Was sind Fraktale? Die beiden obigen Bilder zeigen jeweils ein Fraktal. Doch was macht diese Bilder zu Fraktalen? Falls du ein Passfoto von dir betrachtest, so wirst du sicherlich [und hoffentlich ;-) ] kein Fraktal betrachten. Was ist nun ein Fraktal? Betrachten wir die zwei Bilder oben etwas genauer so stellen wir fest, dass der Computermonitor immer wieder verkleinert im Bild auftaucht. Schneidet man einen beliebigen Monitor aus und vergrößert diesen, so erhält man wieder genau das Anfangsbild. Man nennt solche Figuren selbstähnlich. Selbstähnliche Figuren sind also Fraktale. Eigentlich wird man beim Zeichnen eines Pythagorasbaumes nie fertig. Man kann immer weiter machen. Jedoch werden die hinzugefügten Dreiecke und Quadrate immer kleiner. Man kann sie irgendwann nicht mehr zeichnen. Als Hilfsmittel wir in der Regel der Computer benützt. Dabei bricht der Zeichenvorgang spätestens dann ab, wenn die Seitenlängen von Quadrat oder Dreieck 2 Pixel unterschreiten. Zwei Beispiele eines Pythagorasbaumes Ganz bewusst wurde hier eine kleine Grafik vergrößert. Daran kann man sehr schön das Auflösungsproblem erkennen. Hinweis (nur für den „frustrationserprobten“ Leser): Mandelbrot definiert in dem 1975 herausgebrachtem Buch „Les objects fractal, forn, hasard et dimension“ den Begriff „Fraktal“ etwas anders: „Ein Fraktal ist eine Menge, deren Hausdorff-Besikowitsch-Dimension größer ist als ihre topologische Dimension.“ Gott sei Dank muss man auf eine Definition nicht logisch schließen können, da es sich ja um eine Festlegung handelt. Man sollte aber zumindest einmal über den Sinn einer Definition nachdenken. Um den Sinn dieser Definition zu erfassen müssten wir aber erst einmal ein paar Semester Mathematik studieren! Warum benutzt man den Begriff Fraktal für selbstähnliche Figuren? In der Wissenschaft ist es eben schick mit lateinischen Begriffen zu spielen. Das lateinische Wort „fractus“ bedeutet „gebrochen“. [Beachte: „gebrochen“ hat nichts mit „erbrochen“ zu tun!] Bei einem Fraktal kann man bestimmte Stücke abbrechen, in denen die komplette Information über die Gesamtfigur enthalten ist. Man könnte ohne Probleme aus diesen Teilstücken die Gesamtfigur wieder rekonstruieren. (natürlich bis auf die Anfangsgröße) Fraktale überall Fraktale Auf dem ersten Blick fällt einem auf, dass der eine Baum durch eine Achsenspiegelung aus dem anderen hervorgeht. Vergleicht man die ersten beiden rechtwinkligen Dreiecke der beiden Bäume, so erkennt man, dass diese nur spiegelverkehrt auf den Stamm gesetzt wurden. Die an der Hypotenuse anliegenden Winkel sind also gleich groß, aber seitenvertauscht. Man kann zeigen, dass die gleich liegenden Winkel zusammen je 90° ergeben: 1=2 1 =2 1 190 °=180 ° 2 2 90°=180 ° } also : 1=2 1 =2 11=90° 2 2=90 ° } und somit gilt : 1 2=90 ° 12 =90 ° Der achsensymmetrische Pythagorasbaum In de r In der Geometrie: Kochsche Schneeflocke Kuns t: Stammbasis ist das Quadrat mit der Seitenlänge a (1. Ebene). Darauf befindet das gleichschenklige rechtwinklige Dreieck, an dessen Katheten sich die Quadrate mit der Seitenlänge b befinden (2. Ebene). Die 3. Ebene besteht aus den Quadraten der Seitenlänge c. Die Quadrate mit der Seitenlänge d sind in der 4. Ebene. Julia -Men ge Führt man den Baum in der gleichen Weise fort, so erhält man den achsensymmetrischen Pythagorasbaum. In der l) h o k n e m Blu ( o c s e n a om R : r u t a N In der 9.Klasse: Pythagorasbaum Pythagorasbaum – genauer untersucht Ein Pythagorasbaum ist eine besondere Art eines Fraktals. In ihm tauchen immer wieder zueinander ähnliche rechtwinklige Dreiecke auf. Die Konstruktion beginnt mit einer Grundlinie, die zu einem Quadrat ergänzt wird (Stamm des Pythagorasbaumes) (Bild 1). Auf diesem „Stamm“ wird auf der Oberseite ein beliebiges rechtwinkliges Dreieck gesetzt (Bild 2). Auf die beiden Schenkel des Dreiecks wird wieder jeweils ein Quadrat konstruiert (Bild 3). Auf jedem dieser Quadrate wird nun ein zum anfänglichen rechtwinkligen Dreieck ähnliches Dreieck, wie in Bild 4 gezeigt, gesetzt. Dabei ist jeweils die Hypotenuse genau so lang wie eine Quadratseite. Bei jedem dieser Dreiecke werden wieder die Quadrate konstruiert. Es wird in dieser Weise fortgefahren (Bild 5). Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Beim Zeichnen werden auf die Dreiecke Quadrate gesetzt. Man nennt diese Blätter. Der Baum in Bild 3 hat zwei Blätter, in Bild 5 sind es acht Blätter. Wie zeichnet man einen Pythagorasbaum? Fraktale kann man eigentlich gar nicht zeichnen, da sie selbstähnlich sind. In geeigneten Bruchstück steckt die komplette Information des Aufbaus. Dies ist auch beim Pythagorasbaum so. Angenommen der Zeichenvorgang wäre endlich. Brechen wir dann ein Bruchstück des Baumes ab, so stellen wir fest, dass es nicht ähnlich zum Baum sein kann, da es weniger Quadrate bzw. Dreiecke enthält wie der Baum selbst. Die Bilder in der Überschrift zeigen zwei Fraktale, die mit Hilfe einer Kamera und eines Computers erzeugt wurden. Man schließt dazu die Kamera direkt an den Computer an. Einen Pythagorasbaum kann man mit Hilfe eines Computerprogramms zeichnen.