Serie Arten des Jahres 2016, Teil 2 Ungenießbar, giftig und bunt Schmetterling des Jahres: der Stachelbeerspanner Lurch des Jahres: der Feuersalamander Wissenschaftlicher Name: Salamandra salamandra (LINNAEUS) Familie: Echte Salamander (Salamandridae) Verbreitung: in zahlreichen Unterarten (im Saarland: S. s. terrestris) im westlichen, zentralen und südöstlichen Kontinentaleuropa Ökologie: in feuchten, totholzreichen Laubwäldern Wissenschaftlicher Name: Abraxas grossulariata (LINNAEUS) Familie: Spanner (Geometridae) Verbreitung: in drei Unterarten von Westeuropa bis Ostasien Ökologie: in lichten Wäldern und Gärten, Larvenentwicklung an Stachelbeere, Johannisbeere u.a. er Schmetterling des Jahres ist im Saarland selten anzutreffen. In den letzten Jahren wurde er nur im nördlichen Landesteil, wie am Schaumberg, beobachtet. Bundesweit gehen seine Bestände zurück. Auf der Roten Liste wird er in Kategorie 3 („gefährdet“) geführt. Wegen seiner auffälligen Färbung wird der Stachelbeerspanner auch Harlekin genannt. Er ist sowohl als Falter als auch als Larve nachtaktiv. Als Lebensraum bevorzugt er warme, lichte Wälder. Foto: BUND Die erwachsenen Schmetterlinge nehmen keine Nahrung mehr auf. Sie fliegen in nur einer Generation von Ende Juni bis August und legen die Eier in kleinen Gruppen an die Unterseite der Blätter von Stacheloder Johannisbeeren und einigen anderen Laubgehölzen. Die Eiraupen schlüpfen nach etwa zwei Wochen. Die Raupen sind wie die Falter lebhaft gefärbt und für Vögel ungenießbar. Sie halten sich während des Tages in einem Gespinst auf, das sie zwischen den Nahrungspflanzen anlegen. Sie überwintern eingesponnen zwischen Blättern oder in Mauerritzen. 22 Umweltmagazin Saar 2/2016 D Foto: Rainer Sturm/Pixelio D e r Fe u e r s a l a m a n d e r z ä h l t auf Grund seiner markanten schwarz-gelben Färbung zu den bekanntesten Lurchen. Richtig kräftig sind diese Farben aber erst bei den erwachsenen Tieren ausgeprägt. Die im Wasser lebenden Larven sind eher unscheinbar. Erst bei genauem Hinsehen ist etwas Gelb an den Beinansätzen zu erkennen. Feuersalamander können bis zu 50 Jahre alt werden. Erwachsene Salamander sind nur selten an Gewässern zu sehen. Die nachtaktiven Tiere halten sich tagsüber meist in Verstecken, z.B. in Baumstümpfen, auf. Die Larven benötigen zur Entwicklung kühles und in der Regel fischfreies Wasser. Dieses finden sie meist in den Quellregionen der Bäche, aber auch in Gräben. Durch den Bergbau hat der leicht giftige Salamander im Saarland profitiert. Zahlreiche Gewässer fallen mittlerweise im Sommer trocken, da das Wasser in vom Bergbau verursachten Erdspalten versickert. In solchen Bächen können keine Fische existieren, was den Lebensraum der Salamander erweitert. Im Saarland ist die Art derzeit nicht gefährdet. Wildbiene des Jahres: die Waldhummel Wissenschaftlicher Name: Bombus sylvarum (LINNAEUS) Familie: Echte Bienen (Apidae) Verbreitung: von den Britischen Inseln bis zum Ural, vom Mittelmeergebiet bis ins südliche Skandinavien und im nördlichen Asien Ökologie: an Waldrändern, in Parks und Gärten sowie auf Brachland D ie Waldhummel hat einen weiteren Namen: die Bunte Hummel. Diese Bezeichnung trifft es etwas besser, obwohl auch andere Arten farbenfroh sein können, denn die Waldhummel meidet den Wald und trägt somit einen falschen Namen. Sie ist eine typische Tieflandart und steigt nicht über 1.400 m in die Gebirge. Mit ihrem langen Rüssel saugt sie z.B. an Rotklee und an Disteln. Die Königinnen fliegen von April bis Ende Mai. Das Nest wird in kleinen Hohlräumen, wie Mäusenestern oder Maulwurfsbauten, sowohl ober- als auch unterirdisch angelegt. Die Arbeiterinnen beginnen ihre Aktivität Mitte Mai. Ende Oktober erlischt das meist zwischen 80 und 150 Tieren starke Volk. Nur die Königin überwintert. Die Waldhummel war noch Mitte des vorigen Jahrhunderts eine regelmäßig zu beobachtende Art. Heute ist sie in vielen Bereichen ihres Verbreitungsgebiets selten geworden. Als Ursachen hierfür gelten die Intensivierung der Landwirtschaft und die Abnahme blütenreicher Wiesen und Waldsäume. Dr. Martin Lillig Foto: Ivar Leidus Naturschutz