Kölner Mathematikturnier Der Baum des Pythagoras Eine Trophäe mit mathematischem Hintergrund 2010 erwartete das Siegerteam des Kölner Mathematikturniers erstmalig der „Wanderpokal“ des Kölner Mathematikturniers, den es seither zu verteidigen gilt. Es handelt sich hierbei um eine kunstvoll gearbeitete Skulptur, angelehnt an den so genannten symmetrischen Pythagorasbaum, auf den im Jahre 1942 erstmals ein holländischer Mathematiklehrer (Albert E. Bosman) aufmerksam wurde. Kölner Mathematikturnier Ein Pythagorasbaum ist eine besondere Art eines Fraktals. Fraktale haben die Besonderheit, dass sie bis in unendliche Bereiche exakte Selbstähnlichkeit aufweisen. Anders formuliert: Bei exakter Selbstähnlichkeit enthält jeder beliebige Ausschnitt aus dem Gesamtobjekt eine exakte Kopie des gesamten Gebildes. Das ursprüngliche Verfahren zum Erstellen eines Pythagorasbaums basiert auf dem Satz des Pythagoras, in dem auf ein Quadrat zwei weitere, kleiner Quadrate im rechten Winkel angeordnet werden. Durch rekursives Aufrufen dieser Konstruktionsvorschrift, wird ein Fraktal erzeug, das im Grenzfall der Form eines Baumes ähnelt. Durch den rechten Winkel des eingeschlossenen Dreiecks bleibt die Gesamtfläche jeder Ebene gleich, daher ist die Fläche des Grundelements (Stammes) genauso groß wie die Summe der Fläche aller äußeren Elemente. Kölner Mathematikturnier Konstruktion: Aus einer Grundlinie wird ein Quadrat konstruiert. Auf diesem Grundelement (Stamm) wird auf der Oberseite ein Thaleskreis gezeichnet und dieser beliebig geteilt. Der entstehende Punkt wird mit dem Grundelement verbunden (Bild 1), sodass ein rechtwinkliges Dreieck entsteht. Aus den beiden entstandenen Schenkeln des Dreiecks wird wieder jeweils ein Quadrat konstruiert (Bild 2), ein Thaleskreis aufgezeichnet, dieser geteilt, ein rechtwinkliges Dreieck konstruiert (Bild 3) und so wieder zu einem Quadrat erweitert (Bild 4). Dieser Vorgang wird beliebig oft wiederholt. Bei unserer Trophäe handelt es sich um die künstlerisch ausgeformte Skulptur eines symmetrischen Pythagorasbaums, einem Spezialfall den man erhält, wenn das eingeschlossene rechtwinklige Dreieck gleichschenklig ist.1 1 Vgl. für diese Ausführungen: Benesch, Thomas, Mathematik im Alltag, Oldenbourg (2007), S. 72-74 und Brefeld, Werner, Mathematik – Hintergründe im täglichen Leben, verblüffende Mathematikrätsel (2005). Im Internet finden sich viele schöne Applets und Internetseite zum Thema Pythagorasbaum, so z.B. http://www.matheplanet.com oder http://www.lehrer-online.de/pythagoras-baum.php.