Tycho Brahe (1546-1601) - Lippische Landesbibliothek

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Tycho Brahe (1546-1601)
Kupferstich nach Jacques de Gheyn II [1740], 24 x 15 cm.
Lippische Landesbibliothek Detmold: P OB 25
von Detlev Hellfaier
Druckfassung in: Schätze aus den Bibliotheken Nordrhein-Westfalens. Hrsg. im Auftrag des
„Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen“. Weilerswist:
Buchmanufaktur Handpresse 2005. S. 42-43.
Der
dänische
Astronom
Tycho
Brahe
erlangte
1572 durch die
Entdeckung eines
neuen Sterns im
Sternbild der Cassiopeia erste Berühmtheit.
Dank
großzügigen Mäzenatentums durch
den dänischen König Frederik II.
errichtete er auf
der Sundinsel Ven
zwei Observatorien
in
unglaublicher
Pracht und beobachtungstechnischer Ausstattung.
Von 1599 bis zu
seinem Tode 1601
wurde
er
als
Hofastronom Kaiser Rudolfs II. nach
Prag berufen.
Brahe war der bedeutendste beobachtende Astronom vor der Erfindung
des Fernrohres. Seine Beobachtungen
der Planetenörter lieferten die empirischen Grundlagen für Johannes Keplers
Arbeiten über die Planetenbewegung. Er
entwarf das tychonische Weltsystem, das
die Erde in der Mitte der Fixsternsphäre
ruhen ließ; dieses Weltsystem konkurrierte lange mit demjenigen des Kopernikus, das Brahe aus physikalischen Gründen ablehnte. Wie bei zahlreichen Re-
naissancefürsten
fanden Astronomie und Astrologie, Alchimie und Magie
das besondere
Interesse
Simons VI. zur
Lippe;
den
Turmumgang
seines Schlosses
Brake
nutzte
der Graf zur
Sternenbeobachtung.
Der
Kupferstich ist
die Kopie eines
unbekannten
Künstlers (Initialen CFR) nach
einem Stich des
Malers
und
Kupferstechers
Jacqucs
de
Gheyn II (15651629), eines Schülers des Hendrick Goltzius in Haarlem; Brahe selbst hatte dieses Porträt 1586 in Auftrag gegeben. Es
zeigt den Astronomen in der aristokratischen Tracht der Zeit mit dem Barett des
Gelehrten; er trägt den ihm vom dänischen König verliehenen Elefantenorden.
Hergestellt und vertrieben wurde der
Stich von dem Maler, Kunsthändler und
Kupferstichverleger Michel Odieuvre
(† 1756) in Paris.
URL: http://www.llb-detmold.de/wir-ueber-uns/aus-unserer-arbeit/texte/2005-8/2005-8-4.html
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