Serena Caldari, Larissa Schuh FORSCHUNG MIT DER TAUFLIEGE DROSOPHILA RNA-Interferenz/Larvale Gewebe Serena Caldari, Liceo Artistico Larissa Schuh, Kantonsschule Uster 1 Serena Caldari, Larissa Schuh Tutor: Katja Köhler ETH Zürich Einleitung In der Molekularen Systembiologie ist Drosophila ein beliebtes Versuchstier, da sie günstig ist, wenig Platz braucht und zudem gleichen ihre Gene zu 80% dem Menschen. Die Drosophila dient als Versuchstier für die Tumor Forschung. Es gibt verschiedene Gene, die für das Wachstum der Zellen eine Rolle spielen. Tumorsupressorgene sind Gene, die das Wachstum hemmen im Gegenteil zu den Onkogene, die das Wachstum fördern. Bei Tumoren wurden Tumorsuppressorgene oder Onkogene mutiert, sodass die betroffenen Zellen unkontrolliert wachsen. 2 Serena Caldari, Larissa Schuh PTEN ist ein Tumorsupressorgen, das oft in menschlichen Tumoren mutiert wurde. Wenn das PTEN Gen mutiert ist oder die Funktion des PTEN Proteins verändert ist, dann wachsen die Zellen schnell, unkontrolliert und profitieren auch von schlechten Bedingungen (z.B. weniger Futter). Ein Signalweg ist ein Prozess, in dem mehrere Proteine zusammen eine bestimmte Reaktion in der Zelle auslösen. Beim Insulin-Signalweg dient Insulin dazu, Zucker zu verarbeiten und die Zelle zum Wachsen anzuregen. Wenn das Wachstum stoppen soll, wird PTEN aktiviert, und blockiert somit den Insulin Signalweg. 1. Drosophila RNAi (RNAInterferenz) Einfluss des Proteins Maltase auf den PTEN Phänotyp Eine Mutation der DNA bei der ganzen Fliege wurde oft letale (tödliche) Auswirkungen haben. Deshalb 3 Serena Caldari, Larissa Schuh werden nur die Augen der Fliege mutiert (PTENReduktion), der Rest des Fliegenkörpers bleibt normal. Die Augen sind gross und gut zu vermessen. Die Fliege erleidet bei der Mutation von den Augen sonst keine Schäden. In diesem Experiment wird der Einfluss des Proteins Maltase auf den PTEN Phänotyp untersucht, dazu wird die Menge des Proteins Maltase in der Fliege über einen genetischen Trick reduziert. Dazu werden vier verschieden gekreuzte Arten der Drosophila Fliegen miteinander verglichen: 1. P x C (PTEN-Reduktion x Kontrolle) 2. P x 107 (PTEN-Reduktion x Maltase-Reduktion) 3. C x C (Kontrolle x Kontrolle) 4. C x 107 ( Kontrolle x Maltase-Reduktion) Maltase ist ein Enzym, das die Abspaltung von Glucose von Glucoseketten bewirkt. Damit ist es für Wirbeltiere unentbehrlich bei der Verdauung von Kohlenhydraten. Die verschiedenen Fliegen wurden jeweils auf normale (N) und nährstoffarmen (S) Futter gehalten. 4 Serena Caldari, Larissa Schuh Die Körpergrösse der Fliegen ist beim S-Futter kleiner. Die PTEN- reduzierten Fliegen profitieren aber vom S- Futter und die Augen werden sogar noch grösser. Petrischale mit Agar Versuchstier: Material: Taufliege Drosophila Lichtmikroskop Pincetten Methode: Unter Einfluss von Kohlendioxid wurden die Taufliegen betäubt und dann jeweils 20 Weibchen aussortiert und in Eppendorf Gefässe eingefroren. Nach zwei Tagen wurden jeweils 12 Weibchen auf eine 5 Serena Caldari, Larissa Schuh Petrischale mir Agar in einer vertikalen Linie aufgelegt (siehe Abb.1). Danach wurden Fotos von den Augen der Fliegen Abb.1: vertikale Aufreihung der Fliegen auf Petrischale mit Agar unter 400-facher Vergrösserung mit einem Lichtmikroskop aufgenommen. Der Augenumfang wurde dann mit dem Programm Photo Shop vermessen (siehe Abb. 2). Abb. 2: vergrössertes Auge von PTEN x Maltase gekreuzter Fliege Tab.1: Augengrösse, Durchschnitte, Standardabweichung, Normalisierte Durchschnitt und normalisierte Standardabweichungder verschiedenen Genotypen. 6 Serena Caldari, Larissa Schuh normalisierte Augengrösse 1.6 1.4 1.2 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 1 2 3 4 5 Genotypen 6 7 8 Diagramm 1: normalisierte Augengrösse zu den verschiedenen Genotypen. = Signifikanter Unterschied Resultate: In diesem Experiment zeigte Reduktion von Maltase keinen Einfluss auf die Augengrösse, da der Unterschied nicht signifikant ist. Diskussion: Man müsste die Experimente wiederholen, um auch wirklich sicher zu sein. 2. Larvale Gewebe 7 Serena Caldari, Larissa Schuh Unser zweites Experiment besteht darin, die larvalen Gewebe zu fixieren, färben und unter dem Fluoreszenzmikroskop zu vergleichen. Material: Lichtmikroskop Versuchstier: Larven der Pincetten Taufliege Gilson Pipetten Drosophila (so Konfokales verändert, dass sie Fluoreszenzmikrosk grün fluoreszieren) op Methode: Unter einem Lichtmikroskop wurden Drosophila Larven seziert und deren Organe entnommen und direkt in PBS auf Eis gestellt. Dann wurden die Organe in 4% Paraformaldehyd gegeben. Danach wurden sie mit Salzlösung (PBS) gewaschen. Die Membran der Organe wurde mit einem Detergenzmittel (PBT) durchlässig gemacht. So konnten sie schliesslich mit DAPI gefärbt werden. DAPI färbt die DNA in den Zellkernen an. Die 8 Serena Caldari, Larissa Schuh Organe wurden schlussendlich nochmals in PBS gewaschen. Danach wurden sie auf einen Objektträger gegeben und mit einem Deckglas verschlossen. Unter einem konfokalem Fluoreszenzmikroskop wurden Augenscheiben, Darm, Fettkörper, Malpigische Tubuli (Niere), Speicheldrüse unter 10 und 20-facher Vergrösserung fotografiert. Abb.3: Darm unter Einfärbung von DAPI 10x vergrössert Abb. 4: Augenscheiben unter Einfärbung von DAPI 10x vergrössert 9 Serena Caldari, Larissa Schuh Abb. 5: Fettkörper 20x vergrössert Abb. 6: Speicheldrüse 20x vergrössert Resultate: Man erkennt, dass die Zellen der verschiedenen Organe unterschiedlich gross sind. Die Speicheldrüse besitzt die grössten Zellen. Diskussion: Die Fliegen wurden so verändert, dass sie grün leuchten. In grüner Farbe sind die Zellen zu sehen und in blauer Farbe sieht man besonders gut den Zellkern. Danksagung: Ein ganz grosses Dankeschön geht an unsere Betreuerin Katja Köhler. Ihre theoretischen sowie auch Ihre praktischen Erklärungen waren sehr verständlich. Wir danken auch Susanna, die uns beim Larven sezieren half und immer bereit war auf Fragen zu antworten. 10 Serena Caldari, Larissa Schuh Zudem danken wir Federico, der uns seinen Computer zur Verfügung stellte. 11