Tempo, Spielfreude – Werbung für den Frauenhandball Zum erwartet schweren Heimspiel empfingen die Handballfrauen des SC Hoyerswerda den Zweitplatzierten vom HC Rödertal II. Diese Mannschaft, Aufsteiger dieser Saison besticht mit einer erfrischenden und schnellen Spielweise. Gespickt mit jungen Spielerinnen, einige vom HC Leipzig neu dazu gestoßen, die in der zweiten als auch in der ersten Mannschaft in der zweiten Bundesliga agieren. Hoyerswerda, alle bis auf die Langzeitverletzten an Bord, wollte einfach nur ein schönes Spiel machen. Druck auf unbedingtes Siegen hatten dabei die Gäste, wollte man den Anschluss an die Spitze nicht verlieren. Und so ging das Spiel los. Was sich dann in der Sporthalle im BSZ Hoyerswerda abspielte, lässt sich schwer in Worte kleiden. Tempo, Spielwitz, Torhüterparaden – kurz ein Spiel auf höchstem Niveau. Die volle Halle war begeistert. Mandy Sowa eröffnete den Torreigen. Aber Rödertal zog sofort über die Außenposition nach. Wechselnde Führungen ließen das Spiel an Spannung gewinnen. Aber eins kristallisierte sich von Anbeginn heraus. Auf der Torhüterposition war Hoyerswerda eindeutig besser besetzt. Michi Rau hielt Bälle, die eigentlich schon im Tor geglaubt worden. Allein in der ersten Halbzeit kommt sie auf einen Durchschnitt von 50 Prozent, davon können andere Vereine träumen. Und diese Leistung konnte nur zustande kommen, denn vor ihr agierte eine Deckung, die hervorragend auf die Gegnerinnen eingestellt und entsprechend umgestellt war. Nach dem 4:6 Rückstand, gelang den SC Frauen ein Dreierpack in eindeutiger Manier. Kati Dreihardt, die viel Unruhe in der gegnerischen Abwehr verursachte, eröffnete diesen. Und Nina Dybowski legte mit einem Doppelschlag nach. Dies bedeutete wieder die Führung zum 7:6, die von nun an nicht mehr hergegeben wurde. Das Spiel blieb offen bis zum 10:10. Dann nutzten die Hoyerswerdaerinnen ihren kleinen Funken Frische im Spiel und brachten die erste Vorentscheidung im Spiel herbei. Drei Tore in Folge, die vielen Zuschauer gingen begeistert mit. Und als der Pausenpfiff ertönte, war es doch etwas überraschend, dass da ein 15:11 auf der Habenseite stand. Diese Halbzeit hat von allen Spielerinnen schon viel abverlangt, konnte dieses Niveau gehalten werden, oder muss nun mit einem Einbruch des Spielflusses gerechnet werden. Und in der Kabine wurde noch einmal am Feinschliff des Spieles gefeilt. Mängel und gut gelungene Aktionen besprochen. Da ging doch heute was, das sollte doch bei anhaltender Spielstärke zu einem Heimerfolg führen. Und mit dieser Motivation ging es in den zweiten Spielabschnitt. Das erste Tor gelang den Gästen. Aber Postwendend stellte Laura Rosemann den alten Abstand wieder her. Dies blieb bis zum 18:14 so. Dann konnte Mandy Sowa einen schnellen Angriff im gegnerischen Tor platzieren. Und als Nicky Loth eindrucksvoll den Ball von der Außenposition ins Netz hämmerte, waren es auf einmal Plus Sechs. Dies sollte doch eigentlich die Vorentscheidung in diesem Spiel sein. Aber die Gäste aus Rödertal ließen sich nicht so schnell demoralisieren. Unbeeindruckt spielten sie ihren schnellen Ball weiter und blieben gefährlich. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und die beiden Unparteiischen behielten mit viel Fingerspitzengefühl die Partie sicher im Griff. Dann folgte doch der eine und andere Fehler im SC Spiel, so dass die Gäste noch einmal bis auf zwei Treffer herankamen. 22:20 und 25:23, brenzlige Situationen für das Spiel, aber nicht für die Zusestädterinnen. Sie behielten die Ruhe und ließen keinen Gedanken aufkommen, dieses Spiel könnte noch einmal kippen. Vor vielen Spielen wäre dies noch der Fall gewesen, aber gestärkt durch die letzte Saison, spielten sie ihre Cleverness bis zum Schluss aus. 29:25, zwei Minuten vor Ultimo, da konnte und sollte nun nichts mehr anbrennen. Auch wenn Rödertal mit der Schlusssirene noch den 27. Treffer erzielte, den Sieg konnten sie den toll aufspielenden Hoyerswerdaerinnen nun nicht mehr entreißen. Die vielen Zuschauer verfolgten die letzten Minuten im standing offencion. Mehr Werbung für den Frauenhandball kann man nicht machen, da waren sich die Trainer beider Mannschaften, nach dem Spiel einig. Und mit der zweiten Vertretung vom HC Rödertal bekam die Sachsenliga einen Aufsteiger, der das Niveau deutlich ansteigen ließ. In der kommenden Woche reisen die Handballfrauen nach Schneeberg. Der Reisebus ist gemietet und hat sicherlich noch einige Plätze frei für begeisterungsfähige Fans. Und nach solch einem Spiel……. SC spielte mit: L. Schmidt, M. Rau – Tor, M. Krausch, L. Schimank, M. Sowa 4 Tore, J. Mummert, K. Dreihardt 3, N. Loth 4, M. Jokusch 1, C. Rasch, L. Rosemann 10/3, Ch. Schöps, N. Dybowski 7