Blattlaus - SWR Kindernetz

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Blattlaus | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Blattlaus
Aphidina
Sie gehören zu den großen Gewinnern der Evolution: Seit etwa 280
Millionen Jahren krabbeln Blattläuse über die Erde und es gibt weltweit
etwa 1500 verschiedene Arten.
Aussehen
Blattläuse sind kleine, tropfenförmige Insekten. Wie alle Insekten haben
sie sechs Beine. Sie werden etwa drei bis sieben Millimeter groß.
Das ist aber auch schon alles, was sich über ihr Aussehen sagen lässt,
denn ihre Farbe und ihre Form können von Art zu Art und auch innerhalb
einer Art sehr verschieden sein.
So sehen die Nachkommen bei einigen Arten ganz anders aus als ihre
Eltern: Sie tragen zum Beispiel Flügel und ernähren sich von anderen
Pflanzen.
Die Grüne Pfirsichblattlaus beispielsweise lebt zunächst ausschließlich
auf Pfirsichbäumen, die nächste Generation dagegen frisst Pflanzen aus
69 verschiedenen Pflanzenfamilien.
Einige Blattläuse sind grün oder schwarz, andere gelb oder rötlich. Alle
besitzen stechende und saugende Mundwerkzeuge, die aus einem
Saugrüssel mit einer Reihe von Stechborsten bestehen. Mit ihnen saugen
sie den Pflanzensaft aus Blättern und Stängeln. Am Kopf sitzen zwei
Fühler, die zum Tasten und zur Orientierung dienen.
Heimat
Blattläuse kommen vor allem in den gemäßigten Klimazonen der nördlichen Erdhalbkugel vor.
Lebensraum
Blattläuse leben überall, wo es Pflanzen gibt. Die einzelnen Blattlaus-Arten haben sich zum Teil auf
bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert, andere leben auf vielen verschiedenen Pflanzen.
Rassen und Arten
Von den weltweit etwa 1500 Blattlaus-Arten gibt es in Mitteleuropa rund 850. Bei uns bekannte
Blattläuse sind die Grüne Pfirsichblattlaus, die Grüne Apfelblattlaus, die Schwarze Bohnenlaus, die
Schwarze Kirschenlaus und die Schwarze Holunderlaus.
Lebenserwartung
Blattläuse werden nur wenige Wochen alt.
Alltag
Blattläuse sind bei Gärtnern gefürchtet, da sie in Massen auftreten und
Pflanzen ernsthaft schädigen können.
Besonders gerne machen sie sich auf Obstbäumen, Rosen,
Sommerblumen, Stauden und Gemüse breit. Jeder wird schon einmal im
Garten oder auf dem Balkon Pflanzen gesehen haben, die von Blattläusen
befallen sind: Dicht an dicht sitzen die kleinen Krabbeltiere auf der
Unterseite von Blättern und auf den Stängeln und saugen Pflanzensäfte.
Schon nach kurzer Zeit rollen und kräuseln sich die Blätter. Manchmal sterben sogar ganze Pflanzen
ab.
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Und weil die Blattläuse die verdauten Pflanzensäfte wieder als süßen
Honigtau ausscheiden, bilden sich auf den Pflanzen klebrige Beläge, die
wiederum ein Nährboden für Pilze sind, die die Pflanzen krank machen.
Außerdem können Blattläuse beim Saugen Viren überragen, die ebenfalls
Krankheiten auslösen können.
Wenn der Garten von Blattläusen heimgesucht wird, ist es aber oft nicht
nötig, mit giftigen Mitteln gegen die Plagegeister vorzugehen.
Umweltbewusste Gärtner sorgen dafür, dass in ihren Gärten möglichst
viele natürliche Feinde der Blattläuse einen Lebensraum finden. Dazu
gehören vor allem Marienkäfer und Florfliegen.
Sie fressen große Mengen von Blattläusen und halten die
Pflanzenschädlinge auf diese Weise in Schach.
Zusätzlich können noch pflanzliche Schädlingsbekämpfungsmittel gegen
die Blattlaus-Plage eingesetzt werden.
Freunde und Feinde
Blattläuse haben eine Menge natürliche Feinde. Dazu zählen Marienkäfer
und ihre Larven, Florfliegen und ihre Larven, Schwebfliegenlarven,
Blattlauslöwen-Larven, Raubwanzen und viele Käferarten, aber auch
Spinnen und Vögel.
Einige dieser Tiere werden als so genannte Nützlinge sogar gezüchtet
und gezielt zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt.
Nachwuchs
Die Fortpflanzung bei Blattläusen ist sehr kompliziert und verwirrend: Im Herbst paaren sich BlattlausMännchen und Blattlaus-Weibchen und die Weibchen legen befruchtete Eier ab. Diese Eier sind
ziemlich robust und unempfindlich gegen Kälte. Sie können an geschützten Stellen den Winter
überdauern und werden deshalb auch Dauer-Eier genannt.
Im Frühjahr schlüpfen aus diesen Eiern ausschließlich Weibchen. Sie sind die Stamm-Mütter der
neuen Blattlaus-Generation.
Diese Weibchen bringen nun - ohne dass dazu die Befruchtung durch ein
Männchen notwendig ist - lebende Junge zur Welt. Dieser Vorgang wird
Jungfernzeugung genannt.
Diese Jungtiere sind wiederum alle Weibchen, und sie können bereits
nach zwei Wochen ebenfalls ohne Männchen weitere weibliche Jungtiere
zur Welt bringen.
Diese Art der Fortpflanzung wird auch ungeschlechtliche Vermehrung
genannt.
Sie macht es den Blattläusen möglich, sich explosionsartig auszubreiten.
Im Spätsommer und Herbst bringen die Blattlaus-Weibchen dann plötzlich weibliche und männliche
Junge zur Welt. Diese Blattläuse paaren sich, die Weibchen legen befruchtete Eier ab, die überwintern
- und der ganze Kreislauf beginnt von vorne.
Übrigens können die Blattläuse einer Art sowohl geflügelt als auch
ungeflügelt sein. Wann Tiere mit und wann Tiere ohne Flügel entstehen,
weiß niemand so genau.
Vermutlich entstehen geflügelte Blattläuse vor allem dann, wenn das
Nahrungsangebot knapp wird.
Die geflügelten Blattläuse haben dann die Möglichkeit, davon zu fliegen
und sich neue Nahrungspflanzen zu suchen.
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Ernährung
Blattläuse sind reine Pflanzenfresser. Sie sitzen auf Stämmen, Zweigen,
Blättern und Wurzeln und saugen Pflanzensäfte, die sehr viel Zucker
enthalten.
Sie werden von den Blattläusen verdaut und als süßer Honigtau
ausgeschieden, der wiederum für andere Insekten eine begehrte
Nahrung ist.
Haltung
Es mag seltsam klingen, aber es gibt tatsächlich Tiere, die sich Blattläuse
als "Haustiere" halten.
Einige Ameisenarten pflegen Blattläuse, weil sie von ihrem Honigtau
leben und auch ihren Nachwuchs damit füttern.
Sie beschützen die Blattläuse und verteidigen sie vor ihren Feinden.
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© Südw estrundfunk 2016
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