Gesunde Ayurveda - Ernährung für jede Konstitution

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 AYURVEDA RHYNER ® - Ernährungsempfehlungen 2011
Gesunde Ayurveda - Ernährung für jede Konstitution
»Diejenige Nahrung, welche antagonistisch zu den verursachenden Dosha
einer Konstitution steht, wird für die Erhaltung der Gesundheit empfohlen.
Menschen, deren Dosha sich im Gleichgewicht befinden, sollten darauf achten,
Speisen zu sich zu nehmen, welche alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten.«
CARAKA SAMHITA: Sutra Sthana, Kapitel 7, Vers 41
Hier ist der Schlüssel für eine gesunde Ernährung entsprechend der eigenen
Konstitution. In den folgenden Abschnitten gebe ich Richtlinien für die drei
Hauptdiäten: (1) die Vata-regulierende, (2) die Pitta-regulierende und (3) die
Kapha-regulierende Ernährung. Natürlich gibt es mehr als drei Konstitutionen.
Um die Angelegenheit aber nicht allzu kompliziert zu machen, beschränke ich
mich auf drei Richtlinien. Mischtypen können auch die Diätpläne entsprechend
aufeinander abstimmen.
Sorge sollte dazu getragen werden, dass wir die Diät für Vata-Konstitution
nicht »Vata-Ernährung«, sondern »Vata-regulierende Ernährung« nennen, denn
wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir die Eigenschaften von Vata mit
der Konstitutionsdiät reduzieren wollen. Die Tabellen und Einteilungen sollen
als Leitfaden dienen. Sie sind hilfreich, eine generelle Übersicht über die
Prinzipien einer bestimmten Ernährungsform zu vermitteln. Auf keinen Fall
sollen sie aber die eigene Urteilsfähigkeit und Intuition unterbinden. Alle
Nahrungsmittel in den folgenden Tabellen sind unter vier Gruppen aufgelistet,
deren Bedeutung hier erklärt wird:
• Ideal: Wenn Sie unter starken Störungen eines bestimmten Dosha leiden
oder eine ausgeprägte Konstitution besitzen, dann sollten Sie Ihre Speisen
ausschließlich aus dieser Gruppe wählen.
• Gut: Wenn die Störungen oder Konstitution nicht so ausgeprägt sind, dann
können Sie Ihre Nahrungsmittel aus dieser sowie der ersten Gruppe wählen.
Alle Substanzen in dieser Gruppe führen zu keiner Zunahme des
angegebenen Dosha. Ihre Wirkung ist lediglich nicht so ausgeprägt wie in
der ersten Gruppe.
• Nicht empfehlenswert: Die Nahrungsmittel in dieser Gruppe besitzen
Qualitäten, welche die betreffenden Dosha vermehren. In bestimmten
Kombinationen, in kleinen Mengen, aber nicht regelmäßig, können sie
eingenommen werden. Sie sollten aber in keinem Fall die Hauptnahrung
bilden.
• Unbedingt vermeiden: Diese Nahrungsmittel müssen Sie kompromisslos
weglassen. Sie vermehren die Dosha sehr effektiv und sind eine
Gefahrenquelle für Ihre Gesundheit.
www.ayurveda-rhyner.com, [email protected], +43/(0)2522 84141
1 AYURVEDA RHYNER ® - Ernährungsempfehlungen 2011
Die Pitta - regulierende Ernährung
Das ist die richtige Ernährungsweise für Personen mit Pitta-Konstitution oder wenn Sie
unter einer Pitta-Störung leiden. Falls Sie beides, eine Pitta-Konstitution und eine PittaStörung haben, dann müssen Sie diese Diät strikt befolgen. Wenn Sie nur unter einer
Pitta-Störung leiden, aber eine andere Konstitution haben, dann brauchen Sie diese
Diät nur so lange zu befolgen, bis die Pitta-Störung behoben ist, und können dann zu
Ihrer Konstitutionsdiät überwechseln.
Um die beiden Elemente Tejas (Feuer) und zum Teil Ap (Wasser), aus denen sich
Pitta zusammensetzt, zu besänftigen, brauchen Sie Nahrung, welche die fehlenden
Elemente Vayu (Wind), Akasha (Äther), Prithivi (Erde) und auch Ap (Wasser) enthält. Sie
soll deshalb süß, befeuchtend (weil Feuer auch austrocknet), kühlend, bitter, herb und
nahrhaft sein. Dagegen müssen Sie saure, scharfe, ölige, salzige, leichte, erhitzende
und trockene Speisen unbedingt vermeiden. Die Tendenz von Pitta-Personen ist, das
Essen zu verschieben, weil sie zu beschäftigt sind, oder sehr spät nachts zu essen. Dem
sollte unbedingt entgegengewirkt werden. Bei Tisch sollten strikt keine Geschäfte oder
Politik besprochen noch sollte irgendjemand zurechtgewiesen werden.
Dank ihrer starken Verdauungskraft können Personen mit einer Pitta-Konstitution
auch einmal völlig ungeeignete Nahrungskombination vertragen ohne nachfolgendes
Unwohlsein. Dennoch entsteht durch die »Fehlernährung« Ama (unverdaute, toxisch
gewordene Nahrung), das mit dem Blut durch den Körper zirkuliert und zu Ekzem,
Abszessen, Akne, unreiner Haut, aber auch zu chronischen Hautkrankheiten führen
kann. Fasten ist auch für Pitta-Naturen völlig ungeeignet und kann zu schweren
Nebenwirkungen führen. Saftfasten für einen Tag, höchstens ein- oder zweimal pro
Monat, ist dagegen zu empfehlen.
Die Pitta-Diät soll sehr viel flüssige Nahrung enthalten, um das heiße Element zu
kühlen. Fette, Öle und in Öl gebratene Speisen müssen vermieden werden, so wie ein
Brand nicht gelöscht werden kann, wenn ständig Öl nachgegossen wird. PittaMenschen sind auch anfällig für Lebererkrankungen. Alkohol und fette Speisen dürfen
nicht regelmäßig und in großen Mengen konsumiert werden.
Bier ohne oder mit wenig Alkohol ist das ideale Pitta-Getränk, auch Rotwein mit
dem Essen wird toleriert. Mineralwasser ohne Kohlensäure, Milch, Wasser, süße (nicht
saure) Fruchtsäfte, Malzgetränke oder nicht zu heiße, süße oder bittere Kräutertees
zeigen gute Wirkung. Kaffee kann höchstens als Milchkaffee oder Cappuccino
empfohlen werden. Alle Getränke können, außer direkt nach dem Essen, auch kalt
serviert werden.
Ideale Nahrungsergänzungsmittel sind Chyavanprash,
Sukamara Rasayana, Shatavari Gulam und Triphala.
Ashwagandhadi
Leha,
Viele chronische Hautkrankheiten, Leber-, Galle-, Milzstörungen, entzündliche
Krankheiten, Einschlafprobleme, Magengeschwüre, innere Blutungen etc. werden
hauptsächlich von erhöhtem Pitta verursacht und können mit einer Pitta- reduzierenden
Diät teilweise kontrolliert werden.
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2 AYURVEDA RHYNER ® - Ernährungsempfehlungen 2011
Lebensmittel für Pitta Konstitution
GETREIDE UND HÜLSENFRÜCHTE
Die meisten Getreidesorten eignen sich für diese Diät gut, ebenso auch
Hülsenfrüchte, die ein idealer Proteinlieferant für die Pitta-Konstitution sind.
Diejenigen mit stark erhitzender Qualität sollten jedoch vermieden werden.
Ideal: Weizen, Dinkel, Reis, Mung Dal.
Gut: Kichererbsen, Bohnen, Tofu, Sojabohnen, Hafer, Mais, Hirse.
Nicht empfehlenswert: Roggen, Gerste, Vollreis, Linsen, Buchweizen
Unbedingt vermeiden: Keine.
GEMÜSE
Nur Pitta-Konstitutionen vertragen dank ihrer guten Verdauung größere Mengen
rohes Gemüse oder Salate. Sonst sollten die Gemüse leicht gedämpft oder mit Ghee
kurz angebraten werden. Bittere und süße Gemüsearten eignen sich bestens, d. h.
alle grünen Gemüse.
Ideal: Blumenkohl, Brokkoli, Sprossen, Blattgemüse, Süßkartoffeln, frischer
Koriander, Endivien, Artischocke.
Gut: Kartoffeln, Auberginen, Avocado, reife Tomaten, Gurke, Okra, Rosenkohl,
Kohl, frische Erbsen, Kürbis, Yams, Schwarzwurzel, Pilze.
Nicht empfehlenswert: Gekochte Zwiebeln, Rote Bete, Radieschen, Rettich,
Meeresalgen, Spargel, Peperoni, Petersilie, Karotten, Sellerie, Lauch.
Unbedingt vermeiden: Rohe Zwiebeln, Knoblauch, unreife Tomaten.
FRÜCHTE
Die meisten Früchte eignen sich für diese Diät, da sie viel Wasser enthalten.
Ausgenommen sind hauptsächlich saure Früchte mit erhitzender Wirkung.
Ideal: Süße Trauben, Äpfel, Birnen, Amalaki
Gut: Melonen, Pfirsiche, Feigen, süße Kirschen, Pflaumen, Bananen, Rosinen,
Himbeeren, Mango, Guave, Datteln, Granatapfel.
Nicht empfehlenswert: Ananas, Zitronen, Limonen, Grapefruit, Orangen, Aprikosen,
Erdbeeren, Papaya.
Unbedingt vermeiden: Keine.
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3 AYURVEDA RHYNER ® - Ernährungsempfehlungen 2011
SAMEN UND NÜSSE
Gesalzene und geröstete Nüsse erzeugen Hitze, was Pitta verstärkt. Einige
naturbelassene Nüsse eignen sich.
Ideal: Keine.
Gut: Sonnenblumenkerne, Kokosnuss.
Nicht empfehlenswert: Sesamsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne, Mandeln,
Cashewnüsse, Walnüsse, Kürbiskerne, Mohnsamen.
Unbedingt vermeiden: Senfsamen, Erdnüsse.
Öle
Sie wirken generell erhitzend und ihr Gebrauch ist deshalb möglichst zu reduzieren.
Die Öle in der Gruppe »nicht empfehlenswert« können in kleinen Mengen
verwendet werden.
Ideal: keine
Gut: Olivenöl, Kokosöl.
Nicht empfehlenswert: Sonnenblumenöl, Kürbiskernöl, Sesamöl, Distelöl.
Unbedingt vermeiden: Alle anderen.
GEWÜRZE
Es sollen nur Gewürze verwendet werden, die nicht scharf oder sauer sind. Salz
wirkt stark erhitzend und kann höchstens in sehr geringen Mengen (am besten
Steinsalz) verwendet werden.
Ideal: Koriander, Kurkuma.
Gut: Minze, Melisse, Kümmel, Kreuzkümmel, Safran, Liebstöckel Samen (Ajwan),
Kardamom, Dill, frischer und getrockneter Ingwer, unraffiniertes Steinsalz oder
Gemüsesalz.
Nicht empfehlenswert: Oregano, Stinkasant (Asafötida), Rosmarin, Majoran,
Tamarinde, Thymian, Sesamsamen, Muskatnuss, Wacholderbeeren, Basilikum,
schwarzer Pfeffer, Paprika, Anis, Zimt, Nelken, Knoblauch, Bockshornkleesamen,
Flachssamen, Salbei, Meersalz.
Unbedingt vermeiden: Cayennepfeffer (Chili), Senfsamen, Tamarinde, Essig, Senf.
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4 AYURVEDA RHYNER ® - Ernährungsempfehlungen 2011
TIERISCHE PRODUKTE
Milchprodukte, die weder fermentiert noch sauer oder sehr fett sind, eignen sich für
die Pitta-Diät. Die meisten Hartkäse sind sehr salzig und deshalb nicht zu
empfehlen.
Ideal: Milch, Sahne, Ghee, Magerkäse.
Gut: Hüttenkäse, Butter, Huhn, Pute.
Nicht empfehlenswert: Buttermilch, Joghurt, Kefir, saure Sahne, Quark, Speiseeis,
Lamm, Ziege, Fisch.
Unbedingt vermeiden: Sehr würzige, salzige, gereifte und fette Käsearten wie
Gorgonzola, Rind, Schwein, Meeresfrüchte
SÜSSSTOFFE
Süßigkeiten, sofern nicht fett, sind ein Muss für Pitta-Menschen. Wenn sein
Blutzuckerspiegel zu tief sinkt, wird ein Pitta-Typ äußerst reizbar.
Ideal: Malz, Zuckerrohrsaft, Jaggery (eingedickter Zuckerrohrsaft).
Gut: Rohrzucker, Kandiszucker, Melasse, Birnendicksaft, Honig
Nicht empfehlenswert:, Ahornsirup
Unbedingt vermeiden: Weißer Zucker, Schokolade
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