Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt. Biographie, Inhaltsangabe

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Germanistik
Patrick E.
Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt.
Biographie, Inhaltsangabe, Einordnung in
den historischen Kontext
Studienarbeit
1. Biographie
Friedrich Josef Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 im schweizerischen Konolfingen im
Kanton Bern geboren und verstarb am 14. Dezember 1990 in Neuchâtel im gleichnamigen
Kanton. Sein Vater Reinhold Dürrenmatt war ein reformierter Pfarrer, seine Mutter Hulda
Dürrenmatt, geb. Zimmermann, Hausfrau. 1935 verlässt die Familie Konolfingen und zieht
nach Bern, wo Vater Reinhold eine Anstellung als Pfarrer in einem Diakoniehaus gefunden
hat. Im Jahr 1941 legt Friedrich die Matura (Abitur) mit der Gesamtnote „knapp
ausreichend“ ab. Von 1941 an studiert er an der Universität Bern deutsche Literatur und
Kunstgeschichte und an der Universität Zürich Philosophie, Naturwissenschaften und
Germanistik. Nach seinem Abschluss in Philosophie im Jahre 1945 schwebt ihm das
Thema einer möglichen Doktorarbeit bereits vor Augen, die Philosophie Sören
Kierkegaards, jedoch fängt er diese nie an. Stattdessen fasst er den Entschluss Schriftsteller
zu werden. Am 11. Oktober 1946 heiratet er die Schauspielerin Lotti Geissler und zieht
nach Basel um, weil seine Frau beim dortigen Theater arbeitet. Beide haben zusammen
drei Kinder, Sohn Peter (geb. 06. Aug. 1947), Tochter Barbara (geb. 19. Sep. 1949) und
Tochter Ruth (geb. 06. Okt. 1951). Nach dem Tod seiner Frau Lotti am 16. Januar 1983
heiratet er am 08. Mai 1984 die deutsche Schauspielerin Charlotte Kerr, mit der er bis zu
seinem Tod zusammenlebt. Sein Leben ist von einigen schweren Krankheiten begleitet, so
wird bereits im Jahre 1950 eine schwere Diabetes diagnostiziert. Im Jahre 1969 erleidet
Dürrenmatt seinen ersten Herzinfarkt, die Folgen eines weiteren führen schließlich zum
Tod Dürrenmatts. Im Folgenden werde ich einen Überblick über die wichtigsten Werke
und einen Einblick in die Karriereentwicklung Dürrenmatts liefern. Eine Gesamtauflistung
würde den Rahmen sprengen.
1945: Die Erzählung "Der Alte", 1947:Uraufführung von "Es steht geschrieben" am 19.
April im Schauspielhaus Zürich, 1948: Uraufführung "Der Blinde" am 10. Januar im
Stadttheater Basel, 1949: Uraufführung "Romulus der Grosse" am 23. April im
Stadttheater Basel, 1950: Kriminalroman "Der Verdacht“, 1952: Uraufführung von "Die
Ehe des Herrn Mississippi" in den Münchner Kammerspielen am 26. März – Durchbruch
in Deutschland, 1954: Inszenierung "Die Ehe des Herrn Mississippi" im Stadttheater Bern,
1956: Uraufführung von "Der Besuch der alten Dame" im Schauspielhaus Zürich am 29.
1
Januar, 1957: Drehbuch zum Fernsehfilm "Der Richter und sein Henker", 1959:
Uraufführung "Frank der Fünfte" im Schauspielhaus Zürich am 19. März. Internationaler
Durchbruch mit Erstaufführungen von: "Ein Engel kommt nach Babylon in Stockholm"
und "Der Besuch der alten Dame" in Prag, London, Madrid, Lissabon und Jerusalem, 1961:
Niederschrift der Komödie "Die Physiker". Erstaufführung des Films "Die Ehe des Herrn
Mississippi" in Deutschland, 1962: Uraufführung "Die Physiker" im Schauspielhaus
Zürich am 21. Februar, 1966: Uraufführung "Der Meteor" am Schauspielhaus Zürich am
20. Januar, 1969: Uraufführung "Play Strindberg" am 8. Februar. Reise u.a. nach
Philadelphia, Florida, nach Jamaika, Puerto Rico und New York, 1970: Künstlerischer
Berater Schauspielhaus Zürich, 1971: Die Erzählung "Der Sturz" erscheint, 1973: F. D.
Inszeniert "Die Physiker" für das "Schweizer Tournee-Theater". Uraufführung "Der
Mitmacher" am 8. März im Schauspielhaus Zürich.1983: Uraufführung der Komödie
"Achterloo" am 6. Oktober im Schauspielhaus Zürich, 1988: "Versuche" erscheint bei m
Diogenes Verlag, 1989: Am 17. Juni vermacht Dürrenmatt seinen gesamten literarischen
Nachlass der Schweizerischen Eidgenossenschaft unter der Bedingung, dass diese ein
schweizerisches
Literaturarchiv
gründe.
Der
letzte
Roman
Dürrenmatts:
"Durcheinandertal", erscheint.
2. Inhaltsangabe
Die Komödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt stammt aus dem Jahre 1961 und
wurde 1962 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Das Theaterstück unterteilt sich in 2
Akte, die sich wiederum in kleinere Abschnitte unterteilen lassen. Die Basis dieser
Inhaltsangabe stellt die 1980 von dem Autor überarbeitete Werkausgabe dar, welche nicht
auf das Theater, sondern auf die Literatur – ein lesendes Publikum – zugeschnitten ist.
Dürrenmatt selbst nennt diese Ausgabe „[...] die dichterische Fassung [...]“ 1 . Im
Mittelpunkt der Handlung stehen Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd die Irrenärztin und
drei Patienten, welche allesamt Physiker sind. Es handelt sich dabei um Herbert Georg
Beutler, genannt Newton; Ernst Heinrich Ernesti, genannt Einstein und Johann Wilhelm
1
Dürrenmatt, Friedrich „Die Physiker“ (Diogenes Verlag Zürich: 1985) S. 8
2
Möbius. Die Handlung findet einem Sanatorium, eine Heilanstalt für psychisch kranke
Menschen, für betuchte Personen, statt. Es handelt sich bei diesem Sanatorium um eine
umgebaute Villa, welche Dr. von Zahnd als letztes verbleibendes Glied einer alten Familie
geerbt hat und welche sich seit vielen Jahren im Familienbesitz befindet. Des weiteren ist
zu der Villa zu sagen, dass sie von außen einen sehr noblen Eindruck erweckt, hat sie doch
wie erwähnt lange als Familiensitz der von Zahnd gedient, jedoch kann das Interieur mit
dem Pomp der Fassade nicht mithalten. So sind beispielsweise die Wände mannshoch mit
einer abwaschbaren Lackfarbe gestrichen zur leichteren Reinigung; eine erste Andeutung
des Gedankens, dass der erste Eindruck sehr leicht täuschen kann. Der Name des
Sanatoriums ist „Les Cerisiers – Die Kirschbäume“; auf diesen wird allerdings zu keinem
Zeitpunkt näher eingegangen.
Die Handlung des Stücks vollzieht sich in einem einzigen Trakt des Sanatoriums, welcher
nur von den drei oben erwähnten Patienten bewohnt wird, jeder von ihnen in einem von
drei durchnummerierten Zimmern. Der erste Akt lässt sich in fünf Abschnitte, abhängig
von den Protagonisten, unterteilen. Im ersten Abschnitt ist es im Sanatorium zu einem
Mord gekommen, das Opfer ist die Krankenschwester Irene Straub. Das Gespräch findet
zwischen Inspektor Richard Voß und Oberschwester Marta Boll statt. Der Inspektor
untersucht den Mord, es werden Spuren aufgenommen und Aussagen aufgenommen.
Hauptverdächtiger in dem Fall ist der Patient Ernst Heinrich Ernesti, genannt Einstein,
welcher sich in seinem Zimmer befindet und zur Beruhigung, unter Begleitung Dr. von
Zahnds, Geige spielt und daher für den Inspektor erst nach Beendigung dieser Tätigkeit zu
sprechen ist, die üblichen Abläufe dürfen nicht gestört werden; der Inspektor muss warten.
Während der Inspektor von einem Mörder und somit von einem Mord sprechen möchte,
verweist die Oberschwester ihn darauf, dass es sich um einen Täter und gewissermaßen um
ein Missgeschick handelt, da der Täter doch krank sei und ihn somit keine Schuld treffe.
Das nächste Gespräch findet zwischen Inspektor Voß und Herbert Georg Beutler, genannt
Newton, statt. Beide sprechen in einer sehr neutralen Art und Weise zuerst über den Mord
an Krankenschwester Straub, um danach darauf zu kommen, dass ja Newton vor drei
Monaten ebenfalls eine Krankenschwester ermordet hat, Dorothea Moser. Die Parallele zur
aktuellen Tat ist, dass in beiden Fällen eine Verhaftung und somit eine Strafverfolgung
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