10-16_Zunahme der Kurzsichtigkeit

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ZVA-Presseinformation 10/2016
14.03.2016
Kinder heute kurzsichtiger als vor zehn Jahren
Eine Kurzsichtigkeit kann problemlos mit Brille oder Kontaktlinsen korrigiert
werden; ab einer Glasstärke von -6 Dioptrien jedoch steigt das Risiko für
schwerwiegende Augenerkrankungen. Eine Untersuchung im Auftrag der
Stiftung Forschungsgemeinschaft Deutscher Augenoptiker ging nun der Frage
nach, wie stark die Kurzsichtigkeit derzeit in Deutschland verbreitet ist und ob
eine ähnliche Entwicklung zu erwarten ist wie in Asien.
In Asien steigt die Zahl der Kurzsichtigen derzeit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß
an, in vielen Ländern sind bereits bis zu 90 Prozent der Teenager und jungen
Erwachsenen kurzsichtig. Um zu erfahren, ob in Deutschland eine vergleichbare
Entwicklung droht, analysierte Dr. Wolfgang Wesemann, ehemaliger Leiter der Höheren
Fachschule für Augenoptik Köln, im Auftrag der Stiftung Forschungsgemeinschaft
Deutscher Augenoptiker die Fehlsichtigkeit von über 500.000 Brillenträgern im Alter von
1 bis 45 Jahren. Er wertete dazu anonymisierte Brillendaten aus, die aus der
Betriebssoftware von zahlreichen Augenoptikerbetrieben in Deutschland stammen.
Auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Augenoptiker und
Optometristen (ZVA) am 12./13. März in Neuss stellte er die Ergebnisse seiner Studie
nun erstmalig der Öffentlichkeit vor. Unter anderem zeigt die Untersuchung, dass sich
die durchschnittliche Kurzsichtigkeit bei Kindern seit Anfang des Jahrtausends erheblich
verstärkt hat. So waren zwölfjährige Kinder im Jahr 2012 durchschnittlich um fast 1,5
Dioptrien kurzsichtiger als zwölfjährige Kinder im Jahr 2002. Dies lässt erwarten, dass
auch der Endwert der Kurzsichtigkeit bei den Betroffenen zunehmen wird.
Kurzsichtigkeit nimmt auch im Erwachsenenalter noch zu
Denn auch im Erwachsenenalter ist die Entwicklung des Auges entgegen der landläufigen
Meinung keineswegs abgeschlossen, wie die Untersuchung von Dr. Wesemann offenbart.
Ihm gelang es, bei 177.979 Personen die Veränderung der Brillenstärke über einen
Zeitraum von mehreren Jahren nachzuvollziehen. Hierbei zeigte sich, dass sich
beispielsweise bei den untersuchten 25-jährigen Brillenträgern die Kurzsichtigkeit in
47,3 Prozent der Fälle während eines Zeitraum von rund fünf Jahren um mindestens
-0,5 Dioptrien verstärkte, bei 22,3 Prozent sogar um mindestens -1,0 Dioptrien.
Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr. So besagt
eine Faustregel in der Augenoptik, dass eine unkorrigierte Fehlsichtigkeit von 0,5 Dioptrien
die Sehschärfe ungefähr halbiert. Wer also beispielsweise als Jugendlicher zum Zeitpunkt
seines Führerscheinsehtestes noch „unauffällig“ war und vorerst keine Brille benötigte, um
Auto zu fahren, ist mit Mitte zwanzig unter Umständen mit einer deutlich herabgesetzten
Sehkraft im Straßenverkehr unterwegs.
Zur Steigerung der Verkehrssicherheit fordert der ZVA für Führerscheininhaber daher einen
verpflichtenden Wiederholungssehtest.
Weitere Informationen zur Mitgliederversammlung am 12./13. März in Neuss sind der
allgemeinen Presseinformation zu entnehmen, die der ZVA hierzu heute herausgegeben
hat.
Hinweis an die Redaktionen: Das Foto steht Ihnen zur honorarfreien Veröffentlichung zur
Verfügung.
Bildunterschrift: Auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Augenoptiker und
Optometristen (ZVA) am 12./13. März in Neuss stellte Dr. Wolfgang Wesemann die Ergebnisse seiner
Untersuchung erstmalig der Öffentlichkeit vor. Bildhinweis: ZVA / Magner.
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen
Lars Wandke
Alexanderstraße 25a, 40210 Düsseldorf,
Tel.: 0211/863235-0, Fax: 0211/863235-35
www.zva.de, [email protected]
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