) bei ca. 5-10 % (BRCA1/2); die übrigen Carcinome sind sporadische Carcinome. Hormonelle Risikofaktoren: frühe Menarche, späte Menopause, Nullipara, späte Erstgebärende. Strahlungsfolgen. Nikotin. Pathologie Häufigster maligner Tumor der Frau. • Morbus Paget der Mamille: nicht-invasive Tumorzellausbreitung in die Mamillenhaut; geht in der Regel mit einem Mammakarzinom einher. • Duktales Carcinoma in situ (DCIS): bleibt auf Gänge und Läppchen beschränkt ohne invasives Wachstum, kann aber zu invasivem Mamma-Carcinom führen (nicht obligat); keine Metastasierung. Invasives Carcinom • Mammacarcinom vom nicht-spezifizierten Typ / NST (rund 60 %), frühere Bezeichnung: invasiv-duktales Mammacarcinom. • Spezielle Subtypen: Metastasiert häufig hämatogen und lymphogen; 30-50 % der Patientinnen sterben. Differenzierungsgrad (Grading): sensitiver Marker für den weiteren Verlauf. Beruht auf Kernpleomorphie, Tubulusbildung und Mitoserate. Grad 1 – 3 : gut bis wenig differenziert. Je höher das Grading bzw. je schlechter der Differenzierungsgrad desto ungünstiger ist das biologische Verhalten des Tumors. Invasiv-lobuläres Mammacarcinom (10 %). Tubuläres / kribriformes Carcinom. Carcinom mit medullären Merkmalen. Metaplastisches Carcinom. Carcinom mit apokriner Differenzierung. … Wichtige Prognosefaktoren sind das TNM-Stadium (Klassifizierung der Ausdehnung des Tumors (T), Lymphknotenmetastasen (N), Fernmetastasen (M)), das Grading (s. o.), der Hormonrezeptorstatus (Östrogen- / ProgesteronRezeptor-Expression durch den Tumor) und die Überexpression von Her2/neu (schlechtere Prognose, aber mögliche Antikörpertherapie). Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z37 / Prostatakarzinom Prostatakarzinom Histologie Querschnitt (Hälfte einer Scheibe der Prostata) mit reichlich kleindrüsigen Tumorzellverbänden, fokal auch mit kribriformem (siebartigem) Wachstumsmuster und teils hellem Zytoplasma. Die Tumorzellen mit vergrößerten Zellkernen und prominenten Nukleolen. Das Adeno-Carcinom wächst zwischen die präexistenten Prostatadrüsen (diese deutlich größer mit unauffälliger Zytologie). Insbesondere im Randbereich auch Nachweis einer Perineuralscheideninfiltration (Nerven mit umgebenden Tumorzellen). Pathologie • • • • Adeno-Carcinom der Prostatadrüsen. Häufigste Metastasierung: lymphogen in Lymphknoten, hämatogen in Knochen. Häufigste Krebserkrankung bei Männern: Bis zu 80% der über-70-jährigen haben ein latentes Prostatakarzinom, welches zu Lebzeiten nicht auffällig wird (sog. latentes Karzinom in Obduktionsstudien). Dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Beschwerden meist erst in fortgeschrittenen Stadien. Gleason-Score (benannt nach dem amerikanischen Pathologen Donald F. Gleason): Unterteilung des Tumors nach dem histologischen Wachstumsmuster (siehe auch unten): o Grad 1 = uniforme runde Drüsen und rundlichen Verbänden, o Grad 2 = runde Drüsen mit unscharfer Begrenzung der Verbände, o Grad 3 = kleinere und mittelgroße Drüsen in irregulären Verbänden, mit Infiltration zwischen vorbestehende Drüsen, o Grad 4 = Drüsen verschmelzen und wachsen infiltrierend, o Grad 5 = solides Wachstum oder Nekrosen in den Drüsenvebänden. • Der häufigste und der zweithäufigste im Carcinom vorkommende Gleason-Wert werden addiert, falls nur ein Wachstumsmuster vorkommt, wird der Wert verdoppelt. Es ergeben sich damit Gleason-Scores zwischen 2 und 10 (am häufigsten sind 6 und 7). Je höher der Gleason-Score, desto aggressiver ist der Tumor; daher neben dem TNM-Stadium (Klassifizierung der Ausdehnung des Tumors (T), Lymphknotenmetastasen (N), Fernmetastasen (M)) und dem PSA-Wert im Serum ein wichtiger Prognosefaktor. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z38 / Cervixkarzinom Cervixkarzinom Histologie Bereits in geringer Vergrößerung zu erkennen ist ein Querschnitt durch die Portio. Die Ektozervix im Bereich der „Kuppe“ ist von unauffälligem Plattenepithel überkleidet und geht dann in Richtung Cervicalkanal / Endocervix in Platteneptihel mit deutlichen Schichtungsstörungen und Atypien (Dysplasie / Cervicale intraepitheliale Neoplasie) über und diese in ein nicht verhorntes invasives Plattenepithel-Carcinom, das in unregelmäßigen Strängen in das Stroma infiltriert und deutlich Zell- und Kernpleomorphien aufweist. Pathologie Risikofaktoren früher Geschlechtsverkehr, frühe Schwangerschaft, Promiskuität, zahlreiche Geburten, Einnahme von Kontrazeptiva. Nikotinabusus = separater Risikofaktor. Entstehungsort Transformationszone zwischen Plattenepithel der Ectocervix und Zylinderepithel der Endocervix. Einteilung • • Plattenepithelcarcinome (80%) Adenocarcinome (5-10%) Ätiologie • • • Cervixkarzinome werden fast immer durch Humane Papillomviren (HPV) verursacht Kanzerogen wirken vor allem die Typen 16 und 18 (Typen 6 und 11 verursachen gutartige Läsionen wie Schleimhautpapillome; vgl. Präparat Z12.) Infektion meist im Jugendalter durch Schmierinfektion Vorläufer Dysplasien des Plattenepithels = Plattenepitheliale (squamöse) intraepitheliale Läsion (SIL). Früher: Cervicale intraepitheliale Neoplasie (CIN) Grad 1-3 (CIN 1 = Zellveränderungen auf das untere Drittel des Epithels beschränkt, CIN 2 = Zellveränderungen bis in das mittlere Drittel, CIN 3 = Zellveränderungen bis in das obere Drittel; siehe unten) Low-grade (LSIL) = Proliferation basaler bzw. parabasaler Zellen im unteren Drittel des Epithels mit Mitosen im unteren Drittel des Epithels + Koilozytose auch in den oberen zwei Dritteln (Kernvergrößerung und – hyperchromasie, heller „Halo“ im den Kern) High-grade (HSIL) = Zellen mit Kernvergrößerung, irregulärer Kernmembran, erhöhter Kern-Zytoplasma-Relation und vermehrten Mitosefiguren bis ins mittlere (HSIL (CIN2)) und obere Drittel (HSIL (CIN3)) des Epithels. Vorsorgeuntersuchung = Pap-Test = Abstrich aus dem Cervicalkanal, benannt nach George Papanicolaou, wobei die Zellen zytologisch auf Atypien untersucht werden. Einteilung: Pap I = Normalbefund, Pap IIID-IVA = Dysplasie, Pap V = maligner Tumor. Virtuelles Mikroskop – Zahnmedizin Stand: 09/2014 Z39 / Seminom Seminom Histologie Tumor aus einer uniformen Population grosser Zellen mit prominentem zentralem Nukleolus, dazwischen ein lymphozytäres Entzündungsinfiltrat. Im Randbereich an einer Stelle noch erhaltene Tubuli seminiferi, an einer anderen Stelle Anteile des Rete testis (verzweigte Spalträume ausgekleidet von einschichtigem Epithel). Außerhalb der Kapsel Fettgewebe, Blutgefäße und Anteile des Nebenhodens (rundliche Gänge mit Auskleidung durch Zylinderepithel). Pathologie Bösartiger Keimzelltumor des Hodens. Keimzelltumoren treten in der Regel nach der Pubertät und am häufigsten bei Männern zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf (im Gegensatz zu fast allen anderen malignen Tumoren, die mit höherem Alter häufiger werden). Verteilung der Keimzelltumoren nach Alter: 0. – 5. Lj. Teratom und Dottersacktumor 15. – 45. Lj. Seminom und Nicht-Seminom (embryonales Carcinom, Teratom, Dottersacktumor, Chorioncarcinom) > 50. Lj. Spermatozytisches Seminom Keimzelltumoren des Hodens sind assoziiert mit intratubulärer Keimzellneoplasie (Vorläuferläsion, fast immer in der Nachbarschaft eines invasiven Tumors nachweisbar) Risikofaktoren: Kryptorchismus, Keimzelltumoren im kontralateralen Hoden, geringes Geburtsgewicht, Subfertilität / Infertilität, … Symptome: Meist schmerzlose Hodenvergrößerung. Metastasierung von Seminomen: lymphogen in paraaortale Lymphknoten, später auch andere Lymphknoten; hämatogen in Leber, Lunge, Knochen und andere Organe. Prognose: 5-Jahres-Überlebensrate zwischen 90 % (frühes Stadium) und 70 %.